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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2021

Angenehme Unterhaltung

Elchtage
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Meinung:
Elchtage ist eine Geschichte, bei der wir die Protagonistin Johanna ein Stück auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleiten dürfen. Dies ist eines von zwei Kernthemen des Buches.
Der zweite Teil dreht ...

Meinung:
Elchtage ist eine Geschichte, bei der wir die Protagonistin Johanna ein Stück auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleiten dürfen. Dies ist eines von zwei Kernthemen des Buches.
Der zweite Teil dreht sich um die Natur, hier speziell um Wälder und Elche. Auf den ersten und auch auf den zweiten Blick Komponenten, die wenig miteinander zu tun haben und sich auch nur bedingt zu einer Story verflechten lassen. Was aber nicht heißt, dass die Autorin schlechte Arbeit abgeliefert hätte. Es wirkt auf mich nur einfach nicht völlig rund. Ich hätte mich über einen stärkeren Fokus auf die Natur bzw. die Elche gefreut, denn Geschichten über das Erwachsenwerden gibt es ja schon zuhauf.

Die Grundstimmung des Buches spricht mich dagegen sehr an. Eine ruhige, unaufgeregte Geschichte, die ein wenig nordisches Flair mitbringt. Johanna als Naturmensch passt gut in dieses Setting hinein und auch die weiteren Figuren haben mir gefallen. Sie blieben angenehm im Hintergrund und haben die Geschichte unterstützt, statt sie zu übertünchen.
Der Schreibstil ist ebenfalls stimmig und die kurzen Kapitel sind für die Zielgruppe ein angenehmer Bonus. So liest man sich zügig durch die Geschichte, die auch längenmäßig gut angepasst ist. Für einen dicken Wälzer hätte schlicht auch der Inhalt gefehlt. So passen für mich Inhalt und Struktur für den Leser zusammen.

Fazit:
Eine ruhige Geschichte, die ein wenig den Fokus verliert, ansonsten aber angenehm unterhält.

Veröffentlicht am 05.02.2021

Wirklich feenomenal

Elfie – Einfach feenomenal
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Meinung:
Elfie einfach Feenomenal ist ein wunderbares Buch, das alles hat, was ein gutes Kinderbuch braucht. Es fängt schon mit dem bunten und herrlich chaotischen Cover an, das sehr gut zur Zielgruppe ...

Meinung:
Elfie einfach Feenomenal ist ein wunderbares Buch, das alles hat, was ein gutes Kinderbuch braucht. Es fängt schon mit dem bunten und herrlich chaotischen Cover an, das sehr gut zur Zielgruppe und zur Geschichte passt. Dazu kommt eine junge Protagonistin, die sehr authentisch und sympathisch wirkt. Elfie ist ein typischer Teenager, dem die Eltern peinlich sind, dessen Geschwister nur nerven und die lieber Zeit mit dem Freund verbringt, als für die Schule zu lernen. Trotz ihrer magischen Fähigkeiten also ein ganz normales Mädchen, in dem sich die Leser leicht wiederfinden.
Die Geschichte selbst besticht durch die Mischung aus Alltäglichkeiten und besonderen Erlebnissen. So macht sie neugierig und bleibt spannend, hebt aber nicht ab. Der magische Teil und das normale Familienleben sind dabei in Einklang.
Ebenso stimmig empfand ich den Schreibstil von Christina Wolff. Locker leicht und sehr flüssig zu lesen, passt er zu Geschichte und Publikum. Auch hier gibt es für mich nichts auszusetzen.

Fazit:
Ein unterhaltsames, rundes Kinderbuch das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 03.02.2021

Wunderbarer Spaß

Luftpiraten
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Meinung:
Ich liebe die Fantasie dieses Buches. Das ganze Setting, insbesondere aber einzelne Ideen sind wirklich toll. Das fängt bei Namen an, beispielsweise dem des Oberpiraten Peer Dekret oder des Professors ...

Meinung:
Ich liebe die Fantasie dieses Buches. Das ganze Setting, insbesondere aber einzelne Ideen sind wirklich toll. Das fängt bei Namen an, beispielsweise dem des Oberpiraten Peer Dekret oder des Professors Theo Rettich und zieht sich durch die ganze Geschichte. Hier geht ein ganz klares Lob an Autor Markus Orths.
Doch das Buch überzeugt nicht nur durch Wortwitz und andere nette Ideen, sondern auch durch liebevoll gestaltete Charaktere und die richtige Moral. Diese ist auf den ersten Blick gar nicht erkennbar. Denn zu Beginn lernt der Leser die Luftpiraten als einzelgängerisch, streitsüchtig und herrisch kennen. Erst im Laufe der Geschichte zeigt besonders Hauptfigur Zwolle das es auch anders geht. Er sorgt zusammen mit seinen Freunden dafür, dass Zusammenhalt, Akzeptanz und Hilfsbereitschaft eine immer größere Rolle spielen und bringt so gute Botschaften für die jungen Hörer mit. Besonders das Einzigartigkeit oder Anderssein nicht gleich negativ sein müssen, gefiel mir sehr.

Apropos hören – gerade die Kinder dürften viel Freude an Sprecher Axel Prahl haben. Er liest die Geschichte der Luftpiraten mit voller Leidenschaft. Teilweise schon so authentisch, dass es fast wehtut in den Ohren. Dies kann anstrengend sein, ist aber trotzdem keine wirkliche Kritik. Denn die Figuren sollten in meinen Augen genau so gesprochen werden. Prahl schafft es durch seine Intensität, die Streitlust der Luftwesen wunderbar umzusetzen. Ein Fest für die Kids, die so noch mehr zu lachen haben.

Fazit:
Ein tolles Hörbuch, welches durch gute Ideen, Humor und die liebevolle Art überzeugt. Zu viel am Stück konnte ich aber nicht hören, da es manchmal anstrengend wurde.

Veröffentlicht am 02.02.2021

Berührend

Verloren in Eis und Schnee
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Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem ...

Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem Italiener, Baujahr 1980. Doch wenn man dieses Buch liest, könnte man zeitweise meinen, er wäre dabei gewesen.

In Tagebuchform wechselnd von den beiden Kinder geschrieben, wird diese Geschichte erzählt und gibt dabei einen Einblick in eine eher unübliche Perspektive. Meist liest man über den Weltkrieg ja doch eher Geschichten von Soldaten, Kriegsgefangenen oder Verfolgten. Dabei sind die Erlebnisse von Victor und Nadja erzählenswert. Auch wenn nicht alles auf Tatsachen basiert und manches doch recht fantastisch anmutet, ist die erzeugte Stimmung durchaus authentisch. Der Autor schafft es ausgezeichnet, die Gefühle eines Kriegsopfers zu beschreiben, ohne dabei effekthascherisch zu sein. Die Eindrücke werden durch Dutzende Fotos, Zeichnungen und Ähnliches verstärkt, die als vermeintliche Erinnerungsstücke ihre Wirkung auf den Leser nicht verfehlen. Man kann die Kinder vor dem geistigen Auge im Kerzenschein ihre Tagebücher schreiben sehen.

Wem die Thematik nicht zu heftig ist, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Eine berührende Geschichte, die von mir volle ★★★★★ bekommt.

Veröffentlicht am 20.01.2021

Starke Protagonistin

The Prom
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Meinung:
Eine Teenagergeschichte im klassischen Highschool-Setting, eine Außenseiterin, die beliebten Sportlerkids und ein Abschlussball. So weit, so bekannt. Hier gibt es lediglich den Unterschied,
das ...

Meinung:
Eine Teenagergeschichte im klassischen Highschool-Setting, eine Außenseiterin, die beliebten Sportlerkids und ein Abschlussball. So weit, so bekannt. Hier gibt es lediglich den Unterschied,
das die Protagonistin homosexuell ist. Ein gerade in heutigen Zeiten viel diskutiertes Thema, das mittlerweile eigentlich nicht mehr der Rede wert sein sollte. Nicht weil es darüber nichts zu erzählen gäbe, sondern weil es egal sein sollte, wen man liebt. Doch diese Geschichte macht deutlich, dass dem nicht so ist.

Protagonistin Emma muss in der Geschichte viel leiden, weil sie von ihrem konservativen Umfeld als nicht normal wahrgenommen wird. Eine Tatsache, die wenig verwunderlich ist im ländlichen Amerika mit der Bibel als Leitfaden für alle Lebenslagen. Doch Emma ist für mich in diesem Buch noch annähernd die „normalste“ Person. Sie vermittelt wunderbar die Ängste, Enttäuschungen und die heimlichen Freuden, die mit ihrer Sexualität einhergehen. Im Vordergrund steht dabei immer nur der eigentlich simple Wunsch dazugehören zu wollen.

Auch ihre Freundin Alyssa gibt ein gelungenes Beispiel ab für jemanden, der vor lauter Ängsten sein eigenes Glück verschläft. Man möchte ihr während des Lesens mehrfach den Hals umdrehen für ihre Feigheit, auch wenn man im Grunde nachvollziehen kann, wie schwierig mancher Schritt für sie ist.
Diese beiden Charaktere machen das Buch zu mehr als einer oberflächlichen Teeniegeschichte und haben mich zeitweise wirklich berührt.

Doch natürlich geht es nicht ohne amerikanisches Drama. Dafür sind die Freunde am Broadway und das realitätsferne Ende zuständig. Schade, dass die Geschichte so schließen musste, auch wenn die Autorin da nicht viel Wahl hatte. Denn soweit ich weiß, basiert die Geschichte auf einem Musical, sodass ich eigentlich die Autoren von Selbigem hier ausschimpfen möchte.
So bleibt mir schlussendlich nur ein Punktabzug für eine Geschichtes deren leise Töne deutlich stärker wirken als das laute Brimborium.

Fazit:
Mich hat die Geschichte teilweise wirklich mitgenommen, ich hätte mir nur mehr Sinn für Realität und weniger Hollywood gewünscht.