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Veröffentlicht am 05.09.2022

Blutiges Mitgefühl

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen ...

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen Fall vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, was diesen Killer antreibt. Für ihn sind Angst, Schmerz und der Tod Teil einer Lektion. Und er ist der Lehrmeister. Als eine zweite Frau grausam umgebracht wird, fragen Hunter und Garcia sich, wie viele Gedichte dieser Serienkiller noch schreiben wird. Ihnen bleibt nicht viel Zeit …

Autor:
Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Übersetzerin:
Sybille Uplegger


Bewertung:
Das Cover ist wie die anderen Cover der Serie nicht besonders kreativ. Die Klappentexte sind ja ebenfalls wirklich einfallslos und fast nichtssagend. Das ist auch hier wieder der Fall, sehr schade. Es ist irgendwie, als ob der Verlag meint, er habe es gar nicht nötig, die Geschichte in einem Klappentext neugierig zu vermitteln, weil die Werke vom Autor Selbstläufer sind. Das ist ziemlich abgehoben. Der Titel ist nicht deutlich verständlich, man muss das etwas philosophisch lesen. Blutige Stufen sind hier als Steigerung gemeint, nicht die Stufen selbst.

Was mir hier direkt am Anfang aufgefallen ist, ist ein typisches Muster, das wir m Kopf haben. Es geht um die erste Frau, die zum Opfer wird. Sie wird äußerlich nicht beschrieben, wie das meistens in Romanen der Fall ist, sodass wir uns darauf ein Bild machen. Wenn keine Beschreibung vorhanden ist, machen wir uns selbst ein Bild im Kopf, wie die Person aussieht. Im dritten Kapitel wurde beschrieben, dass die Frau dunkelhäutig ist (schwarz oder farbig ist in meinen Augen Blödsinn, da es keine schwarzen und bunten Menschen als Hautfarbe gibt). Das war im ersten Moment ein Schock im Kopf. Als hellhäutige Person mache ich mir automatisch wie andere Hellhäutige ein Bild von einer hellhäutigen Person. Das ist psychologisch natürlich überall so. Dunkelhäutige Menschen machen sich ein Bild von einer Dunkelhäutigen. Aber gesellschaftlich ist das eher kontraproduktiv, da es einen allgemeinen Rassismus zeigt, den wir im Alltag gar nicht wahrnehmen. Mir ist das aufgefallen, weil mein eigenes Bild auf eine ganz andere Realität zusammengetroffen ist. Das ist eher eine Seltenheit beim Lesen. Das hat mich das ganze Buch über verfolgt.

Für mich war der Anfang nicht fesselnd, ich habe mich etwas schwer getan, das Buch in den Händen zu halten. Das liegt aber nicht bloß an dem Verlauf, ich hatte auch keine richtige Lust darauf. Ein paar Tage später änderte sich das und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Was mich sehr genervt hat - wie in den letzten Bänden -, ist, dass Hunter atypisch als Allwissender in die Höhe gestellt wird. Das nervt furchtbar! Dieser typisch amerikanische Blockbuster-Held, der fast schon heilig ist ... GÄHHHHNNN!!!!! Total unrealistisch und wie bereits erwähnt, nervig!

Der Fall selbst ist einerseits gar nicht neu in der Idee. Andererseits ist er fesselnd originell umgesetzt. Direkt beim ersten Mord kam bei mir eine Frage zum Mordgeschehen auf, die ich hier aus Spoilergründen nicht beschreiben kann. Diese wird erst am Ende geklärt und ergibt auch Sinn. Genau diese Aufklärung bringt auch die originelle Wendung, mit der man nicht rechnet. Man wird natürlich auch in die Irre geführt. Mehr schreibe ich dazu nicht.

Der Inhalt des Falles kann ich auch nicht näher beschreiben, um nichts zu verraten. Der gesamte Verlauf ist durchweg für die Leser nachfollziehbar, was leider nicht selbstverständlich ist. Die meisten Romane haben irgendwelche Logikfehler, die auch fern jeder Realität ist. Das ist hier keinesfalls so. Das ist für mich ein seltener Genuss. Die Brutalität ist für mich nicht extremer als die anderen Bände, bis auf die ersten Bände. Wenn ich an die anfänglichen Fälle mit z.B. abgesägten Gesicht denke, sind die Morde in diesem Roman keine Steigerung. Es häufen sich allerdings die extrem brutalen Morde seit den letzten Bänden.

"Wie tötet man jemanden, ohne ihn zu töten? Man höhlt seine Seele aus", beantwortete Hunter seine eigene Frage, "und füllt sie mit Schmerz. Man nimmt ihm das, was er am meisten liebt."

(Seite 383/384)


Fazit:
Eine Ungereimtheit, die kurz vor Ende aufkommt, wird leider nicht aufgelöst, das hängt mir noch nach. Der Beginn holpert für mich etwas, dann wird es sehr fesselnd und schnell ausgelesen. Die Charaktere sind a-typisch, der Hauptcharakter nervt leider fast nur noch, trotzdem kann ich die Geschichte guten Gewissens mit 5 Sterne bewerten. Eigentlich wollte ich das Hörbuch hören, aber leider hat Bookbeat nur das gekürzte Hörbuch bisher. Vielleicht folgt die ganze Geschichte noch.



COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT/LÄNGE) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2022

Noch etwas unausgereiftes Konzept, aber für Küchenanfänger sicher ein Leitbuch

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das ...

Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das zeigt die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis zusammen mit ihrer Freundin Eli in diesem griechisch inspirierten Kochbuch. Aus ihrer Heimat bringt sie die besten Rezepte mit, zeigt außerdem, was am Hamburger Hafen köstlich schmeckt und lädt sich Freunde ein, um gemeinsam zu kochen. Dabei kann sie das eigentlich gar nicht.

Autorin:
Linda Zervakis, bekannt als langjährige Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin, Bestsellerautorin und Podcast-Host hat ihre Lust am Kochen ganz neu entdeckt.

Fotografin:
Elissavet "Eli" Patrikiou ist Wahl-Hamburgerin mit griechischen Wurzeln und seit über 25 Jahren freie Fotografin und Autorin. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Kochbuch und Reportage, zu ihren Kunden zählen unter anderem Lufthansa, Beef, Stern, Effilee, GU, Hölker, Matthaes und der Südwest Verlag. Als Autorin hat sie bereits sechs eigene Kochbücher veröffentlicht, die besonders durch die einzigartige Bildsprache bestechen.



Bewertung:
Das Cover ist nicht mein Fall, muss ich zugeben. Auch der Titel spricht mich nicht richtig an, es wirkt beides etwas orientierung- und ideenlos. Mir fallen Titel ein, die passen nach Überlegung aussehen, wie "Greek Mix" oder "Süd-Ost-Kochen" ...

Die Rezepte sind in vier Gliederung unterteilt:


GREEK STYLE MEETS HH

GRIECHENLAND TRIFFT ORIENT

REZEPTE FÜR JEDEN TAG

ALLES MIT TEIG



Für mich ist die Gliederung "Rezepte für jeden Tag" unpassend nichtssagend, denn in allen Gliederungen sind Rezepte, die du jeden Tag kochen kannst. Hier geht für mich das gedankenlose Zusammenstellen der Rezepte weiter. Am Ende kommt sogar extra ein einzelnes Rezept als Widmung. Das passt überhaupt nicht und hat mich irritiert. Es finden sich ein paar tolle Rezepte, die ich als Halbgriechin direkt wiedererkenne. Auch der naheliegende Mix von Griechenland und dem Orient ist schön gemacht. Die Küchen sind sich nicht so fern, wie viele meinen, sie haben sogar vieles gemeinsam.

Es ist ein persönliches Kochbuch der Autorin, und so wirkt die Umsetzung auch. Ich persönlich mag das sehr, gerade bei internationalen Küchen oder Küchenmixe gehören auch persönliche Angaben zu den Ländern, der Familie sowie Fotos außerhalb der Rezepte dazu. Aber das Konzept hier wirkt auf mich an manchen Stellen unausgereift und chaotisch.



Fazit:
Das Gesamtkonzept ist nicht so gut durchdacht, finde ich. Mir gefallen die ersten beiden Gliederungen, bei denen die Rezepte auch passen und zum Nachmachen anregen. Unerlässlich sind natürlich ein paar persönliche Fotos und Angaben bei solch einem persönlichen Kochbuch, wie bereits beschrieben. Ebenso die Unausgereiftheit hier. Ein weiterer Minuspunkt ist das stark grässlich riechende Papier. Wirklich sehr schade, wenn Verlage solch eines nutzen. Total unnötig, da es andere neutralriechende Papiersorten gibt, die strukturell stark sind, sodass die Ausrede hierzu wegfällt, die gerne in Bezug auf Back- und Kochbüchern abgegeben werden.

Für mich ist noch viel Luft nach oben, sowohl beim Konzept als auch bei der Umsetzung, daher 3,5 Sterne von mir. Ich habe mir hier ein stärkeres Konzept erhofft. Für mich ist das Buch mit 19,99 € etwas zu teuer, zwei Euro weniger würden hier auch reichen.



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐,🌠

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.08.2022

Italien mit anderen Rezepten, die man so nicht aus Kochbüchern kennt ...

WW - Italien
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Kurzmeinung:
Einige unbekannte Rezepte dabei, Gestaltung sehr schön, das Papier stinkt allerdings. Ein wirkliches Italien-Kochbuch!



Klappentext:
Wer liebt sie nicht, die italienische Küche? In diesem ...

Kurzmeinung:
Einige unbekannte Rezepte dabei, Gestaltung sehr schön, das Papier stinkt allerdings. Ein wirkliches Italien-Kochbuch!



Klappentext:
Wer liebt sie nicht, die italienische Küche? In diesem Kochbuch findest du leckere Pasta, knusprige Pizza, feine Antipasti und vieles mehr. Und das Beste: Der Genuss aus Italien landet auf dem Teller und nicht auf den Hüften. Die bunten Rezepte für klassische Gerichte, vegetarische Ideen und edle Desserts machen das Italien-Flair perfekt. Zusätzlich gibt es ein Special zu Nudelsaucen und Pestorezepten.


Autoren:
Verlag



Bewertung:
Das Cover ist wirklich sehr italienisch gemacht, ein richtiger Blickfang! Besser geht es in meinen Augen nicht. Was mir nicht so gefällt, ist das Papier, es riecht sehr penetrant. Das schmäler auch die Lesefreude, wenn dir immer ein schlechter Duft beim Blättern entgegenfliegt.

Dieses neue PersonalPoints Wert verstehe ich nicht, neben den PersonalPoints Range. ich habe in der Leserunde gefragt, was der Unterschied ist, aber keine Antwort erhalten. Die Kennzeichnung verschiedener Gerichte für besonderes Essverhalten und die QR-Codes finde ich sehr schön modern gemacht.

Die Rezepte sind vielfältig unterteilt; Fleisch, Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nudeln, Pizza, Vorspeisen, Salate, Desserts und Kuchen. Was ich unnötig finde, ist schon beim Titel die Extra-Lobpreisung von den Saucen und Pestos gesetzt. ich verstehe das nicht, wieso wird das so penetrant als Extra ausgewiesen? In anderen italienischen Kochbüchern gehören die natürlich dazu. Für mich völlig unverständlich! Besonders neu ist an dem Kochbuch aber einige Rezepte, die wirklich sehr neu aus der italienischen Küche gezeigt werden. Das ist besonders, weil ich kaum ein Italien-Kochbuch kenne, dass nicht fast nur die gängigen Rezepte - höchstens etwas abgewandelt - aufführt.



Fazit:
Wie bei den meisten Kochbüchern gefallen mir ein paar Rezepte und ein paar sind nicht mein Fall. Die Aufmachung ist sehr gelungen, das stark unangenehm riechende Papier allerdings dämpft die Freude. Die neue Punkteform ist für mich nicht richtig verständlich erläutert, mich irritieren die beiden fast identischen Punktestände bei den Rezepten. In Abwägung der Stärken und Schwächen kann ich guten Gewissens 4 Sterne abgeben.



Ich bedanke mich herzlich beim WW-Verlag für das bereitgestellte Buch.





UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐




Gelesen am 16. Juli 2022


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.03.2022

Der Gräber untergräbt die tolle Grundidee!

Der Gräber
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Kurzmeinung:
2,5 Sterne; was für ein misslungenes Werk, trotz toller und neuer Idee ... keine Spannung, keine Logik, keine Natürlichkeit, kein Thriller.


Klappentext:
Zufällig bekommt die Lektorin Annika ...

Kurzmeinung:
2,5 Sterne; was für ein misslungenes Werk, trotz toller und neuer Idee ... keine Spannung, keine Logik, keine Natürlichkeit, kein Thriller.


Klappentext:
Zufällig bekommt die Lektorin Annika Granlund ein Manuskript in die Hände, dessen Inhalt ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es ist die morbide Autobiografie eines Serienkillers, der unter der Erde lebt. Annika entscheidet, den Text zu veröffentlichen. Doch sie ahnt nicht, welche düsteren Geheimnisse dadurch noch an die Oberfläche geraten und in welche Gefahr sie sich bringt. Denn jedes Wort in dem Text ist wahr. Und nun hat der Killer sie im Visier.


Autor:
Fredrik P. Winter wurde in Trollhättan geboren und lebt nun in Göteborg, Schweden. Er ist Anwalt bei Tag und Autor bei Nacht. Wenn er nicht als Teilhaber seiner Anwaltskanzlei tätig ist, verbringt er seine Freizeit mit Freunden und Familie, Filmen, Reisen, Lesen und dem außergewöhnlichen Hobby Segelfliegen.

Übersetzerin:
Ulla Ackermann studierte Skandinavistik, Germanistik und Anglistik in Münster/Westfalen und Lund. Nach dem Studium lebte sie mehrere Jahre in Stockholm. Seit 2015 arbeitet sie als freie Übersetzerin in Kiel und übersetzt vorwiegend Belletristik aus dem Schwedischen und Norwegischen. Unter anderem gehören die Kriminalromane von Anna Tell, Bo Svernström und Anders Roslund zu den von ihr übertragenen Titeln.

Sprecherin:
Karoline Mask von Oppen Bio geboren 1981 in Wien, Österreich aufgewachsen in Hyderabad, Indien, in Stuttgart und Berlin 2001 bis 2003 Studium Producing Engineering Program & Recording Arts Management am Harris Institute For The Arts, Toronto, Canada 2005 bis 2011 Produzentin und Moderatorin bei Planet Radio in Frankfurt aM.


Bewertung:
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Ich finde den Titel "Ich bin der Gräber", wie das Manuskript in der Geschichte heißt, viel passender und auch spannender als "Der Gräber". man wird neugierig und es wirkt etwas thrillig.

Wir hören von zwei Handlungssträngen, die sich später auch mal kreuzen. Einmal gibt es die Lektorin Annika und dann die Ermittlerin Cecilia. Die kommt aber erst ab knapp einem Drittel am Zug. Es folgen auch Rückblicke zu jemanden, der erstmal gar nicht zuordbar ist, weil kein Name fällt. Das geht bei einigen Rückblenden so, bis mal der Name auftaucht: es geht um den Autor des Werkes "Ich bin der Gräber". Der Autor wollte wohl die Bekanntschaft mit dem Verlag verdeutlichen - jedenfalls ist das meine Theorie, denn diese Rückblenden ergeben sonst keinen Sinn für mich. Ich dachte mit der Zeit, wir erfahren dadurch, wie das Werk entstanden ist, tun wir aber nicht. Oder mir das komplett entgangen. Für mich völlig sinnlos.

Neugierig machen die Zitate vom Gräber vor jedem Kapitel. Allerdings sind das meistens nur zwei Sätze, hin und wieder drei, und die sind verworren und oft kryptisch unzusammenhängend. Erst dachte ich, die stammen aus dem Werk, damit wir etwas vom Inhalt erfahren. Am Ende jedoch stand ich wieder irritiert da, denn es taucht noch ein Werk des Gräbers auf, aus dem diese Zitate stammen können. Was nun stimmt? Ich weiß es nicht, fragt den (Hör-)Büchergott! Also auch in dieser Form sinnfrei!

Nachdem ich einige Kapitel abgehört hatte, fragte ich mich, was diese Datumsangaben bei den Kapiteln sollen? Erstens sind die total unwichtig. Zweitens kann man sich die sowieso nicht merken.

Das Werk "Ich bin der Gräber" ist autobiografisch und handelt von dem Mörder, der sich der Gräber nennt. Als Autor ist ein bekannter Autor des Verlages bekannt, der verschwunden ist. Der Verlag veröffentlicht einfach dieses Werk eines Autors, den sie nicht einmal fragen. Dass sie ihn für tot erklärt haben, um das Werk zu veröffentlichen, erfährt man erst sehr viel später, nachdem einige Zeit vergangen ist. Dazu folgt direkt wieder die nächste Irritation: Seit wann können fremde Menschen einen anderen Menschen einfach für tot erklären?? Ich drücke es mal in unfeiner Sprache aus: Hä??

Zum Werk: Es wird veröffentlicht ohne den Autor zu fragen, er wird einfach für tot erklärt. Niemand weiß, ob er tot ist, denn er ist verschwunden. Man fragt sich den ganzen Verlauf über, was im Werk steht - falls diese jeweils zwei Sätze vor jedem Kapitel daraus sind, geben sie nichts her. Hier hätte ich doch erwartet, dass der Autor ein paar Auszüge vorstellt, da das Werk die Hauptrolle in der Geschichte spielt. Aber es bleibt komplett dunkel. Im letzten Drittel erfahren wir, dass sogar die Ermittler nicht wissen, was mit den Opfern des Gräbers passiert. Also erfährt man auch in diesem Handlungsstrang nichts darüber.


Annika ist eine mir unsympathische Person. Sie denkt nur an sich, ihr Mann tut mir leid. Sie will schwanger werden und unbedingt ein Haus und macht da kaum Kompromisse. Ein Keller darf auf keinen Fall sein. Ihre Angst vor Kellern kommt aus ihrer Kindheit. Dann wird sie schwanger und plötzlich darf es auch ein Keller sein. Es gibt immer wieder Szenen, die sie ins schlechte Licht rücken: Sie sieht eine Katze am Fenster und sagt wie ein Kind: "Ich will sie streicheln", und geht zu der Katze, die natürlich wegläuft. Was für eine Pute, kann ich nur schreiben. Oder ihr Mann hat ein Problem und ausgerechnet sie sagt zu ihm, er mache aus einer Mücke einen Elefanten - sie, die sonst diejenige ist, die aus allem was großes macht. Dann steht sie in einer Szene mit Händen an den Hüften da, als es an der Tür klingelt und sie fragt ihren Mann "Wills du nicht gehen?". Und was mit ihr passiert, wundert auch nicht, bei dem Stress, den sie macht. Da dachte ich kurz "selber schuld", ich konnte nicht anders. Die Frau hat mich sehr genervt. Irritierend ist die Szene, wo sie mit einer Verlagskollegin spricht und plötzlich sagt, ein anderer hätte das Manuskript gefunden, obwohl sie es war und jeder da weiß. Eine fehlerhafte Szene.

Auch Cecilia ist eine Pflaume! Ständig verbeißt sie sich in Personen, die sie als den Gräber glaubt, während ich nur dachte "Du hast die Falschen!". Sie kommt total inkompetent rüber. Auf die zweite Person schießt sie sich sogar ohne Gründe ein, diese folgen dann erst danach, als sie ihn bereits verhaftet hatte. Und wer hat recht? Ich. Weil das einfach so offensichtlich ist! der Witz ist noch, dass der Mann von der Aufsichtsbehörde oder von wo er auch kommt, sie für ihre hervorragende Arbeit lobt ... da fällt mir nichts dummes mehr ein!

Vor allem ist doch mehr als klar, wer der das Werk geschrieben hat, was gibt es da zu rätseln?? Als Autor ist der Autor vom Verlag (Name vergessen) genannt und auch die Geschichte ist ins einem Stil geschrieben. Aber alle rätseln, ob es nicht jemand anderes kopiert hat ... das geht die ganze Zeit so im Kreis. Der Autor versucht, Spannung reinzubringen, indem er versucht, andere als Autor darzustellen ... was komplett misslingt! Es wirkt total künstlich gezwungen erzeugt und unglaubwürdig. Mir war sofort klar, wer der Gräber und Autor ist - eigentlich ist das für alle klar, da gibt es nichts zu rätseln. Und daher gibt es auch nichts zu spoilern. Das war für mich so, als wäre ich die Einzige, die den Text kennt und alle im Hörbuch nicht. Es wäre ja total schön, wenn es so rätselhaft wäre, dann wäre die Geschichte richtig fesselnd und man könnte mitraten. Das Potenzial hat das Werk auf jeden Fall. Aber der Autor wusste damit gar nichts anzufangen, leider!


Wieder unrealistisch und total gekünstelt ist die Szene, wo sie zu dem Haus der Immobilenfrau geht, um mehr über ihr Haus zu erfahren, trifft einen Nachbar und fragt ihn, ob sie da wäre. Er sagt, er wisse es nicht. Statt an der Tür zu klingeln, geht Annika dann einfach wieder nach Hause. Dabei macht sie gedanklich die Bemerkung, sie würde dort keine Antworten bekommen, finden kann sie sie nur im Keller. Das führt dann zum Showdown, wenn man das so schreiben kann. Völlig unglaubwürdig also. Das hätte der Autor realistisch schreiben können, wozu diese sinnlose Fahrt zur Immobilienfrau, wenn Annika dann doch nicht versucht, sie zu erreichen. Und wieder: Hä?? Was soll der Quatsch?

Das Ende an sich ist sowieso eigenartig. Der Showdown selber, der Gräber, und plötzlich sind Annika und ihr Mann Martin wieder ein Paar, wo sie sich doch getrennt haben. Da ist keine Erklärung zwischen. Und ihr ist auch plötzlich Kind und Haus egal, was für sie vorher die Welt war. Ist klar! Und das Ende, die letzte Szene ist wieder total irritierend und unverständlich: Annika ist in einem Keller und lächelt, während jemand auf der anderen Seite an die Wand kratzt. Ende. HÄÄ???

Die Sprecherin spricht für die Norm ziemlich langsam, bei einigen Kapiteln ist mir das extrem aufgefallen. Da habe ich auf 1,2 Sprachgeschwindigkeit beschleunigt und das war trotzdem sehr langsam, was nicht schlimm ist. Auch gibt es zwei Szenen, wo sie die Sätze wiederholt. Ansonsten passt sie gut zu den Charakteren und ist angenehm zu hören.


Fazit:
Die Idee hat mich sehr angelacht, ist wirklich mal etwas neues, aber die Umsetzung ist misslungen. Eine Irritation, Sinnlosigkeit und Unlogik folgt der anderen. Die Charaktere sind nicht verlockend, selbst die Ärztin von Annika kann man vergessen. Es zieht sich alles, über den Fall erfährt man nichts, es wird immer nur der Gräber genannt. Das ist mal ein Werk, das sich schwer spoilern lässt, weil kaum etwas geheim ist. Ein richtiger Thriller oder gar Krimi kann ich hier nicht entdecken. Was für eine schlechte Umsetzung, ich bin echt enttäuscht. Ich verstehe die positiven Stimmen dazu nicht, da muss ich wieder eine ganz andere Version gehabt haben. Ich vergebe selten 2 Sterne für ein durchgehörtes und durchgelesenes Werk, aber dieses verdient es wirklich. Wegen der Sprecherin bekommt das Werk 2,5 Sterne von mir. Als Buch würde dieses Kriterium rausfallen.



SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Könnte eine durchweg charmante Geschichte sein ... ist sie aber nicht!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht ...

Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht absurd, dass die Zeit mit jedem kleinen Ticken, das ein Uhrwerk von sich gibt, immer einen Schritt weiter in Richtung Zukunft geht, während die Gegenwart zur Vergangenheit verrinnt? Unaufhörlich ist dieser Ablauf, stur dem Chronos folgend. Aber stimmt das wirklich, oder gibt uns die Zeit vielleicht Rätsel auf, weil sie nur scheinbar mit der gleichen Unbeirrtheit voranschreitet, mit der auch die Gestirne am Himmel ihre Bahnen ziehen?"

(Seite 280)


Autorin:
Aniela Ley war von Kindesbeinen an ein Bücherwurm, getrieben von der Hoffnung, dass sich zwischen den Buchdeckeln ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Nachdem sie als Autorin viele solcher Buchwelten selbst schöpfen durfte, weiß sie, dass dieses Tor immer dort ist, wo gelesen wird.


Bewertung:
Das Cover scheint zu der Geschichte sehr zu passen. Mir gefällt vor allem, dass es kreativ farblich erstellt wurde und nicht eine echte junge Frau gesetzt wurde. Das mag ich nämlich nicht so. Aber diese Kombination von gemalter Frau und den Farben sieht toll aus.

Die Aufmachung ist wirklich ein Hingucker! Die Blumen und der Titel sind mit Relief-Druck aufgesetzt. Falls das jemand nicht kennt, es erinnert an Windows Color. Der innere Buchdeckel ist ebenfalls schön designt mit Teegeschirr und Pudel. Sieht richtig englisch süß aus. Sie Seitenzahlen zieren kleine schwungvolle Muster, nur die Kapitelzahlen nicht, was mich erstaunt. Dafür sind zwischen den Seiten immer wieder kleine Zeichnungen gesetzt.

Auf dem Cover ist ein Handy abgebildet, was erstmal gar nicht zum Rest passt. Aber zur Geschichte passt es sehr gut. Ich habe den Titel mit dem Hashtag auch gar nicht richtig in Verbindung gebracht - erst, als ich ein paar Seiten gelesen habe. Dann hat es bei mir "Klick" gemacht. Für mich sind die Hashtags vor jedem Kapitel etwas irritierend gewesen, weil ich dachte, sie gelten dem Kapitel davor. Aber nach zwei Kapiteln wurde mir klar, sie beziehen sich auf die Kapitel, die noch kommen. Als Zoe im 19. Jahrhundert landet, werden aus den Hashtags handgeschriebene Briefe.

Ich kann ehrlich nicht viel mit solchen Geschichten anfangen, die so modern mit sozialen Medien interagieren. Auch die Jugendsprache dazu ist für mich etwas schwer verständlich. So erging es mir mit "Kate in Waiting" und so ergeht es mir mit dieser Geschichte auch. Besonders das erste Kapitel finde ich etwas geschwollen in der Jugendsprache. Danach geht es gut. Mir gefällt, dass die unterschiedliche Art der Sprachen in den ersten Kapiteln realistisch erzählt werden. Also Zoe's Jugendsprache im 21. Jahrhundert und die vornehme Sprache im 19. Jahrhundert. Die beiden kollidieren realistisch miteinander. Ich habe schon Geschichten gelesen, da konnte die Protagonistin auf einmal perfekt die alte Sprachart sprechen, obwohl sie nie in irgendeiner Weise Kontakt zu dieser Zeit gehabt hat. Bei Zoe ist das anders, sie ist Fan von dieser Zeit und das bekommt der Leser auch erzählt, sodass es glaubhaft rüberkommt.

Leider verhaspelt sich die Autorin immer mehr mit der realistischen Sprache einer 15-Jährigen. Was in der ersten Hälfte noch charmant trotz der Fehler ist, ist in der zweiten Hälfte nur nervig. Plötzlich kennt Zoe Wörter, die selbst ich nicht kannte. Am Anfang ist es noch realistisch, weil Zoe Fan von historischen Romanen ist, aber die Art, wie sie sich im Laufe der Zeit immer gehobener ausdrückt, findet sich nicht in Büchern. Selbst damalige Zofen werden nicht so gesprochen haben, da sie keine Bildung hatten genießen dürfen. Dafür musste man vor allem zur reichen Gesellschaft gehören, wenn man eine Frau war. Dass sie trotz ihrer Eigenheiten kein Misstrauen bei den Menschen dort erregt ist wiederum logisch von der Autorin gemacht. Zoe erzählt immer, dass diese Zofenschule sie das gelehrt habe und alle glauben das. Ob das so realistisch ist, muss jeder selbst entscheiden. Jedenfalls gibt es hier realistische Gründe, wieso Zoe mit allem durchkommt. Es ist eben eine besondere Schule.

Was völlig unrealistisch rüberkommt sind die Schwierigkeiten, die mit der Zeit einhergehen. Zoe hat sich an alles sofort gewöhnt. Wenn jemand vom 21. Jahrhundert plötzlich ins 19. Jahrhundert katapultiert wird, dann hat er mehr als heftige Schwierigkeiten, und das betrifft nicht bloß die Sprache. Die Kleiderordnung, die Gesellschaftsnormen - vor allem für Frauen -, die Lebensformen wie Schlafkammern, Hygiene und und und ... Bei Zoe ist aber nichts davon ein Problem. Dieses Thema wird von der Autorin einfach rausgeschrieben. Wahrscheinlich wollte sie den süßen Charme, den der Verlauf nimmt, nicht zerstören, aber ein paar Unzulänglichkeiten würden das Ganze überhaupt nicht gefährden. Im Gegenteil, es wäre realistischer. Die Autorin überspringt auch die Anfangszeit von Zoe dort. Sie kommt in der Zofenschule an, ist 10 Minuten dort und fährt in ihre neue Stellung. Fertig. Dann erfahren wir erst nach 10 Tagen, was mit ihr ist. Gerade diese ersten Tage sind wichtig für das Verständnis des Verlaufes bei Zeitreisen. Es fehlt einfach ein wichtiger Grundstein. So wirkt ihre problemlose Anpassung total unrealistisch. Vielleicht hatte sie welche, aber sie erwähnt es gar nicht und wir lesen auch nichts davon.

Man merkt leider bei allen Personen, die Zeitreisende sind, dass sie auch welche sind. Es gibt da keinerlei Spannung. Ob das Hayden oder die Marquise ist, man verrät hier gar nichts, was nicht auch direkt lesbar ist, also gibt es faktisch keinen Spoiler dazu. Bei Hayden ist es sogar schlimmer, da verraten Klappentext und Prolog schon, dass er einer ist. Und selbst wenn man das weggelassen hätte, die Autorin hat es so spannungslos und rätsellos in der Szene geschrieben. Man hat also keinerlei Chance zu raten, man weiß es direkt. Was total rätselhaft bleibt, ist die Tatsache, dass Hayden dort eine Familie hat, wie geht das? Das hat mich die ganze Zeit umgetrieben und gestört. Es wird immer von seiner Mutter und seinem Vater berichtet, die ja eigentlich nicht seine Eltern sind ... ah, das kann jetzt lange gehen, aber ich spare mir das. Zoe und Hayden scheinen auch generell mit allem sofort klarzukommen, keinerlei Probleme. Die ganzen Zwischenschritte bis dahin fehlen und hinterlassen Wissens- und Unlogik-Lücken.

Die im Klappentext ebenfalls erwähnte Beziehung zwischen Zoe und Hayden ist kalt. Das ist auch enttäuschend. Gerade für ein Jugendbuch müsste so eine erste Jugendliebe etwas Feuer fangen. Aber man spürt gar nichts zwischen den beiden. Es wird halt von Zoes Seite nur erzählt, dass sie ihn mag, und das kommt auch sehr zögerlich und spät. Da ist für mich gar nichts zu spüren. Vor allem wirkt das zwischen ihnen total künstlich gewollt. Hayden schießt sich auf einem Ball sofort auf Zoe ein, das ist mehr als unrealistisch.

Die Charaktere im Allgemeinen sind eher blass gehalten, bis auf Zoe. Man erfährt nicht viel über die einzelnen Akteure, das kann in Band 2 anders aussehen.

Also ich verstehe den Sinn des Mitternachtsclubs nicht, der den Beginn darstellen soll, bevor Zoe in die Zeit zurück reist. Es wirkt auf mich chaotisch und unstrukturiert, planlos. Irgendwie total unnötig künstlich aufgesetzt von der Autorin, damit Zoes Verschwinden irgendwie erklärt werden kann. Das wäre aber auch ohne so eine merkwürdige Party gegangen. Dann gibt es noch einige Merkwürdigkeiten, die ich hier nicht auflisten möchte.

Die Whisper-Whisper-Briefe sind leider nicht sehr aussagekräftig, eher flach und oberflächig. Dafür, dass sie an eine Freundin geschrieben sind, sind sie echt kurz und flach. Die Begeisterung der Damen verstehe ich nicht. Auch die Themen sind für diese Zeit meistens total belanglos und passen eher ins 21. Jahrhundert. Mir fallen etliche Themen ein, die Zoe für die Damen hätte schreiben können. Das hätte die Autorin besser machen können.

Es endet offen, aber auch mit vielen Fragen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie nicht mal in Band 2 gelöst werden. Dafür gibt es schon hier keinen Anhaltspunkt. Ein richtiges Show-Down gibt es nicht. Selbst die Aktionszenen hinterlassen Fragen, die ungeklärt bleiben.


"Es ist billig, eine Löwin in einem Käfig aufzuziehen und dann zu verspotten, weil sie sich vor der Freiheit fürchtet. Obwohl, vielleicht würde sie sich gar nicht fürchten, sie bekommt sie nur niemals angeboten."

(Seite 206)



Fazit:
Das ist eines dieser Werke, wo mir die Leseprobe gar nichts bringt, denn die ersten Kapitel sind sehr charmant, trotz Makel, und ließen sich sehr schnell lesen. Es strotzt von Unlogikkeiten ... Es hat nichts damit zu tun, dass ich keine Jugendliche mehr bin. In diesem Alter wäre mir der Surrealismus auch aufgefallen, ich konnte das noch nie leiden. Zu behaupten, solche Bücher sind eher was für Jugendliche, unterstellt, dass diese nicht logisch denken und somit Unlogik nicht deuten können. Als ob Unlogik bis zu einem Alter okay wären, totaler Quatsch. Mit 12 Jahren hätte ich das genauso kritisiert. Die Jugendsprache kann man auf das Alter schieben, aber keine Norm, die gehalten werden muss in allen Altersklassen und Genre. Das Buch liest sich trotz der Fehler schnell durch.

Die Fehler in der ersten Hälfte habe ich noch weggelacht, weil es so charmant war, aber in der zweiten Hälfte wird es immer kurioser und unrealistischer. Daneben sind auch einige Logikfehler, die nicht aufgeklärt sind. Ich hatte dann richtig Mühe, das Buch zuende zu lesen. Sehr schade! Mich hat es sehr enttäuscht, nachdem ich so begeistert war. Und ich bezweifle, dass Band 2 dem etwas entgegensetzt. Hier passt die Beschreibung "Außen hui, innen pfui", wenn auch in etwas übertriebener Manier ganz gut. Das Beste ist die Aufmachung.

Dazu will ich erwähnen, dass es äußerst selten und ungewöhnlich ist, dass ein Hardcover soviel kostet wie eine Klappbroschüre. Dieses Buch kostet nur 15 Euro, das ist sehr überraschend. Klappbroschüren kosten 13-17 Euro, je nach Verlag und Seitenanzahl. Ich merke immer wieder, dass die Verlage die Preise willkürlich setzen, da scheint kein festes System bezüglich Kosten dahinterzustecken, sondern eher die Gewinnspanne wichtig zu sein. Das hier ist wieder so ein Beispiel, dass das aufzeigt.


Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar! Die Leserunde fand ich sehr erfrischend!



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