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Treeny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2020

Habe mir mehr erhofft

Gegen den Hass
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Ein brandaktuelles Thema, dem sich Carolin Emcke in ihrem Buch "Gegen den Hass" widmet.

In den unterschiedlichen Kapiteln beschäftigt sie sich mit den unterschiedlichen Verursachern von Hass - das aus ...

Ein brandaktuelles Thema, dem sich Carolin Emcke in ihrem Buch "Gegen den Hass" widmet.

In den unterschiedlichen Kapiteln beschäftigt sie sich mit den unterschiedlichen Verursachern von Hass - das aus wissenschaftlicher Sicht. Um das zu verdeutlichen, leitet sie mit verschiedenen Beispielen aus der Gesellschaft ein, bei denen Hass aufgetreten ist.

Grundsätzlich stellt sie spannend dar, woher die Probleme kommen. Wieso treten sie auf? Wie entsteht Hass? Welche unterschiedliche Formen gibt es? All das erklärt sie. Allerdings aus meiner Sicht sehr oberflächlich und es bleiben offene Fragen, die nicht geklärt werden. Nichtsdestotrotz sehr verständlich dargestellt, auch wenn natürlich die Wissenschaft als Grundlage im Vordergrund steht.


Fazit: Spannendes Thema, leider am Ende zu oberflächlich behandelt.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Buchtitel gilt auch für Leser

Willkommen im Hotel der Herzen
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"Hotel im Herzen" ist hier definitiv der richtige Titel. Nicht nur, weil Hotelbesitzerin Gretchen und ihre Tochter Nettie sowie ihr Schwiegervater Theo sehr herzliche Menschen sind oder weil sie Liebespärchen ...

"Hotel im Herzen" ist hier definitiv der richtige Titel. Nicht nur, weil Hotelbesitzerin Gretchen und ihre Tochter Nettie sowie ihr Schwiegervater Theo sehr herzliche Menschen sind oder weil sie Liebespärchen für einen Urlaub empfangen. Natürlich spielt ihr Herz und die Liebe auch für sie selbst eine groooße Rolle.
Denn wie soll es anders sein: Die Hotelbesitzerin selbst hat natürlich nicht das Glück gepachtet und die große Liebe an ihrer Seite - im Gegenteil. Aber davon dürft ihr euch selbst überraschen lassen.

Ich habe mich in dieser Reihe vor allem in die charmanten Charaktere verliebt, in die man sich definitiv gut hineinfühlen kann. Außerdem ist der Schreibstil nicht zu einfach, denn die Handlung ist natürlich schon relativ vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ein Buch, das man ungern aus der Hand legt.

Fazit: Liebevolle Charaktere, leichte Sommerlektüre - ein perfekter Roman für alle, die keine tiefgründige Geschichte und etwas fürs Herz suchen.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Einfach ein tolles Buch

Was man von hier aus sehen kann
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In "Was man von hier aus sehen kann" beschreibt Luise aus ihrer Sicht, wie sie das Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald wahrnimmt. Zunächst war ich mir nicht sicher: Was will mir das Buch eigentlich ...

In "Was man von hier aus sehen kann" beschreibt Luise aus ihrer Sicht, wie sie das Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald wahrnimmt. Zunächst war ich mir nicht sicher: Was will mir das Buch eigentlich sagen? Grundsätzlich tue ich mir nämlich eher schwer, wenn ich anfangs kein Ziel im Buch erkennen kann. Das liegt dann aber wohl eher an meinen Erwartungen, die ich vorab an das Buch habe und mich da ab und an fehlleiten lasse.

Da ich aber schnell gemerkt habe, dass es nicht unbedingt die Story ist, die entscheidend ist, sondern auf die vielen kleinen - sehr schlauen - Sätze ankommt, die man gerne überliest, habe ich meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt und bin davon sehr angetan. Denn diese Sätze haben einen unfassbaren Gehalt an Lebensweisheiten, die auf viele verschiedene Situationen im Leben anwendbar sind. Eines meiner liebsten Beispiel aus dem Buch:
"Man konnte über Jahre in der schlechten Gesellschaft einer Frage leben, man konnte sich von ihr ausnehmen lassen und dann, verschwand sie in einer einzigen Bewegung , in einem einzigen Moment eines Hochschreckens."

Das Buch bietet also mehr als eine Geschichte, die manchmal amüsant, manchmal aber auch sehr ernst daher kommt. Es geht dabei um viele verschiedene Situationen im Leben, vor allem dem Loslassen von Menschen auf unterschiedlichsten Wegen. Sehr raffiniert geschrieben, mit viel Witz und Liebe zum Detail, auch bei den Charakteren.

Fazit: Ein tolles Buch, das ich sofort weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Leider ziemlich enttäuschend

Gut gegen Nordwind
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Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme das Buch zu lesen. Eine falsch versendete E-Mail soll das Leben von Leo und Emma durcheinander würfeln, denn aus dieser E-Mail sollte ...

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme das Buch zu lesen. Eine falsch versendete E-Mail soll das Leben von Leo und Emma durcheinander würfeln, denn aus dieser E-Mail sollte eine ausschweifende Bekanntschaft entstehen. Eine Bekanntschaft, die vielleicht sogar mehr wird? Würde Emma ihre Familie dafür auf's Spiel setzen? Fragen, die mich während dem Lesen immer wieder antrieben, weiterzulesen, obwohl ich den Schreibstil nicht sonderlich gut fand.

Zunächst musste ich mich daran gewöhnen, dass das Buch lediglich aus hintereinander versendeten E-Mails besteht und es keine festen Kapitel gibt. Am Anfang empfand ich das auch als sehr abwechslungsreich. Doch gegen Ende oder in Phasen, in denen die E-Mails teils sehr kurz waren, kam es mir furchtbar anstrengend vor.

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht. Wer dieses Buch nicht liest, wird auch nichts verpassen. Gute Ansätze, schlechte Umsetzung.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe

Deutsches Haus
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Lange stand ich vor dem Buch, bevor ich es gekauft habe. Kann es mir wirklich gefallen? Historisch angehauchte Bücher habe ich bislang noch nie gelesen. Der Buchhändler merkte wohl mein Hadern und kam ...

Lange stand ich vor dem Buch, bevor ich es gekauft habe. Kann es mir wirklich gefallen? Historisch angehauchte Bücher habe ich bislang noch nie gelesen. Der Buchhändler merkte wohl mein Hadern und kam auf mich zu: "Dieses Buch kann ich ihnen definitiv ans Herz legen. Es wird ihnen gefallen."

Und er sollte Recht behalten. Drei Handlungsstränge beherrschen das Buch: Familie, Arbeit, Liebe.
Man könnte zwar meinen, dass das etwas viel für ein Buch ist - doch die Autorin hat es geschafft, diese Themen gut miteinander zu verknüpfen. Nicht nur, dass mir als Frankfurterin viele Plätze sehr bekannt waren und es interessant war, wie sich die Stadt seit den 1960er Jahren verändert hat. Das Buch hat mich auch sehr beeindruckt in der Aufarbeitung von damaligen Problemen, gesellschaftlichen Normen und Hindernissen. Ich, geboren 1991, wusste beispielsweise viele Dinge nicht, die die Rolle der Frau betreffen und im Roman verdeutlicht werden.

Außerdem wird mit dem Auschwitz-Prozess ein wichtiges historisches Ereignis in Frankfurt aufgearbeitet. Ich hatte zwar erwartet, dass dieser noch mehr im Vordergrund steht, wurde aber dafür von einigen anderen Themen, die im Verlauf der Geschichte thematisiert werden, überrascht. Die Darstellung der Erlebnisse aus der NS-Zeit waren ergreifend und empfand ich auch nicht als überspitzt. Im Gegenteil - die Autorin hat eine gute Balance aus Information und Unterhaltung gefunden, was anhand der traurigen und harten "Grundlage" sicherlich nicht ganz einfach war und ist.

Fazit: Ein toller Roman, den ich absolut jedem empfehlen kann. Die Mischung der Themen ist gelungen, die Erzählung mitreißend und die Aufarbeitung der thematisierten Konflikte der damaligen Zeit super spannend.

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