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Veröffentlicht am 31.05.2023

Gleichermaßen schön wie düster

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Der Dunkeldorn ist gleichermaßen schön wie gefährlich. Aus seinem Blütenstaub beziehen Magier ihre Zauberkraft, dementsprechend sind dessen Züchtung, Anbau und Ernte sehr wichtig für das Reich. Doch sie ...

Der Dunkeldorn ist gleichermaßen schön wie gefährlich. Aus seinem Blütenstaub beziehen Magier ihre Zauberkraft, dementsprechend sind dessen Züchtung, Anbau und Ernte sehr wichtig für das Reich. Doch sie erfolgen unter menschenunwürdigen Bedingungen und sind äußerst risikoreich, denn die Pflanze zu berühren endet meist tödlich. Dies hat Opal am eigenen Leib erfahren müssen: der Dunkeldorn hat ihr alles genommen, was ihr lieb und teuer war. Nach dem Unglück findet sie sich schließlich an der Universität in der Hauptstadt wieder. Dort hofft sie auf die Gelegenheit mehr über das verhasste Gewächs erfahren zu können und endlich herauszufinden, warum ausgerechnet sie überlebt hat. Sie stößt auf Geheimnisse und das unerklärliche Interesse des sogenannten Dornenprinzen.

Wir lernen Opal als starke junge Frau kennen, die sich auf einer Dunkeldorn-Plantage tagein tagaus abrackert. Doch dann kommt es zu einer unsagbaren Tragödie und ihr Leben und all ihre Hoffnungen brechen zusammen. Sie kann nicht verstehen, warum sie verschont wurde und eigentlich wäre es ihr auch lieber, wenn es nicht so wäre. Alles absolut verständlich, sie tat mir unfassbar leid. Da sie der unteren Gesellschaftsschicht angehört und an der Akademie auch weiterhin „nur“ eine Bedienstete ist, ist sie mit dem Umgang gegenüber höherrangigen Personen oder gar dem Adel überhaupt nicht vertraut und bringt sich selbst dadurch in einige unangenehme Situationen.

Als sie auf den Dornenprinzen trifft, läuft auch diese Begegnung alles andere als gut. Ich finde ihre Beziehung komisch. Irgendwie wirkt diese zu schnell merkwürdig vertraut und gleichzeitig sehr distanziert. Beide verbergen etwas voreinander, beide haben irgendein Interesse aneinander. Wo ich anfangs dachte, er wäre der Love Interest, bin ich diesbezüglich mittlerweile wieder eher zwiegespalten.

Spannend war für mich vor allem alles rund um den mysteriösen Dunkeldorn, die Dornenformer und die gefürchteten Dunkeldornmagier. Auch die Einblicke in die Vergangenheit waren sehr gelungen. Wir erfahren dort unter anderem wo die Pflanze überhaupt her kommt. Insgesamt ist die Atmosphäre düster und grausam, an der Akademie und in der Führungsebene beherrschen Intrigen und Machtspiele das Tagesgeschehen.

Dieser Auftakt hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Besonders der Anfang und das Ende haben es in sich und ich freue mich sehr auf die weiteren Bände, die schon auf meinem SuB liegen. Es wurden so viele Fragen aufgeworfen und ich bin gespannt, zu erfahren, was hinter allem steckt.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Must-have für alle Buchliebhaber*innen

Book Love
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„Wer ein Leseleben führt lebt viele Leben auf einmal.“

Debbie ist eine junge, introvertierte Frau, die gerne liest und zeichnet. Durchs Lesen kann sie der Welt entfliehen, Inspiration finden, Dinge lernen, ...

„Wer ein Leseleben führt lebt viele Leben auf einmal.“

Debbie ist eine junge, introvertierte Frau, die gerne liest und zeichnet. Durchs Lesen kann sie der Welt entfliehen, Inspiration finden, Dinge lernen, ferne oder magische Orte erkunden, Abenteuer erleben und interessante Charaktere kennenlernen. Sie tauscht sich unheimlich gerne über Geschichten aus, liebt es in Buchhandlungen und Büchereien zu stöbern, Bücher anzufassen, daran zu riechen oder sie dekorativ für Social Media in Szene zu setzen.

Diese Graphic Novel bezaubert durch kurze Anekdoten, die auf unterhaltsame Art und Weise das Leben eines Bücherwurms widerspiegeln. Es geht ganz offensichtlich um die Liebe zu Büchern und zum Lesen und die kleinen Eigenheiten und Merkwürdigkeiten, die damit einhergehen. Ich konnte mich in jedem einzelnen Panel wiederfinden, was ich total klasse finde. Debbie ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Die Illustrationen sind liebevoll in schwarz-weiß gezeichnet und meistens eher schlicht gehalten, die Seiten wirken nicht überladen.

Definitiv ein Must-have für alle Buchliebhaber*innen ❤️📚🐛

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Es hat was!

Ice Planet Barbarians – Georgie und Vektal
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Stell dir vor du wirst von kleinen grünen Männchen aus deinem beschaulichen Leben gerissen und findest dich mit einigen anderen jungen Frauen in einem Käfig auf einem Raumschiff wieder. Das Ziel? Unbekannt. ...

Stell dir vor du wirst von kleinen grünen Männchen aus deinem beschaulichen Leben gerissen und findest dich mit einigen anderen jungen Frauen in einem Käfig auf einem Raumschiff wieder. Das Ziel? Unbekannt. Doch da eure Entführer euch wie Tiere behandeln sieht eure Zukunft wohl nicht besonders rosig aus. Da ist es vielleicht ein Segen, dass ihr plötzlich abstürzt und auf einem unbekannten Planeten zurückgelassen werdet. Dieser ist allerdings ziemlich unwirtlich: eiskalt und von Schneestürmen geprägt. Auch die dort lebenden Kreaturen sind mehr als beängstigend.

Georgie nimmt ihr Schicksal in die Hand und traut sich aus dem Wrack, um die Lage zu sondieren, Nahrung und Wasser zu suchen und vielleicht sogar Hilfe zu finden. Diese erhält sie auch tatsächlich, und zwar durch Vektal, einem Einheimischen, der nicht nur groß, muskulös und blau ist, sondern sogar Hörner hat. Außerdem ist er überraschend zuvorkommend, hilfsbereit, und ja - Georgie kann es nicht leugnen - ziemlich sexy. Es wird also trotz der unmenschlichen Temperaturen heiß, sehr heiß 🔥.

Wer zwar auf spicy Bücher steht und dennoch meint Science Fiction angehauchte Bücher mit Außerirdischen als Love Interest wären nicht so seins - meine Frage: bist du dir da auch wirklich sicher 🤪? Im ersten Moment klingt es komisch, trashy und vielleicht ein bisschen zu weird, aber ich muss sagen: es hat was!

Man sollte meinen, mit verletzten und halb erfrorenen Leidensgefährtinnen im Hinterkopf hat man andere Prioritäten als sich in den Fellen zu wälzen, aber naja, wenn man einem blauen Adonis mit der ein oder anderen „Sonderausstattung“ begegnet, ist das eben nicht unbedingt so. Bisschen egoistisch, aber das merkt sie immerhin selbst. Und was soll man auch tun, wenn man sich mit seinem Gegenüber nicht anders verständigen kann als durch die Sprache der Leidenschaft?!

Übrigens wird die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt: aus Georgies und die ihres außerirdischen Begleiters. Interessant und unterhaltsam, was die beiden so übereinander denken und wie sie sich wahrnehmen. Ich mochte beide. Auch die Nebencharaktere sind spannend. Die anderen Frauen haben teilweise einiges mehr durchgemacht als Georgie und ich bin auf ihre eigenen Bücher gespannt, denn in den Folgebänden finden jeweils andere Protagonist:innen zueinander. Mir hat dieser Auftakt so gut gefallen, dass direkt Teil 2-4 auf meinem Kindle eingezogen sind! Das sagt ja wohl alles.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Krimi trifft Science Fiction

Weesewiesen
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Immer mehr Menschen kommen auf grausame und mysteriöse Weise ums Leben. Polizistin Alexandra versucht mit ihren Kollegen Bär und Sergey die Todesfälle aufzuklären und stößt dabei schnell an ihre eigenen ...

Immer mehr Menschen kommen auf grausame und mysteriöse Weise ums Leben. Polizistin Alexandra versucht mit ihren Kollegen Bär und Sergey die Todesfälle aufzuklären und stößt dabei schnell an ihre eigenen Grenzen.

Wenn man es genau nimmt, sogar schon am Fundort der ersten Leiche. Dabei könnte man vermuten, dass sie in ihrer Laufbahn schon ähnlich schlimmes gesehen haben müsste… Der Klappentext behauptet zwar, Alexandra sei Polizistin aus Leidenschaft, davon konnte ich leider überhaupt nichts spüren. Stattdessen legt sie eigentlich sofort den Fall nieder und nimmt sich eine Auszeit. Warum genau bleibt offen. Es heißt zwar, sie wolle auf eigene Faust ermitteln, davon hört man aber nie wieder etwas.

Zeitgleich erfahren wir auch einiges aus einer Perspektive der etwas anderen Art. Die Idee hinter dem Buch fand ich auf jeden Fall spannend: Krimi trifft Science Fiction - Anomalien, schwarze Löcher, andere Galaxien, außerirdisches Leben. Cool, dachte ich. Aber irgendwie ist alles etwas verwirrend. So gibt es viele schnelle und relativ ungekennzeichnete Zeitsprünge. Dadurch wirkt alles ziemlich abgehackt. Die Charaktere waren mir im Prinzip alle unsympathisch und auch ihr Verhalten konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Manche Szenen sind außerdem wirklich brutal und fast etwas verstörend, für schwache Nerven ist das Buch also nicht unbedingt geeignet. Die Erklärung für diese Episoden (welche zwar nicht explizit ausgesprochen wird, die man sich aber herleiten kann) finde ich allerdings gelungen. Auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist ein wenig gesellschaftskritisch, regt zum Nachdenken an und lässt Raum für eigene Spekulationen.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Zwei Städte: eine Leidenschaft und ein Zwist, der unüberwindbar scheint

Die Gewinner
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Interessiert euch Eishockey? Also mich tatsächlich überhaupt nicht und dennoch hat mich die Björnstadt-Trilogie total in ihren Bann gezogen. Lasst euch also nicht von den Klappentexten abschrecken! Schließlich ...

Interessiert euch Eishockey? Also mich tatsächlich überhaupt nicht und dennoch hat mich die Björnstadt-Trilogie total in ihren Bann gezogen. Lasst euch also nicht von den Klappentexten abschrecken! Schließlich geht es nicht nur um den Mannschaftssport, sondern vor allem um zwei verfeindete Städte, deren Einwohner und ihr Leben zwischen Freundschaft, Familie, Hass sowie der Leidenschaft für das Eishockey und die Loyalität ihrem Klub und ihrer Mannschaft gegenüber.

Björnstadt und Hed sind zwei kleine Städte mitten im Wald. Obwohl in beiden Eishockey-Klubs eine wirklich extreme Fan-Mentalität besteht und sie seit jeher konkurrieren, herrschte eigentlich eine Art Waffenstillstand. Zumindest bis zu jener katastrophalen Nacht vor zwei Jahren, die alles veränderte und die alte Kluft wieder aufgerissen hat. Heute stellt sich die Frage, was die Menschen zu opfern bereit sind, um ihre Familien und ihre Heimat zu retten.

In den ersten Kapiteln werden die wichtigsten Ereignisse und Zusammenhänge aus den ersten Teilen kurz und prägnant zusammen gefasst, so dass man schnell wieder in die Geschichte finden kann.

Wir verfolgen die Schicksale super vieler unterschiedlicher und vielschichtiger Charaktere. Ich finde die Perspektive des allwissenden Erzählers richtig gut, denn so erfährt man von jedem etwas. Es werden zudem immer wieder verheerende Andeutungen gemacht, was die Zukunft angeht. Daher ist die Atmosphäre eher angespannt und manchmal bedrückend. Über den Städten und deren Einwohnern schwebt die ganze Zeit ein Damoklesschwert.

Die Menschen leben von Vorurteilen und festgefahrenen Meinungen. Eishockey geht über alles und der Hass zwischen den Städten scheint unüberwindbar. Probleme werden meist durch Verdrängung oder Verleugnung unangenehmer Tatsachen, im Zweifelsfall auch gerne durch Gewalt, Hetzjagden, Ausgrenzung und der Verbreitung von Angst gelöst. Man kann also sagen, dass sie insgesamt nicht besonders sympathisch wirken und dabei ist egal, ob sie nun in Björnstadt oder Hed wohnen. Dennoch kann man manche Reaktionen nachvollziehen. Auf jeden Fall zeigt sich deutlich: eine Medaille hat immer zwei Seiten! Es ist genau dieses Zwischenmenschliche, das Miteinander und Gegeneinander sowie die zahlreichen vorhersehenden Andeutungen, welche die Bücher so spannend machen.

Sie lösen definitiv ein Wechselbad der Gefühle aus: Unverständnis, Wut, Trauer, Entsetzen, Angst um die lieb gewonnenen Charaktere... Es gibt aber natürlich auch einige humorvolle, herzerwärmende und sehr schöne Szenen.

Für mich ist „Die Gewinner“ ein würdiger Abschluss und konnte mich wieder komplett überzeugen. Von mir eine absolute Lese-Empfehlung!

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