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Veröffentlicht am 17.11.2025

Zwischen Göttern, Licht und Schatten

To Tempt a God
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Die Autorin entführt uns in eine Welt, die gleichzeitig magisch und beklemmend wirkt. Silver City, die Stadt des Lichts, klingt erstmal nach einem tollen Ort. Doch schnell wird klar: Die Götter, die hier ...

Die Autorin entführt uns in eine Welt, die gleichzeitig magisch und beklemmend wirkt. Silver City, die Stadt des Lichts, klingt erstmal nach einem tollen Ort. Doch schnell wird klar: Die Götter, die hier herrschen, sind keine wohlwollenden Wesen. Sie entziehen den Menschen wortwörtlich das Licht. Schon ein falscher Schritt kann tödlich sein. Gnade ist von ihnen keine zu erwarten.

Diese Atmosphäre erinnerte mich stark an dystopische Settings: ein autoritäres Regime, eine unterdrückte Bevölkerung, eine Untergrundgruppe, die sich gegen das System stellt und versucht es zu stürzen.
Aurora, unsere Protagonistin, wird als Dienerin an den Hof der Götter berufen und gerät sofort unter Druck. Die Untergrundgruppe erpresst sie, für sie zu spionieren. Ihr Bruder liegt im Koma, und während Aurora in Silver City lebt, kümmert sich die Gruppe um ihn.
Ihr einziger Vorteil ist, dass sie von Colden beansprucht wird. Der Sohn des Herrschergottes, aber nicht so herzlos wie der Rest. Zwischen den beiden entwickelt sich auch eine Dynamik, die einen auf mehr hoffen lässt.
Das Worldbulding ist beeindruckend wahrscheinlich gerade, weil es auch einen dystopischen Touch hat. Ich bin sehr gespannt wie es in Band 2 weitergeht.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Emotionen als Rebellion – Honesty geht in die Tiefe

Honesty. Was die Lüge uns kostet
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Mit dem zweiten Band der Honesty-Reihe führt Franzi Kopka uns tiefer in die dystopische Welt von Sestiby und zeigt, wie sich Maes Probleme weiter zuspitzen. Die Geschichte ist düsterer, intensiver und ...

Mit dem zweiten Band der Honesty-Reihe führt Franzi Kopka uns tiefer in die dystopische Welt von Sestiby und zeigt, wie sich Maes Probleme weiter zuspitzen. Die Geschichte ist düsterer, intensiver und deutlich politischer als der erste Teil. Genau das macht diese Dystopie so fesselnd.

Mae muss entscheiden, welchen Weg sie gehen will und wie lange sie ihr Geheimnis noch bewahren kann. Denn es betrifft nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Familie und anderer nahestehender Personen. Die staatliche Einflussnahme wird spürbar härter, ohne offen gewalttätig zu sein, vieles geschieht im Verborgenen, wo Gefangene sogar gefoltert werden. Als einer von Maes Vätern schwer verletzt auf der Intensivstation liegt, beginnt Mae, vieles infrage zu stellen.

Die Beziehung zu Grayson entwickelt sich weiter, bleibt aber kompliziert.. Besonders gefällt mir, dass die Lovestory nicht im Mittelpunkt steht, sondern eher als emotionaler Hintergrund wirkt mit Konflikten, Zweifeln und Verletzlichkeit.
Und irgendwie hat man ständig das Gefühl, als wüsste die Regierung mehr, als sie sollte. Das Datingprogramm neigt sich dem Ende zu, und Mae wird ein Verlobter zugewiesen, der eigentlich gar nicht zu ihr passt, was laut System gar nicht möglich sein dürfte. Denn einem wird der perfekte Partner zugewiesen. Dann ist da noch ihr Bruder, der offenbar tiefer in die Korruption verstrickt ist, als zunächst angenommen.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, und ich bin schon sehr gespannt auf Band 3. Die Reihe ist definitiv kein Wohlfühlbuch, aber sie bietet etwas anderes: Spannung, Tiefe und Nachhall. Sie regt zum Nachdenken an. Und immer wieder erkennt man, wie wichtig Emotionen sind und wie bedeutsam es ist, die freie Wahl zu haben.

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Veröffentlicht am 11.09.2025

The same procedure as last year...the same procedure as every year...im September

Das Septemberhaus
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Dieses Buch verspricht Spuk, und bekommt man auch. Aber eben anders, als man erwartet. Und genau das macht es so unerwartet spannend und neu.

Margaret ist keine typische Protagonistin. Sie wirkt stets ...

Dieses Buch verspricht Spuk, und bekommt man auch. Aber eben anders, als man erwartet. Und genau das macht es so unerwartet spannend und neu.

Margaret ist keine typische Protagonistin. Sie wirkt stets gefasst und geht mit Problemen auf ihre ganz eigene, unkonventionelle Weise um, selbst als sie erkennt, dass ihr Haus von Geistern heimgesucht wird.
Jedes Jahr im September eskaliert der Spuk und ihr Mann Hal hält es nicht mehr aus und will flüchten. Doch Margaret will nicht gehen. Ihre Entscheidung, im Haus zu bleiben, obwohl es sie jedes Jahr aufs Neue heimsucht, ist ebenso faszinierend wie beunruhigend.
Die Geister sind nicht das Hauptproblem, sondern das was im Keller lauert.
Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht, die Margaret gemeinsam mit ihrer Tochter aufdeckt. Diese reist an, weil ihr Vater nicht mehr ans Telefon geht und sie misstrauisch wird, weil ihre Mutter sie immer wieder abwimmelt.
Hal ist verschwunden und ihre Tochter hat sich stur in den Kopf gesetzt, ihn zu finden. Eigentlich wollte Magarete nicht, dass ihre Tochter um das Geheimnis des Hauses bescheid weiß, weil sie fürchtet, dass auch sie verlangen könnte, das Haus zu verlassen.
Die düstere Atmosphäre, das Zusammenleben mit den Geistern und die Tatsache, dass der Spuk jedes Jahr im September seinen Höhepunkt erreicht, all das nutzt die Autorin, um mit typischen Horrorelementen zu spielen, die sie jedoch stilvoll bricht. Genau das macht das Haus so besonders und unvergesslich

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Veröffentlicht am 04.09.2025

Ein Thriller, der aus dem Jenseits spricht

Frag nach Andrea
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Ein Thriller, der aus dem Jenseits spricht: Die Stimmen dreier ermordeter Frauen machen diesen Roman zu einem intensiven Leseerlebnis, bei dem man sich genauso verloren und suchend fühlt wie sie.

Die ...

Ein Thriller, der aus dem Jenseits spricht: Die Stimmen dreier ermordeter Frauen machen diesen Roman zu einem intensiven Leseerlebnis, bei dem man sich genauso verloren und suchend fühlt wie sie.

Die drei Geister-Protagonistinnen sind wütend – und zugleich voller Hoffnung. Ihre Geschichten sind erschütternd, obwohl sie aus dem Jenseits erzählt werden. Man begleitet sie durch Erinnerungen, durch Schmerz und durch die Verzweiflung, nichts mehr bewirken zu können. Denn sie sind tot und niemand sieht sie.

Es ist ein Buch, dass unter die Haut geht, weil es nicht nur spannend, sondern auch erschreckend gesellschaftlich relevant ist. Und viel zu nah an der Realität. Der Serienkiller erreicht seine Opfer über Dating-Apps, betäubt sie bzw. setzt sie unter Drogen, um sie anschließend zu töten. Durch die Perspektive der Geister bleibt einem als Leser nur das tatenlose Zusehen und genau deshalb leidet man so intensiv mit. Man fühlt sich genauso hilflos wie die Opfer.
Ein besonderer Mystery-Thriller, der einen nicht so schnell loslässt und von mir eine klare Empfehlung bekommt.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Authentisch und ein sehr dunkler Sommer

Der dunkle Sommer
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Die Autorin hat einen hervorragend spannenden Thriller geschrieben, der sowohl atmosphärisch als auch psychologisch tiefgründig ist. Besonders begeistert hat mich die Erzählweise aus drei Perspektiven, ...

Die Autorin hat einen hervorragend spannenden Thriller geschrieben, der sowohl atmosphärisch als auch psychologisch tiefgründig ist. Besonders begeistert hat mich die Erzählweise aus drei Perspektiven, jede mit einer eigenen, tiefgehenden Geschichte.

Tilda: die Architektin, flieht vor ihrer Vergangenheit und sucht in der verfallenen Villa auf Sardinien nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch sich selbst. Trotz ihrer Flucht lässt sie sich nicht unterkriegen und versucht, mit dem neuen Projekt und einem neuen Zuhause ihre inneren Dämonen zu bekämpfen.
Enzo: der Journalist, bringt eine investigative Energie mit, aber auch eine gewisse Melancholie. Er will die Geschichte des Dorfes aufdecken, weil er spürt, dass mehr dahintersteckt, als es zunächst scheint – doch manchmal ist es besser, wenn die Wahrheit verborgen bleibt.
Franca: eine junge Dorfbewohnerin, genießt zunächst ihre Jugend. Doch sie merkt schnell, dass die Erwachsenen im Dorf mehr Geheimnisse haben, als sie ahnte. Dann geschieht etwas, das ihr Leben auf den Kopf stellt – und ihre unbeschwerte Jugend ist vorbei. Mit ihr leidet man am meisten mit. Ihre Geschichte spielt in den 1980er-Jahren und bildet das Tor zur Vergangenheit.

Was das Buch für mich besonders macht: Es spielt in einem erfundenen Dorf und trotzdem wirkt alles so real und authentisch. So real, dass man unweigerlich googelt, ob es diesen Ort wirklich gibt. Meine Kollegin, die aus Sardinien stammt, war ebenfalls begeistert von dem Buch, obwohl sie sonst keine große Leserin ist. Auch sie meinte zu mir, das Buch sei authentisch und sehr gut beschrieben.

Der Plot-Twist am Ende war der Wahnsinn und alles fügt sich auf beeindruckende Weise zusammen. Absolute Empfehlung von mir!

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