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Veröffentlicht am 29.04.2020

Ich sehe was, was du nicht siehst... und das ist unheimlich

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 16-jährige Emma verschwindet nach einem Schulfest, seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Monate danach beschließen ihre Freundinnen Mabel, Anouk, Lilly ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 16-jährige Emma verschwindet nach einem Schulfest, seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Monate danach beschließen ihre Freundinnen Mabel, Anouk, Lilly und Bo den langgeplanten Urlaub in Südfrankreich ohne Emma anzutreten, doch bald bekommen sie das Gefühl beobachtet zu werden. Jemand hat es auf die Mädchen abgesehen und dieser jemand scheint der Mörder von Emma zu sein…

Die Geschichte ist in verschiedene Erzählperspektiven gegliedert, in denen man die vier Mädchen Mabel, Anouk, Lilly und Bo besser kennen lernen soll.
Grundsätzlich gefällt es mir, wenn eine Geschichte aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird, allerdings konnte ich in diesem Buch keine spürbare Verbindung zu den Charakteren eingehen.
Man lernt Lilly als besonders ängstlich kennen, die das Verschwinden von Emma am wenigsten zu verkraften scheint. Dazu kommt Anouk, die eine übernatürliche Gabe zu besitzen glaubt und daher besonders empfindlich auf die unheimlichen Ereignisse reagiert. Mabel scheint die Einfühlsame in der Gruppe zu sein, die sich um die anderen Mädchen kümmert. Die letzte im Bunde, nämlich Bo gibt sich hingegen taff und vorlaut, eckt bei ihren Freundinnen an und nimmt keine Rücksicht auf deren Gefühle.
Mir wurde bei den vier Mädchen leider zu sehr an der Oberfläche gekratzt und zu wenig in die Tiefe gegangen.
Der Unterschied zwischen ihnen wird trotzdem stark deutlich und daraus entsteht eine interessante Problematik, die durch die Geheimnisse der Mädchen verstärkt wird.
Zwischen den Kapiteln aus der Sicht der vier Freundinnen kommt es im Aufbau der Geschichte zu Unterbrechungen, in Form von Zeitungsartikeln, Notizen des Täters und Abschnitten aus Emmas Sicht.
Diese Einwürfe bringen eine Brisanz mit sich, lassen den Leser jedoch weiterhin im Dunkeln tappen.
Mel Wallis de Vries hat es daher gekonnt geschafft, mich auf falsche Fährten zu locken und mich mit einem raffinierten Plot-Twist zu überraschen.
Hinzu kommt ihr lockerer, leicht verständlicher Schreibstil, der einen nur so über die Seiten fliegen lässt, ohne an Spannung zu verlieren.
Allerdings bleiben meiner Meinung nach am Ende ein paar Fragen ungeklärt, wodurch ich mir eventuell zusätzliche Seiten gewünscht hätte; das schmälert meine Begeisterung für die Auflösung jedoch nicht.

Fazit: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ weist kleinere Schwächen auf, wie beispielsweise die Charaktere, überzeugt aber aufgrund einer spannenden Handlung, die überraschende Wendungen beinhaltet. Mir hat die Geschichte aufregende, leider etwas zu kurze (aufgrund der geringen Seitenanzahl) Lesestunden bereitet.
Das Buch eignet sich meiner Meinung besonders für Thriller-Einsteiger oder jüngere Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.04.2020

Achtung, Suchtgefahr!

Clean
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 17-Jährige Lexi wird nach einer Überdosis von ihrem Bruder in eine Entzugsklinik eingewiesen. Dort angekommen weigert sie sich vehement gegen eine Therapie, doch ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 17-Jährige Lexi wird nach einer Überdosis von ihrem Bruder in eine Entzugsklinik eingewiesen. Dort angekommen weigert sie sich vehement gegen eine Therapie, doch mit der Zeit muss sich selbst Lexi eingestehen, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss. Gemeinsam mit weiteren Teenagern, die ebenfalls an den verschiedensten (Sucht)-Erkrankungen leiden, begibt sich auf eine Reise voller ernster, trauriger, aber auch schöner Momente.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lexi geschildert, die kein Blatt vor den Mund nimmt und somit dem Leser einen ehrlichen und schonungslosen Einblick in ihr Innerstes ermöglicht.
Leider präsentiert sie sich vor allem zu Beginn, als ein reiches, verwöhntes Mädchen, das ihr Leben selbst nicht unter Kontrolle hat, allerdings dafür die Menschen in ihrem Umfeld verantwortlich macht. Dabei wird sie oftmals sehr stark ausfallend in ihrer Wortwahl und es spiegelt sich auch in ihren Handlungsweisen wider, wodurch ich mich mit ihr nicht wirklich identifizieren konnte.
Erst zu Ende hin wurde sie mir nahbarer, weil ich da ihre positive Entwicklung spüren konnte.
Diesen anstrengenden Prozess muss Lexi jedoch nicht alleine durchstehen, denn an ihrer Seite befinden sich Pfleger, Ärzte, aber auch andere Jugendliche zu denen Lexi sogar richtige Freundschaften entwickelt.
Trotz dieser positiven Aspekte blieben mir die Nebencharaktere zu blass und wurden mir zu sehr auf ihre Erkrankungen reduziert.
Der Schreibstil passt sich allerdings gekonnt seinen Charakteren an, denn dieser wirkt jugendlich und locker-leicht (mal abgesehen von den derberen Ausdrücken/Schimpfwörtern).
Außerdem lässt sich sagen, dass die Geschichte einen richtigen Sog entwickelt hat, denn es tauchen immer wieder überraschende Hindernisse auf und gestalten somit den Weg von Lexi auch für den Leser als sehr aufregend.

Fazit: "Clean" mag vielleicht an einigen Stellen unglaubwürdig wirken, überzeugt dennoch durch eine spannende und erfrischende Handlung, die eine regelrechte Suchtgefahr entwickelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2020

Verbotene Gefühle

Zurück ins Leben geliebt
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Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco zu ihrem Bruder Corbin. Dort lernt sie gleich am ersten Tag seinen Nachbarn und guten Freund Miles kennen, der sie mit seiner abweisenden Art anzieht. Da er ...

Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco zu ihrem Bruder Corbin. Dort lernt sie gleich am ersten Tag seinen Nachbarn und guten Freund Miles kennen, der sie mit seiner abweisenden Art anzieht. Da er ihr deutlich macht, dass er seit einem schweren Schicksalsschlag vor 6 Jahren keine Gefühle mehr entwickeln möchte, einigen sich Tate und Miles auf eine reine Sexbeziehung. Je näher sie sich jedoch kommen, umso schwerer fällt es ihnen ihre Gefühle zu unterdrücken, doch Miles Geheimnis lässt ihn nicht los und scheint die Beziehung mit Tate vollständig zu zerstören.

Die Geschichte wird von Tate in der Jetzt-Zeit geschildert, allerdings tauchen abwechselnd auch Erinnerungen von Miles an die Geschehnisse vor 6 Jahren auf. Besonders die Einblicke in die Vergangenheit konnten mich packen und haben für mich somit das Buch aufgewertet.
Mit der Hauptstory zwischen Tate und Miles wurde ich leider nicht ganz warm. Die körperliche Anziehung der beiden wurde mir zu stark thematisiert, dabei kamen mir die Emotionen zu kurz und ich habe die Handlung dadurch als eher platt und sehr sexlastig empfunden.
Mir ist bewusst, dass im Vordergrund der Geschichte zunächst die Sexbeziehung der beiden stand, doch diese hat bei mir ab einem gewissen Punkt ein ungutes Gefühl erzeugt. Das liegt vor allem an der Entwicklung von Tate, die man am Anfang der Geschichte als selbstbewusste, unabhängige Frau, die weiß, was sie will, kennengelernt.
Im Laufe der Handlung, vor allem im Bezug zu Miles und ihrer Beziehung, hat sie meiner Meinung nach ihre positiven Eigenschaften verloren, denn sie richtet ihr Leben nun stark nach Miles Bedürfnissen aus, vergisst sich dabei selbst und lügt darüber hinaus ihre verletzten Gefühle weg.
Miles scheint diese Tatsachen sogar bis zu einem gewissen Grad zu ignorieren, schließlich hat er Tate zu Beginn bereits klar gemacht, worauf sie sich einlässt und kann nicht akzeptieren, dass sich mittlerweile die Situation zwischen den beiden verändert hat.
Erst gegen Ende wurden für mich die langersehnten Emotionen spürbar, denn die Charaktere haben sich endlich geöffnet und zeigten sich somit nahbarer.

Die Geschichte konnte mich zwar nicht durch ihre Handlung und die Charaktere überzeugen, allerdings hat der grandiose Schreibstil von Colleen Hoover das Buch für mich auf eine höhere Stufe gestellt. Sie schreibt mit einem poetischen Einfluss und erschafft einen regelrechten Lesefluss.

Fazit: Mir fehlten bis auf das Ende die Emotionen, denn der Rest der Geschichte wirkte auf mich eher platt und vor allem sexlastig. Für mich persönlich gab es schon gefühlvollere Bücher von Colleen Hoover.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Liebe ist stärker

Faith in Love
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die junge Studentin Elli zieht in eine neue WG und trifft dort auf ihren Mitbewohner Yasin, der sie sofort in ihren Bann zieht. Doch leider hält dieser von ihrem ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die junge Studentin Elli zieht in eine neue WG und trifft dort auf ihren Mitbewohner Yasin, der sie sofort in ihren Bann zieht. Doch leider hält dieser von ihrem lockeren, ausschweifenden Lebensstil wenig und lässt sie seine Abneigung auch sehr stark spüren. Trotz der Differenzen entwickelt sich jedoch allmählich eine gegenseitige Anziehung, die keiner der beiden aus bestimmten Gründen zulassen will...

Man taucht als Leser abwechselnd in die Gefühlswelten von Elli und Yasin ein, dadurch erfährt man auch nach und nach die Gründe, die eine Beziehung beinahe unmöglich erscheinen lassen. Katrin Frank hat an dieser Stelle versucht, tiefgründige Aspekte einfließen zu lassen, doch leider hat mich das persönlich nicht berührt.
Generell wirkte die Geschichte auf mich eher blass, wenn nicht sogar langweilig. Einen richtigen Spannungsbogen konnte ich leider nicht ausmachen, wodurch ich das Buch immer wieder unterbrechen musste.
Auch die beiden Hauptprotagonisten Elli und Yasin konnten mich nicht mitreißen.
Elli wird als Partygirl dargestellt, das gerne feiert und flirtet, jedoch gibt sie diesen lockeren Lebensstil nach dem Einzug in die WG sehr schnell auf.
Am Anfang scheint es noch so, als würde Elli ihr eigenes Ding durchziehen wollen, aber rasch verfällt sie Yasin und versucht ihm zu gefallen. Mich hätte es mehr angesprochen, wenn Elli sich nicht so stark unterwürfig gezeigt, sondern mehr Standfestigkeit bewiesen hätte.
Yasin hingegen wirkt generell sehr unnahbar und distanziert sich nicht nur von Elli, sondern meiner Meinung nach auch von dem Leser. Zumindest für mich blieb er undurchschaubar und sein Handeln konnte ich daher ebenfalls nicht nachvollziehen.
Darunter litt in meinem Augen auch die Beziehung zu Elli, denn mir fehlten vonseiten Yasin die Emotionen, besonders aber hätte ich mir von ihm ein aufrichtiges Verhalten gewünscht.
Mit diesen Erkenntnissen muss ich sagen, dass mich das Buch leider enttäuscht hat.

Fazit: "Faith in Love" versucht interessante, tiefgründige Aspekte aufzugreifen, doch leider gehen diese in einer langweiligen Liebesgeschichte unter.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Prickelnder als Sommerregen

Wild Souls - Mit dir für immer
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"Wild Souls" schließt direkt an die Geschehnisse aus "Wild Hearts" an.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen und die bereits im ersten Band aufgebaute Spannung hat mich sofort eingenommen.

In diesem ...

"Wild Souls" schließt direkt an die Geschehnisse aus "Wild Hearts" an.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen und die bereits im ersten Band aufgebaute Spannung hat mich sofort eingenommen.

In diesem Teil begleiten wir wieder Sawyer und Finn, die gemeinsam eine Verschwörung durchleben und am Ende ihre Familie retten müssen.
Der Weg der beiden steckt voller Überraschungen und Intrigen, die mich meist total gepackt haben, auch wenn sie an manchen Stellen leicht überzogen und unglaubwürdig gestaltet wurden.
Leider jagt häufig ein Erlebnis das nächste, sodass einige Zeitsprünge entstehen, wodurch die Geschichte etwas schnelllebig wirkt und einige Fragen unbeantwortet bleiben.
Trotzdem konnte ich stellenweise eine Entwicklung der beiden Protagonistin beobachten. Stellenweise deshalb, da Sawyer leider noch immer etwas naiv scheint und Finn seine Dominanz nicht vollständig ablegen konnte.
Die Nebencharaktere haben mir allerdings, wie bereits im ersten Teil, gut gefallen und mir hat der Familienzusammenhalt sehr zugesagt.

Fazit: "Wild Souls" ist eine spannende und prickelnde Fortsetzung der Outskirts-Dilogie. Die Geschichte bereitet, wenn man an manchen Stellen ein Auge zudrückt, aufregende Lesestunden.

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