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Veröffentlicht am 25.10.2021

Kugelblitz auch im Urlaub stets im Einsatz

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München
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Kommissar Kugelblitz hat es mal wieder geschafft!! Sein Team und er haben einen großen Fall in Hamburg gelöst und der Popeye-Bande mächtig in die Parade gefahren. Nun will er sich nun ein paar freie Tage ...

Kommissar Kugelblitz hat es mal wieder geschafft!! Sein Team und er haben einen großen Fall in Hamburg gelöst und der Popeye-Bande mächtig in die Parade gefahren. Nun will er sich nun ein paar freie Tage in München gönnen und dabei Zeit mit seiner Tantentochter Bonny verbringen, die demnächst ihren 13. Geburtstag feiert. Doch wer Kugelblitz kennt, weiß sofort, der charmante Kommissar mit dem kleinen Bäuchlein und dem markanten Schnauzer ist stets im Einsatz und so ist er und somit auch wir Leser/innen gleich im nächsten großen Fall. Die Popeye-Bande ist nun in München noch aktiv und zudem scheint es einen Maulwurf in den Reihen der Münchner Polizei zu geben. Wird Kugelblitz hier wieder glänzen können und mithilfe seiner Münchner Kollegen der Popeye Bande endlich komplett das Handwerk legen und zudem den Maulwurf enttarnen können. Ein neuer spannender Fall beginnt...

Kommissar Kugelblitz hat über all die Jahre nichts von seinem Charme verloren und begeistert noch immer Jung und Alt. Die große Schrift und der recht einfache Schreibstil ist wunderbar für junge Leser/innen ab 10 Jahren geeignet und fesselt selbst erfahrene Spürnasen. Die vielen kleinen Kapitel mit klug gesetzten kleinen Cliffhanger fördern zudem den Lesefluss, sodass die Spannung stets zunimmt und nie Langeweile aufkommt. Die liebevollen Illustrationen untermalen sehr schön das gelesene Wort und bringen auch die Geschichte weiter voran. Die typischen Rätselfragen am Ende jedes Kapitels variieren von leicht bis mittelschwer, doch für aufmerksame Spürnasen lösbar ohne, dass Frust aufkommt. Zur Not darf auch gerne mit der roten Leselupenfolie gespickt werden ;)

Am Ende des Buches gibt es noch als tolles Add-on einen kleinen historischen Reiseführer über die schönsten Sehenswürdigkeiten von München und eine Übersicht über die wichtigsten 100 bayrischen Wörter.

Kommissar Kugelblitz begeistert nach all den Jahren noch immer, findet stets neue Liebhaber und versetzt uns ältere Leser für ein paar Minuten zurück in die Zeit, in der wir selbst gefesselt miträtselnd aufm Sofa saßen und am Ende zufrieden das Buch zuklappten.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Das Archiv des Teufels – spannend bis zur letzten Seite

Das Archiv des Teufels
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1952,Nachkriegsdeutschland, aufgeteilt unter den Besatzungsmächten, eingebettet in das jeweilige System - Kapitalismus und Kommunismus. Die Angst vor einem dritten Weltkrieg ist allgegenwärtig und die ...

1952,Nachkriegsdeutschland, aufgeteilt unter den Besatzungsmächten, eingebettet in das jeweilige System - Kapitalismus und Kommunismus. Die Angst vor einem dritten Weltkrieg ist allgegenwärtig und die noch junge Bundesrepublik versucht unter Adenauer neue Wege zu gehen. Kurz vor seinem erhofften Heimflug in die USA muss Major Robert Bennett einen letzten Auftrag erledigen – Heiderer, einen ehemaligen hochrangigen Nazi, säubern, bevor dieser in Adenauers Kabinett aufgenommen wird. Als Robert erfährt, dass er den Mörder seines Bruders säubern soll, gerät seine Welt kurz aus den Fugen. Doch Robert ist nicht ohne Grund der Beste seines Fachs, um nicht genau zu wissen, wie er das Spiel nach seinen eigenen Regeln drehen kann. Also macht er sich auf den Weg nach Breslau um das geheimnisvolle Archiv des Teufels zu finden, es zu zerstören und so Heiderer reinzuwaschen.
Zeitgleich wird die DDR-Agentin des Ministeriums für Staatssicherheit Anna Münzinger auf den Weg geschickt Robert Bennett zu erledigen und selbst das Archiv des Teufels zu finden und so Heiderer vor Gericht zu bringen.
Ein munteres Katz-und Maus-Spiel beginnt…

Der Roman von Martin Conrath aus der Zeit des Kalten Krieges bietet alles, was man von einer Geschichte aus dieser Zeit erwartet - Geheimdienste, Spionageaktionen, verdeckte Undercovermissionen, etc. Nach nur wenigen Seiten ist man als Leser vollkommen gefangen in dieser Zeit, was zum einen an dem tollen bildhaften Schreibstil und zum anderen an der überaus dichten Atmosphäre liegt, die Martin Conrath mit seinen relativ kurzen Kapitel und den dadurch vorhandenen Cliffhangern erzeugt. Der ständigen Wechsel zwischen den beiden Hauptprotagonisten Robert und Anna verstärken diesen Effekt, sodass man dieses Buch nur schwer aus den Händen legen kann. Die immer mal wieder geschickt platzierten Rückblicke ins Jahr 1941 wirken hierbei wie kleine Verschnaufpausen und erlauben tiefere Einblicke in die Geschehnisse während des 2. Weltkrieges mitsamt seiner Grausamkeiten. Ebenso toll finde ich wie, der Autor das Dilemma, in dem sich Robert befindet - Gerechtigkeit auf der einen Seite zu erfahren, aber auf der anderen Seite seine Job machen zu müssen- aufgelöst hat und ich mit einem sehr guten Gefühl das Buch am Ende schließen durfte.

Alles in allem hat mich dieser Roman rundum wunderbar unterhalten, eine tolle spannende Story mit schön herausgearbeitete Charakteren und einem sehr guten Schreibstil, der die Zeit des Kalten Krieges bildlich wie ein Film vor dem geistige Auge ablaufen lies. Ich freue mich schon sehr auf eine mögliche angedeutete Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Spannender Debütthriller - gerne mehr davon

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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True-Crime-Podcasts erfahren in unserer heutigen Zeit immer mehr Zuspruch. Sei es um die eigene Neugierde zu stillen, über allmögliche Grausamkeiten zu erfahren oder den Opfern von Verbrechen Gerechtigkeit ...

True-Crime-Podcasts erfahren in unserer heutigen Zeit immer mehr Zuspruch. Sei es um die eigene Neugierde zu stillen, über allmögliche Grausamkeiten zu erfahren oder den Opfern von Verbrechen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Genau diesen Anspruch hat die fiktive True-Crime-Podcasterin Elle Castillo. Sie will Gerechtigkeit für die Opfer von nie aufgeklärten Verbrechen. In ihrem neusten Podcast wagt sie sich an einen spektakulären Fall, der nie aufgeklärt wurde und vor 20 Jahren plötzlich endete. Der sogenannte „Countdown-Killer“ entführte stets drei junge Frauen im Abstand von 3 Tagen. Jede ein Jahr jünger als die andere und innerhalb von 7 Tagen waren sie tot. Bis das vermeintliche zehnte Opfer Nora entkam und die Serie abbrach.
Nun 20 Jahre später will Elle den immer noch ungelösten Verbrechen auf die Spur kommen und stellt weitreichende Ermittlungen an. Doch dann wird ein junges Mädchen entführt. Ist der Countdown-Killer zurück oder ist es nur ein Trittbrettfahrer, der sich durch das neue mediale Echo, dazu ermutigt fühlt die angefangene Serie zu beenden?
Je tiefer Elle den Gewaltverbrechen der Vergangenheit auf die Spur kommt, desto tiefer rutscht auch sie selbst rein, bis sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird. Wird sie den Täter finden und kann sie die Polizei von ihrer Vermutung überzeugen?

Mit diesem Thriller ist Amy Suiter Clarke ein absolut lesenswertes Debüt gelungen. Die Mischung aus Podcast und Storytelling in der Gegenwart ist genial umgesetzt und nach wenigen Seiten ist man voll in der Geschichte drin. Der Wechsel zwischen Podcast, Gegenwart und im weiteren Verlauf Rückblenden in die Vergangenheit des Täter, sind hervorragend gesetzt, wodurch der Spannungsbogen nie abreißt, sondern eher noch verstärkt wird. Die dadurch entstehenden Cliffhanger in den jeweiligen Zeiten verleiten einen stets zum Weiterlesen. Die Charaktere allen voran Elle und ihr Mann Martin sind sehr sympathisch und auch die kleine Natalie mit ihrer kleinen vorlauten Klappe schließt man gleich ins Herz. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, ein Lob hierbei an die Übersetzerin Birgit Schmitz.

Als besonderes Gimmick kann man die „Transkripte der einzelnen Podcast“-Folgen aus dem Buch sich auch als recht gut gelungene Audio-Dateien mittels QR-Code anhören. Da ich diese Option erst zu spät entdeckt hatte, hab ich erst nach dem Lesen in die Audios reingehört. Die Podcast-Folgen hören sich sehr gut an, die Stimmlagen und Stimmfarben passen sehr gut zum Rest der Stimmung im Buch und die musikalische Abmischung traf meine Vorstellung während des Lesens äußerst gut. Wer also Lust auf einen Hörbuch-Podcast hat und dazwischen durch gern selbst liest, ist hier genau richtig. Aber auch reines Lesen mindert nichts am Gesamteindruck.

Mit ihrer taffen Protagenisten Elle Castillo und ihrer Podcast-Buch-Idee ist der Autorin Amy Suiter Clarke ein absolut lesenswertes Debüt gelungen, von der ich gerne noch mehr in der Zukunft lesen möchte.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Wie weit darf Klimaschutz gehen ?

CO2 - Welt ohne Morgen
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Mit diesem spannenden und kurzweiligen Thriller hat Tom Roth einen tollen Pageturner geschaffen, der hoch brisant und absolut realitätsnah ist und dabei beste Unterhaltung bietet. Ein rasanter Einstieg, ...


Mit diesem spannenden und kurzweiligen Thriller hat Tom Roth einen tollen Pageturner geschaffen, der hoch brisant und absolut realitätsnah ist und dabei beste Unterhaltung bietet. Ein rasanter Einstieg, ein konstant hoher Spannungsbogen und eine überaus spannende Story machen dieses Buch mit seinem brandaktuellen Thema in unserer Zeit mit Klimawandel, Fridays-for-Future-Demos, etc. zu einem absoluten“ Must-Read“.

12 Jugendliche aus 12 verschiedenen Ländern sind als Teilnehmer eines Klima-Camps in Australien als sie entführt werden. Die Entführer fordern von den Ländern der Welt drastische Klimaziele, andernfalls stirbt nach Ablauf der Zeitfrist immer einer der Jugendlichen live vor laufender Kamera. Die Uhr tickt unaufhaltsam. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um die Ziele zu erreichen, bzw. die Jugendliche aus der Hand der Entführer zu befreien. Werden sie die Entführer rechtzeitig finden und stoppen können? Darf man für Klimaschutz zu solch drastischen Schritten greifen?

Gleich von Beginn an, mit den ersten Worten, fesselt dieser unglaublich packende Schreibstil uns Leser*innen an die Seiten und mit hohem Tempo fliegt man förmlich durch diese spannende und zeitgleich zum Nachdenken anregende Story. Tom Roth erzeugt stellenweise ein solch spannendes Szenario, als würde man einen Film lesen. Die Geschichte ist packend durch den ständigen Wechsel der handelnden Personen mit immer wiederkehrenden kleinen und großen Cliffhangern erzählt und endet schließlich in einem großen Showdown, der danach noch die eine oder andere Überraschung bereithält.

Das Besondere beim Storytelling ist dabei, dass wir die Geschichte durch die Erzählung einer der Hauptpersonen im Jahr 2040 geschildert bekommen und somit nicht nur zu verschiedenen Örtlichkeiten und handelnden Personen, wie den Jugendlichen, Entführern, Politikern und Agenten,etc. wechseln, sondern auch noch in der Zeit zwischen heute und der Zukunft. Die Story ist somit wahnsinnig spannend und ausfüllend und die immer wieder geschickt gesetzten Cliffhanger führen dazu, dass man stets weiterlesen möchte bzw. sich fast schon danach sehnt, endlich der Entführern auf der Spur zu kommen.

Auch wenn hierbei viel Fiktion dabei ist und der Handel mit CO2-Zertifikaten sehr vereinfacht dargestellt ist, öffnet dieses Buch doch stückweit die Augen und verdeutlicht, wie viele Tricks bzw. Schlupflöcher vorhanden sind, um Klimaziele auszutricksen bzw. vollkommen zu umgehen. Klar ist, dass Klimaschutz nie so weit gehen darf - doch können wir als Bürger unseren Beitrag leisten und jeder von uns ein stückweit Klimaschutz betreiben und wenn es nur der Kauf dieses Buches ist, das Klimaneutral gedruckt wurde ;)

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Kein typischer Thriller – trotzdem spannend und schockierend

Der erste Tote
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Gleich mit der ersten Seite wird man förmlich in den Bann des rauen Lebens des heutigen Mexikos hineingezogen. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos haben den Auftrage einen Bericht über die Ölindustrie ...


Gleich mit der ersten Seite wird man förmlich in den Bann des rauen Lebens des heutigen Mexikos hineingezogen. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos haben den Auftrage einen Bericht über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, zu schreiben ehe sie zufällig die furchtbar verstümmelte Leiche des jungen Studenten Julian Gallardo entdecken. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Doch Carlos lässt die Leiche keine Ruhe und stellt Nachforschungen auf eigene Faust an, die ihm sein Leben kosten wird. Ist Carlos Tod am Ende lediglich einer mehr auf der langen Liste von Mord und Totschlag oder der Beginn der größten Story, die die Öffentlichkeit je gelesen hat?

Von Beginn an mit dem Auffinden des toten Studenten und Umweltaktivisten Julian Gallardo, über die Rückblende des ersten Aufeinandertreffens der beiden Journalisten Andrew und Carlo, bis hin zu Carlos Trauerfeier ist das Buch sehr spannend und packend geschrieben.
Der Schreibstil mitsamt seinen plastischen Bildern bringt hervorragend die jeweilige Situation bzw. Stimmung rüber. Der Wechsel von freundlich, zu brutal gefährlich hin zu sarkastisch, etc. lässt einem das ganze Geschehen irgendwie realer erscheinen, und auch die Tonfarbe der Sprache - mal melancholisch, mal aufgeregt ängstlich, dann wiederum unausweichlich drückend, ätzend, fast schon alternativlos, entfacht beim Lesen ein solches Kopfkino, wie ich es schon lange nicht mehr hatte, sodass es einem fast schon vorkommt, als ob ein Film gelesen wird.

Die anfängliche sehr detaillierte Beschreibung der auftauchenden Leichen, die Beschreibungen der Brutalitäten sind schockierend, aber mit der Zeit, gewöhnt man sich beim Lesen daran und tut es als was fast schon alltägliches ab - so als ob es typisch für Mexiko sei - was es sehr wahrscheinlich auch ist. Trotz dieser Grausamkeiten ist das Buch recht gut austariert. Brutal, grausam auf der einen Seite, dann aber auch lustig, herzlich, z.B durch inneren Monologe, gepaart mit seltsam wirkender extremer Nüchternheit von zeitweise auftretenden Charakteren.

Mit dem Anhang und dem persönlichem Statement des Autors am Ende des Buches, bekommt diese Geschichte, die für sich alleinstehen kann, jedoch als Trilogie vollendet werden soll, nochmals eine ganz besondere Gewichtung. Die im Buch verwendete besondere Art von Storytelling, die mir vorher schlichtweg unbekannt war, hat mir sehr gut gefallen und für eine nachfolgende sog. "Chronica" in Thrillerform bin ich jederzeit bereit. Man darf dieses Buch nicht mit anderen typisch europäischen Thrillern vergleichen, sondern es als was ganz Eigenes betrachten und als solches ist es wunderbar stimmig. Wer sich darauf einlässt, wird viel Freude beim Lesen haben.

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