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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Wunderschöne Beschreibungen der bretonischen Guérande-Halbinsel

Bretonisches Gold
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"Bretonisches Gold" it der dritte Krimi um Kommissar Dupin. Man kann ihn trotzdem ohne Vorkenntnisse lesen, es kommen zwar bekannte Figuren vor, es wird aber alles relevante erklärt. Auch der Fall ist, ...

"Bretonisches Gold" it der dritte Krimi um Kommissar Dupin. Man kann ihn trotzdem ohne Vorkenntnisse lesen, es kommen zwar bekannte Figuren vor, es wird aber alles relevante erklärt. Auch der Fall ist, wie alle anderen, komplett in sich geschlossen.

Dieses Mal verschlägt es Dupin auf die Guérande-Halbinsel, auf der auf traditionelle Art Salz gewonnen wird. Dort stammt auch das teure "Fleur de Sel" her und die Menschen leben von und mit den Salinen. Die Journalistin Lilou hat ihn gebeten, sich einige blaue Fässer anzusehen, doch dazu kommt Dupin gar nicht erst. Es wird auf ihn geschossen, was natürlich zu Ermittlungen führt. Leiterin dieser Ermittlungen ist die Kommissarin Rose, ein sehr schöner Charakter, wie ich finde.

Der Fall an sich hat mich nicht sehr mitgerissen. Zugegeben, die bretonischen Namen der Verdächtigen haben mich ein wenig verwirrt und am Ende fand ich es fast schon unspektakulär.

Was mich aber begeistert hat, sind die Beschreibungen von Land und Leuten. Die wohl wichtigeste Aussage gleich zu Beginn ist dabei: "Die eine Bretagne gibt es nicht". Deshalb ist dieses Buch der kleinen Halbinsel gewidmet und die Salzgewinnung steht im Mittelpunkt.

Das Hörbuch wird gelesen von Gerd Wameling. Meiner Meinung nach spricht er es toll, die Hauptpersonen haben alle ihre unverkennbare "Stimme" bekommen. Solche Spielereien mag nicht jeder, mir hat es aber geholfen ;)

Veröffentlicht am 15.06.2018

Das Leben vor und nach einer Grillparty

Truly Madly Guilty
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Liane Moriarty hat einen unverkennbaren Stil, der hier anfangs etwas verwirrt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und diese Bruchstücke ergeben erst sehr spät ein Bild von dem, ...

Liane Moriarty hat einen unverkennbaren Stil, der hier anfangs etwas verwirrt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und diese Bruchstücke ergeben erst sehr spät ein Bild von dem, was geschehen ist. Alles kreist dabei um eine Grillparty, bei der die drei Pärchen anwesend sind, die die Geschichte erzählen. Zunächst gibt es Erika und ihren Mann, die beide keine leichte Kindheit hatten. Umso perfekter soll ihr Leben nun sein. Alles ist perfekt durchgeplant, nur eines fehlt zu ihrem Glück: Ein Kind. Erika ist seit ihrer Kindheit mit Clementine befreundet, die mit ihrem Mann zwei niedliche Töchter hat. Clementine ist Berufsmusikerin, aber momentan nur mäßig erfolgreich.
Als letztes gibt es noch Tiffany und Vid, bei ihnen findet die Grillparty statt. Ein neureiches Pärchen, das in ihrer eigenen Glitzerwelt zu leben scheint. Was allerdings passiert ist – es muss ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein – erfährt der Leser erst spät. Hier überreizt die Autorin den Spannungsbogen fast, stellenweise wirkt das Buch etwas langatmig. Spannung ist vielleicht auch nicht der richtig Maßstab, es ist eher eine Studie in der die Beziehungen der drei Paare beleuchtet werden. Natürlich spielen dabei auch die Verhältnisse zu den Eltern und die Freundschaften untereinander eine Rolle.

Diese Einblicke und der besondere Stil machen das Buch lesenswert, auch wenn es kein klassischer Pageturner ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 05.06.2018

Spannend aber unrealistisch

Flugangst 7A
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Nele Krüger ist schwanger und HIV-Positiv. Deshalb plant sie ihre Entbindung in einem berliner Krankenhaus. Aber daraus wird erst einmal nichts, denn sie wird entführt.

Gleichzeitig fliegt ihr Vater Mats ...

Nele Krüger ist schwanger und HIV-Positiv. Deshalb plant sie ihre Entbindung in einem berliner Krankenhaus. Aber daraus wird erst einmal nichts, denn sie wird entführt.

Gleichzeitig fliegt ihr Vater Mats zu ihr, um sie bei der Geburt zu unterstützen. Mats hat Flugangst und informiert sich deshalb vorher über die sichersten Sitzplätze in einem Flugzeug. Platz 7A gehört dazu, doch Mats wird den Flug nicht auf diesem Platz verbringen…

Ein Anrufer erpresst Mats: Entweder er nutzt seine Fähigkeiten als Psychiater um einen Menschen dazu zu bringen, das Flugzeug abstürzen zu lassen oder Nele und ihr Baby sterben.


Sprecher:

Simon Jäger liest auch diesen Fitzek-Thriller. Ich finde ich großartig für dieses Buch, seine Stimme passt gut zu spannenden Geschichten. Auch kleine Effekte und das Verstellen seiner Stimme haben das Hören gut aufgelockert!


Meine Meinung:

Das Hörbuch ist spannend und hat mich an einigen Stellen überrascht. Überrascht hat mich auch, wie wenig das Buch mit Flugangst zu tun hat, das Hauptthema war für mich ein völlig anderes.

Die Charaktere sind überwiegend sympathisch, man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Diese Erzählweise ist sehr gelungen und erhält die Spannung bis zum Ende.

Leider wirkt vieles auf mich absolut übertrieben und teilweise einfach nicht logisch. Insbesondere das Ende war mir zu viel Drama.


Fazit:

Für Fitzek-Fans auf jeden Fall eine Pflichtlektüre. Aber auch alle anderen Freunde spannender Thriller kommen auf ihre Kosten. Gute Unterhaltung, gar nicht mal so viel Blut und ein interessanter Plot treffen auf fast philosophische Fragen.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Eher Action-Movie als Buch

Auf zerbrochenem Glas
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Obwohl Alexander Hartung schon eine Erfolgreiche Krimiserie geschrieben hat, die in Berlin spielt, beginnt er mit Ermittler Nik in München eine neue Reihe. Im Interview sagt Hartung, dass die Handlung ...

Obwohl Alexander Hartung schon eine Erfolgreiche Krimiserie geschrieben hat, die in Berlin spielt, beginnt er mit Ermittler Nik in München eine neue Reihe. Im Interview sagt Hartung, dass die Handlung einfach gut nach München passt und da muss ich ihm Recht geben.


Die Hauptfigur Nik ist zwar Ermittler, das hatte ich aber recht schnell vergessen. Denn Nik ist stellenweise brutal, kann überhaupt nicht mit anderen zusammen arbeiten und nimmt gern den illegalen Weg. Außgerechnet er wird erpresst, damit er einen alten Fall wieder aufrollt. Er soll das Verschwinden einer jungen Frau aufklären. Die Ermittlungen beginnen gleich sehr rasant und gefährlich. Neben Niks Erpresser Jon, einem Computerfreak ohne finanzielle Sorgen, wird auch Pathologe Balthasar Mitglied des „Teams“. Alle Charaktere wirken leicht überzeichnet und unrealistisch.

Die Geschichte ist an sich spannend, aber deutlich übertrieben. Nicht nur einmal gerät Nik in Lebensgefahr und kann dennoch entkommen. Wer gern Actionfilme sieht, wird auch dieses Buch mögen. Die zwischenmenschlichen Kontakte bieten Potential, aber das wird oft lediglich angerissen.


Für mich ist das Buch ein wenig zu übertrieben, obwohl es durchaus eine spannende Story hat.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Kein typischer Urlaubskrimi

Spur der Schatten
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Dies ist bereits der zweite Band um den deutschen Kommissar Leander Lost. Man kann das Buch aber gut ohne Vorkenntnisse lesen oder hören – möchte dann aber unbedingt den Vorgänger kennen lernen!
Leander ...

Dies ist bereits der zweite Band um den deutschen Kommissar Leander Lost. Man kann das Buch aber gut ohne Vorkenntnisse lesen oder hören – möchte dann aber unbedingt den Vorgänger kennen lernen!
Leander Lost arbeitet also nun im portugiesischen Fuseta, wo er von seinen Kollegen so akzeptiert wird, wie er ist. Und Lost ist nicht immer einfach, denn als Asperger-Autist sieht er manches anders als neurotypische Menschen. Obwohl, oder gerade weil der Umgang wertschätzend und fast freundschaftlich ist, birgt es natürlich jede Menge Potential für komische Situationen. So ist der Krimi, der eigentlich einen ernsten Hintergrund hat, stellenweise sehr lustig und herrlich skurril.

Trotz aller Urlaubsstimmung, natürlich gibt es ein Verbrechen. Gleich zu Anfang verschwindet eine ältere Polizistin, die Kollegin Graciana. Sie scheint keine Feinde zu haben, keinen Grund unterzutauchen und es gibt keine Hinweise auf ein Verbrechen. Das ändert sich schnell und die Polizisten aus Fuseta beginnen zu ermitteln. Dabei kommen Verstrickungen zutage die bis in die Kolonialzeit reichen. Interessante geschichtliche Fakten werden eingestreut, nehmen aber nicht übermäßig viel Platz in der Geschichte ein.
Mehr Wert wird auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Hauptfiguren gelegt. Sie sind gut ausgearbeitet, auch wenn sie manchmal etwas stereotyp wirken. Der ewig hungrige Carlos, der arrogante Miguel, der verschrobene Leander… aber im Grunde macht dies einen Regiokrimi auch aus. Genauso wie die landestypischen Gerichte, die immer wieder beschrieben werden.

Gesprochen wird das Hörbuch von Andreas Pietschmann, der die portugiesischen Begriffe wirklich gut ausspricht. Es macht auch über längere Zeit Spaß ihm zuzuhören und gedanklich nach Portugal zu reisen.