Profilbild von TheBookStorys

TheBookStorys

Lesejury Profi
offline

TheBookStorys ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit TheBookStorys über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

Blackout

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
1

Ich würde behaupten, dass jeder Bücherwurm – und sei es nur durch Erzählungen, Stöbern in der Buchhandlung oder durch direkte Empfehlungen – in Berührung mit Marc Elsbergs „Black Out“ gekommen ist. So ...

Ich würde behaupten, dass jeder Bücherwurm – und sei es nur durch Erzählungen, Stöbern in der Buchhandlung oder durch direkte Empfehlungen – in Berührung mit Marc Elsbergs „Black Out“ gekommen ist. So auch ich, denn unabhängig voneinander haben mir mehrere Leute davon berichtet und als ich dann noch eine sehr gute Rezension zu dem Buch auf YouTube gesehen habe, da konnte ich nicht mehr anders. Jedoch kann ich vorab schon mal sagen, dass es mich nicht zu 100% überzeugen konnte.

Wir befinden uns zu Anfang dieser Geschichte in Italien während eines kalten Wintertages. Und als würde die grausame Kälte nicht ausreichen, bricht in ganz Italien das Stromnetz zusammen. Manzano, ein Italiener, welcher in einer kleinen Mietswohnung wohnt und nicht wenige Hacker-Fähigkeiten besitzt, findet schnell heraus: Hier sind Hacker am Werk. Obwohl ihm zuerst niemand glauben will bleibt er hartnäckig und als dann auch noch in anderen Teilen von Europa das komplette Stromnetz zusammenbricht wird Manzano doch von Interpol ausfindig gemacht. Aber nicht nur das, es geschehen noch viel mehr Dinge in dieser Geschichte, auf welche ich nur bedingt näher eingehen möchte.

Es ist nämlich so, dass wir nicht nur Manzano verfolgen, nein, wir verfolgen sehr viele verschiedene Sichten: Interpol, Manzano, Journalisten, usw. und verschiedene Charaktere die mit irgendjemanden aus der Geschichte verwandt sind tauchen auch ab und an auf. Natürlich machen diese Sichtwechsel die Geschichte aus, denn das hält die Spannung am Leben. Denn dadurch können wir einen großen Teil von Europa überblicken und spüren erst einmal das gesamte Ausmaß der Katastrophe. Denn nicht nur, dass die Leute nicht mehr ihren Lichtschalter oder ihren Fernseher bedienen können – nein, sie können auch nicht mehr Spülen, Duschen, Kochen, die Kassensysteme in den Supermärkten funktionieren nicht mehr. Also kurz gesagt: die Kassierer und Kassiererinnen müssen alles im Kopf rechnen, die Menschen tätigen Hamsterkäufe, werden Aggressiv und wollen ihr „Überleben“ sichern, denn niemand weiß: Wie lange bleibt der Strom weg?

Man macht sich über so etwas überhaupt keine Gedanken: Wie werden die Atomkraftwerke gekühlt wenn kein Strom da ist? Wir wird der Treibstoff aus dem Boden gepumpt, wenn eine Tankstelle ohne Strom ist? Wie werden die Patienten im Krankenhaus oder anderen Kliniken am Leben erhalten, wenn sie sich gerade auf der Intensivstation, im Operationssaal unter Narkose oder in einer Behandlung befinden? Was machen Schwangere Frauen, welche gerade ihr Kind auf die Welt bringen und dringend ärztliche Hilfe benötigen – was machen die Menschen die erste Hilfe benötigen generell? Es kann ja kein Notruf abgesetzt werden. So viele Fragen habe ich mir während des Lesens gestellt und die häufigste Frage, welche mir in den Sinn kam: Wieso wird so viel Wert auf die Abläufe von Interpol, der Regierung etc. gelegt, wieso wird so viel Technisches erzählt?

Natürlich, für viele mag dieses Buch grandios sein, aber ich lese nun mal lieber Geschehnisse von normalen Menschen, eben gerade wie eine Frau ihr Kind bekommt, wenn es keinen Strom gibt und im Krankenhaus niemand mehr ist. Das passiert in diesem Buch nicht, aber ich hätte es interessant gefunden. Oder was passiert mit den Forschungslaboren, in welchen Tiere gehalten werden? Die Menschen kommen ja ohne Verkehrsmittel meist nicht mehr auf die Arbeit, was in diesem Buch auch ein großes Thema ist: Wie kommen Personen von A nach B.

Ich möchte das Buch keinesfalls schlecht reden – definitiv nicht, jedoch ist meine Meinung: In dieser Geschichte wurde auf die „falschen Sachen“ (meine Ansicht) Wert gelegt. Also natürlich es war spannend und unterhaltsam, gar keinen Frage, aber mir hätten weniger Technik und weniger Regierungs- und Interpolerzählungen gereicht. Ich muss mich zwar nicht rechtfertigen, aber ich lese gerne Geschehnisse in welchen aktiv was passiert, was mich vielleicht auch schockt und mir Angst einjagt, das gab es für mich hier aber so gut wie gar nicht. Natürlich dachte ich oft: Oh scheiße, hoffentlich passiert mir das nie. Und ich habe mich auch unwohl gefühlt, aber das mir ein wenig Angst den Rücken hoch gekrochen ist, das war leider nicht der Fall.

Was mich jedoch zwei Mal sehr krass gestört hat, waren die Entscheidungen von Manzano, also wirklich. Zum mindest eine der zwei Szenen die mich gestört haben, da dachte ich mir: Wie dumm kann ein Mensch sein? Es tut mir Leid, dass ich das direkt so sagen muss, aber ich habe wirklich geglaubt ich sei auf einmal im falschen Buch gelandet.

Mal davon abgesehen hat mich die Geschichte aber unterhalten und ich habe einen guten und realistischen Eindruck in die Welt ohne Stromversorgung bekommen. Ich verstehe den Hype um dieses Buch wirklich gut, jedoch ist es, wie gesagt, für meinen Geschmack eben nicht ausreichend gewesen oder besser gesagt: Es wurden nicht die Themen aufgegriffen, welche mich Interessiert hätten.

Abschließend kann ich aber sagen, das Buch ist lesenswert, also wenn ihr mal einen Einblick in solch eine Thematik haben wollt, dann ist dieses Buch wirklich locker und leicht zu lesen, Vor allem kann Marc Elsberg auch sehr eindrücklich, bildlich, realistisch und verstehend beschreiben. Auch die technischen und physikalischen Sachen konnte er dem Leser wirklich gut verdeutlichen und leicht erklären. Also, dass Buch ist wirklich ein kurzweiliger und locker geschriebener Thriller mit einer heftigen Thematik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2018

Emotionales Wunderwerk

Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt
1

Es gibt diese Geschichten, die fängt man an zu lesen und weiß, dass es etwas ganz besonders wird, diese zu entdecken. So eine Geschichte möchte ich euch heute präsentieren. Ich möchte euch in meinen Worten ...

Es gibt diese Geschichten, die fängt man an zu lesen und weiß, dass es etwas ganz besonders wird, diese zu entdecken. So eine Geschichte möchte ich euch heute präsentieren. Ich möchte euch in meinen Worten diese außerordentlich großartige Geschichte vorstellen, in welcher wir das Leben von Menschen begleiten, dass ganz und gar nicht großartig ist.
Wir erfahren und spüren beim Lesen sehr schnell, das die zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser Geschichte alles andere als positiv verlaufen. Im Gegenteil bekommen wir von Anfang an, in einer sehr präg- und einfühlsamen Art und Weise, negative Gedanken und Gefühle der Charaktere nähergebracht. Diese Melancholie zieht sich durch die gesamte Geschichte und weicht einem nicht von der Seite. Jedoch zeigt die Geschichte einem so auf, wie sehr man sich über die kleinen Dinge im Leben freuen sollte, wie sehr man sich über sie freuen könnte. Trotz allem gibt das Buch einem die Hoffnung, Motivation und den Glauben daran, dass jeder so sein kann, wie er es möchte. Zumindest mir konnte dies das Buch geben.
In einem sehr umgangssprachlichen Ton, beziehungsweise Schreibstil, erzählt uns die Autorin eine Geschichte, die es so, wie sie dort geschrieben steht, viel zu oft auf der Welt gibt, leider. Erst zerreißt es uns beim Lesen das Herz, dann wird es wieder zusammengeflickt und fängt an zu heilen, bis es uns aufs Neue wieder zerrissen wird. Das es einem Autor oder eine Autorin gelingt, den Leser vollkommen unter Kontrolle zu haben, vollkommen über seine Emotionen zu bestimmen, ist bemerkenswert. Nach dem dritten Satz war ich in Jesmyn Wards Schreibstil verliebt, da er etwas ganz besonders ist. Wie gesagt lesen wir die Geschichte komplett umgangssprachlich geschrieben, und auch nicht immer grammatikalisch korrekt. Denn die Autorin passt sich ihren einzelnen Charakteren und deren Alter und Art an, was die ganze Geschichte, so wie alles andere, sehr authentisch wirken lässt. Ich habe selten so schöne Wort-Kombinationen gelesen, wie in dieser Geschichte.
Die Kapitel werden uns abwechselnd aus verschiedenen Sichten erzählt. Wer uns gerade seine Geschichte erzählt, ist über dem Kapitel vermerkt. Diese Vorgehensweise gefällt mir in Büchern am besten, da es eine Geschichte noch interessanter gestaltet. So lernen wir die einzelnen Charaktere natürlich auch näher kennen, und ihr werdet erstaunt sein, wie nah es euch gehen wird, diese am Ende des Buches wieder gehen zu lassen. Wie schon erwähnt war die Geschichte sehr authentisch und realistisch, obwohl eine ganz kleine fantastische Ader durch dieses Buch fließt. Sie, hat die ganze Geschichte auch noch zu etwas träumerisch Schönen gestaltet.
Die Geschichte verläuft sehr ruhig und nachdenklich, man selbst wird auch sehr nachdenklich beim Lesen. Es werden viele Themen angesprochen, die auch heute noch in unserer Zeit eine große Rolle spielen. Leider. Ein Thema ist zum Beispiel der Rassismus, denn die Familie die wir hier begleiten, hat nämlich genau darunter zu leiden. Deshalb musste ich mich beim Lesen sehr konzentrieren und des Öfteren gewisse Passagen noch einmal lesen, aber das fand ich ganz und gar nicht schlimm, da einem das Buch so viel Gutes mit auf dem Weg geben kann. Für mich herrschte eine atemraubende und unterschwellige Spannung in diesem Buch, welche es mich verschlingen lies.
Ich könnte euch wahrscheinlich noch viel mehr über dieses Buch erzählen, jedoch ist es nicht allzu dick und ich möchte das ihr genauso überrascht und bezaubert von dieser grandiosen Geschichte seid. Die Autorin hat mit diesem Buch, dieser Geschichte, einen Preis gewonnen, und dass nur zu Recht. Eine große Lese-Empfehlung von meiner Seite, genießt es, wenn ihr die Chance habt diese Geschichte entdecken zu dürfen.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Gut gegen Nordwind

Gut gegen Nordwind
1

Heute ist es mal wieder soweit. Ich stelle euch meinen ersten Flop dieses Jahres vor.

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir dieses Buch nicht gefallen wird, nicht nachdem es seit so vielen Jahren ...

Heute ist es mal wieder soweit. Ich stelle euch meinen ersten Flop dieses Jahres vor.

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir dieses Buch nicht gefallen wird, nicht nachdem es seit so vielen Jahren immer wieder gelobt wird. Umso enttäuschter war ich, dass es mich teilweise regelrecht aggressiv gemacht hat.

Es war perfekt, die ersten hundert Seiten dachte ich, ich lese das beste Buch seit langer Zeit. Der Schreibstil, der einen sofort mitgerissen hat, der einen jegliche Gefühle vermitteln konnte, der mich traurig und gleichzeitig wieder glücklich gemacht hat. Die beiden Protagonisten, die einen super Humor und eine klasse Art und Weise an den Tag gelegt haben . Eine von Grund auf fesselnde Geschichte, das alles war perfekt. Dann kamen die nächsten fünfzig Seiten und ich fragte mich allmählich, ob mal was neues dazukommen würde. Aber es kam nichts. Der Schreibstil und die Protagonisten haben mir immer noch gefallen, nur Leo hat mich ab und an mal ein wenig genervt. Trotzdem war das Ganze noch irgendwie fesselnd. Doch dann, dann wollte ich das Buch einfach nur noch an die Wand klatschen. Die beiden haben sich auf einmal benommen wie Teenager, die nicht wissen was sie wollen, obwohl sie beide alt genug waren um sich nicht so zu verhalten. Es war ein ständiges hin und her. Die Hauptfrage der Geschichte war : "Sollen wir uns treffen?" und es ging die ganze Zeit: "Ja", "Nein","Ja", "Nein". Es war einfach nur noch nervig, denn beide Protagonisten gingen mir so sehr gegen den Strich. Natürlich bin ich super enttäuscht, da ich nach dem klasse Einstieg gehofft habe, dass es mir gegen Ende hin wieder besser gefallen würde. Hat es mir natürlich nicht, was mich noch trauriger gemacht hat.
Das Ende war für mich ganz und gar schrecklich, denn ich habe das Buch zugeklappt und mich gefragt: "Wofür hast du jetzt über zweihundert Seiten gelesen?". Es hat sich so angefühlt, als soll man den zweiten Band kaufen müssen. Jedoch hatte ich mir damals beide zusammen gekauft, weshalb der Zweite jetzt natürlich noch im Regal steht. Ich werde ihn auch lesen, ganze einfach aus dem Grund, dass ich das Ende so nicht auf mir sitzen lassen kann.

Also ich kann euch dieses Buch eingeschränkt empfehlen. Am besten probiert ihr es einfach aus.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Im ersten Augenblick

Im ersten Augenblick
1

Heute gibt es mal eine Rezension über die bislang außergewöhnlichste und tiefsinnigste
Liebesgeschichte, die ich bis jetzt gelesen habe. Da das Buch nicht allzu viele Seiten hat,
beginnt die Geschichte ...

Heute gibt es mal eine Rezension über die bislang außergewöhnlichste und tiefsinnigste
Liebesgeschichte, die ich bis jetzt gelesen habe. Da das Buch nicht allzu viele Seiten hat,
beginnt die Geschichte sehr schnell nach dem Einstieg. Wir begleiten Arthur und bekommen in kurzen Abständen immer mal wieder etwas aus seinem früheren Leben erzählt.
In seiner Familie herrschte sehr viel Unglück und auch zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht alles so ausgewogen wie es sein sollte. Arthur lebt in seinem kleinen Häuschen vor sich hin und wir begleiten ihn dabei. Es ist keineswegs so unspektakulär wie es sich gerade anhört.
Es ist wirklich spannend und interessant etwas über seine frühere Person und die Personen um ihn herum zu erfahren.
Er ist ein sehr ehrlicher, etwas tollpatschiger aber liebenswürdiger Charakter. Der Autor hat seinen Charakteren in diesen wenigen Seiten wieder sehr viel Charakterfarbe verliehen.
Zu den anderen Charakteren, sowie Scarlett, oder eher Jeanine, möchte ich nicht so viel sagen. Denn es ist eine kleine Überraschung die einen beim lesen erwartet.

Ich habe mir sehr viel markiert, da wirklich so viele schöne und tiefgründige Sätze in diesem Buch stehen, die einem ans Herz gehen.
Der Schreibstil war ab und an etwas anstrengend, da wirklich sehr viele französische Begriffe vorkommen. Die poetische Ader vom Autor hat dies aber wieder wett gemacht.
Es ist eine kleine schöne, mal etwas andere Liebesgeschichte. Was mir sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, dass in diesem Buch mal gezeigt wird, dass Liebesgeschichten nicht immer rosig enden. Es war deswegen ziemlich traurig, aber es war einfach authentisch.

Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen. Falls ihr Liebesgeschichten mögt lest es bitte. Es ist wirklich unbeschreiblich schön.

Veröffentlicht am 14.07.2020

Ein Wohlfühlroman durch und durch!

Animant Crumbs Staubchronik
0

Ich hatte vorab nicht viel über dieses Buch gehört – ich hatte lediglich ein einziges Video gesehen in welchem das Buch sehr positiv hervorgehoben wurde. Jedoch war es genau da um mich geschehen und ich ...

Ich hatte vorab nicht viel über dieses Buch gehört – ich hatte lediglich ein einziges Video gesehen in welchem das Buch sehr positiv hervorgehoben wurde. Jedoch war es genau da um mich geschehen und ich wollte es unbedingt haben. Umso glücklicher bin ich nun, dass ich es zum Geburtstag bekommen habe, denn dieses Buch zählt nun zu meinen Lieblingsbüchern.

Animant ist eine starke, selbstsichere und vor allem gutherzige Frau, welche ganz genau weiß was sie will und was nicht. Denn zum einen will sie weder auf Bälle gehen noch schöne Kleider tragen und das ganz zum Trotz ihrer Mutter, denn diese hätte nichts lieber als das. Ihre Tochter an einen gutaussehenden und vermögenden Mann abgeben. Da wir uns in diesem Buch im Jahre 1890 befinden ist dies natürlich, für die damalige Zeit, nichts Ungewöhnliches. Animant möchte ihre Zeit jedoch viel lieber lesend in ihrem Lesesessel verbringen. Dies soll ihr aber vergönnt sein, als ihr Onkel bei der Familie Crumb eintrifft und Animant ein Angebot unterbreitet: Einen Monat soll sie in London an der Universität als Bibliothekars-Assistentin für Thomas Reed arbeiten. Einen groben, grummeligen und meistens schlecht gelaunten Bibliothekar, der ziemlich Stur ist – jedoch treffen hier genau die richtigen aufeinander, denn Animant ist nämlich nicht minder Stur.

Ich habe die Kombination dieser zwei so verschiedenen, aber doch gleichen Charaktere sehr geliebt. Für mich waren ihre hervorstechenden Charakterzüge sehr passend zur Geschichte gewählt und ich konnte zum Beispiel in Thomas wirklich den Bibliothekar fühlen. Ebenso beeindruckend war für mich, dass die Arbeit von Animant so ausführlich beschrieben wird, denn für mich war es einfach nur ein wohltuendes Gefühl und neben dem Interesse auch noch sehr spannend sie bei ihren Arbeiten zu begleiten. Wahrscheinlich aber auch, da ich selbst ein Mensch bin, der es liebt Ergebnisse zu sehen, wenn er etwas gearbeitet hat. Und in dieser Geschichte bekommen wir diese Ergebnisse mehr als ausführlich erzählt.

Damit möchte ich nicht sagen, dass das Buch Längen hatte oder das es sich gezogen hätte, denn das hat es nicht! Im Gegenteil, denn ich habe jedes einzelne Wort in diesem Buch aufgesaugt – so gut war es. Auch wenn ich es jedes Mal wieder schreibe, aber für viele ist es nicht selbstverständlich: Das Buch lief wieder von Anfang bis Ende als Film vor meinen Augen ab und ich denke, dass es diesmal auch bei den Personen so sein wird, die sonst eigentlich – während des Lesens – keine Bilder vor Augen haben.

Lin Rinas Schreibstil ist sehr ruhig, aber gewaltig – sie vermittelt einem alle Gefühle ihrer Figuren schonungslos, weshalb man total mitgerissen wird von der Geschichte. Und das OBWOHL sie ruhig erzählt ist. Das schafft sie natürlich durch ihre detaillierten, aber nicht übertriebenen Beschreibungen und vor allem aber durch ihren Wohlfühlfaktor, welcher irgendwie in ihrem Schreibstil verflochten ist. Woher dieser kommt? Ich kann es euch nicht sagen, er ist einfach da. Er hat mir nicht nur einmal das Herz warm werden lassen!

Für mich war dieses Buch ein großes Highlight, denn natürlich spielt hier nicht nur die Selbstständigkeit von Animant eine Rolle – in welche sie mit einem Job natürlich stürzt und welche sie erstmal meistern muss. Sondern auch Liebe und Geheimnisse spielen in dieser Geschichte eine Rolle, was dem ganzen natürlich eine enorme Frische eingehaucht hat. Jedoch nimmt die größte Rolle, ihr Alltag ein, der dann eben mit einigen Ereignissen verstrickt wird, wie zum Beispiel die Probleme ihres Bruders oder ihrer Freundin Elisa – über diese erfahren wir auch sehr viel, was die Spannung auch nochmal erhöht hat.

Ich kann euch gar nicht oft genug sagen wie beeindruckend und schön dieses Buch für mich war, denn das Ende hat mir den Rest gegeben – es war einfach nur wunderschön! Und somit komme auch ich zum Ende indem ich euch nochmals eindrücklich sage: Lest diese Geschichte, denn hier werden wichtige Themen angesprochen – von Gesellschaftskritischen Themen bis hin zur Selbstständigkeit der Frau, denn man muss bedenken: Im Jahre 1890 war es natürlich nicht üblich das Frauen arbeiten, und auch dagegen muss Animant sich wehren. Im Großen und Ganzen ist dieses Buch eine wunderschöne Geschichte welche alles enthält, was mein Leser Herz höherschlagen lässt: Stärke, wichtige Themen, Liebe, Geheimnisse, Mut und auch Zusammenhalt der Familie bzw. der Freundschaften.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere