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Veröffentlicht am 04.10.2018

Für Gefühle ist es nie zu spät - Wunderbar

Für Gefühle ist es nie zu spät
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Clare zieht endgültig einen Strich unter ihre Ehe, als sie ihren Mann an seinem Geburtstag überraschen will und diesen in ihrem alten Ehebett mit einer Anderen in einer eindeutigen Situation vorfindet. ...

Clare zieht endgültig einen Strich unter ihre Ehe, als sie ihren Mann an seinem Geburtstag überraschen will und diesen in ihrem alten Ehebett mit einer Anderen in einer eindeutigen Situation vorfindet. Kurz darauf schlägt das Schicksal unerbittlich und sehr grausam zu und Clare erkennt, dass sie ihr Leben umkrempeln und tatsächlich leben will. Doch der Neuanfang ist gar nicht so einfach, wenn man sich im Job ausgerechnet der Person gegenübersieht, die man dort am wenigsten erwartet hat und auch sonst nicht alles so läuft, wie erhofft.

Mir gefällt die sanfte, aber doch entschlossene Sprache der Autorin. Da werden die Dinge angesprochen, aber nicht verteufelt oder gar in den Schmutz gezogen. Die Geschichte liest sich wie Erlebnisse, die im realen Leben von dir und mir tatsächlich so stattfinden könnten. Und der feine Humor, der in beinahe jeder Zeile mitschwingt, der hat mich mehr als einmal zum Schmunzeln bzw. Lachen gebracht.

Und die drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, steuern ein Übriges bei, um mit ihren Ansichten und Taten dem Leser einen herrlichen Querschnitt durch das Leben in einer Kleinstadt und einer typischen amerikanischen Familie zu zeigen.

Sie stammen alle vom gleichen Mann, sind aber so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die eine ist eine typische Mutter, die das Wohl und Wehe ihrer Familie über ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche stellt. Die andere eine konservative und sehr kontrollierte Anwältin, die unter der Tatsache leidet, dass ihre Schwestern oder ihr Vater sie noch nie um anwaltlichen Rat gebeten haben. Die Dritte im Bunde ist eine kreative Seele, die sich nach einer sehr freizügigen Trotzphase nun eher als graues Mauerblümchen präsentiert und mit dem Leben ihrer Schwestern so gar nichts anfangen kann.

Ein sehr gefühlvoller Roman, der es versteht, den Leser in eine Welt zu entführen, in der eben nicht alles eitel Sonnenschein ist. Versehen mit herrlichen Szenen, köstlichen Dialogen und einem unglaublich tollen Humor ist dieser Roman sehr gut für entspannte Lesestunden geeignet. Ich jedenfalls hatte mein Lesevergnügen damit.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Schattenmond - Nora Roberts einmal anders

Schattenmond
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Um es ganz ehrlich zu sagen, der dunkle, dystopische Stil, den Nora Roberts mit diesem Buch präsentiert, hat mir nicht gefallen. Sie hat das in ähnlicher Form schon in ihrer Nacht Trilogie getan, aber ...

Um es ganz ehrlich zu sagen, der dunkle, dystopische Stil, den Nora Roberts mit diesem Buch präsentiert, hat mir nicht gefallen. Sie hat das in ähnlicher Form schon in ihrer Nacht Trilogie getan, aber da passte wenigstens alles perfekt zusammen.

Lana ist unglaublich naiv und leichtfertig. Selbst in Situationen, wo es für andere ersichtlich ist, dass es da nichts mehr zu helfen gibt, möchte sie hingehen und genau das tun. Helfen. Wäre Max nicht, der sie immer weiter pusht, dafür Sorge trägt, dass sie rennt, wenn es sein muss und eben nicht stehen bleibt – sie hätte nicht überlebt.

Mir hat diese Naivität und Leichtgläubigkeit nicht wirklich gefallen. Sicher, ein bisschen Naivität hat ein jeder von uns in sich. Aber hier war mir das einen Ticken zu viel. Ich kenne das von den Hauptfiguren bei Nora Roberts in dem Maße nicht. Sicher, Lana trägt das Herz auf dem rechten Fleck und im Handlungsverlauf tut sie alles, um am Leben zu bleiben und so viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu halten. Irgendwann ist aber auch bei ihr der Punkt erreicht, wo sie ihre eigene Sicherheit über die der anderen stellt, stellen muss, um die Zukunft zu sichern.

Mir hat der Hauch des Mystischen gefehlt, den ihre Romane dieser Art normalerweise haben. Ihre Nacht-Trilogie zeigt das auf wunderbare Art. Hier ist es nur düster, dunkel und stellenweise äußerst gewalttätig. Und weil der irische Touch fehlt, fehlt auch das gewisse Etwas. Schade, aufgrund des Originalcovers und der Inhaltsangabe hatte ich mir hier etwas mehr erwartet. Bislang haben nur zwei andere Romane der Autorin eine solch niedrige Bewertung von mir erhalten. Schade, sehr schade. Aber urteilt selbst. Vielleicht ist es auch nur mein Empfinden, das hier kein Lesevergnügen draus wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Toller Schreibstil - aber der Roman selbst hat mich nicht überzeugt

Luckiest Girl Alive
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Tifani könnte eigentlich die glücklichste Person auf dem Planeten sein. Sie hat einen tollen Job, trägt die neueste Designerkleidung und hat einen adligen Verlobten an der Hand, der ihr die Welt zu Füßen ...

Tifani könnte eigentlich die glücklichste Person auf dem Planeten sein. Sie hat einen tollen Job, trägt die neueste Designerkleidung und hat einen adligen Verlobten an der Hand, der ihr die Welt zu Füßen legt. Leider schleppt sie seit vielen Jahren ein unverarbeitetes Drama mit sich herum und ist deswegen todunglücklich. Ihre Fassade beginnt zu bröckeln, als sie zustimmt, bei einer Dokumentation über genau dieses Drama mitzumachen. Ihrem Verlobten gefällt das gar nicht und so beginnt für Tifani eine emotionale Achterbahnfahrt.

Ich mag den Stil, den die Autorin hat, darin besteht gar kein Zweifel. Da steckt viel Zynismus, Ironie und Sarkasmus drin und einige Sätze sind brillant verfasst. Dass es der Protagonistin alles andere als gut geht, trotz des tollen Jobs, den teuren Designerklamotten und dem reichen Verlobten von Rang an ihrer Seite, merkt man als Leser schon ziemlich bald. Ihr Verhalten ist einfach zu auffällig und Tifani betont es auch bei jeder Gelegenheit, dass sie noch immer nach etwas sucht, was ihr der Mann an ihrer Seite nicht mehr geben kann. Denn Tifani hat ein Problem: Sie ist nicht mehr die Frau, in die sich ihr Verlobter verliebt hat.

Den inneren Konflikt der Hauptfigur deckt die Autorin auf ganz subtile Weise nach und nach auf. Da wird eine junge Frau präsentiert, der eine vor Geld und Ansehen nur so strotzende Fassade weit aus wichtiger ist als das wahre Glück. Denn Tifani leidet unter massiven Selbstzweifeln, hat Komplexe ohne Ende und ist verunsichert bis ins Mark.

Zu Anfang dachte ich noch, ich hätte hier eine Hauptfigur vor mir, die es liebt beim Sex etwas härter angefasst zu werden und die schonungslos über andere herzieht, die sie als schwächer betrachtet. Ihre zynische Art, ihre Vergleiche, und wie sie mit anderen Frauen umgeht, war einfach nur klasse.

Doch dann fing ich an, hinter die Fassade der Figur zu schauen und was da zum Vorschein kam, war nicht mehr so lustig und schön anzuschauen. Tifani ist alles andere als glücklich. Weder mit sich selbst noch mit ihrem Leben. Sie kompensiert ein Drama aus ihrer Teenagerzeit mit Luxuskleidung, einem Familienerbstück als Verlobungsring und einem adligen Zukünftigen. Doch wahre Gefühle kennt sie nicht. Sie ist immer auf Angriff, immer am Zweifeln und muss ständig sich und ihre Umgebung aufs Neue herausfordern. Aber nicht auf positive Weise, sondern im negativen Sinn. Und damit setzt sie am Ende alles aufs Spiel.

Obwohl ich ein paar wirklich tolle Momente mit diesem Roman hatte, muss ich am Ende sagen, dass ich die allgemeine Begeisterung für dieses Buch nicht teile. Sicher, vergewaltigt zu werden ist kein Spaß und auch ein Schulmassaker hinterlässt seine Spuren. Aber wenn ein Mensch nicht willens ist, sich damit auseinanderzusetzen und das zu verarbeiten, um wenigstens den Hauch einer Chance auf eine gute Zukunft ohne Selbstaufgabe zu haben, dann ist diesem Menschen nicht zu helfen. Schade, dabei klang die Inhaltsangabe wirklich gut und so verdammt vielversprechend …

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Veröffentlicht am 24.08.2018

Der Band war einer zu viel - bin enttäuscht

Paper Paradise
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Das Buch ist im gewohnten sanften und einfachen Stil des Autorenduos geschrieben. Allerdings lange nicht so gut gelungen, wie die anderen Bände davor. Sicher, es gibt jede Menge Drama auch in diesem letzten ...

Das Buch ist im gewohnten sanften und einfachen Stil des Autorenduos geschrieben. Allerdings lange nicht so gut gelungen, wie die anderen Bände davor. Sicher, es gibt jede Menge Drama auch in diesem letzten Teil der Serie. Aber irgendwie konnte mich das nicht mehr so packen und begeistern, wie noch Band eins oder einer der anderen Vorgänger.

Schade, denn die Geschichte an sich ist gut. Seine Erinnerungen verloren zu haben, stell ich mir schlimm vor. Und mit Hartley wird auch gut gezeigt, was das alles für Folgen, Gute wie Schlechte, nach sich ziehen kann. Aber genau hier liegt für mich auch ein Teil des Problems. Denn Hartley zeigt einen erstaunlich schlechten Selbsterhaltungsinstinkt. Die traut ihrem eigenen Gefühl keinen Zentimeter und glaubt eher den Worten der angeblichen Freunde, als ihrem eigenen Bauch.

Entweder bin ich aus dieser Art Roman nun wirklich herausgewachsen, oder dieser fünfte Band war einfach nur einer zu viel. Nette Unterhaltung, ganz klar, aber das gewisse Etwas, das hab ich hier vergeblich gesucht. Aber für einen Nachmittag lang Faulenzen, und während dem Lesen entspannen und abschalten, dafür ist das nicht schlecht gewesen.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Undying-Das Vermächtnis-nicht überragend, leider.

Undying – Das Vermächtnis
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Ich hab mit Begeisterung die These Broken Stars Bücher des Autorenduos gelesen. Die Mischung aus Fantasy, Scifi und Jungendbuch hat mir einfach gefallen.

Tja, dafür war dieses Buch so lala für mich. ...

Ich hab mit Begeisterung die These Broken Stars Bücher des Autorenduos gelesen. Die Mischung aus Fantasy, Scifi und Jungendbuch hat mir einfach gefallen.

Tja, dafür war dieses Buch so lala für mich. Nicht, dass ich nicht auch meine schönen Lesemomente hier gehabt hätte. Die gab es, ziemlich am Ende des Buches. Denn da wurde es plötzlich spannend, actionreich und sehr unterhaltsam. Und das Ende! Himmel, da hab ich nur noch gedacht „was, dass war es jetzt?“ Konnte nicht sein, aber genau so ist es. Dieser Roman endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhänger.

Wäre der Rest vom Buch auch so gewesen, wie die letzten paar Seiten, ich hätte eine glatte Fünfsternebewertung gegeben. Leider sind über die Hälfte des Romans nichts als Rätsellösung und immer wieder die gleichen Szenen zu sehen. Dabei ist der Schreibstil des Autorenduos erneut sanft, klar und gut lesbar. Nur es passiert halt nichts Großartiges. Und die paar Szenen, wo es zu Action kommt, die sind nicht besonders packend geschrieben.

Amelia und Jules könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie muss um alles in ihrem Leben kämpfen und Geld ist Mangelware. Ihr Alltag ist hart und voller Gefahren und alles, was überflüssiger Ballast ist, wird gnadenlos aussortiert. Für Jules ist das Leben komfortabel. Er ist mit Geld aufgewachsen, kennt nur die Leidenschaft der Wissenschaft und hat nur eines im Sinn: herauszufinden, was die Außerirdischen an hilfreichem Wissen hinterlassen haben.

Beide Figuren sind nicht schlecht ausgearbeitet, und trotzdem konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Da war immer eine ungute Distanz. Hoffentlich entwickeln sich die beiden im nächsten Roman weiter.

Der Roman ist nicht schlecht per se. Und ich hatte durchaus meine guten Lesemomente damit, denn das Ende hat es wirklich in sich. Für Leser, die nicht nur Fans des Scifi-Genres sind, sondern auch Bücher mögen, in denen über viele Seiten hinweg nicht wirklich Packendes passiert, mag dieser Roman der perfekte Lesestoff sein. Für mich war er das leider nicht. Dabei mag ich normalerweise die Bücher des Autorenduos. Schade, einfach schade.