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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2022

Detailreich und fesselnd

Kalt und still
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Mit „Kalt und Still: Der erste Fall für Hanna Ahlander“ ist am 19. Oktober 2022 der erste Band der „Ein Polarkreis-Krimi“ von Viveca Stern bei dtv erschienen. Das Buch spiel in Åre, wohin sich die 34-jährige ...

Mit „Kalt und Still: Der erste Fall für Hanna Ahlander“ ist am 19. Oktober 2022 der erste Band der „Ein Polarkreis-Krimi“ von Viveca Stern bei dtv erschienen. Das Buch spiel in Åre, wohin sich die 34-jährige Polizistin Hanna Ahlander flüchtet, nachdem sie in Stockholm sowohl mit privaten als auch beruflichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Kurz vor Weihnachten verschwindet jedoch ein junges Mädchen nach einer Party. Woraufhin Hannah sich an der Suchaktion beteiligt.

Ich habe richtig gut in die Geschichte hineingefunden! Der Schreibstil und die kurzen Kapitel haben es mir schwer gemacht, das Buch auf Seite zu legen. Zu Beginn hatte ich lediglich einige Schwierigkeiten, die Personen auseinanderzuhalten.

Mir gefällt es an sich gut, dass man so viele Hintergrundinfos und detaillierte Beschreibungen bekommt. Ich hatte vor allem am Anfang etwas Sorge, dass es im Laufe des Buches zu zäh wird. Allerdings wirkte der detaillierte Schreibstil der Autorin auf mich alles andere als langatmig. Das ist für mich wirklich selten, da ich oft schnell genervt bin, wenn zu viele Kleinigkeiten beschrieben werden. Normalerweise wären mir die vielen Details und Wiederholungen viel zu langweilig. Aber irgendwie schafft es die Autorin, dass ich hellauf begeistert bin.
Mir haben auch die einzelnen Erzählstränge und Geschichten der Protagonisten gefallen, die sich nach und nach miteinanderverwoben haben.

An vielen Stellen wäre für mich eine Landkarte z.B. in den Bucheinschlägen (nennt man das so?😅) hilfreich gewesen. So hätte man etwas besser nachvollziehen können, wie das Gebiet aussieht.

Wie es oft so ist, überschlagen sich die Ereignisse gegen Ende des Buches. Hier hätte ich mich gefreut, wenn sie, wie im restlichen Buch, zumindest teilweise ebenso detailliert ausgearbeitet worden wären. Aber das ist vermutlich auch ein Mittel, um die Spannung nochmal zu erhöhen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Auch, wenn ich viele von Hannas Handlungen nicht nachvollziehen kann. Dennoch konnte mich die Geschichte überzeugen, und ich freue mich schon auf den Folgeband!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Gefühlvolle Geschichte

Shatter and Shine (Faith-Reihe 2)
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„Shatter and Shine“ ist der zweite Band der Faith-Reihe von Sarah Stankewitz. Das Buch ist am 27. Oktober 2022 bei Forever erschienen. Der zweite Teil der Faith-Reihe handelt von Hazel, die den Tod ihres ...

„Shatter and Shine“ ist der zweite Band der Faith-Reihe von Sarah Stankewitz. Das Buch ist am 27. Oktober 2022 bei Forever erschienen. Der zweite Teil der Faith-Reihe handelt von Hazel, die den Tod ihres Exfreundes in Afghanistan verarbeiten muss und Cameron, der als Kriegsveteran bei einem Bombenanschlag sein Gehör verloren hat. Die Geschichten der einzelnen Bände sind jeweils in sich geschlossen, jedoch tauchen Nebencharaktere in allen Bänden vor. Wodurch man ggf. zum vorherigen Band gespoilert wird. Daher empfehle ich immer die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Hazel war mir bereits aus dem ersten Band „Rise and Fall“ bekannt. Schon da war sie mir sehr sympathisch und ich habe mich auf ihre Geschichte gefreut. Cameron Die Liebesgeschichte ist eher ruhig, aber sehr gefühlvoll und authentisch. Es sprühen Funken und es herrscht sehr viel Romantik. Und auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass das Thema Gebärdensprache so eine große Rolle gespielt hat. Das fand ich sehr schön umgesetzt. Gegen Ende wird noch einiges an Drama geboten. Da bis dahin eher eine sanfte Spannung gehalten wird, war dies etwas überraschend und wäre für meinen Geschmack nicht zwingend notwendig gewesen.
Insgesamt handelt es sich um einen klassischen New Adult Roman. Beginnend beim Aufbau über drei Bände, die alle am gleichen Ort spielen und in jedem Buch ein anderes Paar im Vordergrund steht. Bis hin zum Drama kurz vor Schluss, bis es dann doch zu einem Happy End kommt. Nicht falsch verstehen: ich mag diese Art von Geschichten und ich denke jeder der sich für dieses oder ein ähnliches Buch entscheidet, ist sich dessen auch bewusst. Die Umsetzung der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Es war gefühlvoll und vor allem die Umsetzung der Gebärdensprache hat mich vollkommen abgeholt.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Schwere Kost

Das Leuchten der Rentiere
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„Das Leuchten der Rentiere“ von Ann-Helén Laestadius ist am 4. Oktober 2022 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen. Das Buch erzählt die Geschichte des Sámi-Mädchens Elsa, das mit neun Jahren sieht, wie ...

„Das Leuchten der Rentiere“ von Ann-Helén Laestadius ist am 4. Oktober 2022 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen. Das Buch erzählt die Geschichte des Sámi-Mädchens Elsa, das mit neun Jahren sieht, wie ihr Rentierkalb ermordet wird. Der Täter bringt sie dazu, ihn nicht zu verraten. Das jedoch führt dazu, dass sie sich gegenüber ihrer Familie schuldig fühlt und die Polizei keinen Anlass hat weiter zu ermitteln. Mit zunehmender Bedrohung der Sámi und ihrer Herden, stellt sich Elsa ihrer Vergangenheit. Doch kann sie etwas ausrichten?
Gleich zu Beginn meiner Rezension möchte ich erwähnen, dass ich das Buch nach dem ersten Teil (ca. 150 Seiten) abgebrochen habe. Ich bin normalerweise jemand, der Büchern wirklich lange Zeit gibt mich noch zu überzeugen. Und oft ärgere ich mich im Nachhinein, dass ich eine Geschichte, bei der mir schon relativ früh klar war, dass sie nicht meinen Geschmack trifft, trotzdem bis zum Ende gelesen habe. Hier habe ich dies schon nach den ersten 50 Seiten gemerkt. Wollte dem Buch aber noch eine Change geben und habe mich dann dazu durchgerungen wenigstens den ersten Teil abzuschließen.
Leider bin ich mit der Geschichte überhaupt nicht warm geworden. Im Folgenden einige Punkte, die hierfür ausschlaggebend waren. Mich haben die Namen die meiste Zeit sehr verwirrt. Hinzu kamen noch Spitznamen und samische Namen. Da habe ich irgendwann völlig den Überblick verloren, welche Protagonisten gemeint waren. Hiermit im Zusammenhang steht vermutlich auch, dass mir bei den Dialogen oft nicht klar war, wer spricht.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass alles etwas durcheinander geschieht. Der rote Faden war für mich nicht deutlich erkennbar. Es gab einige Zeitsprünge, die ich oft nicht einordnen konnte bzw. bei denen es etwas länger gedauert hat, bis ich sie zuordnen konnte. Darüber hinaus war mir die verstrichene Zeit zwischen zwei Szenen oft nicht klar oder ich habe sie völlig anders eingeschätzt. Lag hier ein Tag, eine Woche oder gar noch länger dazwischen?
Das Buch ist mit knapp 500 Seiten eh schon sehr dick. Viele Informationen waren für meine Verhältnisse absolut nicht relevant und haben mir das Gefühl vermittelt, dass die Autorin die Geschichte in die Länge gezogen hat. Dass jedes neue Kapitel direkt unter dem letzten Satz des vorherigen Kapitels beginnt, hat mir auch nicht gut gefallen. Es wirkte hierdurch sehr gequetscht. Als hätten die 500 Seiten noch nicht ausgereicht, und das, obwohl schon sehr ausführlich erzählt wurde.
Abschließend noch etwas Positives: Ein Glossar finde ich immer sehr gut! Vor allem, weil ich es auch sehr schön finde, wenn typische Wörter oder Redewendungen nicht übersetzt werden. Hier wäre allerdings zu Beginn ein Hinweis gut gewesen, dass es ein Glossar gibt. Zudem waren meines Wissens leider nicht alle samischen Wörter im Glossar enthalten.
Alles in allem war dies leider kein Buch für mich. Grundsätzlich glaube ich, dass es unglaublich wichtig ist, Geschichten über (eher unbekannte) Völker, wie die Samen, zu erzählen. Allerdings hat mich diese Geschichte nur heruntergezogen und mir die Freude am Lesen genommen.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Nette Geschichte mit Potential nach oben

Die unsinkbare Greta James
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Im Diana Verlag erschien am 13. Oktober 2022 „Die unsinkbare Greta James“ von Jennifer E. Smith. Der Klappentext verspricht eine Geschichte über eine Musikerin, die aufgrund des plötzlichen Todes ihrer ...

Im Diana Verlag erschien am 13. Oktober 2022 „Die unsinkbare Greta James“ von Jennifer E. Smith. Der Klappentext verspricht eine Geschichte über eine Musikerin, die aufgrund des plötzlichen Todes ihrer Mutter einen Zusammenbruch hatte, ihren Vater, dessen Leben durch den Tod seiner Frau auf den Kopf gestellt wurde und Ben, der aus anderen Gründen ebenso an einem Scheidepunkt in seinem Leben steht. Eine Schiffsreise durch Alaska soll den Protagonisten dabei helfen, ihren Träumen zu folgen.
Ich habe gut und schnell in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil und die meist recht kurzen Kapitel machen mir das Lesen besonders leicht.
Sowohl Greta als auch Ben sind mir sehr sympathisch. Er wirkt auf den ersten Blick recht einfach gestrickt, hat aber auch sein Päckchen zu tragen. Greta ist mal eine abwechslungsreiche Figur. Nicht die klassische verlieben/heiraten/Kinder Geschichte. Ich mag es, dass sie (zumindest augenscheinlich) mit ihrem Leben so zufrieden ist, wie es ist. Die Freunde ihrer Eltern sind tolle Nebencharaktere, ebenso wie ihr kleiner Fan! Mein absolutes Highlight ist die Sonnencreme-Oma 😉
Vom Klappentext her, hatte ich etwas anderes von der Story erwartet. Hier war ich vor allem davon überrascht, dass sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff abspielt. Ich hätte hier eher an ein Segelboot oder ähnliches gedacht. Außerdem hatte ich mir mehr Beschreibungen der „atemberaubenden Natur Alaskas“ erhofft.
Mir hat das Buch insgesamt ganz gut gefallen. Es hat mich jedoch auch nicht vom Hocker gerissen. Zum Teil war die Geschichte etwas langatmig. Andererseits haben sich die Beziehungen, sowohl zwischen Greta und Ben als auch zwischen Greta und Conrad, zu schnell (etwas unrealistisch) entwickelt.
Das Ende wiederum hat mir gut gefallen. Da ich einen Aspekt der Entwicklung der Geschichte von Anfang an als nicht zwingend notwendig für das Buch empfunden habe, gefällt mir hier das offene Ende. Klingt womöglich etwas kryptisch, aber ich wollte es gerne erwähnen und trotzdem nicht spoilern. Ich hoffe, man versteht es, wenn man das Buch gelesen hat.
An sich eine nette Geschichte, obwohl ich vom Klappentext mit einer völlig anderen Erwartung an das Buch herangegangen bin.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Eine queere Liebesgeschichte – über den Tod hinaus

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug ...

„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug kennen und lieben lernen. Doch plötzlich stirbt Ash. Für sie ist jedoch klar, dass das noch nicht das Ende ihrer Liebesgeschichte sein kann.
Ich finde es gut, dass das Originalcover übernommen wurde – auch wenn es mir nicht sonderlich gut gefällt (es ist mir einfach zu pink/einfarbig). Die Gestaltung innerhalb des Buches und vor allem der farbige Buchschnitt in der ersten Auflage gefallen mir wiederum recht gut. Obwohl ich auch hier sagen muss, dass der Fokus auf die „Bienen und Blumen“ etwas stark ist, da dieses Thema im Buch nur ein einziges Mal aufgegriffen wird. Schade hingegen finde ich, dass der Titel verändert wurde. Und das, obwohl es weiterhin ein englischer ist. Das erschließt sich mir leider nicht ganz. Auch bei der Altersangabe bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Buch bereits für Leser ab 14 Jahren geeignet ist.
Mir ist der Einstieg in die Geschichte auch sehr leichtgefallen. Was unter anderem an dem einfachen/leichten Schreibstil, aber auch den doch recht übersichtlich gestalteten Seiten liegt.
Ich mag es, wenn Bücher mit einem Prolog mit einem kurzen Einblick in die Zukunft anfangen. Das steigert die Spannung meistens enorm. Bei der Wiederholung im späteren Verlauf hätte es eine gekürzte Version davon sicher auch getan. So macht es den Anschein, als hätten noch ein paar Seiten gefüllt werden müssen. Zusätzlich dazu, dass meiner Meinung nach eh schon eine recht große Schriftart und Zeilenabstände verwendet wurden.
Auch wenn Ash bisher wohl nicht sehr viel Glück in der Liebe hatte, erscheint mir die Beziehung mit Poppy doch etwas zu einfach. Grundsätzlich freut es mich für sie, da mir alle Protagonisten recht sympathisch sind, jedoch empfinde ich es etwas unrealistisch. Die Beziehung zwischen den beiden ist mir insgesamt etwas zu perfekt.
Es gab eine Szene, die ich hier nicht nennen möchte, um niemanden zu spoilern, die mich etwas verstört hat. Sie war meiner Meinung nach sehr seltsam, wenn nicht sogar makaber.
Ich finde es sehr schade, dass im weiteren Verlauf der Geschichte, die Nebenprotagonisten, allen voran Ash´s Familie, kaum noch eine Rolle spielen. Hier habe ich besonders ihre Schwester und auch ihre Mutter ins Herz geschlossen. Und hätte mir daher gewünscht, mehr über sie zu erfahren! So hatte ich das Gefühl, dass ein Handlungsstrang einfach offengelassen wurde/ins Nichts gelaufen ist.
Was mir auch mehrfach aufgefallen ist, und was mir leider auch nicht sonderlich gut gefällt ist, dass sich Ash recht schnell mit ihrem neuen "Leben" und all den damit einhergehenden Regeln abgefunden hat. Insgesamt fügen sich die Protagonisten sehr schnell dem Geschehen, ohne jemals etwas zu hinterfragen. Und auch so manche Reaktion war für mich nicht ganz realistisch.
Das offene Ende hat mir gut gefallen. So kann jeder seiner Kreativität noch etwas freien Lauf lassen. Den letzte Zeitsprung hätte ich, glaube ich, nicht mehr gebraucht. Es hat sich für mich etwas gezwungen angefühlt.
Insgesamt hat das Buch stark gestartet, dann jedoch etwas nachgelassen. Der Klappentext passt meiner Meinung nach nicht ganz zum Inhalt des Buches. Es war jedoch eine recht schöne Idee, die vielleicht an der einen oder anderen Stelle besser hätte umgesetzt werden können.

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