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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2018

Ein toller Auftakt

Spiel der Zeit
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Ich habe mich für dieses Buch entschieden, da ich so lange so viele positive Stimmen darüber gehört hatte, dass ich mir dachte ich muss mich wohl einfach ergeben. Obwohl so viele Vormeinungen ja gefährlich ...

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, da ich so lange so viele positive Stimmen darüber gehört hatte, dass ich mir dachte ich muss mich wohl einfach ergeben. Obwohl so viele Vormeinungen ja gefährlich sein können, kann ich hier offen und ehrlich sagen, dass ich mich ihnen nur anschließen kann.

Von der ersten Minute an hat mich Harrys Geschichte berührt und gespannt. Der Schreibstil von Jeffrey Archer ist ein leichter aber mitreisender. Viele der Charaktere kommen zu Wort und so flechten sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem großen und spannenden Gebilde zusammen. Das hat mir unglaublich gut gefallen, denn alle Charaktere stehen in entscheidenden Verbindungen zueinander und haben damit massiven Einfluss auf das Geschehen.

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und liebenswert. Ihre Geschichte hat mich mitgerissen und auch teilweise das Herz gebrochen. Es gibt jeden den man für eine gute Geschichte braucht: die Helden, die Guten, die Bösen, die Klugen, die Gefährten und die Geliebten.

Ich habe das Werk als Hörbuch gehört und muss sagen, dass mir die Aufteilung auf drei Sprecher sehr gut gefallen hat. Man konnte so leichter folgen, wer gerade erzählt und es war eine stimmige und interessante Abwechslung. Alle Stimmen waren sehr angenehm zu hören und konnten das Geschehen mitreisend wiedergeben.

Ich werde jetzt gleich mal mit dem zweiten Band weiter machen….

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein Meisterwerk

Ein wenig Leben
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Diese Geschichte ist so sehr in meinen Kopf eingedrungen wie noch keine andere zuvor. Gerade gegen Ende hatte ich nachts teilweise Probleme einzuschlafen, weil die Geschichte noch so präsent in meinem ...

Diese Geschichte ist so sehr in meinen Kopf eingedrungen wie noch keine andere zuvor. Gerade gegen Ende hatte ich nachts teilweise Probleme einzuschlafen, weil die Geschichte noch so präsent in meinem Kopf war.

Die Freundschaft von Jude, Willem, JB und Malcom ist durch und durch eine besondere. Sie lernen sich auf dem College kennen und werden Freunde fürs Leben, mit allem was dazugehört und an Aufrichtigkeit kaum zu übertreffen.

Wir lernen sie alle kennen, mitsamt ihrem Charakter und ihrer Vergangenheit bis man das Gefühl hat diese Menschen wirklich zu kennen. Sie und alle Personen, an die sich Jude im Laufe seiner Geschichte annähern wirken so echt, dass man meinen könnte sie wären real. Und es ist ein wahnsinniges Glück für Jude, dass er sie hat, denn auf Grund seiner Vergangenheit, über die er sich strickt weigert zu reden, ist sein Leben von Schwierigkeiten und Abgründen gezeichnet. Doch diese Begleiter sind die herzlichsten und liebenswertesten die man sich Wünschen kann. Sie begleiten ihn um die Vergangenheit zu verarbeiten, die von Dramen und Tragödien geprägt sind.

So zeigt Hanya Yanagihara, wie Menschen zerbrechen und aufgefangen werden, was für Abgründe sich auftun können und warum es aus vielen Situationen keinen Ausweg gibt.

Dieses Buch behandelt so viele schwierige Thematiken in unglaublicher Tiefgründigkeit. Ich muss ganz klar sagen, dass man für das Lesen dieses Buches auf jeden Fall in der richtigen Stimmung sein sollte, denn ein Buch, das man eben mal nebenher lesen kann ist dieses hier sicher nicht! Es gab einige Momente, in denen ich es weglegen musste, nicht weil ich nicht gespannt auf die Handlung oder neugierig und lesefreudig war, sondern weil es einfach zu viel war. Die Geschichte geht nahe wie kaum eine zweite, was auch am unvergleichlichen Schreibstil von Hanya Yanagihara liegt. Lange verschachtelte Sätze, die trotzdem klar und deutlich sind und fast schon poetisch wirken. Ich konnte nicht genug kriegen davon. Ein sprachliches Meisterwerk!

Trotz der erschütternden Geschehnisse und der teilweise deprimierenden Stimmung ist es ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. Denn es ziehen sich auch unglaublich schöne Stränge durch die Geschichte. Wahre und ehrliche Freundschaften, Menschen, die immer füreinander da sind, Wege aus Abgründen, die sich auftun, wenn man tatsächlich mal Hilfe annimmt und Liebe zulässt. Ich glaube aus dieser Geschichte kann jeder etwas für sich ziehen!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Mein erster Stephen King

Carrie
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Carrie ist eine graue Maus, die in der Schule schikaniert wird und auf sich allein gestellt ist. Schuld daran ist ihre Mutter, mit ihren religiös fanatischen Ansichten, die Carrie zusätzlich belasten und ...

Carrie ist eine graue Maus, die in der Schule schikaniert wird und auf sich allein gestellt ist. Schuld daran ist ihre Mutter, mit ihren religiös fanatischen Ansichten, die Carrie zusätzlich belasten und sich auf ihren gesamten Alltag auswirken. Doch die telekinetischen Fähigkeiten, die in ihr schlummern warten nur auf ihre Rache.


Stephen King schreibt klar und deutlich, teilweise in Erzählform aber teilweise auch in der Form von Zeugenaussagen, Buchausschnitte oder Untersuchungsberichten. Damit schafft er einen spannenden und sehr realistisch wirkenden Schauerroman.


Carrie ist ein Kind, das es von Anfang an nicht leicht hatte und nie eine Chance auf Normalität bekommen hat. Ihre Fähigkeiten bleiben aber lange unentdeckt, bzw. werden nicht auf sie zurückgeführt. Dann brechen sie aber aus ihr heraus und lassen ihre Heimatstadt im Chaos versinken.


Die übrigen Protagonisten werden kurz und knapp aber dennoch einleuchtend eingeführt. Im Allgemeinen ist es eine typische High-School-Rollenverteilung, die sich auch an Klischees bedient. Das ist hier aber keinesfalls störend, sondern verleiht dem Geschehen einen angenehmen Fluss. Das Ende ist dann aber doch gänzlich unvorhersehbar auch wenn im Verlauf durch die Ermittlungsberichte schon kleine Fährten gelegt werden.


Ein sehr unterhaltendes und spannendes Buch. Mein erster Stephen King aber gewiss nicht mein letzter.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Die Kirschvilla

Die Kirschvilla
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Isabell und ihre Großmutter Pauline betrachten gemeinsam das Erbe, das Paulines Kindheit beherbergt. In der großen Villa, in der ein Unglück dem nächsten folgte hat sie den Großteil ihrer eher traurigen ...

Isabell und ihre Großmutter Pauline betrachten gemeinsam das Erbe, das Paulines Kindheit beherbergt. In der großen Villa, in der ein Unglück dem nächsten folgte hat sie den Großteil ihrer eher traurigen Kindheit verbracht. Viele Fragen und Hintergründe der Schicksale blieben dabei allerdings ungeklärt. Isabell und der Erbschaftsverwalter Julius machen sich auf die Suche nach Antworten.


Die Idee der Geschichte und den Fortgang der Ereignisse fand ich sehr spannend. Neben Tagebucheinträgen, die Isabell und Julius finden, wird die Geschichte dem Leser aber auch durch Rückblenden in die Vergangenheit nähergebracht. Leser und Protagonisten sind somit nicht immer auf dem gleichen Kenntnisstand. Obwohl mir diese Erzählweise prinzipiell gefallen hat, wird es vor allem gegen Ende jedoch etwas mühsam den Protagonisten seitenlang dabei zuzusehen wie sie hinter das Rätsel kommen, das der Leser schon lange kennt bzw. sich leicht erschließen kann. Das Finale wird somit leider etwas langatmig.


Begleitet von der Aufklärung der mysteriösen Familienvergangenheit erleben wir die Annäherung von Isabell und Julius. Diese Liebesgeschichte war leider gänzlich klischeehaft, überspitzt und überdramatisiert.


Ich hatte mir leider etwas mehr von der Geschichte erhofft, vor allem da auch der Erzählstil mit den Rückblenden meinen Geschmack trifft. Die Umsetzung hat mir leider nur mittelmäßig gefallen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Nettes Debut mit Luft nach oben

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Anna, ehemals angesehene Psychologin, leidet seit einem schlimmen Unfall selbst unter posttraumatischen Stress und kann ihr Haus nicht mehr verlassen. Natürlich belastet das auch ihr Eheleben drastisch, ...

Anna, ehemals angesehene Psychologin, leidet seit einem schlimmen Unfall selbst unter posttraumatischen Stress und kann ihr Haus nicht mehr verlassen. Natürlich belastet das auch ihr Eheleben drastisch, weshalb Annas Ehemann und Tochter nicht mehr bei ihr leben. In ihrer Einsamkeit gibt sie sich Wein, Internetchats und dem Ausspionieren ihrer Nachbarn hin.


Annas Charakter wird aus allen Sichtweisen beleuchtet und nach und nach kommen immer mehr Details ihrer wirren Persönlichkeit und den Umständen, die zu ihrer derzeitigen Situation geführt haben ans Licht. Mehr als einmal hatte ich dabei das Gefühl genau zu wissen worauf die Geschichte hinauslaufen wird, wurde letztendlich dann aber doch jedes Mal überrascht.


Einerseits fand ich das gut, denn wer möchte das Ende schon ab der Mitte voraussehen können?! Andererseits haben mich die scheinbaren Klischeesituationen dann aber doch auch genervt.


Was ich mochte waren die stückweisen Aufdröselungen der Geschichte und ein Ende, das so gar nicht zum Ausgangspunkt der Geschichte passt. Außerdem werden auch die Personen mit dem Fortlauf der Geschichte Stück für Stück in ein anderes Licht gerückt.


Allerdings hat für meinen Geschmack die Geschichte nie wirklich genug an Fahrt aufgenommen um mich richtig zu fesseln. Empfehlen würde ich sie eher als leichte Lektüre nebenbei.


Ein großes Lob für die Sprecherin Nina Kunzendorf, die die Geschichte wunderbar vertont. Ihre Stimme gibt gut die Stimmungen der Protagonistin wieder und lässt den Hörer gut in die Geschichte finden.