Umweltbewusste Fantasy - traumhafter Schreibstil, spannendes Ende
Helles LandIn einer Welt mit zwei Sonnen ist der Schutz der Bäume nahezu überlebenswichtig. Riesige Lichteichen schützten das Land einst vor der intensiven Sonneneinstrahlung und ermöglichten Leben. Doch heute existiert ...
In einer Welt mit zwei Sonnen ist der Schutz der Bäume nahezu überlebenswichtig. Riesige Lichteichen schützten das Land einst vor der intensiven Sonneneinstrahlung und ermöglichten Leben. Doch heute existiert nur noch eine einzige Lichteiche nahe des Refugiums, in dem die Protagonistin Clay lebt. Als Erwählte des Heiligen Baumes weiß sie um den Standort der Lichteiche Bescheid, um ihr Fortbestehen trotz eventueller Feinde zu sichern. Sie kann mit Pflanzen kommunizieren und kennt den Wald wie ihre Westentasche. Doch plötzlich tritt Gefahr auf - die Lichteiche und das Entstehen neuer Lichteichen wird bedroht von einem Feind, der so unbekannt wie skrupellos ist. Als es dann zu mehreren Entführungen kommt, macht Clay sich auf den Weg, allerdings nicht ohne ihre ehemalige Schülerin Camille und eine unerwartete Freundin.
Beim Lesen jeder Seite spürt man eine gewisse Naturverbundenheit und Ruhe. Indem auf die verschiedenen Entwicklungen der Gesellschaftsgruppen hingewiesen wird, denkt man automatisch über die eigene Lebensweise im Hinblick auf unsere Umwelt nach. Helles Land ist unterteilt in die Lebensform des Luxus und Fortschritts in den Türmen, des Überlebens in der Wüste und die praktische Lebensart in Einklang mit der Natur im Refugium. Die Protagonistin ist mal "etwas älter" - damit meine ich 38 Jahre alt, was mir sehr gut gefallen hat. Ihre Freunde und Gefährten sind grundauf sympathisch (hier hat die Autorin nebenbei LGBTQ+ eingebunden). Im Leben des Refugiums kommt einem bis zu den unerfreulichen Erlebnissen vieles ganz idyllisch vor. Obwohl der Prolog ja bereits eine große Kehrtwendung verspricht ...
Im Mittelteil des Buches zieht sich die Handlung etwas, gegen Ende nimmt sie dann aber rasant an Fahrt auf. Viele Spekulationen sind mit den rätselhaften Vorkommnissen verbunden, bei denen man zum Teil schwer dahinter blickt. Es machte absolut Spaß zu rätseln, wer der unbekannte Feind ist und was es mit den mysteriösen Begebenheiten auf sich hatte. Die Charaktere schließt man absolut ins Herz. Besonders schön aufgebaut fand ich Jonns Geheimnis - ein Bewohner der Wüste. Manche Charaktere wirkten allerdings ein wenig zu blass, da hätte ich mir noch mehr Info und Beschreibungen gewünscht.
Das Ende war wirklich dramatisch und spannend, gerade um das finale Schicksal bangt man bis zum Schluss! Ich war total gerührt von einer ganz besonderen Entwicklung, echt schön. Auch toll war die Auflösung der Intrigen und das Knüpfen neuer Freundschaften! Trotzdem geschahen in den letzten Kapitel manche Dinge zu schnell. Sie hätten meiner Meinung nach noch mehr Zeit und Erklärung verdient.
Fazit: Ein naturverbundenes Buch mit Themen, die einen zum Nachdenken anregen, und spannendem und rührendem Ende. Meinerseits absolut empfehlenswert!