Wird Liebe reichen?
Be My First - First & Forever 1 (Intensive, tief berührende New Adult Romance)Nachdem Avas Mutter traumatisiert und mit einem Arm weniger aus dem Krieg zurückkehrt, ändert sich Avas Welt auf einen Schlag komplett. Ihr Stiefvater verlässt die Familie, sie übernimmt mit die Pflege ...
Nachdem Avas Mutter traumatisiert und mit einem Arm weniger aus dem Krieg zurückkehrt, ändert sich Avas Welt auf einen Schlag komplett. Ihr Stiefvater verlässt die Familie, sie übernimmt mit die Pflege ihrer Mutter, daraufhin schlafen ihre Freundschaften ein, während ihre Mitschüler sich über ihre Mutter lustig machen. Das Ergebnis: sie zieht sich in sich selbst zurück und nimmt kaum noch am Leben teil. Bis Connor ihr Nachbar wird und dieselbe Schule besucht.
Für Connor steht schnell fest, dass Ava das schönste Mädchen ist, die er je gesehen hat. Als er sie während eines Schulprojektes näher kennenlernt, wachsen seine Gefühle und auch Ava bleibt nicht unberührt. Ihre Liebesgeschichte beginnt, doch reichen ihre Gefühle aus, um ihre Beziehung aufrechtzuerhalten?
Das Äußere:
Das Cover ist für mich kein Blickfang, da es „typische“ New-Adult-Farben sind. Allerdings mag ich die Qualität der broschierten Ausgabe sehr gerne, da sie so „floppy“ ist. Der Buchrücken bricht nicht so leicht wie bei herkömmlichen Paperbacks.
Mit seinen knapp 400 Seiten bewegt sich der Band für mich in der guten Mitte für die Länge einer New Adult Geschichte.
Das Innere:
Mir gefällt der Schreibstil der Autorin gut. Einmal hingesetzt und angefangen zu lesen, fliegt man nur so durch die Seiten. Ich mochte sehr, dass die Geschichte aus beiden Sichten geschrieben und dialogbasiert war. Auch empfand ich es als altersgerecht geschrieben.
Es fing schon echt spannend an, als im Prolog beschrieben wurde, wie Avas Wendepunkt im Leben passierte.
Das Buch fühlte sich da schon besonders an, da ich zumindest noch nie von einer weiblichen traumatisierten Kriegsveteranin gelesen habe. Auch Connor fand ich untypisch. Normalerweise ist der männliche Part selbstbewusst und behält seine Gefühle unter Kontrolle (nach dem Motto „Männer dürfen nicht weinen“). Connor aber ist anders. Er ist sensibel und scheut sich nicht zu weinen. Auch hat er ein geringeres Selbstwertgefühl und hat oftmals das Gefühl nicht genug zu sein und hat Angst zu versagen.
Ich mochte Connor sehr gerne und seine Geschichte hat mich sehr berührt. Er war ein sehr authentischer Charakter. Bis es auf das Ende zuging. Hier hat er an einer Stelle gelogen, was ich überhaupt nicht seinem Charakter entsprechend empfand.
Auch Avas Geschichte hat mich berührt, wenn auch mehr das Schicksal ihrer Mutter und Trevors Aufopferung als ihre eigene, das hat sich aber am Ende nochmal gewandelt. Obwohl es größtenteils um ihr Schicksal ging, blieb sie mir leider ferner als Connor.
Größenteils haben die Dialoge mir zwischen den Charakteren gut gefallen. Ava und Connor waren lustig, aber auch süß und sogar etwas spicy. Trevor und Ava konnte sich kabbeln wie richtige Geschwister, haben sich aber auch gegenseitig unterstützt. Connor und Rhys, aber auch Ava und Rhys hatten gute freundschaftliche Dialoge.
Hingegen war es interessant zu sehen, wie typisch Connors Vater sich als Elternteil verhalten hat, während es im Kontrast dazu, bei Ava und ihrer Mutter umgekehrt war.
Allerdings waren mir aber einzelne tiefschürfende Dialoge bzw. einzelne kurze Monologe zu viel. Zu romantisch, zu kitschig, zu unrealistisch, zu abgedroschen. Ist aber nur meine Empfindung.
Alles in allem mochte ich dieses Buch gern. Es hatte interessante Charaktere mit teilweise dramatischen und berührenden Geschichten und vielseitige Dialoge. Das Endergebnis fand ich unvermeidlich, allerdings bin ich neugierig, wie die Autorin diesen Konflikt lösen wird.