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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2020

Fantasievoller als Band 1 - weckt die Neugier und irritiert!

Das gefälschte Herz
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Inhalt:
Tymur ist besessen. Oder?
Lorcan kämpft für Tymur. Oder?
Kevron wird mutig. Oder?
Enid muss umdenken. Oder?
Jeder hat seine eigenen Probleme und Pläne.
Und jeder will überleben. Oder?


Autorin:
Maja ...

Inhalt:
Tymur ist besessen. Oder?
Lorcan kämpft für Tymur. Oder?
Kevron wird mutig. Oder?
Enid muss umdenken. Oder?
Jeder hat seine eigenen Probleme und Pläne.
Und jeder will überleben. Oder?


Autorin:
Maja Ilisch, geboren 1975 in Dortmund, studierte Öffentliches Bibliothekswesen an der FH Köln und absolvierte eine Ausbildung zur Fachbuchhändlerin. Sie schrieb unter anderem für TV-Serien auf SAT1 und RTL sowie für ein Hörspiellabel, für das sie auch eine Phantastikreihe konzipierte. Außerdem betreibt sie die Website des von ihr gegründete Fantasy-Autorenforums TINTENZIRKEL. Heute lebt sie als Bibliothekarin und freie Autorin mit ihrem Mann in der Nähe von Aachen, wo sie sich mit Büchern umgibt und ausgewählte Gäste mit ihrer Puppensammlung erschreckt, die fast nur aus Köpfen besteht.



Bewertung:
Schon vor der eigentlichen Leserunde ging es mit der Autorin rege her. Uns wurde genaueres zu Band 1 erläutert und jegliche Frage, die wir hatten, beantwortet. Auch die Leserunde war sehr anregend.

📖"Sag mir, warum du trinkst."
"Aus dem Grund, warum alle trinken", sagte er. "Um nicht mehr nüchtern zu sein. Und wenn du wissen willst, warum - frag meinen verdammten Bruder!"
"Was hat er getan, dein Bruder?"
"Hat sich abstechen lassen, das Arschloch", antwortete Kevron.📖

(Seite 262)

Das Cover hat absoluten Erkennungswert zu Band 1. Hier weiß jeder sofort, dass es sich um Band 2 handelt. Die Farben sind diesmal rot/braun statt blau. Das zeigt aber dennoch die Gleichheit (liest sich unlogisch oder? Ich kann es nicht besser erörtern.) Das magische Zeichen dazu und das Bild an sich verbinden Band 1. Dieses Cover gefällt mir sogar noch besser als das von Band 1. Der Klappentext ist sehr einseitig gehalten; Tymur ist die Hauptrolle. Hier hätte ich mir einen kleinen Überblick über alle gewünscht, ein Update zu jedem sozusagen.

Der Prolog erinnert mich an den Beginn von Band 1; sehr poetisch und leicht kryptisch geschrieben. Hier wird auch sehr deutlich, wie die Menschen sich ihre eigene Falle bauen, indem sie ihrer Furcht Nahrung geben. Zwei Lebewesen, die aneinander vorbei handeln ... sehr gut dargelegt. Ansonsten ist der Schreibstil sehr flüssig, aber weniger kryptisch. Diese Kombination finde ich sehr schön und auch passend.

📖In diesem Moment war es fast wieder wie früher - Tymur spielte sich ein bisschen auf, Kevron stellte sich ein bisschen an, und Lorcan saß dabei und dachte sich seinen Teil.📖

(Seite 191)

Tymurs Einsamkeit kommt nochmal richtig spürbar rüber. Und das auch mit Damars Leben geknüpft, weshalb es nicht langweilig wird. Er ist nach wie vor arrogant, selbstverliebt und sogar noch fieser als zuvor. Von Beginn an wird der Leser irritiert; erzählt der Dämon oder Tymur? Ist Tymur wirklich besessen oder einfach ein bösartiger Mensch? Was genau will er? Kontrolle? Macht? Den Tod seiner Gefährten? Nach Hause? Irgendwie alles und wieder nichts. Diese Fragen begleiteten mich bis zum Ende der Geschichte und lies mich hin- und herraten. Die Autorin hat das gut konstruiert, man will einfach weiterlesen und mehr erfahren. Auf der Suche nach seinem Selbst, wütend er, wie er nur kann ...

Lorcan entwickelt sich wie die anderen weiter und die Beziehung zu Tymur wird auf eine harte Probe gestellt. Seine Disziplin und sein eiserner Wille, das Richtige zu tun, sind seine Wegweiser durch das gemeinsame Abenteuer.

Kevron zeigt hier mal, was er kann. Nicht nur saufen und im Elend suhlen, sondern strategisch denken und danach handeln. Gefällt mir sehr gut. Und bleibt trotz allem menschlich.

Enid regte mich wieder mit ihrer Oberflächlichkeit auf! Wie im Band 1 gehen ihre Kleider über alles! In Lebensgefahr? Ach, was soll's. Hauptsache gut aussehen. Furchtbar, das Weibsbild. Aber es ist trotzdem spannend, ihren eigenen Weg zu lesen.

📖"Ich habe die Kontrolle über mich, die allermeiste Zeit über, selbst jetzt. Aber wie kann ich mir dessen sicher sein? Indem ich kontrolliere."📖

(Tymur, Seite 198)

Ein paar tolle Wörter sind mir in die Augen gesprungen: Unzeit, ehrfurchtsschwanger, Stilett und das katerfreundliche Land. Sehr amüsant und cool!

Es wird zwischen den Zeilen mitgeteilt, dass Magie ausschließlich den Frauen vorbehalten ist. Das hat mich verwundert, wo doch so eine Macht gewöhnlich den Männern vorbehalten ist. Gibt ja nicht umsonst keinen richtigen Begriff für Frauen. Zauberin sagt man ja nicht, stattdessen Hexe. Aber ich denke , das ist hier so geregelt wegen der Schwesternschaft. In dieser Welt sind mal die Männer ausgeschlossen - auch mal schön.

Die Autorin zeigt sehr schön, wie unsere Art zu reden nicht immer mit der Wirklichkeit Hand in Hand geht:

📖"Was für ein Nebel", sagte er mit ehrfurchtsschwangerer Stimme und wartete ab, wie der Krieger darauf reagierte. "Ich hoffe, ihr findet den Weg trotzdem? Mich schaudert bei der Vorstellung, dass wir uns hier verirren könnten ..."
Der Alfeyn sah ihn an mit irritiertem Blick. "Warum sollten wir den Weg nicht finden?", fragte er. "Wir kennen ihn. Er war niemals verloren."
"Aber der Nebel ...", versuchte Tymur es noch einmal.
"Es ist immer noch der gleiche Weg."📖

(Seite 50/51)

Ein Beispiel fällt mir ein: Immer diese Fragen wie "Würden Sie mich bitte durchlassen?" Da könnte der andere sagen "Ich würde gerne, aber ich will/kann nicht!" Eigentlich fragen wir da "Willst du mich bitte durchlassen?" Ist zwar im Buch Nebensache, aber mir gefallen solche Kleinigkeiten.

📖"Ich dachte nur, ich könnte ..."
"Was?", fragte Lorcan.
"Mir Mut antrinken." Tymur lachte verlegen.
"Wenn du es mit einem Dämon aufnehmen willst", sagte Lorcan, "ist flüssiger Mut das Letzte, was dir hilft."📖

(Seite 200)

Die physischen Gesetze wie auch manches Verhalten sind sehr unrealistisch und ergeben keinen Sinn für mich. Vieles stellte ich Infrage, was ich aber aus spoilergründen nicht näher ausführen kann. Allerdings stolperte ich immer wieder über solche Handlungen und Gegebenheiten. Leider ist die Entdeckung der großen Endauflösung für mich ebenfalls aus den Haaren herbeigegriffen, was mich genervt hat. Die Kulisse konnte ich mir zum größten Teil gut vorstellen, nur gegen Ende hatte ich ein paar Fantasieschwierigkeiten. Es gibt zeitweise zwei verschiedene Handlungsstränge, die beide neugierig machen. Das Ende ist natürlich wieder offen, wenn auch nicht so schrecklich frustrierend offen wie der Vorgänger. Zum Glück.



Fazit:
Hier gibt es wahrlich viel mehr Fantasyelemente als im Band 1, was sehr wünschenswert für ein Fantasybuch ist. Die Charaktere entwickeln sich weiter und geben hin und wieder humorvolles von sich. Insgesamt hat es die Autorin geschafft, mich von Anfang bis Ende neugierig zu machen, aber auch wahnsinnig. Die teilweise unrealistischen Handlungen und unlogischen Gegebenheiten waren sehr unerfreulich und haben mich genervt. Alles zusammen hat es mir aber etwas besser gefallen als Band 1 und wird mit schwachen 4 Sterne bewertet.

Ich bin sehr neugierig auf Band 3 und hoffe, es kann mich genauso fesseln und neugierig machen. Oder noch mehr.

📖"Wir sind nicht im Nirgendwo. Dies ist ein Irgendwo."📖

(Lorcan, Seite 170)



Ich bedanke mich herzlich beim Verlag, aber der größte Dank geht an die Autorin selbst, die unermüdlich im Einsatz für uns Leser in der Leserunde war und jede Frage und Unsicherheit ausgeräumt hat.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Eine Geschichte über Missbrauch aller Art und ihre Folgen

Zweimal im Leben
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Inhaltserzählung:

Ich fühle mich wie in einem Glaskasten. So laut ich auch schreie, niemand wird mich hören. Mein Weinen, die Schreie sind nur ein Strudel, in dem ich untergehe. Am Boden überall Wörter, ...

Inhaltserzählung:

Ich fühle mich wie in einem Glaskasten. So laut ich auch schreie, niemand wird mich hören. Mein Weinen, die Schreie sind nur ein Strudel, in dem ich untergehe. Am Boden überall Wörter, Ströme von Buchstaben, die aus meinem Hirn quellen. All die Fragen, die ich nicht stellen kann, all die Antworten, die ich nicht geben kann. Als dein Name fällt, verlangsamt sich wie immer die Welt, die Luft wirkt kühler, und einen Moment lang verliere ich das Gefühl für Wörter und ihre Bedeutung. Und vielleicht beginnt in diesem Moment unsere Geschichte aufs Neue, nach fünfzehn Jahren. Als dein Name auftaucht und die Entfernung zwischen uns überbrückt.

(Catherine, Seite 20 und 269)


Nirgendwo sehe ich dich, spüre dich aber immer noch. Wie dein Haar über mein Gesicht weht, wie deine Hand sich in meine fügt. Nachts wache ich auf und höre dich leise atmen. Du bist nicht mehr bei mir, aber dennoch immer da.

(Lucian, Seite 17)



Autorin:
Clare Empson ist eine britische Schriftstellerin und Journalistin. Sie arbeitete viele Jahre lang für renommierte Zeitungen und schrieb zahlreiche Artikel und Kolumnen. Später gab sie das stressige Großstadt-Leben jedoch auf und zog aufs Land. Dort gründete sie ihren Kultur- und Lifestyle-Blog Countrycalling. Zu dieser Zeit fing sie dann an, inspiriert von der idyllischen Landschaft, erste Geschichten und Romane zu schreiben. Schließlich gab sie ihr Debüt als Autorin mit ihrem Roman „Zweimal im Leben“, in dem sie die dunklen Seiten des Paradieses beleuchtet. Heute lebt Empson zusammen mit ihrer Familie zwischen Wiltshare und Dorset.


Übersetzerin:
Sibylle Schmidt



Bewertung:

⚠️Erstmal muss ich mich für die lange Wartezeit zur Rezension entschuldigen. Leider brauchte ich viel Abstand zum Buch, um eine Rezension schreiben zu können. Dies ist der Autorin und dem Verlag geschuldet, die mit dem irreführendem Klappentext und der irreführenden Aufmachung nicht nur völlig falsche Erwartungen geweckt haben, sondern auch keinerlei Triggerwarnung beigefügt haben. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich während und nach dem Lesen völlig verstört war und die Geschichte mir unangenehm nachging. Dieses Buch braucht dringend eine Triggerwarnung bezüglich Missbrauch aller Art! Das seelische Wohlbefinden muss über das bisschen Spoiler, was einem erwartet, an vorderster Stelle stehen!⚠️

📖"Ach, komm schon, du hast doch bestimmt zwei Stunden Zeit für 'ne Mittagspause, oder nicht?"
"Es ist einfach so, dass ich gerade eine neue Beziehung angefangen habe."
"Weiß ja nicht, was du dir vorgestellt hast, aber ich dachte wirklich nur an Lunch. Fisch und ein Glas Wein."
"Heute nicht", sagte ich dann, als weise ich einen Staubsaugvertreter an der Haustür ab.
"Dann probieren wir's morgen noch mal", war deine Antwort.📖
(Seite 14)

Das Cover passt sich dem Eindruck der Geschichte an; nicht zu kitschig, sondern leicht modern, aber doch auch klassisch. Ich bin begeistert davon, dass hier auf Glitzer, Schnickschnack und nackte Menschen verzichtet wird. Die Schrift ist im durchschnittlichen Vergleich anderer Bücher groß. Gefällt mir sehr gut, ebenfalls die Gesamtaufmachung Außen und Innen. Das Buch beweist auch wieder, dass es nicht teuer sein muss; es ist ein Klappenbuch mit überdurchschnittlich vielen Seiten und kostet dennoch nur 10,00 €. Die allermeisten Bücher in diesem Format kosten 12,95 € bis 14,00 €. Es geht also ohne Überteuerung.

📖Menschen wie sie verschwinden nicht einfach. Ich hoffe, du glaubst mir das.📖
(Lucian, Seite 429)

Was mir merkwürdig und unnötig vorkommt, ist der Aufkleber auf dem Cover. Eine Drei-Wörter-Meinung von Rosie Walsh. Erstens: Wer ist Rosie Walsh? Und zweitens: Was soll das? Könnte genauso gut zu den anderen nichtssagenden Meinungen am Buchrücken außen oder innen gedruckt werden. Warum so ein unnötiger Aufkleber vorne? Was sollen eigentlich diese nichtssagenden Einwürfe im Buchrücken innen? "Ich konnte nicht aufhören zu lesen!" oder "Ein Pageturner, der einem das Herz bricht!" ... was sagen die bitte aus? Das gibt mir doch keinen Hinweis, ob ich das Buch lesen möchte oder nicht! Was für ein Schwachsinn. Wenn sie schon Leser zitieren möchten - wogegen ich gar nichts habe - dann bitte auch richtige Aussagen über das Buch!

📖"Mein Leben hat noch gar nicht richtig angefangen", sagte ich damals, und zum ersten Mal bogen sich deine Mundwinkel nach oben.
"Vielleicht fängt es genau jetzt an", hast du gesagt.📖
(Catherine und Lucian, Seite 59)

Es gibt drei verschiedene Zeiteinteilungen; einmal das Heute, vor 4 Monaten und vor 15 Jahren. Die verschiedenen Zeiteinteilungen finde ich sehr gut gemacht, es wird mächtig Spannung und Neugier aufgebaut. Ich wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht, was vorgefallen ist und fantasierte herum. Allerdings kann ich die Kritik einiger meiner Lesekumpanen bezüglich der vielen Zeittonen nachvollziehen. Wenn drei verschiedene Zeiträume aufeinandertreffen und das in kurzen Kapiteln ... kann es sich anfühlen wie ein Schleudertrauma. Mir persönlich gefiel es sehr gut, besonders, weil die Kapitel kurz sind, sonst hätte ich den Durchblick verloren und vergessen, in welcher Zeit ich denn gerade war. So wusste ich das immer und musste nicht angestrengt lesen. Nach dem ersten Drittel wurde ich aber doch was ungeduldig und fragte mich "was ist denn nun passiert?!".

📖Es ist ein Tag der Abschiede. Mein Kopf ist voller Worte, die ich nicht aussprechen werde. Geh nicht. Bitte bleib. Ohne dich bin ich verloren.📖
(Lucian, Seite 280)

Ich fand es störend, dass während der Erzählung in die Vergangenheit (vor allem die von "Vor fünfzehn Jahren") die Erzählung an sich hin und herspringt- also die Anrede; erst "Du" dann "Er" (allgemein erzählt), entweder erzählt Catherine in Du-Form ("Du hattest ...") und springt dann im nächsten Satz wieder zur Ich-Form bzw. Allgemein-Form ("Er nahm das wahr ..."). Mit "Du" und "Er" ist Lucian gemeint, und eben auch allgemein andere. Ich finde das irritierend und sprunghaft. Kommt mir unkorrigiert vor.

📖"Man muss die Verantwortung übernehmen, für das Schlechte ebenso wie für das Gute."📖
(Catherine, Seite 163)

Ich fand weder Catherine noch Sam besonders sympathisch! Die geben ein tolles Paar ab, die nehmen sich gegenseitig nichts an Antisympathie weg. Der Einzige, der bei mir gerade gut ankam, war Lucian. Bei den Nebencharakteren mochte ich tatsächlich Jack - einen Schwerenöter-Ruf haben sie ja fast alle. Daher ist das für mich kein Ausschließkriterium. Und Rachel ist mir auf ihre Art ebenfalls sympathisch gewesen. Aber Sam und Catherine? Vor allem Sam ... betrügt sie und benimmt sich da dann ganz typisch Mann! Das muss man wirklich anerkennen! Aus Spoilergründen kann ich mich nicht näher dazu äußern. Die Clique von Lucien ist in jedem Fall ziemlich problembelastet udn jeder der Charaktere kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Hier ist die Devise "Ignorieren und Weitermachen" untereinander geregelt. Niemand möchte sich wirklich mit seinen Dämonen oder den der anderen auseinandersetzen. Das hat die Autorin sehr deutlich hervorheben können.

📖Du hast dich mir hingegeben und ich mich dir, und wir waren uns einig und wollten nichts anderes. Warum auch?📖
(Lucian, Seite 369)

Im Bezug auf Catherines großes Geheimnis hatte ich zunächst die naheliegendste Vermutung, in meinen Augen. Das verwarf ich wieder, weil die Autorin Catherine dafür untypisch erscheinen ließ. Ab der Mitte des Buches war es mir jedoch klar, was passiert ist. Trotzdem wurde ich mit kleinen Wendungen überrascht.

📖Wie das oft so ist zwischen uns: Was wir nicht aussprechen, tönt am lautesten.📖
(Lucian, Seite 55

Letztendlich habe ich mich aber über meine Lesekumpanen etwas aufgeregt, da diese ihre persönlichen Erwartungen an das Buch mit der Geschichte an sich gleichgestellt haben. Was kann die Autorin oder die Geschichte dafür, dass ich etwas bestimmte erwarte? Und nur, weil es nicht nach meinen Erwartungen geht, bewerte ich das Buch schlecht. Es wurde teilweise die realistische Darstellung von Handlungen kritisiert, weil das nicht erwartet wurde ... Das finde ich unfair und völlig konträr.



Fazit:
Das Ganze erinnert mich stark an Nicholas Sparks "Wie ein einziger Tag". Es zeigt deutliche Parallelen, was weder gut noch schlecht bedeutet. Jedoch ist diese Version deutlich düsterer und dramatischer. Es gab für mich auch einige Ungereimtheiten, die nebensächlich waren, aber dennoch nicht richtig erklärt. Da haben meine Lesekumpanen und ich etwas rätseln müssen.

Der größte Minuspunkt ist aber die fehlende Triggerwarnung bezüglich der missbräuchlichen Handlungen, da mich das sehr verstört hat und nicht nur mich. Selbst eine Tauschpartnerin auf Tauschticket hat mir zum Buch geschrieben und mir für die Triggerwarnung gedankt, da sie mit solchen Geschichten nicht umgehen kann. Eine Riesenfahrlässigkeit oder ekelhaftes kahlkühl von Autorin und Verlag! Wer Schwierigkeiten mit Missbrauchgeschichten hat, sollte die Finger hiervon lassen.

Ansonsten hat die Autorin es geschafft, meine Neugier aufrecht zu erhalten, die Charaktere sehr schön ausgeschrieben und die frustrierende Atmosphäre bis zum Ende beizubehalten. Daher vergebe ich hier noch 3,5 Sterne.

📖"Dummerchen", hast du gesagt. "Warum rechnest du immer mit dem Schlimmsten?"
Das lag eigentlich nahe. Denn das Beste war so wunderbar, so berauschend unfassbar wundervoll, dass ich niemals mehr darauf verzichten wollte.📖
(Lucien und Catherine, Seite 273)



🎀Zuletzt möchte ich mich beim wasliestdu-Team und dem Verlag für das Lese-Exemplar bedanken. Die Leserunde war zum Teil sehr erfreulich.🎀

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Glänzt so richtig nur aus der Ferne

Glanz der Ferne
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Klappentext:
Den Familien von Hartung und von Gentzsch stehen im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts unruhige Zeiten bevor. Mittlerweile hat Theo von Hartung die Leitung der Tuchfabrik von seinem Vater ...

Klappentext:
Den Familien von Hartung und von Gentzsch stehen im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts unruhige Zeiten bevor. Mittlerweile hat Theo von Hartung die Leitung der Tuchfabrik von seinem Vater übernommen, doch immer häufiger werden Aufträge storniert oder unter fadenscheinigen Begründungen die Preise gedrückt.

Zur selben Zeit macht Vicky von Gentzsch, die Nichte von Theo und Rieke, die Bekanntschaft einer zauberhaften Dame, die sie in die mondänen Kreise der hochgeborenen Berliner Gesellschaft einführt. Hier scheint Vicky ein Leben zu erwarten, das um so vieles interessanter und freier ist, als ihr steifes Zuhause bei ihrem strengen Vater Gustav. Doch der Schein trügt: Vickys neue Freundin hat keineswegs im Sinn, dem Mädchen zu einem besseren Leben zu verhelfen ...


Autorenpaar:
Hinter dem Namen Iny Lorentz stehen die Autoren Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Sie leben in einem Vorort von München und reisen gern mit ihrem Wohnwagen. Ihre Gemeinsamkeiten beschränken sich nicht ausschließlich auf das Schreiben.

Sie treten gern im Partnerlook auf und lieben Fantasy-Geschichten. Kennengelernt haben sie sich in einem Fantasy-Klub. Bevor sie sich trafen, standen sie für lange Zeit im Briefwechsel. Im Jahr 1982 heirateten die beiden. Heute sind sie ein eingespieltes Autoren-Duo. Ihre Geschichten erfinden sie gemeinsam. Elmar Wohlrath schreibt und Iny Klocke überarbeitet die Bücher. Hinzu kommt die akribische Recherche.


Bewertung:
Das Cover wurde hervorragend zu den anderen Bänden angepasst. Es wirkt weder billig noch langweilig auf mich. Es ist sehr schön als Historischer Roman gekennzeichnet und wirkt auf mich klassisch und elegant.

Ich finde es echt immer klasse, dass bei den Büchern des Paares, Namensregister, wie auch Glossar und ein historisches Nachwort vorhanden ist. Natürlich ist es heftig, bei so vielen Figuren ... immer dieses Blättern. Aber immerhin kann man das. Da gibt es Bücher, da bin ich verloren.

Vicky ist mir nicht ganz so sympathisch. Weiß auch nicht ... begeistert mich jetzt eher nicht so. Gewisser Stolz ist sehr brauchbar, aber sie hat mir doch einen ticken zu viel. Und dieses heftig trotzige Verhalten kann ich gar nicht leiden. Vickys Vater ist ja schwer zu fassen ... mal reflektiert er sein und das Verhalten anderer, mal ist er dicht wie eine Mauer und hat ein Brett vor dem Kopf. Und auch dieses mal mitfühlend, mal verständnislos Vicky gegenüber ist abenteuerlich. Kommt mir echt so ungehalten vor. Und das gefällt mir hier bei seinem Charakter. Das Autorenpaar hat ihn sehr menschlich dargestellt. Über die Charaktere, die der Familie feindlich gesinnt sind, möchte ich nichts schreiben, das macht eher neugierig oder?

Die Darstellung innerhalb der Familienstellungen finde ich auch sehr glaubhaft umgesetzt. War ja oft so, dass der Mann im Haus das Ruder der Frau im Haus in Sachen Kinder überlassen hat und auch bei eigenen Widerwillen nicht widersprochen hat. Für mich ganz typisch.

Es gibt Ereignisse (kann ich nicht näher erläutern), die haben mir nicht so gefallen, fand ich etwas zu aufgesetzt und überspitzt. Dann gib es eine Situation, die etwas utopisch wird und ich dachte, ich wäre in einem anderen Buch - was aber nicht negativ gemeint ist. Es ist einfach nur anders. Es ist eigentlich ein hin und her; mal gewinnt das Böse, mal das Gute - salopp geschrieben. Es scheint sich vieles gegen Vicky zu verschwören, sie erhält aber auch Hilfe.

Diese Verbindung zwischen Vicky und Reinhold ist mir zu salopp und aufgesetzt. Liest sich für mich nicht nur auf die letzten Seiten gedrückt, sondern auch so schmalzig im Schnellverfahren. Am Ende ist auch sonst alles Friede, Freude, Eierkuchen. Zu einfach dargestellt sowie das Ende im Allgemeinen mehr als rund abgeschlossen. Und das nach all den Geschehnissen ... nicht sehr glaubwürdig. Da war das bei den anderen Bänden besser erzählt.


Fazit:
Für mich der schwächste Band der Reihe, aber genauso fesselnd und schnell zu lesen. Habe es auch im nu als Hörbuch gehört, wenn hier auch gekürzt. Ich verzehre sehr gerne beide Formate von einer Geschichte, das gibt wieder einen anderen Blick zur Geschichte.

Der historische Überblick über die Zeit ist sehr schön. Ich lerne bei den Büchern der Autoren immer etwas dazu, sei es dadurch oder das Glossar. Echt toll. Gewohnt flüssig zu lesen, Erkennungswert der Charaktere ist vorhanden, die Grundidee spannend umgesetzt. Aber hier und da zwickt es in der Umsetzung, obgleich es weniger brutal ist als noch seine Vorgänger.

Insgesamt passt es zur Reihe, wenn auch die Charaktere und die Handlungen diesmal etwas schwächer sind als die Vorgänger. Ein guter historischer Roman mit Stärken und Schwächen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.


Vielen Dank an das Lovelybooks-Team und dem Lübbe-Verlag, für das Lese-Exemplar!

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Fesselnd, dramatisch, rührend!

Those Girls – Was dich nicht tötet
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Klappentext:
Schau durch die Augen dieser drei Schwestern, die in die Fänge von Psychopathen geraten, und du lernst, was Angst bedeutet. › Those Girls ‹, der neue Thriller der kanadischen Bestseller-Autorin ...

Klappentext:
Schau durch die Augen dieser drei Schwestern, die in die Fänge von Psychopathen geraten, und du lernst, was Angst bedeutet. › Those Girls ‹, der neue Thriller der kanadischen Bestseller-Autorin Chevy Stevens: eine Story von Überleben und Rache – hart, eindringlich, unglaublich fesselnd.

Es gibt nur euch drei. Ihr habt schon das Schlimmste erlebt, was man sich vorstellen kann. Doch es ist noch längst nicht vorbei ...

Die Schwestern Jess, Courtney und Dani sind 14, 16 und 17 und leben auf einer rauen Farm in Kanada. Als ein Streit mit ihrem gewalttätigen Vater aus dem Ruder läuft, müssen sie fliehen. Doch ihr Pick-up bleibt in einem abgelegenen Dorf liegen, und bald finden sie sich in einem noch furchtbareren Albtraum wieder – wird er jemals enden?

Ein Thriller, der unter die Haut geht – Chevy Stevens schreibt intensiv und mitreißend über Verzweiflung und Loyalität, über das Grauen und seine Opfer, über das Böse und die Stärke von Frauen.

Autorin:
Die im Jahr 1973 als Rene Unischewski auf einer Ranch auf Vancouver Island geborene kanadische Krimiautorin Chevy Stevens arbeitete viele Jahre lang als Immobilienmaklerin. Bei den zahlreichen einsamen und teilweise unheimlichen Wartezeiten bei den sogenannten Open-House-Besichtigungen kam ihr die Idee zu ihrem Gruselkrimi-Debüt. Im Jahr 2010 erschien ihr Erstlingswerk „Still Missing – Kein Entkommen“, das sich direkt zu einem internationalen Bestseller entwickelte. Ihr herausragendes Gespür für ein einzigartiges Gänsehaut-Gefühl machte ihren zweiten Thriller ebenfalls zu einem beeindruckenden Erfolg. „Never Knowing – Endlose Angst“ erschien weltweit in mehr als 20 Sprachen.

Sprecherin:
Christiane Marx, geboren 1974, ist ausgebildete Schauspielerin und seit 2006 auch in zahlreichen Hörspielen und -büchern als Sprecherin zu hören. Dabei überzeugt sie mit ihrer warmen und lebendigen Stimme bei erotischen Romanen genauso wie bei spannenden Krimis.


Bewertung:
Ich dachte an all die Momente, in denen ich Angst gehabt hatte, er würde eine von uns umbringen, an all die Momente, in denen ich mir gewünscht hatte, er würde einfach verschwinden und wir müssen nicht länger in Angst leben. ich hatte geglaubt, unser Leben wäre dann besser, dass wir endlich frei sein würden.
(Jess)



Puh, wo fange ich an?! Die Geschichte der drei Schwestern ist genau genommen unsichtbar in drei Teile geteilt:

1. Teil: Zuhause mit dem Vater
2. Teil: Die Geschwister auf der Flucht mit zwei hilfsbereiten Männern
3. Teil: Die drei Geschwister mit einer anderen Identität

Es ist in diesem Fall sehr schwierig über das Hörbuch zu schreiben, da die Geschichte sehr viele ungeahnte Wendungen nimmt und ich nichts hier verraten möchte! :)

In Teil eins bekommen die Geschwister Probleme mit ihrem Vater. Die Mutter ist tot, und der Vater ist auf Arbeitsreisen. Immer wieder sind die drei auf der Farm auf sich allein gestellt, wenn der Vater wochenlang weg ist. Irgendwann kommt er zuletzt nach Hause und ist wie immer nach einer Zechtour aggressiv. Das schaukelt sich so weit hoch, bis ein Unglück geschieht ...

In Teil zwei befinden sich die drei auf der Flucht mit ihrem Auto. Das bleibt auf der Strecke in Vancouver stehen, da der Sprit alle ist. Zwei junge Männer stehen den Geschwistern zur Seite und wollen ihnen helfen. Doch auch das gerät völlig außer Kontrolle. Schnell sehen sich die drei einem Alptraum gegenüber, den sie um jeden Preis überleben wollen!

In Teil drei nehmen die Geschwister eine andere Identität an: Jess ist von nun an Jamie, Courtney ist Crystal und Dani ist Dallas. So leben sie viele Jahre mit einigen Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit. Eines der Geheimnisse lebt ständig mit ihnen zusammen in der Gegenwart, und es dauert nicht all zu lange, bis auch dieses Geheimnis alle anderen Geheimnisse lüftet ...

Es klingt alles so verschwörerisch und geheimnisvoll, aber ich kann nicht so haltlos über die Geschichte schreiben wie bei anderen. Das würde die ganze Geschichte aufdecken und die zukünftigen Hörer/innen verärgern. :)


"Hast du je daran gedacht sie umzubringen?" "Du nicht?" "Doch, ich habe daran gedacht!" (Jamie und Dallas)


Fazit:
Es ist von Anfang an fesselnd, kaum aus der Hand zu legen! Zwischen dem zweiten und dritten Teil kehrt etwas Ruhe in die brodelnden Geschehnisse ein, aber es wurde für mich dennoch nie wirklich langatmig. Es ist nur sehr ungewohnt nach all den Ereignissen plötzlich so runterfahren zu müssen beim Hören. Das lässt es auf einige Hörer langatmig wirken.

Zum Ende hin im dritten Teil geht der Toback wieder steil in die Höhe und zum aufregenden Finale! Alle Fragen des Hörers werden aufgeklärt und man bleibt gerührt am Ende des Hörbuches zurück.Genauso toll wie das Buch! Tolle Sprecherin, die die Geschichte mit Tempo erzählt und die Charaktere lebendig werden lassen kann! Für gewohnte Chevy Stevens - Fans ein absolutes Muss!


Erstellt am 14. März 2018

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Erschreckend schlecht für Lori Fosters Verhältnisse ...

Love Undercover - Wettlauf mit dem Tod
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Klappentext:
Bei einem Undercovereinsatz soll der Polizist Logan Riske die hübsche Pepper Yates ausspionieren, deren Bruder in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Er gibt sich als Bauarbeiter aus ...

Klappentext:
Bei einem Undercovereinsatz soll der Polizist Logan Riske die hübsche Pepper Yates ausspionieren, deren Bruder in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Er gibt sich als Bauarbeiter aus und zieht in die Wohnung neben Pepper. Doch seine wachsenden Gefühle für seine attraktive Nachbarin gefährden schon bald seinen Auftrag.

Autorin:
Lori Foster ist eine amerikanische Autorin und schreibt seit 1996 Liebesromane in unterschiedlichen Genres für ein begeistertes Publikum. Sie gelangt mit ihren Büchern regelmäßig auf die New-York-Times-Bestsellerliste.

Übersetzerin:
Katrin Reichardt


Bewertung:
Das Cover wäre nicht mein Cover, wäre es nicht stilvoll. Denn diese Nackideien und deren zur Showstellung missfällt mir immens! Aber für die Reihe wurden stilvolle und romantische Fotos gewählt, das gefällt mir sehr. Ich bevorzuge trotzdem andere Art Cover. Am besten gefällt mir der tolle Titelschriftzug aus Relieflack, auf dem der Thrillanteil zu sehen ist. Foto romantisch, Schriftbild thrillig. Passt hervorragend zur Geschichte und zur Genreeinteilung Erotikthriller. Ob der Titel zur Story passt kann ich nicht schreiben, da ich abgebrochen habe. Bei Band 2 passt der dazugehörige Titel nicht.

Vorweg erstmal: Das ist Band 1 einer Reihe mit drei Bänden, die sich unabhängig lesen lassen. Das Umfeld ist dasselbe, aber in jedem Band stehen andere Charaktere im Mittelpunkt. Ich habe zuvor Band 2 beendet, dass ich letztes Jahr angefangen habe. Wieso? Ich hatte plötzlich unheimliche Lust auf Erotikthriller. Da ich nur Band 2 der Reihe hatte, fing ich letztes Jahr damit an. Im Januar diesen Jahres habe ich zum Wichteln Band 1 , also dieses Band, bekommen. Das wollte ich nach Band 2 lesen. Tja, und so geht es los ...


WAS. IST. DAS???? Genau, vier Fragezeichen - richtig gelesen. In mir tun sich nämlich so viele auf. Was hat die Autorin sich hierbei gedacht?? Ich bin erschüttert! Band 2, dass ich eben erst beendet habe, hat seinen Sog auf mich bis zum Ende gehalten. Ich war schon zu Beginn der Geschichte fasziniert und sehr überrascht, welch ungewöhnliche Charaktere die Autorin erstellt hat - ebenfalls die ihre Dialoge miteinander, die wir so im realen Leben nie oder seeeeelten zu hören bekommen. Das hat mich sofort an David Baldaccis "Memory Man" erinnert. Mich beeindruckt da ebenfalls der ungewöhnliche Charakter. Solche Charaktere gibt es seeelten zu lesen und bisher ist mir so einer im Wahren Leben noch nicht begegnet.

Es tut mir leid, ich muss so ausholen, damit meine Ansicht zum Buch verständlich wird. Diese ungewöhnliche Schreibart an Charaktererstellung paart die Autorin in Band 2 mit Klischees, obwohl sie ganz ohne auskommt. Aber sie glaubt sicher, das macht die Geschichte toll und interessanter für die Leser. Macht sie nicht. Nicht für mich. Sehr schade finde ich, dass die Autorin ihr unglaubliches Erzähltalent nicht nutzt, um sich von den typischen Klischeebüchern abzuheben. Denn so kommt ihre ungewöhnliche Erzählart samt Charakteren nicht so zur Geltung, weil sie in den Klischees untergehen. Wirklich sehr bedauerlich.

Nachdem jetzt verständlich wurde, was an Band 2 und an der Autorin so gut ist, kann meine Ausführung zu diesem Band verfolgt werden. Hier haben wir leider nicht den Fall von ungewöhnlichen Charakteren und toller Erzählweise. Ganz und gar nicht! Das ist das Riesenproblem! Die Charaktere kommen richtig billig, a-typisch und 08/15-klischeehaft rüber. Und sind es auch! Alle paar Sätze musste ich lesen, wie unglaublich heiß doch der Kerl oder er oder Logan (sucht euch was aus, ist alles dabei) ist ... als wäre ich schwer von Begriff!!! ICH HAB' ES VERSTANDEN!!!! Oder so dämliche Beschreibungen, wie formlos ihr Körper ist, aber nicht dünn sei ... ??? Ein formloser Körper ist dünn und ein dünner Körper ist formlos!!! Das erinnert mich an so dämliche Aussagen wie "Sie ist schlank und hat richtige Kurven." ENTWEDER SIE IST SCHLANK OOOOOODER SIE HAT KURVEN!!!! BEIDES GEHT NICHT! Physik ist grausam, ich weiß. Das ganze Spiel geht triefend in bescheuerten Klischeeverhalten und Denkmustern bis Seite 71, wo ich dann abgebrochen habe, weil ich nicht mehr konnte! Bei Seite 23 ist mir tatsächlich mal das Buch aus der Hand gefallen - so genervt war meine Hand.

Ich bin ja nach Band 2 an Band 1 mit dem Wissen um die Klischees. Aber auch mit Erwartung um die besondere Charaktererzählung. Ich habe nur das Schlechte bekommen. Frustrierend!


Fazit:
Normalerweise gebe ich bei solchen Büchern 2 Sterne, da ich 1 Stern sehr, sehr, sehr selten vergebe. Da muss wirklich schon GAR NICHTS stimmen. Und leider ist das auch hier so! Niemand ist schockierter als ich! Denn ich habe Band 2, eine gute Geschichte mit ihren eigenen Makeln, beendet und natürlich erwartet, hier ebenfalls etwas ähnliches zu finden.

Schon alleine die Tatsache, dass ich bei meiner derzeitigen Unlust, Rezensionen zu schreiben, hier wirklich eine verfasse, gibt doch schon mächtig Bedenken, oder? Mich juckt es derart extrem, dass ich mich zu einer Rezension gezwungen fühle! Ganz nach Luther' Art: "Hier stehe ich und kann nicht anders ..." Nur, dass ich eben sitze. Band 3 möchte ich auf jeden Fall testlesen, vielleicht liegt dieser näher an Band 2 als an diesem hier.


Wem empfehle ich ein solches Buch?! Allen, die es erregend und spannend mögen bei einem Erotikthriller, jedenfalls nicht!





P.S.: Sogar das WLAN streikte kurzzeitig und wollte die Rezension nicht weitertragen.

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