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Veröffentlicht am 14.06.2020

Eine Parodie an das Leben

Das Kind in mir will achtsam morden
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Die Gestaltung

Hier habe ich nichts auszusetzen. Das Cover mit dem Steinmännchen, das sozusagen das wackelige Lügengerüst, das Björn sich aufstellt, erkennbar macht, passt sehr gut zur Geschichte. Außerdem ...

Die Gestaltung

Hier habe ich nichts auszusetzen. Das Cover mit dem Steinmännchen, das sozusagen das wackelige Lügengerüst, das Björn sich aufstellt, erkennbar macht, passt sehr gut zur Geschichte. Außerdem gibt es am Anfang jedes Kapitels wieder ein Zitat aus dem fiktiven Ratgeber von Björns Achtsamkeits-Therapeuten Joschka Breitner. Also sehr stimmig zu Band 1 gestaltet.


Der Erzählstil

Auch im zweiten Teil überrascht Karsten Dusse den Leser erneut mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor und Sarkasmus. Seine parodierende Art zu erzählen, bringt einem als Leser einfach Spaß, und obwohl ein paar kleine Tippfehler dabei waren, gab es einige Stellen im Buch, die einfach nur zum Lachen waren.

Außerdem werden die Begebenheiten sehr ausführlich und detailreich beschrieben, sodass ich immer sofort ein Bild vor Augen hatte, wenn es beispielsweise um einen Tathergang oder einen bestimmten Ort ging. Zwar kamen mir einige Ausführungen manchmal ein bisschen zu langwierig vor, aber das ist auch nichts allzu Tragisches, weshalb ich da nicht weiter drauf rumhacken will.


Die Handlung

Die Geschichte knüpft direkt an das Ende von Band 1 an, weshalb ich auf jeden Fall empfehlen würde, diesen zuerst zu lesen. Auch, obwohl immer noch extra Beschreibungen der Charaktere dabei waren, um die Hintergründe noch einmal zu erklären, ist das Vorwissen, das man im ersten Teil erlangt, einfach sehr wichtig für das Verständnis dieses Buches.

Der Handlungsverlauf ähnelt in seiner Struktur sehr dem von „Achtsam morden“, sodass es jetzt diesbezüglich keine großartigen Überraschungen gab. Das Grundkonzept war das gleiche, aber natürlich gab es auch ein paar Abweichungen und unerwartete Wendungen, die mich kurz haben innehalten lassen. Dennoch gibt es in „Das Kind in mir will achtsam morden“ deutlich weniger Plot-Twists und Konflikte, die es zu lösen gilt. Dadurch kam es mir besonders in der Mitte so vor, als würde sich die Geschichte unnötig in die Länge ziehen.

Durch die ähnliche Struktur war das Buch auch relativ vorhersehbar für mich. Ich habe wirklich nur an ein oder zwei Stellen wirklich einen Überraschungsmoment gehabt, denn ansonsten hatte ich immer von Anfang an die richtige Vermutung, was genau hinter den ganzen Sachen steckte.

Jetzt aber zu dem, was die Reihe rund um Strafverteidiger Björn Diemel überhaupt ausmacht, nämlich dem Humor. Karsten Dusse parodiert – wie in Band 1 auch schon – sehr gesellschaftsrelevante Themen, unter anderem Political Correctness oder auch den Klimastreit. Zudem ist das Buch kein typischer Psychothriller, da es eher lustig als spannend ist, und das ist auch genau so gewollt. Leider waren mir aber einige Charaktere und Handlungsstränge viel zu überzogen und unrealistisch dargestellt, sodass diese nicht annähernd authentisch auf mich wirkten. Trotzdem war diese alberne Art aber auch das, was für ein sehr amüsantes Lesevergnügen bei mir gesorgt hat.

Besonders gut hat mir die Darstellung der einzigen Sexszene im Buch gefallen, da diese einerseits jugendfrei beschrieben, andererseits aber auch sehr geschickt umgesetzt wurde. Ich kann das jetzt nicht so gut beschreiben, weil das schon sehr viel spoilern würde, aber sagen wir mal so, während des Sexualakts hat Björns inneres Kind danach verlangt, eine Geschichte erzählt zu bekommen …

Insgesamt wird in dem Buch weniger auf Achtsamkeit, sondern vielmehr auf Björns inneres Kind eingegangen, welches der Protagonist in einer seiner Therapiesitzungen mit Joschka Breitner „kennenlernt“. Das Prinzip des inneren Kindes wird sowohl von Björn als auch vom Autor sehr ernst genommen, wobei das ganze Drumherum oft ins Lächerliche gezogen wurde. Das hat aber – wie bereits erwähnt – auch den Charme des Buches ausgemacht. Gleichzeitig habe ich auch viele Erkenntnisse aus der Geschichte mitnehmen können, die sich sicherlich auch im realen Leben anwenden lassen.


Die Charaktere

Der Protagonist des Buches ist immer noch Björn Diemel, bei dem es sich ganz offensichtlich um einen Psychopathen handelt. Dennoch hat Karsten Dusse es irgendwie geschafft, ihn nicht wie den typischen Psychopathen aussehen zu lassen, sondern vielmehr wie ein Mensch wie du und ich, der dem Leser sofort sympathisch vorkommt. Ehrlich gesagt, mich hat Björn immer ein bisschen an meinen Vater erinnert o_o

Die anderen Charaktere wurden teilweise schon sehr übertrieben albern dargestellt. Ich habe einfach viele ihrer Handlungen nicht verstehen können, weil sie sehr unrealistisch waren, und einfach nicht mit dem Bild zusammenpassten, das ich mir über die beiden Bände bisher von den Charakteren gemacht habe.


Fazit

„Das Kind in mir will achtsam morden“ ist ein wieder mal sehr amüsanter Thriller, der erfrischend amüsant und witzig, aber auch eine Spur gesellschaftskritisch geschrieben ist. Dennoch ist er meiner Meinung nach nicht so stark wie sein Vorgänger.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Genial gestört

Achtsam morden
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Die Gestaltung

Das Cover passt gut zum Inhalt, finde ich. Es gibt zwar keine direkten Anspielungen auf das Steinmännchen, aber es lässt doch das wackelige Gebilde erkennen, auf dem Björn sich mit fortschreitender ...

Die Gestaltung

Das Cover passt gut zum Inhalt, finde ich. Es gibt zwar keine direkten Anspielungen auf das Steinmännchen, aber es lässt doch das wackelige Gebilde erkennen, auf dem Björn sich mit fortschreitender Handlung immer weiter bewegt.

Im Inneren habe ich ebenfalls nichts an der Gestaltung auszusetzen. Die Zitate am Anfang der Kapitel sind in einer anderen Schriftart gedruckt, was sie schön hervorhebt, und ansonsten ist alles auch sehr schlicht gehalten, wie man es bei Thrillern eben kennt.


Der Erzählstil

Schon nach der ersten Seite war ich völlig in die Geschichte von Strafverteidiger Björn Diemel eingetaucht, was unter anderem an dem flüssigen, humorvollen Schreibstil von Karsten Dusse lag. Ein bisschen erinnert mich seine Art zu schreiben an die von Sebastian Fitzek, wenn Karsten Dusse auch weitaus sarkastischer mit vielen Themen umgeht. Trotzdem bin ich nur so durch das Buch geflogen.

Nur zwischendurch war der ein oder andere Tippfehler drin, den die meisten wahrscheinlich überlesen hätten, aber ihr kennt mich ja mittlerweile ganz gut und wisst, dass ich dabei sehr pingelig bin. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel, das ist einfach meine Art.


Die Handlung

Jedes Kapitel wird mit einer Achtsamkeitsregel von Björns Achtsamkeits-Guru eingeleitet. Die jeweiligen „Regeln“ stehen in direktem Bezug zum dazugehörigen Kapitel, woraus eine geniale, aber auch genauso gestörte Geschichte entsteht. Das Wort „gestört“ werde ich von jetzt an wahrscheinlich immer mit diesem Buch assoziieren, denn es ist wirklich so, und das nicht im negativen Sinne. Ich lese am liebsten Psychothriller, die gestört sind. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob „Psychothriller“ wirklich die richtige Bezeichnung für dieses Buch ist. Eigentlich schon, weil aus der Sicht des Mörders erzählt wird, und weil die Details manchmal ziemlich realistisch beschrieben werden, andererseits lebt das Buch aber auch nicht von Spannung und Action, sondern vielmehr von Neugierde und Nervenkitzel. Gleich auf der ersten Seite wird das Buch daher als „Entschleunigter Kriminalroman“ bezeichnet, was ganz gut zusammenfasst, was ich nicht so gut mit eigenen Worten ausdrücken kann.

Aber zurück zu den einleitenden Zitaten aus dem Achtsamkeits-Ratgeber, den Björn immer mit sich herumschleppt. Die Idee an sich fand ich ganz nett und auch irgendwie originell, aber da in dem dazugehörigen Kapitel das gleiche Zitat noch mal im selben Wortlaut wiederholt wird, habe ich diese Fünf- bis Achtzeiler dann irgendwann nur noch übersprungen, weil ich ja schon wusste, was dort steht.

Gleichzeitig werden dem Leser aber auch die Prinzipien der Achtsamkeit und des autogenen Trainings nähergebracht. Also kann ich trotz der ganzen „Gestörtheit“ (ich weiß, dass es dieses Wort nicht gibt) des Buches mit gutem Gewissen sagen, dass ich etwas dazugelernt habe.

Vielleicht hört sich das, was ich hier geschrieben habe, für euch völlig skurril und verrückt an. Und das ist es auch. Doch dieser herrliche Humor, den Karsten Dusse in das Buch mit hat einfließen lassen, hat auch so einige Male dafür gesorgt, dass ich grinsen musste. Wenn ich schon von mir selbst behaupte, schwarzen Humor zu haben, dann toppt Karsten Dusse den noch mal um ein Vielfaches.

Natürlich ist das Buch mit der darin enthaltenen Geschichte nicht absolut realistisch. Sie ist schon sehr überspitzt dargestellt, aber genau das macht „Achtsam morden“ auch aus, weshalb ich hier nicht äher darauf eingehen will. Ursprünglich dachte ich nicht, dass diese Art von Buch etwas für mich ist, doch jetzt wurde ich eines Besseren belehrt.


Die Charaktere

Mich hat der Protagonist Björn Diemel sehr an meinen Vater erinnert. Das soll jetzt nicht abwertend klingen, weil mein Vater (hoffentlich) kein achtsamer Mörder ist, aber vom Sinn für Humor her gesehen hätten einige Bemerkungen auch von meinem Vater kommen können.

Ansonsten waren die Charaktere aber natürlich nicht sonderlich tiefgründig ausgearbeitet, wie man es aus Thrillern eigentlich auch schon gewohnt ist. Ich glaube, das gehört zum Genre dazu, wobei ich schon auch ein bisschen mehr über die Vergangenheit von Björn erfahren hätte, um mich noch ein bisschen mehr in ihn hineinversetzen zu können.


Fazit

Ich bin sehr positiv überrascht von „Achtsam morden“. Das Buch hat mich wirklich geflasht und ich kann es ausnahmslos jedem empfehlen, auch wenn man vielleicht noch dran zweifelt, ob das Buch etwas für einen ist. Den zweiten Teil, „Das Kind in mir will achtsam morden“, habe ich über das Bloggerportal angefragt, und die Zusage kam vor ein paar Tagen, weshalb ich mich jetzt sehr darauf freue, bald weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein großartiges Prequel

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Die Gestaltung

An sich habe ich am Cover überhaupt nichts auszusetzen. Ich mag die Aufmachung einfach, weil sie bereits erahnen lässt, dass sich in dem Buch etwas ganz Besonderes befindet. Es ist sehr ...

Die Gestaltung

An sich habe ich am Cover überhaupt nichts auszusetzen. Ich mag die Aufmachung einfach, weil sie bereits erahnen lässt, dass sich in dem Buch etwas ganz Besonderes befindet. Es ist sehr modern gehalten, mit dem flachen Buchrücken, dem sehr kantigen Aussehen und den goldenen Verzierungen auf schwarzem Grund. Man könnte auch sagen, es sieht sehr edel und eben … besonders aus.

Das einzige, was mich ein bisschen ärgert, ist, dass es das Buch nicht auch in ähnlicher Aufmachung wie die vorherigen Bände gibt. Klar, diese wurden jetzt auch noch mal neu aufgelegt, mit zu dem neuen Buch passendem Cover, aber ich bin eben ein Mensch, der es liebt, wenn das Bücherregal ordentlich aussieht, und jetzt steht da eben ein Teil in meinem Regal herum, der nicht zum Rest passt. Und um die anderen Bände ebenfalls in der neuen Ausgabe zu kaufen, fehlt mir einfach das Geld, denn sie sind schon sehr teuer. Beim dritten Band lohnt es sich aber wenigstens von der Geschichte her, das Geld auszugeben.


Der Erzählstil

Der Schreibstil von Suzanne Collins ist sehr ausführlich, viel detailreicher als in der Trilogie. Dadurch werden viele Extras geboten, andererseits mag es einigen aber auch so vorkommen, als würde sich die Geschichte ein bisschen in die Länge ziehen. Dieser Auffassung bin ich selbst nicht, denn für mich war die Geschichte trotz allem sehr mitreißend – es hat schon seinen Grund, weshalb ich die ersten 400 Seiten an einem Tag gelesen habe.

Nur am Anfang sind mir ein oder zwei kleine Tippfehler aufgefallen, und ja, ich weiß, ich bin diesbezüglich sehr pingelig. Ich meine, zwei Mini-Fehler in einem Buch über sechshundert Seiten sind jetzt wirklich nicht tragisch, zumal sie nur am Anfang vorkommen. Trotzdem möchte ich das hier aufschreiben, weil das für mich einfach mit dazugehört und ich fair bleiben möchte.


Die Handlung

Vorweg sei gesagt, dass man sich auf die Geschichte und vor allem auf Coriolanus als Protagonist einlassen muss, denn sonst wird das alles kein Lesevergnügen. Aber so geht uns das ja schließlich oft mit Büchern, weshalb ich das hier einfach mal so stehenlasse.

Wenn ich jetzt sage, dem Buch fehlt die Tiefe der ersten drei Bände, klingt das gleich so abwertend. DAbei meine ich damit nicht, dass die Charaktere und die ganze Geschichte nicht tiefgründig ausgearbeitet worden sind, sondern vielmehr, dass bei mir die Gefühle nicht so ganz aufkamen. Ich konnte alle Emotionen verstehen und nachvollziehen, aber eben nicht selbst mitfühlen, wenn ihr versteht, was ich meine. Das ist aber wirklich Meckern auf höchstem Niveau und sollte für niemanden ein Grund sein, das Buch nicht zu lesen, denn es überzeugt auf ganz anderer Linie!

Falls jemand von dem BUch richtige Action erwartet, wird diese Person enttäuscht sein. Es ist eine gewisse Spannung da, die aber nicht durch die Action entsteht, die in der Trilogie rund um Katniss so groß geschrieben wird. VIelmehr geht die Spannung von der Entwicklung von Coriolanus aus, und sie ist auch nicht das Wichtigste am Buch, sondern kommt eben ein bisschen untergründig noch dazu.

Die Hungerspiele sind 64 Jahre vor der Trilogie noch nicht so ausgereift. Sie finden in einem alten Amphitheater statt, das von Bombeneinschlägen zerstört wurde, und es sind lediglich ein paar Parallelen zu den folgenden Hungerspielen erkennbar, wie beispielsweise die neu eingeführten Wetten und das Zuschicken von Lebensmitteln (das in der Trilogie sogar noch um andere Gegenstände erweitert wurde). Snow hat schon in seiner Jugend viele neue Ideen, die HUngerspiele auszuarbeiten und spannender zu gestalten, und obwohl die Spiele selbst vielleicht grausam erscheinen, ist der Luxus, den Katniss vor ihren eigenen Hungerspielen erlebt, etwas, das ganz allein Snows Verdienst ist. Er konnte es von Anfang an nicht haben, dass Kinder in einem Affengehege verhungerten, bevor die eigentlichen Spiele überhaupt begannen.

Richtig gut gefallen hat mir außerdem, dass eine Verbindung zur Trilogie aufgebaut wird. So ist zum Beispiel von der Pflanze Katniss die Rede, nach der Katniss Everdeen benannt ist, der Spotttölpel bekommt Aufmerksamkeit (ebenso wie der Schnattertölpel), und das Lied vom Henkersbaum, an das sich vielleicht einige von euch noch erinnern, spielt auch eine ganz zentrale Rolle. Die Bedeutung des Liedes wird im Laufe der Geschichte klar, denn Lucy Gray hat das Lied eigens verfasst.


Die Charaktere

Kommt am besten Weg von der Vorstellung, dass Snow immer der Böse ist und sein wird, denn nur dann werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, euch in ihn hineinzuversetzen und ihn als Charakter liebzugewinnen. Ich finde, Suzanne Collins hat es perfekt gelöst, seinen Charakter und dessen Entwicklung in den Vordergrund zu stellen, aber nicht auf die ganz offensichtliche Art und Weise, sondern eher im Verdeckten. Es kommt so viel zusammen und ich kann mir gut vorstellen, wie seine ganze Abneigung gegen Katniss, die Distrikte, und vor allem gegen den Spotttölpel zustande kam. Ich habe eine Rezension gelesen, in der geschrieben wurde, es schimmere schon in diesem Buch durch, dass Snow nicht zu Liebe fähig sei. Das ärgert mich, denn dieses Gefühl hatte ich überhaupt nicht, schließlich war seine LIebe sozusagen der Auslöser für alles, was geschehen ist.

Lucy Gray ist ein sehr interessanter Charakter, der mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht hat. Anfangs ist sie so aufgeweckt und lebhaft, und ich kann gut verstehen, weshalb Coriolanus sich in sie verliebt. Als dann jedoch ihr wahrer Charakter ans Licht kam, war ich einfach nur sprachlos, da ich das nie von ihr erwartet hätte, aber andererseits hat es dann im Nachhinein auch Sinn ergeben.

Mein Lieblingscharakter wird neben Coriolanus aber auf jeden Fall die Oberste Spielmacherin Dr. Gaul sein. Sie ist diejenige, die die Hungerspiele zu dem gemacht hat, was sie sind, und ihre Ranghöhe ist nicht zu unterschätzen. Sie mischt auf jeden Fall ganz oben in den Reihen des Präsidenten mit. Außerdem ist sie schon ein bisschen gestört, vor allem psychisch, aber gerade deshalb fand ich ihren Charakter einfach unglaublich faszinierend. Ehrlich, ihre Unterrichtsstunden waren trotz dieser wirklich heiklen und verstörenden Themen sehr interessant und vor allem aufschlussreich.


Fazit

Ich bin der Meinung, dass man aus der Geschichte von Coriolanus Snow eine ganz eigene Reihe hätte schaffen können, die seinen Werdegang thematisiert. Ich habe noch lange nicht genug und spinne die Geschichte in meinem eigenen Kopf weiter. Teilweise spiele ich sogar mit der Idee einer Fanfiction, aber das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Der Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe

King's Legacy - Alles für dich
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Die Gestaltung

Hier habe ich eigentlich überhaupt nichts auszusetzen. Das Cover sieht richtig gut aus und spiegelt das Flair in Jaxons Club perfekt wider. Auch, dass der Mann auf dem Cover (von dem ich ...

Die Gestaltung

Hier habe ich eigentlich überhaupt nichts auszusetzen. Das Cover sieht richtig gut aus und spiegelt das Flair in Jaxons Club perfekt wider. Auch, dass der Mann auf dem Cover (von dem ich jetzt einfach mal ausgehe, dass es sich um Jaxon handelt) nicht vollständig zu sehen ist, gefällt mir gut, da mir so noch genügend Freiheiten in meiner Fantasie geblieben sind, ihn mir vorzustellen.

Auch im Inneren gibt es nichts, das mir irgendwie negativ aufgefallen ist. Ich mag es, dass die Schriftart bei den Kapitelanfängen anders war als im Rest des Buches, und auch, dass vor jedem Kapitel stand, aus wessen Sicht es erzählt wird.


Der Erzählstil

Amy Baxters Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte reinzukommen, wodurch ich mich auch sofort auf Hope und Jaxon einlassen konnte. Ihre Ausdrucksweise war größtenteils sehr umgangssprachlich, was auch gut zu den beiden Hauptcharakteren gepasst hat.

Nur zwischendurch gab es mal ein oder zwei Tippfehler, und manchmal fand ich die Wortwahl einfach nicht passend zur Situation. Ich stehe generell nicht sonderlich auf vulgäre Ausdrucksweisen, und das ist selbst bei Sex-Szenen nicht anders. Klar, das mögen viele anders sehen, aber mich stört das immer ein bisschen und lässt mich im ersten Moment ein wenig stutzen. Außerdem fand ich die Art, wie Hope und Jaxon hinterher die Geschichte über ihre Vergangenheit erzählt haben, nicht sehr passend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der so etwas erzählt, diese Ausdrucksweise verwendet, es sei denn, er legt einen riesigen Wert darauf, es wie eine fiktive Geschichte klingen zu lassen.

Ansonsten habe ich hier keine Kritikpunkte, denn wie bereits gesagt, konnte ich sehr schnell in das Buch einsteigen und hatte keinerlei Schwierigkeiten, dem Schreibstil zu folgen.


Die Handlung

Die ganze Geschichte über war dieser rote Faden erkennbar gewesen, den die Autorin beim Schreiben verfolgt hat. Die Beziehung zwischen Hope und Jaxon hat sich nicht sonderlich langsam entwickelt, aber es kam mir jetzt auch nicht übermäßig schnell vor. Vielleicht wäre zwischendrin noch ein bisschen Platz für mehr ganz schön gewesen, aber das ist jetzt wirklich Meckern auf höchstem Niveau und ich will mich ja auch nicht reinsteigern.

An sich mochte ich den Handlungsverlauf sehr gerne. Klar, solche Geschichten sind oft vorhersehbar, aber da ich eben wusste, dass es noch zwei weitere Teile in der Reihe gibt, war ich nicht so vorherschauend wie ich es sonst vielleicht bei Romance-Geschichten bin. Allerdings wusste ich eben nicht, dass die anderen beiden Bände von anderen Charakteren erzählen, weshalb ich mir vom Ende auch ein bisschen mehr Drama erhofft habe … ja, obwohl es eigentlich schon ziemlich viel Drama gab. An sich hatte die Story aber einen runden Abschluss.

Das einzige, was mich hier gestört hat, war, dass Jaxon und Hope sehr lange Zeit nichts als Geheimnisse voreinander hatten. Keiner von beiden packt auf den ersten 200 Seiten mit seiner Vergangenheit aus, wodurch immer etwas zwischen ihnen stand, aber keiner von beiden hat auch nur die Idee bekommen, dass es dem jeweils anderen wirklich ernst ist. Dadurch kam es mir vor, als wäre für Hope und Jaxon die Lösung auf all ihre unausgesprochenen Worte und Probleme Sex gewesen. Ehrlich, die beiden waren ständig damit beschäftigt, und das hat mich schon ein wenig gestört.

Trotzdem gab es ein paar überraschende Wendungen und Plot-Twists, die mich dazu gebracht haben, die Luft anzuhalten, und gerade auf den letzten fünfzig Seiten musste ich das Buch immer wieder kurz zur Seite legen, bevor ich es dann doch nicht mehr ausgehalten habe und weiterlesen musste.


Die Charaktere

Mir waren Hope und Jaxon beide von Anfang an sympathisch. Jeder Charakter hatte seine Stärken und Schwächen, und dabei wirkte nichts übertrieben oder weit hergeholt. Am Anfang des Buches hat man erfahren, dass Hope früher mal den Wunsch hatte, Künstlerin zu werden, aber leider wurde nicht näher darauf eingegangen, was ich sehr schade fand. Vielleicht erfährt man in den Folgebänden ja noch etwas davon, auch wenn diese nicht aus der Sicht von den beiden erzählt werden.

Leider wusste ich jedoch lange Zeit überhaupt nicht, was in der Vergangenheit der beiden Protagonisten passiert ist. Dadurch konnte ich ihre Reaktionen manchmal nicht ganz nachvollziehen, obwohl ich im Nachhinein feststellen musste, dass sie mit dem Hintergrund schon verständlich waren. Das kam aber eben während der Geschichte nicht ganz so gut rüber.


Fazit

Mir hat „King’s Legacy – Alles für dich“ sehr gut gefallen, auch wenn ich ein paar Kritikpunkte hatte. Ich freue mich aber auf jeden Fall auf den Rest der Reihe und bin gespannt, was ich noch so über den Freundeskreis von Hope und Jaxon erfahren werde.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Ein gelungenes Finale

Die rogodanischen Schriften / Die rogodanischen Schriften Band 3
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Die Gestaltung

Auch hier passt das Cover wieder mal perfekt zum Inhalt. Im zweiten Teil hat man ja bereits Nomedion ein wenig kennengelernt, den Götterteil der Erde, und ich will nicht zu viel verraten, ...

Die Gestaltung

Auch hier passt das Cover wieder mal perfekt zum Inhalt. Im zweiten Teil hat man ja bereits Nomedion ein wenig kennengelernt, den Götterteil der Erde, und ich will nicht zu viel verraten, außer, dass Nomedion auch in diesem Band wieder eine recht große Rolle spielt. Auch, wenn das anfangs vielleicht nicht so ganz den Anschein hat. Zudem passt die Abbildung gut zu einer bestimmten Szene im Buch, die ich jedoch nicht näher erläutern will, um nicht zu spoilern.

Der besonders gearbeitete Bogen und der Pfeil sorgen einerseits dafür, dass die drei Bände auch optisch sehr gut zusammenpassen, andererseits ist auch hier wieder ein Bezug zur Geschichte zu erkennen. Diejenigen, die die Bücher gelesen haben, wissen, wovon ich spreche.


Der Erzählstil

Bereits in der Rezension zum zweiten Band habe ich angemerkt, dass eine klare Entwicklung in Tims Schreibstil zu erkennen war. Hier hat er dem noch einen drauf gesetzt, denn während im ersten Teil noch viele Sätze unglaublich lang waren, war das im dritten und letzten Band eigentlich nur noch bei 2 oder 3 Sätzen der Fall. Also auch hier wieder eine deutliche Entwicklung.

Anfangs hat es mich etwas gestört, dass dort Dinge standen wie „er hatte es schon vorher gemacht gehabt“. Natürlich nicht in dem Wortlaut, ich wollte nur zeigen, was ich meine. Glücklicherweise war das aber nur an ein paar wenigen Stellen so, weshalb es mich nicht allzu arg irritiert hat. Schon im zweiten Abschnitt war die Grammatik soweit ich mich erinnere wieder völlig korrekt.

Natürlich ist Tims Schreibstil auch in diesem Teil trotz kleinerer Veränderungen größtenteils noch immer wie der alte – sonst wäre das schon eine sehr krasse stilistische Veränderung gewesen, die beim Lesen sicherlich aufgefallen wäre. So fiel es mir also wieder sehr leicht, in die Geschichte einzusteigen, da ich mich nicht umgewöhnen musste.

Außerdem waren die Beschreibungen noch immer sehr ausführlich gehalten, was dafür gesorgt hat, dass ich mir alle Begebenheiten sehr gut vorstellen konnte. Ich hatte sozusagen immer ein Bild vor Augen, wenn beispielsweise von der Stadt Alotek gesprochen wurde oder aber von Jerobina oder Camajira.

Nur in den ersten Seiten tauchten ein paar kleine Tippfehler auf, die mich jedoch nicht sonderlich gestört haben, weil das eben in so gut wie jedem Buch vorkommt. Oft überlese ich selbst auch einfach welche, obwohl ich eigentlich ein kleiner Rechtschreib- und Grammatikfanatiker bin.


Die Handlung

Wie auch der zweite Band schon hat der dritte Teil mit einem „Was bisher geschah“-Kapitel angefangen. Leider war diese Inhaltsangabe der ersten beiden Bände sehr ausführlich, sodass es eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, die ersten beiden Teile vorab zu lesen.

Ansonsten bin ich schnell und flüssig durch das Buch gekommen. In den letzten beiden Teilen hat sich die Spannung ein bisschen aufgebaut, und im letzten ist sie dann am Ende irgendwann „explodiert“. Es gab unerwartete Wendungen (gerade Vandrato betreffend hat mich eine wirklich geschockt) und Plot-Twists, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Die Kampfszenen konnte ich mir perfekt vorstellen, was auch an den ausführlichen Beschreibungen liegt, die ich bereits erwähnt habe.

Zudem gibt es mehrere Handlungsstränge, die sehr gut ineinander verknüpft sind, wie sich am Ende herausstellt. Es gibt nicht nur das Problem mit dem Widerstand, da gibt es auch noch etwas mit König Keran und natürlich mit den Göttern und den anderen Kontinenten. Das alles greift irgendwann sehr gut ineinander, wodurch das Ende stimmig und nicht irgendwie übertrieben wirkte. Trotzdem kam es mir am Ende so vor, als ginge alles viel schneller vonstatten als im ganzen Rest des Buches. Zwar wurde im Epilog noch einiges erklärt, aber da hätte ich mir glaube ich noch einen extra Abschnitt aus der Sicht von Keran gewünscht.


Die Charaktere

Endrael ist mir noch immer sympathisch, obwohl er zunehmend den Ruhm genießt, der ihm von den anderen entgegengebracht wird. Er hat eine starke charakterliche Entwicklung durchgemacht, und das Ende, das für ihn gefunden wurde, hat nur noch mal von seiner inneren Stärke gezeugt. Er ist ein Charakter, der viel aus der Vergangenheit gelernt und mitgenommen hat und daraus das Beste macht. Er ist wirklich zu bewundern.

Das einzige, was ich schade fand, ist, dass sich Endrael, Vandrato und Pensa immer weiter voneinander entfernt haben. Irgendwie war ihre Freundschaft zueinander einfach nicht mehr dieselbe wie am Anfang, aber das spiegelt natürlich auch das reale Leben wider. Jeder Charakter entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen, und da kann man machen, was man will.


Fazit

Ich finde, der dritte Teil der „Die rogodanischen Schriften“-Reihe ist weder besser noch schlechter als der erste Band. Es gab ein paar klitzekleine Dinge, die mich gestört haben, aber es gab auch genauso viele, wenn nicht sogar mehr Dinge, die ich beeindruckend fand.

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