Porzellankind von Myriane Angelowski (Thriller, 2019; Emons)
- konnte mich nicht ganz überzeugen -
Bei "Porzellankind" handelt es sich um den ersten Thriller der Aurorin, die vorher Krimis geschrieben hat.
In dem Thriller geht es um Ellis, deren kleiner Bruder ein Schreikind ist, was eine Belastung für die gesamte Familie darstellt und dessen Geschrei mit einem Mal für immer verstummt...
Der Einstieg in die Story war für mein Empfinden schon nicht so ohne. Die Kapitel sind jeweils in "Davor" und "Danach" unterteilt und diese jeweils nochmal in 3 Teile.
Vieles war von Anfang an verwirrend, was ja nichts Schlechtes ist oder sein muss, denn eine gewisse Verwirrung kann ja durchaus für Spannung und eine gute Storyentwicklung sprechen. Nur hier war es leider, jedenfalls für mein Empfinden nicht ganz so.
Für mich blieb leider vieles auf der Strecke. Allen voran die Spannung, sowie viele Dinge, die im Klappentext so sehr betont wurden.
Vor allem hätte ich mir für den Kern den Story, sprich die Geschichte um Ellis´ Bruder schon mehr Raum gewünscht. Dieser Teil war relativ schnell abgehandelt. Laut dem Klappentext hatte ich mir da wohl einfach wesentlich mehr von versprochen, als letztendlich geboten wurde.
Genauso erging es mir mit der Spannung, von der ich dachte, dass sie wesentlich mehr vorhanden sein würde. Doch leider weit gefehlt, auch hier wurde ich enttäuscht, wobei ich einräumen muss, dass das ja auch immer Empfindungssache ist.
Wohingegen die Enttäuschung allerdings wohl am größten war, ist der Teil im Klappentext, wo von einem verstörenden Intrigenspiel zwischen Ellis´ Mutter und ihr die Rede ist. Davon habe ich quasi gar nichts wahrgenommen. Ebensowenig, wie von dem Blick in die dunkelsten Tiefen der Menschlichkeit. Da war von "schockierend", "schonungslos" oder auch "eindringlich" die Rede. Von all dem habe ich persönlich nicht so wirklich viel von wahrgenommen. Ja, die Thematik an sich hat es schon in sich und ist an sich auch schockierend, nur konnte die Story dies nicht so wiedergeben, wie es der Klappentext versprach.
Was sich da auftat, entsprach eher einer "Miniversion" eines Psychothrillers, denn ein klein wenig tat sich dann nach einer gewissen Zeit dann doch noch auf. Insgesamt gesehen kam da einfach für mich zu wenig bei rum, dass ich sagen kann, dass es für mich wirklich schockierend gewesen wäre. Ganz zu schweigen von dem verstörenden Intrigenspiel, wovon ich gar nichts wahrgenommen habe, außer, dass dieses quasi in einem offenen Ende gipfelte, da Ellis einen Weg wählte, der das "bedingungslos" in einem bestimmten Licht erscheinen ließ. Für mich war das offene Ende dann nochmal mehr enttäuschend, da es für den Leser keine weiteren Infos gab, was diese Sache angeht. Somit blieb für mich einiges ungeklärt, bzw. nicht geklärt genug.
Fazit:
Ein Thriller, der vom Lesen her schon interessant war und sich, von den verwirrenden Gedanken von Ellis, mal abgesehen, gut las, mich jedoch etwas enttäuscht zurückließ. Der Klappentext hielt für mein Empfinden einfach nicht das, was er versprach.
Note: 4+