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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Ein Fest der Sinne

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
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Was tun, wenn der eigene Geburtstag ansteht und man/Mann als Deutscher in Italien die italienische Schwiegerfamilie essenstechnisch beeindrucken möchte?

Der Autor nimmt uns mit diesem wohl offensichtlich ...

Was tun, wenn der eigene Geburtstag ansteht und man/Mann als Deutscher in Italien die italienische Schwiegerfamilie essenstechnisch beeindrucken möchte?

Der Autor nimmt uns mit diesem wohl offensichtlich autobiografischen Roman mit auf eine kulinarische Reise nach Italien. In lockerer Abfolge lernen wir, wo man die besten Waren einkauft, mit welchen Tricks und Hingabe diese zuzubereiten sind, ohne genauere Rezepte preiszugeben. Alles dient dem einen grossen Ziel: der geplanten Geburtstagsfeier. Wie "im wahren Leben" geht auch einiges schief, vieles gelingt, auch weil sich am Ende die Familie wie selbstverständlich und unterhaltsam in der Küche versammelt, um mitzuhelfen. Das eigentliche Fest ist am Ende wohl nur noch Nebensache.

Auch wenn ich mir in diesem Buch eher die Konflikte mit den Schwiegereltern auf humoristische Weise vorgestellt hatte, diese aber nur ganz am Rande eine Rolle spielen, hat mich das Buch sehr angesprochen. Aus jeder Seite habe ich den Duft nach Essen gespürt, man sollte nicht hungrig zur Lektüre greifen und gerne einen kühlen Prosecco zu Hand haben.

Gerne habe ich den Autoren auf seiner kulinarischen Reise begleitet und gelernt, dass man mit entsprechender Zeit die Essenszu- und Vorbereitung durchaus mal richtig zelebrieren sollte.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Wer schafft hier wen?

Dich schaff ich auch noch
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Nachdem Tilda ihren Mann mit einer Kundin inflagranti erwischt hat, die auch noch von ihm schwanger ist, verliert sie nicht nur den Partner, sondern auch gleich den Job im Immobilienbüro ihres Mannes. ...

Nachdem Tilda ihren Mann mit einer Kundin inflagranti erwischt hat, die auch noch von ihm schwanger ist, verliert sie nicht nur den Partner, sondern auch gleich den Job im Immobilienbüro ihres Mannes. Als gelernte Krankenschwester hat sie jedoch bald eine neue Stelle in einer Arztpraxis in Aussicht, unter der Bedingung, sich vorher für drei Wochen um die durch einen Unfall eingeschränkte Schwiegermutter Betty zu kümmern. Wie nicht anders zu erwarten, erweist sich Betty als harter Brocken.

Die Autorin hat uns hier wieder einen wunderbaren Roman präsentiert: Gewohnt leichtgängig, mit einem guten Schuss Humor, einer Prise Romantik, aber durchaus auch Tiefgang. Die toll ausgearbeiteten Charaktere sind mir im Verlauf der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen, vor allem die Schwiegermutter Betty hat eine tolle, in dieser Art von mir nicht erwartete Wandlung vollzogen. Die Botschaft, dass man auch im fortgeschrittenen Alter durchaus noch Ansprüche an das Leben haben darf und sich Träume erfüllen sollte, ist sehr gut bei mir angekommen.

Eine so toll und schön zu lesende Geschichte, die ich daher gerne mit 5 Sternen belohne!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Sizilianische Familiensaga

Die Frauen der Familie Carbonaro
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"Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen."

Nachdem mich der Vorgängerband "Terra di Sicilia", der das Leben der Familie Carbonaro aus der Sicht der Männergenerationen schildet, ...

"Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen."

Nachdem mich der Vorgängerband "Terra di Sicilia", der das Leben der Familie Carbonaro aus der Sicht der Männergenerationen schildet, bereits sehr begeistert hat, erfahren wir nun die Geschichte der Frauen von der Großmutter über die Schwiegertochter bis hin zur Enkelin. Dieses bildgewaltige und stilistisch hervorragend ausgefeilte Epos begleitet uns über ein komplettes Jahrhundert und führt den Leser auf eine große Reise von Sizilien bis nach München.
Leben voller Entbehrungen, in der die Frauengeneration erst an zweiter Stelle steht, hat der Autor ungeschönt dargestellt, die Geschichte seiner Familie, die mit romanhaften Elementen verwoben wurde.
Wer den Vorgängerband kennt, wird hier so einige bekannte "Erscheinungen" und Charaktere wiedertreffen, für mich eine tolle Erfahrung, die Familiengeschichte diesmal von der anderen Seite her kennenzulernen. Ein ganz großes Werk, das ich jedem ans Herz lege, der gerne etwas Außergewöhnliches mit Hintergrund lesen möchte.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Falls eins für das Damen-Trio

Heiner ist tot
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Die flotten Seniorinnen Karin, Elsbeth und Ursel leben in einer WG an der Ostsee in der Nähe von Kiel und schauen im TV mit Begeisterung den sonntäglichen "Tatort". Als Karin bei einem Strandspaziergang ...

Die flotten Seniorinnen Karin, Elsbeth und Ursel leben in einer WG an der Ostsee in der Nähe von Kiel und schauen im TV mit Begeisterung den sonntäglichen "Tatort". Als Karin bei einem Strandspaziergang den örtlichen Postboten Heiner erstochen im Strandkorb auffindet, ruft das die drei Hobby-Detektivinnen sofort auf den Plan: Das ist die Geburtsstunde des sogenannten "Ostsee-Mordclubs".

Mit viel Witz und Humor aber auch Spürsinn begleiten wir die Damen nicht nur bei ihren Ermittlungen, sondern vor allem auch durch ihren täglichen WG-Alltag. Der Mordfall tritt fast ein wenig in den Hintergrund, so unterhaltsam habe ich die Beschreibung der drei taffen Ladys empfunden, bei denen mal überlegen kann, welche Leiche sie wohl selbst im Keller beherbergen.

Ein leichter und spritziger Krimi für zwischendurch, bei dem ich das Ende nachher nicht mehr ganz so wichtig, aber auch nicht so wirklich spannend fand. Dennoch haben mich die Damen mit ihrer lebensbejahenden Art begeistert, auf den nächsten Fall bin ich aufgrund des kleinen Cliffhangers am Ende sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Der Tod riecht nach Parfum

Tödlicher Duft
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Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht ...

Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht im Spiel oder könnte es womöglich Selbstmord gewesen sein? Commissaire Louis Campanard, sein Kollege Olivier sowie die Psychologin Linda Delacours ermitteln in einem zunächst sehr undurchsichtigen Fall.

Dieser Krimi mit einem neuen und recht unkonventionellen Ermittlerteam hat mich von Beginn an begeistern können. Neben dem eigentlichern Fall, der nicht nur den Ermittlern, sondern auch dem Leser so einige Rätsel aufgibt, lernt man sehr viel Wissenswertes und auch Interessantes über die Entwicklung und Zusammensetzung von Düften. Meine ganze Lesezeit wurde von einem über dem Buch schwebenden angenehmen Geruch begleitet, so bildhaft hat der Autor mir einen tollen Einblick in die Welt der Düfte verschaffen können, dass zwischendurch der eigentliche Fall manchmal zur Nebensache wurde, jedoch nicht ohne abschließend in einem wirklich fulminanten Finale zu einer für mich überraschenden Auflösung zu enden.

Das Ermittlerteam hat mir ausgesprochen gut gefallen, sehr unterschiedliche Charaktere mit spezeillen Eigenarten, nicht immer ganz rund und auch privat zum Teil problembehaftet, aber ein gutes Team und mir sehr sympathisch. Gerne würde ich die drei in einem neuen Fall wiedertreffen!

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