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Veröffentlicht am 21.04.2022

Eine faszinierende Welt und eine schöne Lovestory. Dieses Buch ist ein echter Pageturner!

Game of Gold
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„Falls sie dazu bestimmt war, in der Hölle zu brennen, würde ich mit ihr brennen.“

"Game of Gold" ist der Auftakt einer Romantasy-Trilogie von der amerikanischen Autorin Shelby Mahurin. Hexen und Rassismus ...

„Falls sie dazu bestimmt war, in der Hölle zu brennen, würde ich mit ihr brennen.“

"Game of Gold" ist der Auftakt einer Romantasy-Trilogie von der amerikanischen Autorin Shelby Mahurin. Hexen und Rassismus stehen im Vordergrund, begleitet von einer unsterblichen Liebe und wunderbar sarkastischem Humor. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Das Buch hat sich als wahrer Pageturner entpuppt.

Inhalt: Lou muss mit allen Mitteln verbergen, dass sie eine Hexe ist, denn sonst landet sie auf dem Scheiterhaufen, wie so viele Schwestern vor ihr. Um im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar zu werden, stiehlt sie einen Zauberring. Dabei wird sie vom Hauptmann der Hexenjäger-Garnison ertappt. Ihre wahre Identität kann sie zwar geheim halten, aber dem Schicksal kann sie nicht entkommen und plötzlich findet sich Lou als Ehefrau eines Hexenjägers wieder, dem sie zudem ungewollt immer näher kommt ...

Cover und Design: Ganz ehrlich - ich finde das Cover dieses gebundenen Buches einfach schrecklich. Es ist eine Frau mit unnatürlich aufgespritzten Lippen zu sehen, die sinnlich die Augen schließt. Abgesehen davon, dass mich diese Frau viel zu stark an Meghan Markle erinnert, hat es absolut keinen Bezug zur Story und ist mittlerweile für ein Jugendbuch viel zu abgedroschen. Die goldenen Glanzeffekte sind zwar hübsch, können das Ganze aber auch nicht retten. Lediglich die Heraushebung des Titels finde ich gelungen. Die Original-Englische Ausgabe hat ein wundervolles Cover, deshalb kann ich es einfach nicht verstehen, warum es vom Dragonfly-Verlag zu so etwas geändert wurde. Aber von diesen Marketingstrategien habe ich offensichtlich nicht viel Ahnung. Lange habe ich hin und her überlegt, ob ich mir "Game of Gold" überhaupt zulegen sollte, da ich dieses Buch einfach nicht in meinem Bücherregal haben wollte. Die guten Rezensionen, vor allem im englischsprachigen Raum, haben mich dann aber doch umgestimmt und der Geschichte willen bin ich froh darüber. Ich bin aber vermutlich die Erste, die eine Neuauflage mit anderem Cover kaufen würde.

Meine Meinung: Um "Game of Gold" kommt man im Romantasy-Genre wohl einfach nicht herum. Vor allem das englische Original "Serpent & Dove" wurde auf diversen Social-Media-Kanälen unglaublich gehypt. Verständlich, denn die Geschichte war wirklich sehr fesselnd und außergewöhnlich. Es dreht sich um die Hexerei, mit all seinen Wundern und Schrecken. Das Setting ist am spätmittelalterlichen Frankreich angelehnt, inklusive Hexenverbrennungen. Die Hexen werden nicht als Menschen angesehen und gnadenlos verfolgt und verurteilt. Dies kennen wir aus der europäischen Geschichte und Shelby Mahurin hat darum eine fesselnde Romantasy-Story gewoben.

Der Schreibstil ist einfach und für ein Jugendbuch perfekt. Man fliegt durch die Seiten und unsere Protagonistin hat einen wundervoll sarkastischen Humor, so dass der ein oder andere Schmunzler und auch ein paar laute Lacher beim Lesen garantiert sind. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Lou und Reid erzählt, wobei wir aber großteils Lous Charakter kennen lernen. Tatsächlich kam mir Reid oft zu kurz. Ich hätte gerne mehr Kapitel aus seiner Sicht gelesen. Lou war aber eine hammermäßige Frau mit ganz viel Humor, Mut und noch größerem Charakter. Ich liebe ihre "spitzbübige" Art und konnte Reid sehr gut verstehen, dass er sich ihrem Charme nicht entziehen konnte. Reid war das komplette Gegenteil. Die beiden sind wie Feuer und Wasser und passen trotzdem so gut zueinander. Die Love-Story war unglaublich süß, auch wenn mir einiges zu schnell ging. Das Grundprinzip ist Enemys-to-Lovers, die Liebesgeschichte entwickelt sich aber recht schnell, so dass bei der Hälfte des Buches schon alles ziemlich klar ist. Mir hat da fast ein bisschen mehr Gefühl und Drama gefehlt, auch wenn der Showdown am Ende sehr viel wett gemacht hat.

Es ist durchwegs spannend, zu Beginn wegen dem Enemys-to-Lovers-Flair, danach weil die Story so richtig Fahrt aufnimmt. Einige Überraschungen wurden eingebaut, die aber sehr vorhersehbar waren. Das stört aber nicht wirklich. Das Ende verspricht einen Plot-Twist und ich bin schon sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Insgesamt hat mir das Buch vor allem wegen der faszinierenden Welt sehr gut gefallen. Die Love-Story ist süß und die Geschichte hat seinen eigenen Romantasy-Charme. Es gibt zwar noch Luft nach oben, ich wurde beim Lesen aber prima unterhalten und hätte das Buch am liebsten in einem Stück weggelesen. Definitiv eine Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ein Finale mit vielen Wendungen ...

Krone aus Asche
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"Du schläfst, damit du erwachst. Du stirbst, damit du lebst."

"Krone aus Asche" ist der dritte und finale Band der "Atlantis-Chroniken" von der deutschen Selfpublisher-Autorin Marah Woolf. Die Autorin ...

"Du schläfst, damit du erwachst. Du stirbst, damit du lebst."

"Krone aus Asche" ist der dritte und finale Band der "Atlantis-Chroniken" von der deutschen Selfpublisher-Autorin Marah Woolf. Die Autorin zählt zu meinen absoluten Lieblingen und auch wenn "Krone aus Asche" nicht ganz zu seinen beiden Vorgängern rankommt, hat die Autorin wieder mal ihr Talent für Romantasy bewiesen.

Inhalt: Taris macht sich auf die Suche nach dem Letzten der drei Insignien, der Krone aus Asche. Der Verrat von Seth kostete ihr einen hohen Preis, nun ist sie bereit für Rache. Noch einmal setzt sie alles aufs Spiel, um die letzte Insignie zu finden, aber diesmal nicht für die Unsterblichen und ihren Wunsch Atlantis zurück zu bekommen, sondern für sich selbst und ihre Zukunft. Denn für Taris ist eines klipp und klar, sie will wieder ein Mensch werden und auf dem Weg zum Ziel lässt sie sich von niemandem aufhalten, schon gar nicht von Azrael.

Cover und Design: Das Cover von "Krone aus Asche" gefällt mir bisher von der Trilogie am Besten. Die Krone ist wunderschön gestaltet und gibt einem schon beim Ansehen die Vorfreude auf ein fulminantes Finale. Der Schutzumschlag ist silber und sogar das nackte Hardcover darunter kann sich sehen lassen. In grün gehalten ist es mit Symbolen aus verschiedenen Mythologien verziert. Die Covergestaltung und das Buch sind sehr viel hochwertiger als viele Verlagsbücher, da zahlt man auch gerne ein bisschen mehr dafür. Marah ist das beste Beispiel, dass man auch als Selfpublisherin Erfolg haben kann, wenn man an Mühe und Kosten nicht spart.
Auf den letzten Seiten befindet sich, wie in allen Büchern der Autorin, ein leckeres Rezept. Auch eine Zeittafel und ein Glossar zum Nachschlagen ist vorhanden.

Meine Meinung: Das Warten auf den letzten Band der Reihe war nach dem unglaublichen Cliffhänger des zweiten Teils eine seeeeehr lange Zeit. Gleich bei Ankündigung vorbestellt, konnte ich das Finale der Reihe kaum abwarten. Da die Reihe bisher so gut war, hatte ich riesige Erwartungen. Diese wurden zum Teil erfüllt und die Autorin konnte mich mit etlichen Wendungen überraschen, doch der große, epische Showdown, den ich mir gewünscht habe, ist leider zu kurz gekommen. Das Buch war völlig anders, als ich es erwartet habe, was durchaus positiv ist, da die Story unvorhersehbar ist. Es beginnt da, wo Band 2 geendet hat und wird bereits auf den ersten 100 Seiten spannend.
Marahs Schreibstil ist wie immer fantastisch, man fliegt nur so durch die Seiten und das obwohl an geschichtlichen und mythologischen Informationen nicht gespart wird. Das Buch ist wie bereits die ersten beiden Teile abwechselnd aus der Sicht von Nefertari und Azrael erzählt. Durch Taris "Verwandlung" wird die Story noch emotionaler. Trotz ihrem toughen Charakter, entwickelt sie sich noch ein bisschen weiter und überzeugt mit ihrer eindrucksvollen Persönlichkeit. Azrael rückt ein wenig in den Hintergrund, was ich persönlich ein bisschen schade fand, weil ich ein großer Fan von ihm bin. Er hätte gerne eine tatkräftigere Rolle im Buch einnehmen können. Aber nichts desto trotz hat die Chemie zwischen den beiden wieder gestimmt und mein Herz fieberte mit. Emotionale Szenen liegen der Autorin besonders gut und einmal hat sie mich fast zum Heulen gebracht.

Das Buch hat eine sehr ungewöhnliche Wendung genommen. Der große Showdown, auf den seit Band 1 hingearbeitet wurde, kam nicht am Ende, sondern bei ungefähr 4/5 des Buches. Im letzten Fünftel wurde dann noch einmal eine neue Story ausgedacht, um die ganze Geschichte abzurunden. Grundsätzlich hat mir diese Idee gut gefallen, denn natürlich ist nach einem großen Finale nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und alle sind glücklich und zufrieden. Aber es hat dem Ganzen auch ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. Die letzten hundert Seiten ließen sich lesen wie ein Spin-Off zur Reihe. Der große Showdown war mir auch nicht episch genug, die letzten beiden Bände haben mir kampftechnisch und an Spannung mehr zugesagt.

Der Beginn war super. Das Spannungs-Highlight war bei ungefähr der Hälfte des Buches. Danach habe ich mir mehr erhofft und das Ende war zwar schön zu lesen, hat dem Leseerlebnis aber auch einen kleinen Dämpfer verpasst. Das Buch hat viele meiner Erwartungen erfüllt, überwältigt vom Finale war ich aber leider nicht.
Die gesamte Reihe ist aber eine große Leseempfehlung! Marah Woolf vermischt Romantasy mit Indiana Jones und dies ist ihr unglaublich gut gelungen. Vor allem die archäologischen und mythologischen Elemente machen die Reihe einzigartig. Die Autorin hat sich mit dem Vermischen verschiedenster Religionen und Mythen große Anerkennung verdient und ich verbeuge mich vor ihrem großen Schreibtalent.
Die Autorin hat zwar eine Schreibpause angekündigt, in einer Vorlesung aber bereits über ihre nächsten Projekte gesprochen, die wieder sehr vielversprechend klingen. Die Pause hält also vermutlich nicht lange an. Mein Leseherz freut sich schon auf viele weitere Romantasy-Abenteuer der Autorin. 😊

Tipp am Rande: Lest euch unbedingt Marahs Danksagung durch. Ihre letzten Worte machen das Leseerlebnis noch größer und regen zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Cuter Shoujo-Manga mit schönem Zeichenstil!

Sparkly Lion Boy 01
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Dies ist der erste Band des Shoujo-Mangas "Sparky Lion Boy" von der japanischen Mangaka Yoko Maki. Die Autorin hat im deutschsprachigen Raum bereits mehrere Manga-Reihen veröffentlicht, dies ist aber mein ...

Dies ist der erste Band des Shoujo-Mangas "Sparky Lion Boy" von der japanischen Mangaka Yoko Maki. Die Autorin hat im deutschsprachigen Raum bereits mehrere Manga-Reihen veröffentlicht, dies ist aber mein erster gelesener Manga von ihr. Mit ihrem detailreichen und liebevollen Zeichenstil ist sie mir aber sofort ins Herz gesprungen.

Es geht um die 15-jährige Miwa, die sich in die fiktive Mangawelt zurückgezogen hat, nachdem sie im wahren Leben von Jungs nur enttäuscht wurde. Eines Tages stolpert sie über Kiriatsu, der Miwas Schwarm aus ihrem Lieblingsmanga zum Verwechseln ähnlich sieht. Miwa fällt bei einem Unfall nicht nur in Kiriatsus Arme, sondern direkt in sein Herz. Doch kann sie seine Gefühle erwidern, wenn sie den Glauben an die wahre Liebe bereits aufgegeben hat?

Die Story von "Sparkly Lion Boy" ist zuckersüß und hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Miwa mit ihrer naiven, tollpatschigen Art muss man einfach in Herz schließen und der männliche Prota Kiriatsu schleicht sich mit seiner trockenen Ehrlichkeit langsam ins Herz. Die Story des Mangas ist anders aufgebaut, als andere Shoujo-Mangas, da sich hier der männliche Part zuerst verliebt, was eine erfrischende Abwechslung ist.
Auch die Nebencharaktere sind umfangreich ausgearbeitet und werden wohl noch eine große Rolle in der Story einnehmen. Kiriatsus Freundes-Clique konnte mich auf Anhieb begeistern und auch Miwas Freundin Niko hat ihren Reiz.

Der Zeichenstil ist auffallend schön und mühevoll. Jede einzelne Zeichnung ist detailreich und mit Liebe gestaltet. Ich kann wirklich nur einen Daumen nach oben geben. "Sparkly Lion Boy" startet zuckersüß mit liebevollen Szenen und unschuldigen Humor. Sehr empfehlenswert für Fans von "Sommer der Glühwürmchen" und "Blue Spring Ride".

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Es ist nicht alles Gold was glänzt ...

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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"Die Welt brauchte mehr Frauen, die außer Kontrolle waren. Frauen, die ihre Käfige in Flammen aufgehen ließen."

"Diana: Königin der Herzen" ist ein historischer Roman über die tragische Geschichte der ...

"Die Welt brauchte mehr Frauen, die außer Kontrolle waren. Frauen, die ihre Käfige in Flammen aufgehen ließen."

"Diana: Königin der Herzen" ist ein historischer Roman über die tragische Geschichte der Lady Di von der deutschen Autorin Julie Heiland. Dies ist mein erstes gelesenes Buch der Autorin, aber mit diesem authentischen biographischen Roman konnte sie mich sofort von ihrem Talent überzeugen. Ich habe nur einen Kritikpunkt, der aber leider ausschlaggebend für einen ganzen Stern Abzug war.

Inhalt: London 1978: die junge Diana Spencer lernt zufällig den Prince of Wales und zukünftigen König Großbritanniens kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Einige Jahre später findet die Hochzeit des Jahrhunderts statt und Diana kann ihr Glück kaum fassen. Doch nicht alles was Gold ist glänzt und sehr schnell muss Diana erfahren, dass der Schein mit der Realität nichts gemeinsam hat. Ihr Leben hat sie sich ganz anders vorgestellt und der gesellschaftliche Druck ist ein Felsen, der sie zu ersticken droht.

Cover und Design: Das Taschenbuch hat ein sehr schön gewähltes Design. Im Vordergrund ist ein Foto von Prinzessin Diana zu sehen, dahinter eine Illustration ihrer Heimatstadt London. Die Farben harmonieren sehr gut und passen zum Image der Königin der Herzen. Alles in allem hat mich das Cover des Buches stark angesprochen, weshalb ich im Buchladen auch sofort danach gegriffen habe.

Meine Meinung: Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich noch nie ein riesiger Fan von Prinzessin Diana war. Dies hat sich auch nach Beenden des Buches nicht geändert. Lady Di war aber eine junge Frau, die durchaus Anerkennung und Respekt verdient hat. Sie ist eine der geheimnisvollsten Persönlichkeiten aus dem britischen Königshaus und hat mit ihren Skandalen einen weltweiten Hype ausgelöst. Vielleicht hatte sie nicht den besten Charakter, dennoch war sie eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Sog man sich nicht wirklich entziehen kann.

Der Schreibstil der Autorin war sehr gut. Trotz biographischen Zügen war das Buch sehr fesselnd und ließ sich in kürzester Zeit weglesen. Die Geschichte ist aus der Sicht von Diana Spencer geschrieben. Man verfolgt ihr Leben vom Teenager bis zur erfahrenen jungen Frau und es endet mit der Scheidung zwischen Charles und Diana. Die Entwicklung von Dianas Charakter innerhalb des Buches war gewaltig und sehr authentisch dargestellt. Die Autorin hat dabei nämlich niemals ihre Persönlichkeit verändert, sondern einfach ihren Charakter stärker gemacht. Vom naiven, jungen Mädchen, das den Traum der glitzernden Prinzessin leben will, entwickelt sie sich zu einer starken, rebellischen Frau. Auch wenn ich persönlich nicht Dianas größter Fan bin (für viele ihrer Wesenszüge kann ich nur bedingt Verständnis aufbringen und meiner Meinung nach ist sie bei weitem nicht so unschuldig wie sie immer dargestellt wird) ändert das nichts daran, dass ich Julie Heilands Interpretation von Dianas Geschichte sehr gerne verfolgt habe. Obwohl man Dianas Geschichte bereits aus zahlreichen Biographien und Dokumentationen kennt, konnte die Autorin eine fesselnde Spannung in das Buch bringen und man konnte kaum aufhören zu lesen. Ich hatte kein einziges Mal Zweifel, dass es sich nicht genau so abgespielt haben könnte.
Was mich auch stark von dem Buch überzeugt hat, war, dass die Autorin in der Geschichte nicht das Königshaus als die alleinschuldigen BÖSEN dargestellt hat. Dies ist ja sehr oft der Fall, aber im Normalfall sind immer zwei Parteien Schuld an einem Streit. Dianas Traum ist an mangelnden Verständnis von allen Seiten zerplatzt, was im Buch sehr anschaulich rübergebracht wurde. Auch wenn sich Diana selbst als Opfer gesehen hat, hat die Autorin wert darauf gelegt sich als Leser:in eine eigene Meinung zu bilden. Weder Diana noch das Königshaus sind schuldig, denn manche Menschen benötigen mehr Aufmerksamkeit und Andere sind nicht fähig mehr davon zu geben. Jeder Mensch ist anders und Dianas Tragödie zeigt auf tragischste Weise wie katastrophal Nichtverständnis und Intoleranz sein kann.

Einziges großes Manko des Buchs: Die Autorin hat sich stark von der Serie "The Crown" inspirieren lassen und mit stark meine ich, dass sie einige Szenen und Gespräche eins zu eins übernommen hat. Inspiration ist in Ordnung, Kopie ein No-Go, was mein Leseerlebnis zu Beginn stark gehemmt hat. Dies ändert sich aber zum Glück nach der großen Hochzeit und am Talent der Autorin lässt sich nicht zweifeln. Sie hat eine sehr überzeugende Darstellung von der Königin der Herzen erschaffen, dessen Geschichte einen wieder einmal zeigt, dass hinter geschlossenen Türen seine eigene Wahrheit herrscht. Freude und Wut, Glück und Tränen ... Dianas Lebensgeschichte ist eine Achterbahn der Gefühle und ich kann diesen Roman nicht nur Fans der Prinzessin empfehlen, sondern jedermann. "DIANA: Königin der Herzen" ist ein Roman, bei dem der Charakter des Lesers oder der Leserin wächst. Riesige Leseempfehlung trotz eines Sterns Abzug.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Die japanische Märchenwelt trifft auf Benjamin Lacombe ...

Japanische Geister und Naturwesen
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Bei diesem relativ dünnen Schmuckstück handelt es sich um eine Sammlung von japanischen Märchen und Volkserzählungen, die mit den unverwechselbaren Illustrationen vom französischen Künstler Benjamin Lacombe ...

Bei diesem relativ dünnen Schmuckstück handelt es sich um eine Sammlung von japanischen Märchen und Volkserzählungen, die mit den unverwechselbaren Illustrationen vom französischen Künstler Benjamin Lacombe verschönert wurden.

Das Buch kann man wahrlich nur als Schmuckstück bezeichnen, denn jede Seite ist wunderschön gestaltet und detailliert-hochwertig verziert. Die Werke von Benjamin Lacombe passen perfekt zur japanischen Kultur und die Illustrationen der Kitsune (Fuchsdämonen) sind einfach nur wundervoll. Das Buch hat ein A4 Format und ist somit zwar deutlich größer als hergängige Hardcover-Bücher, dadurch kommen die wundervollen Illustrationen aber noch besser zur Geltung. Auch der Einband des Buches ist sehr hochwertig mit verschiedenen Materialen und Glanzeffekten.

Der Titel des Buches ist etwas irreführend. Ich dachte nämlich dass es sich beim Inhalt um eine Zusammenfassung und Übersicht der japanischen Geister- und Naturwesen/Dämonen handelt. Tatsächlich beinhaltet das Buch aber eine Sammlung von japanischen Märchen und Volkssagen. Ich habe zuvor noch nichts von Lafcadio Hearn gehört und die Auswahl der Märchen im Buch hat mich doch etwas überrascht. Als ich dann aber über den Autor recherchiert habe, wurde mir einiges klar. Lafcadio Hearn war ein irisch-griechischer Autor, der im beginnenden 20. Jahrhundert das weltliche Bild von Japan stark geprägt hat. Seine literarischen Werke brachten die japanische Kultur in die ganze Welt. Dementsprechend altmodisch ist natürlich die Sprache der Erzählungen. Da es sich um Märchenerzählungen handelt, hat mich dies aber nicht weiter gestört. Nur beim Kapitel der Kitsune war mir die altmodische und sehr gewählte Sprache ein Dorn im Auge. Da es sich bei den Kitsune um die berühmtesten Sagenwesen der japanischen Kultur handelt, hätte ich mir eine anschaulichere und verständlichere Beschreibung dieser Fuchswesen gewünscht. Ansonsten waren die Märchen wundervoll zu lesen. Die japanische Kultur hat einen Hang zu tiefgründigen Tragödien, welche sich natürlich auch in den Märchen widerspiegelt. Selten gibt es ein Happy-End, aber immer eine tiefgründige Bedeutung. Manche Märchen waren mir persönlich zu kurz, es wirkte als wären sie fürs leichtere Verständnis gekürzt und zusammengefasst worden. Da ich das ursprüngliche Werk von Lafcadio Hearn aus dem 20. Jahrhundert aber nicht kenne, kann ich dies schlecht beurteilen.

Ob der Inhalt des Buches den relativ hohen Preis wert ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Da ich ein riesiger Fan der japanischen Kultur und Sagenwelt bin, musste ich mir dieses Buch unbedingt besorgen. Nun bin ich auch auf den Geschmack von den wundervollen Werken Lacombes gekommen und seine düster-schönen Illustrationen sagen mir unglaublich zu. Ich kenne mich in der Kunstwelt zwar nicht gut aus, kann aber sehr wohl sagen, dass Lacombes Stil etwas ganz Besonderes ist.
Die hochwertige Aufmachung und einzigartigen Illustrationen machen das Buch zu einem Highlight und einen strahlenden Diamanten im Bücherregal, der literarische Inhalt könnte aber etwas mehr bieten. Ich hätte mir für einen besseren Einblick eine grobe Übersicht und genauere Erläuterungen zu den japanischen Märchen- und Sagenwesen gewünscht, dennoch kommt der Kernpunkt der japanischen Kultur mit den ausgewählten Geschichten sehr gut zur Geltung.

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