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Veröffentlicht am 14.11.2022

Gefühlvoll, spannend und süchtig machend - tolle Fortsetzung der "Westwell"-Reihe

Westwell - Bright & Dark
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den zweiten Band der Westwell-Reihe von Lena Kiefer handelt und die Bände nicht unabhängig voneinander lesbar sind.

Nachdem mir der erste Band ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den zweiten Band der Westwell-Reihe von Lena Kiefer handelt und die Bände nicht unabhängig voneinander lesbar sind.

Nachdem mir der erste Band der Westwell-Reihe trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen hat und vor allem der Cliffhanger am Ende unglaublich fies war, habe ich mich umso mehr auf den zweiten Band der Reihe gefreut. Erst einmal mit Bright & Dark angefangen, war ich wieder sofort in der Geschichte rund Helena und Jessiah gefangen. Dabei konnte mich vor allem der Schreibstil von Lena Kiefer überzeugen, denn er ist, wie schon aus dem ersten Band gewohnt, locker leicht und trotzdem absolut fesselnd. Dabei beschreibt sie die Szenen sehr gefühlvoll, teilweise fast schon schmerzhaft und bringt doch immer wieder spannende und humorvolle Momente mit ein. Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus Helenas und Jessiahs Sicht erzählt wurden, wodurch man wieder einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat und vor allem ihre Entwicklung besser nachvollziehen konnte. Gerade deren innere Zerrissenheit, die phasenweise Hilfslosigkeit und die Wut wurden meiner Meinung nach sehr gut dargestellt, sodass die Geschichte zu einer reinen Achterbahn der Gefühle wurde.

"Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich." (Seite 400)

In meiner Rezension zum ersten Band habe ich noch bemängelt, dass der Grund für Helenas Rückkehr im Verlauf der Geschichte etwas verloren gegangen ist. Das hat sich im zweiten Band zum Glück wieder etwas geändert und Helena hat die Ermittlungen rund um Valeries und Adams Tod wieder voran getrieben. Gerade dadurch gab es immer wieder Wendungen, die für mich teilweise sehr unvorhersehbar waren und die Geschichte nur noch interessanter gemacht haben. Natürlich gipfelte die ganze Thematik wieder in einem fiesen Cliffhanger, der die Vorfreude auf den abschließenden Band aber umso mehr steigert.

Helena war mir ja schon im ersten Band sehr sympathisch und dieser Eindruck hat sich nur noch verstärkt. Obwohl sie nach der Trennung von Jess sehr verletzt ist und sich einsam fühlt, tritt sie meiner Meinung nach nochmal selbstbewusster auf und macht im Verlauf der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung durch. Sie setzt sich für ihre Ziele ein - auch wenn es ihren Eltern missfällt -, folgt ihrem Wunsch nach Freiheit und weiß aber gleichzeitig auch, wann sie sich lieber zurückziehen sollte. Es war einfach toll mitzuverfolgen, wie sie immer mehr für sich selbst einsteht und ihren ganz eigenen Weg geht.
Auch Jess mochte ich wieder sehr gerne. Auch er hat noch sehr an der Trennung zu knabbern und möchte am liebsten gar nicht in New York sein. Dennoch bleibt er, erfüllt seine Pflichten gegenüber der Familie und kümmert sich rührend um seinen Bruder. Außerdem flüchtet er sich in seine vielen Projekte, denen er mit voller Leidenschaft nachgeht. Ehrlich gesagt war mir das aber auch manchmal etwas zu viel des Guten, denn gerade in diesen Szenen hat er auf mich fast unnahbar gewirkt. Dennoch gab es auch immer wieder die Szenen, in denen mich Jess vollkommen von sich überzeugen konnte. Denn er ist sehr einfühlsam, handelt selbstlos und würde alles für seine Liebsten tun.
Nach dem Ende vom ersten Band gab es in Bright & Dark eher wenige Szenen, in denen sich Helena und Jess wirklich sehen konnten. Und wenn es doch welche gab, waren diese umso intensiver, teilweise fast schon schmerzhaft sowie voller aufgestauter und verletzter Gefühle. Die Anziehung zwischen den beiden war die ganze Zeit spürbar und man wünscht den beiden einfach nur ein Happy End.

"Hoffnung machte sich in mir breit, genau wie Angst. Zwei Gefühle, die schon immer mit Jess verknüpft gewesen waren, weil wir waren, wer wir waren - und dennoch wollten, was wir wollten." (Seite 194)

Aber es gab nicht nur ein Wiedersehen mit Helena und Jess, sondern auch mit sämtlichen anderen Charakteren, die wir schon im ersten Band kennenlernen durften. Ehrlich gesagt waren mit Trish und Helenas Eltern in diesem Band fast noch unsympathischer, falls das überhaupt möglich ist. Ganz anders sah es da mit den Geschwistern der beiden aus. Jessiahs Eli ist einfach ein toller Junge, der vor allem auch sehr aufmerksam ist. Auch Lincoln, Helenas älterer Bruder, konnte mich in diesem Band mehr von sich überzeugen, denn im Grunde steht er immer hinter seiner Schwester und möchte nur das Beste für sie. Ich mochte es sehr gerne, wie sich deren Geschwisterbeziehung nochmal weiter entwickelt hat. Ganz besonders hat es mich gefreut, dass es ein Wiedersehen mit zwei Charakteren aus Lena Kiefers Don't Love Me-Reihe gab, die meiner Meinung nach sehr authentisch in die Geschichte eingebunden wurden.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder unglaublich gut. Es ist, wie schon Band 1, sehr schlicht gehalten und wirkt durch die geprägten Ornamente und die goldene Schrift doch sehr edel. Ich finde es einfach total schön wie die beiden Bücher nebeneinander im Regal aussehen.

Alles in allem hat mir auch Band zwei der Westwell-Reihe unglaublich gut gefallen - wenn nicht sogar fast noch ein bisschen besser als Band eins! Die Geschichte rund um Helena und Jess war wieder sehr gefühlvoll, spannend und vor allem hat sie wieder eine richtige Sogwirkung auf mich entfaltet. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren wie es mit den beiden weiter geht.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Gelungener Auftaktband, der vor allem durch spannende und gefühlvolle Szenen besticht

Westwell - Heavy & Light
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Helena Weston verfolgt nach ihrer Rückkehr nach New York ein Ziel: sie möchte den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, die vor zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrem Freund Adam tot in einer Hotelsuite ...

Helena Weston verfolgt nach ihrer Rückkehr nach New York ein Ziel: sie möchte den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, die vor zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrem Freund Adam tot in einer Hotelsuite gefunden wurde. Denn Adams Familie hat alles daran gesetzt, die Welt glauben zu lassen, dass Valeria die Schuld an dem schicksalshaften Tod trägt. Doch Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester und auf dem Weg zur Aufklärung, trifft sie ausgerechnet auf Jessiah Coldwell, Adams Bruder, an den sie immer öfter denken muss..

Helena Weston mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie ist nach zwei Jahren zurück in New York und obwohl sich die Stadt nach Valeries Tod nicht mehr ganz nach ihrem Zuhause anfühlt, setzt sie alles daran, um bleiben zu dürfen. Vor allem aber hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Valeries Ruf wiederherzustellen und begibt sich dafür auch in die ein oder andere brenzlige Situation. Dabei tritt sie vor allem sehr selbstbewusst auf und schreckt vor nichts zurück. Dennoch ist auch eine gewisse innere Zerrissenheit bei Helena spürbar, denn obwohl sie ihrem Plan nachkommen möchte, will sie auch ihre Familie nicht verärgern. So kam es auch zu der ein oder anderen Situation, in der sie meiner Meinung doch etwas zu schnell zurückgezogen hat.
Auch Jessiah Coldwell habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist nicht nur sehr einfühlsam, sondern auch sehr ehrlich. Dabei trägt er sein Herz am richtigen Fleck, ist selbstbewusst und charmant. Vor allem aber handelt Jessiah in den meisten Situationen sehr selbstlos und rücksichtsvoll, denn gerade für Menschen, die er liebt, und insbesondere für Eli würde er alles in Bewegung setzen. Gerade dieses Pflichtbewusstsein hat ihn dazu bewogen, nach New York zurückzukehren, obwohl er die Stadt am liebsten für immer verlassen möchte.
Obwohl zwischen Helena und Jessiah fast von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar war und ich die Dynamik der beiden total gerne mochte, ging mir die Entwicklung ihrer Liebe an einigen Stellen doch etwas zu schnell. Dennoch mochte ich es sehr gerne, wie das Versteckspiel der beiden und die Last, die sie mit ihrer Verbindung auf den Schultern tragen, umgesetzt wurde.

"Mir stockte der Atem, als ich erkannte, wie er mich anschaute - mit völliger Offenheit in den Augen und etwas, das alles in mir zum Flirren brachte. Ich hatte keine Ahnung, wieso ich mich in seiner Gegenwart so fühlte, gleichzeitig verletzlich und unbesiegbar." (Seite 249)

Neben Helena und Jessiah gestalten noch einige weitere Charaktere die Geschichte mit. Allen voran Malia und Thaz waren mir unglaublich sympathisch, denn sie waren immer für Helena und Jess da. Ganz anders sah es da mit den Familien der beiden aus. Während ich Jessiahs Mutter und Helenas Eltern als absolut nervig empfunden habe, konnte ich Helenas Bruder Lincoln nicht so ganz einschätzen. Mein einziger Lichtblick in der Familienkonstellation war war Jess' jüngerer Bruder Eli, den ich total mochte. Vor allem aber hat es mir beinahe das Herz gebrochen, als ich gelesen habe, was ihm in der Vergangenheit widerfahren ist.

Nachdem mich das erste Buch, welches ich von Lena Kiefer gelesen habe, nicht so ganz überzeugen konnte, bin ich ohne jegliche Erwartungen an den ersten Band der Westwell-Reihe heran gegangen und wurde von Beginn an positiv überrascht. Der Schreibstil von Lena Kiefer war nicht nur locker leicht, sondern auch absolut fesselnd, sodass ich das Buch phasenweise kaum aus der Hand legen konnte. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Helenas und Jessiahs Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat und vor allem ihre innere Zerrissenheit nach dem Tod ihrer Geschwister hautnah mitbekommen konnte. Gerade dadurch habe ich die Geschichte an vielen Stellen als äußerst gefühlvoll empfunden, ohne, dass es erdrückend wirkt. Denn es gab auch immer wieder spannungsgeladene Szenen rund um Helenas Aufklärungsversuche, bei denen sie immer wieder auf neue Geheimnisse und Intrigen stößt. Alles in allem hat Lena Kiefer hier eine tolle Mischung gefunden, sodass ich immer wissen wollte, wie es weiter geht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass es gegen Ende doch zu der ein oder anderen etwas langatmigen Szene kam und der Grund für Helenas Rückkehr nach New York etwas verloren gegangen ist. Dennoch würde ich am liebsten direkt mit Band zwei weiter machen, denn der Cliffhanger am Ende war einfach nur fies.

Außerdem mochte ich das Setting des Buches unglaublich gerne, denn New York und seine Upper Class wurden meiner Meinung nach toll in Szene gesetzt, wodurch sich bei mir nicht nur einmal die totalen Gossip Girl Vibes eingestellt haben. Außerdem hat es mir total gefallen, wie Lena Kiefer die unterschiedlichen Auffassungen von Helena und Jessiah über die Stadt aufgegriffen hat.

"New York war für manche zu groß, zu laut, zu viel. Aber ich liebte das. Ich liebte es, dass man hier vollkommen allein inmitten einer Menschenmenge sein konnte. Dass jede Kultur, jede Nationalität, jeder einzigartige Charakter ein Teil der Vielfalt war, die diese Stadt so lebendig machte." (Seite 37)

In das Cover des Buches habe ich mich schon verliebt, als ich es das erste Mal in der Vorschau gesehen habe. In echt finde ich es aber noch 100 Mal schöner, denn es wirkt durch die helle Farbgestaltung, den geprägten Ornamenten und der goldenen Schrift total edel.

Alles in allem hat mich der Auftakt der Westwell-Reihe trotz kleinerer Kritikpunkte von sich überzeugen können. Denn die Geschichte rund um Helena und Jessiah bestach nicht nur durch ein tolles Setting, sondern war auch gleichermaßen gefühlvoll und spannend. Ich freue mich schon auf die beiden weiteren Bände!

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Das Leben der Evelyn Hugo mit all seinen Facetten - eine klare Leseempfehlung

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Die New Yorker Journalistin Monique Grant kann ihr Glück kaum fassen: nachdem sie schon einige Artikel bei Vivant veröffentlichen durfte, wurde sie von Evelyn Hugo für ein Exklusivinterview ausgewählt. ...

Die New Yorker Journalistin Monique Grant kann ihr Glück kaum fassen: nachdem sie schon einige Artikel bei Vivant veröffentlichen durfte, wurde sie von Evelyn Hugo für ein Exklusivinterview ausgewählt. Zu Beginn tut sich Monique mit dieser Aufgabe etwas schwer, doch nach und nach wächst sie immer mehr über sich hinaus, steht für sich selbst ein und kitzelt immer wieder neue Informationen aus Evelyn Hugo heraus. Doch wer ist Evelyn Hugo überhaupt?

Mit Evelyn Hugo hat Taylor Jenkins Reid einen faszinierenden sowie vielschichtigen Charakter erschaffen. Die einstige Hollywood-Ikone lebt nach ihrem Rückzug aus dem Filmgeschäft sehr zurückgezogen in ihrem New Yorker Apartment und wirkte zu Beginn doch etwas unnahbar. Nach und nach hat sie sich aber immer mehr geöffnet und ich habe sie immer mehr in mein Herz geschlossen, denn sie hatte nicht nur einige Lebensweisheiten auf Lager, sondern ihr Lebensweg hat mich auch sehr beeindruckt. Sie hat es in den 50er-Jahren nach Hollywood gepackt und war doch noch nicht am Ziel ihrer Träume. Evelyn Hugo musste immer wieder für sich selbst einstehen, manchmal fragwürdige Handlungen vollbringen, wobei ihre sieben Ehemänner auch eine gewisse Rolle spielen, und für das kämpfen, was sie wollte. Obwohl das Leben einige Tiefen für sie bereit hielt, hat sie doch nie den Mut verloren und ist ihren Weg gegangen.

"Ich bin Evelyn." Sie ergreift meine Hand und schüttelt sie. Ich empfinde es als eine ganz besondere Form von Stärke, den eigenen Namen zu nennen, wenn man weiß, dass jeder im Raum, jeder auf der Welt ihn bereits kennt. (Seite 30)

Neben Monique und Evelyn gibt es auch einige Nebencharaktere, die eine mehr oder weniger große Rolle in Evelyns Lebensgeschichte spielen. Einige davon waren mir sympathisch - andere eher weniger. Um an dieser Stelle nicht zu spoilern, möchte ich auch gar nicht näher darauf eingehen.

Als ich gehört habe, dass Die sieben Männer der Evelyn Hugo auch auf Deutsch erscheint, habe ich mich total gefreut. Denn ich habe im Voraus nicht nur total viel Gutes über das Buch gehört, sondern auch schon ewig kein Buch mehr von Taylor Jenkins Reid gelesen, obwohl mir ihre Bücher eigentlich immer total gut gefallen haben. Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg aber dann erst einmal etwas schwer gefallen, obwohl sich der Schreibstil von Taylor Jenkins Reid eigentlich sehr angenehm lesen lässt. Dabei ist er sehr detailreich, wodurch nicht nur eine besondere Atmosphäre entsteht, sondern ich auch immer besser in die Geschichte rein gefunden habe. Besonders wird das Buch meiner Meinung auch durch den Wechsel der verschiedenen Erzählperspektiven. Einerseits werden die Geschehnisse rund um das Interview zwischen Monique und Evelyn in der Gegenwart wiedergegeben und andererseits taucht man gemeinsam mit Evelyn in ihre Vergangenheit ab, wodurch alles unglaublich nahbar wirkte. So bekam man nicht nur einen Einblick in das alte Hollywood mit seinem Glamour und den Skandalen, sondern lernt auch Evelyn und ihren vielschichtigen und faszinierenden Charakter viel besser kennen und durchlebt vor allem sämtliche Emotionen sowie Höhen und Tiefen mit ihr.

"Die Welt schenkt einem nichts, man muss es sich nehmen. Wenn sie eine Sache von mir lernen können, dann wahrscheinlich das." (Seite 49)

Unterbrochen werden diese beiden Erzählstränge immer wieder durch Zeitungsartikel, wodurch man die Geschehnisse zeitlich gut einordnen konnte. Zugegebenermaßen hat sich das Buch meiner Meinung nach an der ein oder anderen Stelle zwar etwas gezogen, aber letztendlich war es einfach nur spannend, den Entwicklungsprozess und vor allem den Lebensweg von Evelyn Hugo mitzuverfolgen. Dabei werden nicht nur wichtige Themen, gespickt mit jeder Menge Lebensweisheiten von Evelyn Hugo, angesprochen, sondern es kommt auch immer wieder zu unvorhersehbaren Wendungen und man bekommt immer wieder neue Facetten von der Hollywood-Ikone mit den sieben Ehemännern gezeigt, wodurch ich das Buch meist gar nicht aus der Hand legen wollte.

Die Sache mit Hollywood ist die: Es ist sowohl ein Ort als auch ein Gefühl. Wenn man dorthin geht, geht man nach Südkalifornien, wo die Sonne immer scheint und die schmutzigen Gebäude und Bürgersteige Palmen und Oangenhainen weichen. Aber man sucht auch das Leben, das in den Filmen dargestellt wird. (Seite 59 ff.)

Das Cover des Buches gefällt mir ganz gut. Vor allem stellt es eine tolle Verbindung her, denn die grünen Kleider spielen immer wieder eine Rolle im Buch. Schade finde ich nur, dass sich die Person auf dem Cover nicht unbedingt mit den Beschreibungen von Evelyn Hugo deckt.

Die sieben Männer der Evelyn Hugo ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das mich definitiv nicht enttäuscht hat. Das Buch konnte mich vor allem durch seine lebendige Erzählweise und der gelungenen Darstellung des vielschichtigen Charakters von Evelyn Hugo überzeugen - definitiv eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Die richtige Mischung aus Action, Spannung und Romance

Emerdale 1: Two Sides of the Dark
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Als Taylor auf Jo trifft, füllen sich die beiden sofort auf einer Wellenlänge, denn Taylor will ihre Vergangenheit in Emerdale hinter sich lassen und Jo findet nach einem Unfall immer mehr zurück ins Leben. ...

Als Taylor auf Jo trifft, füllen sich die beiden sofort auf einer Wellenlänge, denn Taylor will ihre Vergangenheit in Emerdale hinter sich lassen und Jo findet nach einem Unfall immer mehr zurück ins Leben. Doch konnte Taylor Emerdale wirklich entfliehen?

Taylor ist unter der Kennung C8 in einem auf Genmanipulation spezialisierten Forschungslabor aufgewachsen und wurde dort zu einem Supersoldaten ausgebildet. Nun versucht sie nach der Flucht aus Emerdale in der realen Welt zurecht zu kommen. Dabei lernt man sie vor allem als eine toughe, selbstbewusste und loyale Person kennen, die sich von nichts unterkriegen lässt und ihr Schicksal am liebsten selbst in die Hand nimmt. Dennoch merkt man auch, dass die Geschehnisse in Emerdale nicht spurlos an ihr vorbei gegangen sind, denn hin und wieder wirkt Taylor sehr verschlossen.
Jonathan hingegen war früher ein gefeierter Schauspieler. Nach einem folgenschweren Unfall muss er sich nun ein neues Leben aufbauen und vor allem zu Beginn wirkt er sehr zurückgezogen und griesgrämig. Nach und nach öffnet Jo sich aber immer mehr und vor allem gegenüber ist er total charmant und liebevoll.
Die Beziehung zwischen Taylor und Jo entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo und es war schön mitzuverfolgen, wie sich die beiden einander immer mehr öffnen und vertrauen.

Mit jeder Sekunde, die ich heute mit ihm verbracht hatte, war die Taylor aus Emerdale weiter in den Hintergrund gerückt, ganz einfach, weil Jo sich davorgeschoben hatte. (Position 1245)

Neben Taylor und Jo lernt man noch einige andere Charaktere kennen. Vor allem Vincent, Jonathans ehemaliger Bodyguard und bester Freund, hat die Geschichte immer wieder aufgelockert. Vor allem aber war er Taylor und Jo immer eine große Stütze, was man von den anderen Charakteren nicht gerade behaupten kann. Allen voran Jos Mutter und seine Ex-Freundin Melissa fand ich einfach nur nervig. Auch Dr. Kellish, welcher gemeinsam mit Taylor aus Emerdale geflohen ist, konnte ich nicht so ganz einschätzen. Genau so ging es mir mit den anderen Dales, wessen Fähigkeiten man im Laufe der Geschichte immer mehr kennenlernt.

Eigentlich entspricht Two Sides of the Dark gar nicht meinem eigentlichen Lesegeschmack und trotzdem wollte ich das Buch unbedingt lesen, weil mich der Klappentext und die Thematik mit der Genmanipulation sofort angesprochen haben. Der Einstieg in die Geschichte ist mir dann auch sehr leicht gefallen, denn nicht nur der locker leichte Schreibstil der Autorin hat es mir einfach gemacht, sondern vor allem auch der actionreiche Prolog. So ist man direkt im Geschehen und möchte einfach nur wissen, wie es weiter geht. Nachdem mir der Beginn also total zugesagt hat, wurde die Geschichte erstmal etwas ruhiger und an der ein oder anderen Stelle auch etwas langatmig. Dadurch konnte man die Charaktere allerdings auch recht gut kennenlernen, was vor allem dadurch verstärkt wurde, dass die Geschichte abwechselnd aus Taylors und Jos Sicht erzählt wurde. So hatte man einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Charaktere, wobei ich mir von Taylor noch ein paar mehr Hintergrundinfos zu Emerdale erwartet hätte. Etwa nach der Hälfte wurde die Geschichte dann wieder spannender und hielt die ein oder andere Wendung bereit, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte. Vor allem das Ende war dann nochmal richtig fies und ich bin schon ganz gespannt, was uns in Band zwei alles erwarten wird.

Ich war eine verdammte, tickende Zeitbombe. Und irgendwann würde ich hochgehen. (Position 514)

Das Cover des Buches finde ich eigentlich ganz schön - auch wenn ich in der Buchhandlung wahrscheinlich nicht sofort danach gegriffen hätte.

Insgesamt konnte mich Two Sides of the Dark trotz kleinerer Kritikpunkte mit der richtigen Mischung aus Action, Spannung und auch Romance überzeugen und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Tolle Mischung aus einer locker leichten Liebesgeschichte und ernsten Thematiken - ein toller Abschluss der Reihe

Heart Story
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Anna Sun steht vor einer schweren Krise: sie ist nicht nur musikalisch blockiert und bangt um ihre Karriere als Violinistin, sondern wird auch noch von ihrem Freund in eine offene Beziehung versetzt. Wütend ...

Anna Sun steht vor einer schweren Krise: sie ist nicht nur musikalisch blockiert und bangt um ihre Karriere als Violinistin, sondern wird auch noch von ihrem Freund in eine offene Beziehung versetzt. Wütend verabredet sie sich zu einem One-Night-Stand und trifft dabei auf Quan Diep, der eigentlich gar nicht zu ihr passen mag. Doch nach und nach merkt sie, dass Quan genau der Mann ist, den sie gesucht hat..

Anna Sun hat ihr Hobby als Violinistin zum Beruf gemacht und wurde durch ein viral gegangenes YouTube-Video zu einer Social Media Berühmtheit. Doch während sie sich früher regelrecht in die Musik geflüchtet hat, steckt sie nun in einer musikalischen Blockade und bekommt kaum mehr eine Tonleiter hin. Doch nicht nur das baut enormen Druck auf sie auf, sondern auch das Gefühl, irgendwie anders zu sein. Sie versucht sich immer an ihre Mitmenschen anzupassen, das Richtige zu sagen und zu machen und verliert sich dadurch auch ein Stück weit selbst. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Anna durch eine Diagnose nicht nur neuen Mut fassen konnte, sondern im Laufe der Geschichte auch gelernt hat, immer mehr für sich selbst einzustehen - auch wenn das ihren Mitmenschen nicht gefallen hat.
Eine besondere Stütze war ihr dabei Quan Diep. Der CEO einer Kinderbekleidungsfirma, die er mit seinem besten Freund betreibt, ist nicht nur charmant, sondern auch liebevoll, loyal und sehr einfühlsam. Obwohl Quan selbst eine schwere Zeit durchmachen musste, ist er immer für seine Mitmenschen da und stellt sein eigenes Wohlbefinden hintenan. Dabei merkt man aber auch, dass seine jüngere Vergangenheit definitiv Spuren hinterlassen hat und er noch nicht ganz mit sich im Reinen ist, denn er rennt wortwörtlich zu gerne vor seinen Problemen davon und bringt sich an seine körperlichen Grenzen.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem sehr langsamen und dadurch auch authentischen Thema. Vor allem zu Beginn war es fast schon amüsant mitzuverfolgen, wie die beiden Mal um Mal um ihr geplantes One-Night-Stand gebracht werden. Aber genau diese gemeinsame Zeit schweißt die beiden auch immer mehr zusammen und ich mochte die Chemie zwischen ihnen unglaublich gerne. Man hat einfach gemerkt, wie gut sich die beiden gegenseitig tun.

"Ich weiß", antwortet er, und in seiner Miene ist eine Müdigkeit, die andeutet, dass er es wirklich versteht. "Aber ich glaube dir. Das ist doch etwas, oder?" "Ja", flüstere ich. Das ist etwas. Und jetzt gerade fühlt es sich an wie alles. (Seite 166)

Nebencharaktere gab es in diesem Buch gar nicht so viele, aber um ehrlich zu sein, haben mir die Vorhandenen auch gereicht. Annas Familie fand ich nämlich einfach nur ganz, ganz schrecklich. Vor allem ihre Schwester mit ihrer arroganten und verständnislosen Art konnte ich mit jeder Seite weniger leiden und mir tat es einfach nur leid, wie Anna unter den toxischen Familienverhältnissen gelitten hat. Im Gegensatz zu Anna konnte Quan auf ein stabiles Umfeld zählen, auch wenn man davon eher wenig mitbekommen hat. Vor allem aber sein bester Freund und Geschäftspartner Michael, den man schon aus Band 1 kannte, war ihm zu jeder Zeit ein guter Freund und unterstützte ihn, wo er nur konnte.

Heart Story ist so ein Buch, auf das ich mich schon eine gefühlte Ewigkeit gefreut habe und an das ich in gewisser Weise auch recht hohe Erwartungen hatte, weil mir die beiden Vorgänger Kissing Lessons und Love Challenge richtig gut gefallen haben. Vorweg gesagt: ich wurde auch definitiv nicht enttäuscht.
Erst einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen, denn Helen Hoangs Schreibstil ist locker leicht und lässt sich dadurch sehr angenehm lesen. Etwas überrascht hat mich zu Beginn, dass die Geschichte, anders als seine beiden Vorgänger, aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Dadurch konnte ich mich nicht nur total gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten hineinversetzen, sondern die Perspektive unterstreicht auch, dass es sich hierbei nicht nur um Fiktion, sondern gleichzeitig zu Teilen auch um Helen Hoangs ganz persönliche Geschichte handelt.
Dabei ist die Geschichte von Anna und Quan in drei Teile gegliedert: Vorher, Währenddessen und Danach. Während die Geschichte im ersten Teil noch sehr locker, romantisch und teilweise auch zuckersüß ist und ich gebannt das Kennenlernen von Anna und Quan verfolgt habe, wird die Geschichte im zweiten Teil immer schwerer. Zwar gibt es auch hier noch viele tolle Momente, aber man wird als Leser auch auf eine Achterbahn der Gefühle genommen. Denn plötzlich steht nicht mehr die zarte Beziehung von Anna und Quan im Vordergrund, sondern so viel wichtigere und vor allem auch ernste Themen, die definitiv keine leichte Kost sind. Ich habe nur so mit Anna mitgefühlt und sie für ihr Durchhaltevermögen bewundert. Gleichzeitig gibt Helen Hoang dem Leser hiermit aber auch eine wichtige Message mit auf den Weg: Es ist okay, "Nein" zu sagen und auf sein eigenes Wohl zu achten.

"In diesen modernen Zeiten wird den Leuten gesagt, sie hätten das Recht, Nein zu sagen, wann immer sie wollen, aus welchen Grund sie auch immer wollen. Wir können Neins wie Konfetti von unseren Lippen regnen lassen."(Seite 235)

Während mir also die ersten beiden Teile total gut gefallen habe, stehe ich dem letzten Teil "Danach" etwas zwiegespalten gegenüber, denn dieser war nicht nur relativ kurz, sondern hat auf mich leider doch etwas abgehackt gewirkt. Es gab relativ viele Zeitsprünge, was zwar aufgrund der Thematik realistisch gewirkt hat, mir aber auch das Lesen etwas schwer gemacht hat. Zudem haben mir hier teilweise die Kapitel aus Quans Sicht gefehlt, aber das ist Meckern auf hohem Niveau und passt irgendwie auch zur persönlichen Note des Buches.
Das Cover des Buches ist, wie auch schon seine beiden Vorgänger, mit dem schönen Blumendesign und der metallisch schimmernden Schrift sehr schlicht gehalten und gefällt mir durch seine Farbgestaltung einfach richtig gut. Vor allem finde ich es toll, dass sich die Gestaltung mit den Blumen auch durch die einzelnen Kapitel zieht.

Obwohl Heart Story doch irgendwie anders als seine beiden Vorgänger war, konnte mich auch der dritte Band der Kiss, Love & Heart-Trilogie von sich überzeugen. Vor allem die Charaktere, aber auch die tolle Mischung aus einer locker leichten Liebesgeschichte und ernsteren, tiefgründigen Themen haben mir total gut gefallen. Wenn ihr die Reihe noch nicht gelesen habt, solltet ihr das schnellstens nachholen. Ich kann sie euch nur von Herzen empfehlen.

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