Düster, spannend und voller Charakter – Kosara bleibt im Kopf
Tage einer HexeSchon nach wenigen Seiten war ich voll drin in dieser eigenwilligen Welt zwischen Monsterhorror und Magie. Kosara ist eine erfrischend unkonventionelle Protagonistin – sarkastisch, kämpferisch, aber auch ...
Schon nach wenigen Seiten war ich voll drin in dieser eigenwilligen Welt zwischen Monsterhorror und Magie. Kosara ist eine erfrischend unkonventionelle Protagonistin – sarkastisch, kämpferisch, aber auch verletzlich. Gerade diese Mischung hat sie für mich so greifbar gemacht.
Die Geschichte spielt in einer düsteren Version eines slawisch inspirierten Settings, das mit eigenen Regeln, Mythen und Kreaturen punktet. Der Kontrast zwischen dem bedrohlichen Chernograd und dem glattgebügelten Belograd ist gelungen – man spürt in jedem Kapitel die Spannung zwischen Licht und Schatten.
Der Humor kam trotz ernster Themen nicht zu kurz, was für eine tolle Balance sorgte. Besonders schön: Das Buch verzichtet weitgehend auf klassische Romantik und setzt stattdessen auf zwischenmenschliche Dynamiken und persönliche Entwicklung.
Kleine Abzüge gibt’s für teils verwirrende Handlungsstränge und ein Magiesystem, das nicht in allen Punkten klar durchdacht wirkt. Dennoch bleibt die Geschichte durchgehend spannend, mit vielen überraschenden Momenten. Der Anhang mit dem Hexenhandbuch und den Monstern war ein gelungenes Extra, das mir beim Eintauchen in die Welt sehr geholfen hat.
Fazit: Ein ungewöhnlicher, vielschichtiger Fantasy-Roman mit starker Heldin, bissigem Humor und düsterer Atmosphäre – kleine Schwächen verzeihlich, Vorfreude auf Band zwei garantiert.