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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2023

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Das Leben, das uns bleibt
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Als die Russen 1945 vor Breslau stehen, fliehen Ruth und ihre jüdische Familie mit gefälschten Pässen und landen auf Umwegen schließlich in Freiburg. Nicht nur die Oma, sondern insbesondere ihren Geliebten ...

Als die Russen 1945 vor Breslau stehen, fliehen Ruth und ihre jüdische Familie mit gefälschten Pässen und landen auf Umwegen schließlich in Freiburg. Nicht nur die Oma, sondern insbesondere ihren Geliebten Ilan musste Ruth schweren Herzes in der Heimat zurücklassen. In Freiburg heiratet sie in eine Juweliersfamilie ein, wird dort aber nicht so richtig glücklich.
Dieses von der Thematik her interessante und sprachlich für mich gut ausgeformte Buch hat mir mit Einschränkungen gut gefallen. Die Protagonistin Ruth ist diesmal nicht die vielleicht immer erwartete starke Frau, sondern lässt vieles über sich ergehen, hat sie es doch eigentlich in den damaligen Zeiten nicht so schlecht angetroffen. Ihre Geschwister wissen da schon genauer, welche Ansprüche sie noch an das Leben haben. Diese Erwartungen Ruths flammen immer mal wieder auf, werden aber von ihr nicht so richtig ausgelebt, was mich insgesamt auch nicht störte, hier passt Ruth recht gut in das Frauenbild der damaligen Zeit.
Genauere Ausblicke in das Goldschmiedehandwerk wären hier noch interessant gewesen, ebenso Hintergründe zum Leben als Jude nach dem Krieg, nicht umsonst hat die Familie ihre Herkunft ja bewusst verschleiert.
Insgesamt hat mich die Geschichte jedoch gut unterhalten, bei der Gesamtbewertung ziehe ich einen Stern ab, da mir das Ende etwas zu glatt lief.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Mord in der Idylle

Wenn Worte töten
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Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe um den Schriftsteller Anthony Horrowitz und den Privatdetektiv Daniel Hawthorne, der auch ohne Vorkenntnis für sich allein gelesen werden kann. Der Autor ...

Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe um den Schriftsteller Anthony Horrowitz und den Privatdetektiv Daniel Hawthorne, der auch ohne Vorkenntnis für sich allein gelesen werden kann. Der Autor hat für sich selbst eine Hauptrolle in diesem Roman vorgesehen, er ist Bibliograph des Detektivs. Die beiden werden zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney eingeladen, auf der noch nie ein Mord geschehen ist. Wie man sich denken kann, wird sich dies im Verlauf des Buches bald ändern, das ungleiche Paar steckt schnell mitten in den Ermittlungen.
Die Handlung ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Autors geschrieben, was mir einige interessante Einblicke in dessen Gedankenwelt verschafft. Auch die nicht immer einfache Beziehung zwischen ihm und seinem "Partner" Hawthorne bekommt hierdurch ein ganz besonderes Flair. Der Autor geizt nicht mit trockenem Humor und Sticheleien, nimmt sich dabei selbst aber auch nicht aus. Die typische scharfsinnige und sachliche englische Ermittlungsarbeit erinnert mich hier stark an Sherlock Holmes oder Hercule Poirot, viele Verdächtige werden nach und nach "abgearbeitet", neue Fakten kommen auf den Tisch, bis der Fall am Ende für mich überraschend, aber dennoch nicht unvorhersehbar und schlüssig aufgelöst wird.
Ein toller Krimi nach typisch englischer Art, bei dem man sich zusätzlich noch gerne auf diese schöne Insel träumen darf.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Auszeit und Neuanfang

Wo die Sonne die Wellen berührt
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Annie, Hannah und Henrik sind alle aus unterschiedlichen Gründen gerade in ihrem Leben aus der Spur und suchen daher in einem kleinen südfranzösischen Küstenort Ablenkung und Erholung. Dort treffen sich ...

Annie, Hannah und Henrik sind alle aus unterschiedlichen Gründen gerade in ihrem Leben aus der Spur und suchen daher in einem kleinen südfranzösischen Küstenort Ablenkung und Erholung. Dort treffen sich die drei zum ersten Mal und stellen bald fest, dass nicht nur das eigene Ich im Zentrum der Welt steht, sondern jeder so sein Päckchen zu tragen hat.

Wie sich zwischen den Dreien eine wunderbare Freundschaft entwickelt, welche Rolle hierbei ein süsses kleines Hotel und dessen Stammgäste sowie die Inhaberin spielen, davon erzählt uns dieser wunderbare und eingängige Roman, den ich fast in einem Rutsch gelesen habe. Tolle Landschaftsbeschreibungen lassen einen in die schöne Gegend an der Cote d'Azur eintauchen, dazu wird die Botschaft vermittelt, dass es im Leben für vieles eine Lösung gibt und dabei alte als auch neue Freunde sowie Familie etwas Wunderbares sind. Der Schreibstil ist leichtgängig und flüssig, ich bin daher nur so durch die Zeilen geflogen.

Als Sommer-Lektüre mit Gefühl und Tiefgang kann ich dieses schöne Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Spannung pur mit neuem Ermittlerteam

Die Toten von Bayreuth
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In diesem in Bayreuth und Umgebung spielenden Lokalkrimi erleben wir den ersten Band um die Kommissarin Mira und ihren Chef Nils.

Gleich zu Beginn ist in zwei ungewöhnlichen Mordfällen zu ermitteln, die ...

In diesem in Bayreuth und Umgebung spielenden Lokalkrimi erleben wir den ersten Band um die Kommissarin Mira und ihren Chef Nils.

Gleich zu Beginn ist in zwei ungewöhnlichen Mordfällen zu ermitteln, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. die Zusammenhänge erschließen sich erst nach und nach und waren für wirklich total interessant.

Diesen tollen Krimi habe ich mit großer Spannung gelesen. Verschiedene Fährten und Verdächtige lösten sich in einem fulminanten Finale auf, welches mir richtig Gänsehaut gemacht hat. Frotzeleien zwischen den Kollegen sowie der ein- oder andere private Hintergrund lockerten für mich die Geschichte positiv auf. So stelle ich mir beste Krimiliteratur vor, auf den Folgeband bin ich bereits jetzt gespannt.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Wenn Eltern und Häuser altern

Elternhaus
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Was passiert, wenn die Eltern die Arbeit rund um das zu gross gewordene Haus nicht mehr bewältigen können? Sanne, die Älteste der drei Töchter, verfrachtet ihre Eltern kurzerhand in eine kleinere Wohnung, ...

Was passiert, wenn die Eltern die Arbeit rund um das zu gross gewordene Haus nicht mehr bewältigen können? Sanne, die Älteste der drei Töchter, verfrachtet ihre Eltern kurzerhand in eine kleinere Wohnung, das Haus soll verkauft werden.

Hier fängt die eigentliche Geschichte an, eine Geschichte rund um Geschwister, die ihre Kindheit und vor allem die Bedeutung ihres Elterhauses reflektieren, die miteinander aufgewachsen und doch so verschieden sind. Auch als erwachsene Frauen haben sie teilweise losen Kontakt, kennen sich aber nicht so wirklich. Der Ursprung des gemeinsamen Eltetnhauses führt sie immer wieder zusammen.

Ein Thema, das viele von uns betrifft, die Wurzeln, die man eigentlich nie ganz ablegt, hat mich in diesem Buch nachdenklich gemacht. Der Roman ist für mich- positiv gesehen - nicht allzu tiefgründig, daher leicht und flott zu lesen, trifft jedoch einen Nerv, der berührt. Die wechselnden Erzählperspektiven jeweils aus der Sicht der drei Töchter haben mir zusätzlich einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistinnen gegeben.

Eine klare Leseempfehlung für eine breit gestreute Leserschaft, eigentlich sollte sich hier jeder angesprochen fühlen.

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