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Veröffentlicht am 02.11.2021

Rückkehr nach Green Valley

Find me in Green Valley
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Ich habe mich total gefreut, dass es mit "Find me in Green Valley" nochmal die Möglichkeit gab, in das kleine Örtchen in den Rocky Mountains zurückzukehren und altbekannte Charaktere wieder zu treffen, ...

Ich habe mich total gefreut, dass es mit "Find me in Green Valley" nochmal die Möglichkeit gab, in das kleine Örtchen in den Rocky Mountains zurückzukehren und altbekannte Charaktere wieder zu treffen, aber auch neue kennenzulernen. Sarah und Grayson waren meiner Meinung nach wieder richtig tolle Charaktere, die super miteinander harmoniert haben und von denen ich gerne noch viel mehr gelesen hätte. Vor allem die Backgroundstory von Sarah fand ich super interessant und leider viel zu kurz thematisiert. Trotzdem hat mich „Find me in Green Valley“ wieder total zum Wohlfühlen eingeladen und gut unterhalten. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mich jetzt endgültig von dieser tollen Reihe verabschieden muss.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Emotional, tiefgründig und vielschichte Charaktere - ein weiteres Jahreshighlight

Regenglanz
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Eigentlich möchte Simon sich für ein peinliches Tattoo nur ein Cover Up stechen lassen. Doch schon beim ersten Zusammentreffen knistert es gewaltig zwischen ihm und seiner Tätowiererin Alissa. Eigentlich ...

Eigentlich möchte Simon sich für ein peinliches Tattoo nur ein Cover Up stechen lassen. Doch schon beim ersten Zusammentreffen knistert es gewaltig zwischen ihm und seiner Tätowiererin Alissa. Eigentlich sind beide aus unterschiedlichsten Gründen nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Aber können sie der Anziehung widerstehen?

Alissa wirkt im ersten Moment nicht nur sympathisch und aufgeschlossen, sondern vor allem auch sehr tough. Sie studiert Kunst und arbeitet nebenbei als Tätowiererin. In ihrem Job kämpft sie nicht nur erfolgreich gegen sämtliche Vorurteile (meist von männlichen Kunden) an, sondern kann vor allem auch ihrer Leidenschaft, der Kunst, nachgehen. Man kann förmlich spüren, wie sehr sie dafür brennt. Nach und nach merkt man allerdings auch, dass so viel mehr hinter der toughen Fassade steckt. Ihr familiärer Hintergrund belastet Alissa nämlich sehr, wobei sie diese Gefühle auch offen zur Schau trägt und allmählich einen Weg findet, damit umzugehen.
Aber nicht nur Alissa ist total sympathisch, sondern auch Simon. Er treibt gerne und viel Sport, studiert Sport und arbeitet neben dem Studium als Barkeeper. Simon ist einfach ein richtiger Sonnenschein - humorvoll, charmant, einfühlsam und äußerst rücksichtsvoll. Dabei hat mir vor allem sein Umgang mit Alissa gefallen, denn er drängt sie nie, sondern steht ihr immer unterstützend zur Seite. Dabei hat Simon selbst mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, wobei ich hierzu gerne noch etwas mehr gelesen hätte.
Obwohl zwischen den beiden Charakteren von Anfang an eine gewisse Anziehung geherrscht hat, hat sich die Beziehung doch in einem sehr authentischen Tempo entwickelt. Dabei hat mir vor allem die Dynamik zwischen den Charakteren gefallen. Sie haben sich Zeit gelassen, sich richtig kennenzulernen, haben Witze gerissen, aber auch Verständnis füreinander gezeigt und vor allem auch in schwierigen Situationen miteinander kommuniziert.

Simons Arme legen sich noch etwas fester um mich. Und als er sein Kinn auf meinen Kopf legt, habe ich das Gefühl, noch nie so perfekt in die Arme eines anderen Menschen gepasst zu haben. (Seite 301)

Aber nicht nur Alissa und Simon habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sondern auch sämtliche Nebencharaktere des Buches. Vor allem Alissas beste Freundinnen Leo und Calla waren einfach nur toll und mir hat es total gefallen, wie ehrlich sie jederzeit miteinander umgegangen sind und sich gegenseitig unterstützt haben. Genau diesen Zusammenhalt konnte man auch bei Simons Familie sehen, wodurch sie alle sehr herzlich und aufgeschlossen wirkten. Der heimliche Star war dabei allerdings Oma Lotte. Etwas anders sah es da bei Alex, Simons bestem Freund aus, den ich irgendwie nicht so ganz einschätzen konnte. Aber auch er hat gezeigt, dass es immer hinter Simon steht, wenn es darauf ankommt.

Regenglanz ist eines dieser Bücher, auf das ich schon seit Wochen hin gefiebert habe und auch definitiv nicht enttäuscht wurde. Erst einmal mit dem Buch angefangen, war ich sofort in der Geschichte von Alissa und Simon gefangen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Der Schreibstil von Anya Omah lässt sich nämlich sehr angenehm lesen und ist dabei sowohl atmosphärisch als auch detailreich, ohne überladen zu wirken. Vor allem zu Beginn ist die Geschichte zudem locker leicht und sehr humorvoll, wobei man ziemlich schnell merkt, dass so viel mehr hinter den beiden Charakteren steckt. So hat es die Autorin geschafft, die unterschiedlichsten Gefühle in mir hervorzurufen. Ich habe gelacht, mit den Charakteren mit gefiebert, mich gefreut, aber auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Dies wurde vor allem dadurch verstärkt, dass die Geschichte abwechselnd aus Alissas und Simons Sicht erzählt wurde, wodurch man die Emotionen hautnah miterleben konnte. Besonders gut hat mir außerdem gefallen, dass es immer wieder Wendungen gab und auch einige wichtige Themen eingebunden wurden, weshalb die Geschichte niemals langweilig wurde und auch mit einer gewissen Tiefgründigkeit bestach. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Geschichte auf den letzten 100 Seiten fast einen Ticken zu dramatisch wurden. Aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau, denn die Geschichte findet mit dem Epilog einen runden Abschluss.

"Es ist in Ordnung, falls du das nicht bist. Wenn wir zusammen sind - in welcher Form auch immer -, kannst du sein, wer, was und wie du willst. Du brauchst dich niemals zu verstellen, okay?" (Seite 314)

Aber nicht nur die vielschichten Charaktere und der tolle Schreibstil konnten mich überzeugen, sondern auch das gesamte Setting des Buches. Durch den bereits erwähnten detailreichen Schreibstil hatte ich nicht nur einmal das Gefühl, dass ich mit den beiden Charakteren bei Simons Familie am Mittagstisch sitze oder die (verborgenen) Sehenswürdigkeiten Hamburgs erkunde. So konnte man die Stadt nochmal auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernen, wodurch ich am liebsten in den nächsten Zug Richtung Hansestadt gestiegen wäre. Des Weiteren hat mir gefallen, dass immer wieder Tattoos und insbesondere Kunst thematisiert wurden. Dabei fand ich es schon fast etwas schade, dass der erste Aspekt im Verlauf der Geschichte immer mehr in den Hintergrund gerückt ist.

Das Cover des Buches finde ich traumhaft schön - vor allem auch, weil es auch eine tolle Verbindung zur Geschichte herstellt. Der farbige Buchschnitt tut dabei sein Übriges. Ich kann es kaum erwarten, dass die Reihe vollständig in meinem Regal steht.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich trotz kleinerer Kritikpunkte in Regenglanz ein weiteres Jahreshighlight gefunden habe. Die Geschichte von Alissa und Simon war so voller Emotionen, tiefgründig, aber eben auch einfach wunderschön. Vor allem aber haben mich die authentischen und vielschichten Charaktere überzeugt und ich freue mich schon darauf im Februar wieder in den hohen Norden reisen zu können.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite - ein gelungener Jugendthriller

Watched. Du sollst (nicht) lügen
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Renas Freund Joe ist tot und sie ist schuld daran. Von ihren Mitschülern wird sie daraufhin gemieden und doch gibt es eine Person, die Rena immer wieder Nachrichten schickt und sie zu seltsamen Aufgaben ...

Renas Freund Joe ist tot und sie ist schuld daran. Von ihren Mitschülern wird sie daraufhin gemieden und doch gibt es eine Person, die Rena immer wieder Nachrichten schickt und sie zu seltsamen Aufgaben herausfordert. Wenn sie diese nicht erfüllt, nimmt Lucifer Rache. Kann Rena dieses grausame Spiel noch abwenden?

Mit Rena lernt man eine Protagonistin kennen, die momentan keine einfache Zeit durchmacht. Zum einen trauert sie nach Joes Tod noch sehr und trägt einen riesen Haufen voller Schuldgefühlen mit sich herum und zum anderen wird sie von ihren Mitschülern sowie (ehemaligen) Freunden aufgrund der Umstände seines Todes gemieden. Dabei hatte ich über weite Strecken des Buches das Gefühl, dass ich Rena nicht so ganz einschätzen konnte. Auf der einen Seite hatte ich durch Lucifers Aufgaben total Mitleid mit ihr und habe fasziniert beobachtet, mit welcher Stärke sie das Ganze durchsteht, aber auf der anderen Seite konnte man durch einige Rückblicke auch einen Blick auf die "frühere" Rena erhalten, die teilweise sehr arrogant und rücksichtslos gehandelt hat. Das hat die Geschichte meiner Meinung nach allerdings umso spannender gemacht und mir hat es gefallen, welche Entwicklung Rena durchgemacht hat und vor allem, dass sie sich eingestanden hat, nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.

Neben Rena lernt man allerdings auch noch einige Nebencharaktere kennen. Nicht nur Renas Familie, bestehend aus ihren Eltern und ihrer Schwester Lou, spielen eine große Rolle, sondern auch sämtliche Mitschüler sowie frühere Freunde von Rena. Dabei hat es mir vor allem gefallen, dass einige Charaktere von der Autorin und vor allem ihre Beziehung zu Rena nochmal besonders beleuchtet wurden, sodass man sich ein gutes Bild machen konnte und die Charaktere teilweise sehr vielschichtig gewirkt haben. An dieser Stelle möchte ich allerdings nicht zu viel verraten, denn was es mit den ganzen Charakteren auf sich hat, müsst ihr selbst rausfinden.

"Dieser Song gibt mir den Rest. Ja, ich bin alleine. In einem Meer aus Menschen. Menschen, die mich früher bewundert haben." (Seite 120)

Mit Watched - Du sollst (nicht) lügen habe ich seit einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder einen Jugendthriller gelesen. Dabei habe ich ehrlich zu sein erstmal zwei, drei Kapitel gebraucht, um mit dem Schreibstil von Chris Kaspar warm zu werden. Denn dieser ist zwar sehr jugendlich gehalten und lässt sich dadurch angenehm lesen, aber zeitgleich zu Beginn auch sehr sarkastisch (Hallo Besserwisserin!), woran ich mich erstmal gewöhnen musste. Nach und nach konnte mich die Geschichte aber immer mehr in den Bann ziehen, weil sie zum einen unglaublich spannend war und es der Autorin durch die teils krassen Machenschaften von Lucifer zum anderen auch gelungen ist eine finstere Stimmung herzustellen. Dabei hat es mir vor allem gefallen, dass die Geschichte zum Großteil aus Renas Sicht erzählt wurde, welche durch einige Kapitel aus Lucifers Sicht ergänzt wurden, aber es auch ab und zu Kapitel aus Joes Sicht gab. So wurden rückblickend nicht nur stückchenweise die Geschehnisse rund um Joes Tod aufgedeckt, sondern man hatte als Leser*in auch das Gefühl, dass man Lucifer immer mehr auf die Schliche kommt. Ich habe dabei gefühlt jeden Charakter mindestens einmal verdächtigt, bevor wieder eine neue Wendung kam und ich meine Theorie wieder verwerfen musste. So blieb die Geschichte bis zum Schluss spannend und auch das Ende konnte mich doch sehr überraschen.

"Gedankenverloren reibe ich mir über die Handgelenke. Wüsste ich es nicht besser, würde ich glauben, unsichtbare Seile schnitten in meine Haut. Es wird Zeit, sie zu kappen und dem Puppenspieler ins Gesicht zu sehen." (Seite 147)

Die farbliche Gestaltung entspricht zwar nicht ganz meinem Fall, aber es zieht die Blick auf jeden Fall auf sich, sodass ich wahrscheinlich auch in der Buchhandlung danach gegriffen hätte.

Alles in allem ist Watched - Du sollst (nicht) lügen ein gelungener und vor allem ein durch die vielen Wendungen und Nebencharaktere sehr spannender Jugendthriller, den ich allen Fans dieses Genres nur ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Wenn der Plan nicht aufgeht..

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Nachdem ihre kleine Schwester Nika fast schon wieder auf einen Bad Boy reingefallen ist, verfolgt Lina einen Plan. Sie sucht sich den perfekten Herzbrecher auf Tinder aus und möchte deren Prinzip beweisen. ...

Nachdem ihre kleine Schwester Nika fast schon wieder auf einen Bad Boy reingefallen ist, verfolgt Lina einen Plan. Sie sucht sich den perfekten Herzbrecher auf Tinder aus und möchte deren Prinzip beweisen. Doch dann scheint nichts mehr so, wie sie es sich eigentlich gedacht hat..

Lina war mir zu Beginn mit ihrer verrückten Art eigentlich noch recht sympathisch und ich habe ihre Idee mit dem Bad Boy-Prinzip als recht spannend empfunden. Leider hat sich das doch ziemlich schnell geändert, denn die Studentin, die neben der Uni noch für ein Magazin schreibt, hat mich irgendwann mit ihren Aktionen einfach nur noch genervt. Sie hat ehrgeizig an ihrem Plan festgehalten, was ja prinzipiell eine gute Charaktereigenschaft ist, aber mir in diesem Kontext einfach too much war. Vor allem hat Lina dabei einfach so sehr in Schubladen gedacht und war dadurch sehr festgefahren in ihrer Meinung. Obwohl sie gegen Ende noch eine tolle, wenn auch sehr späte und abrupte Entwicklung durchgemacht hat und man die Gründe für ihr Verhalten nachvollziehen konnte, wurde ich doch nie so ganz mit ihr warm.
Mit Ben sah es hingegen ganz anders aus. Er war zu Beginn noch etwas verschlossen, aber nach und nach hat er sich als ein richtig toller Charakter entpuppt, der das Herz am richtigen Fleck trägt. Er ist einfühlsam, sehr charmant und hat die Geschichte mit seiner humorvollen Art immer wieder aufgelockert. Neben Lina ist Ben allerdings leider etwas blass geblieben, was ich sehr schade fand, denn seine Ansichten waren teilweise richtig interessant und er hat mich das ein oder andere Mal zum Nachdenken angeregt.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich oftmals einfach nicht nachvollziehen konnte, was Ben an Lina findet und warum er so an ihr festhält. Dennoch finde ich es gut, dass sich die Beziehung dadurch in einem authentischen Tempo entwickeln konnte, obwohl mir dabei auch etwas die Gefühle gefehlt haben.

Ich spürte, wie das Herz in seiner Brust heftiger gegen meine Hand pochte, und auch mein Herzschlag beschleunigte sich. Sie schlugen im Gleichtakt. Zwei Herzen - wie eins. (Seite 301)

Nachdem Lina ja nicht ganz so mein Fall war, mochte ich ihre Schwestern umso mehr. Nika und Kaia waren beide auf ihre eigene Art und Weise tolle Charaktere und ich freue mich schon auf deren Geschichten. Vor allem aber hat mir die Beziehung zwischen den Schwestern total gefallen. Auch Linas beste Freundin und Mitbewohnerin Emma mochte ich total gerne, obwohl ich nicht so ganz verstanden habe, warum sie Lina so lange in ihrem Vorhaben unterstützt hat. Etwas schade fand ich, dass man von Bens Familie und Freunden nicht so viel mitbekommen hat.

Um ehrlich zu sein habe ich sehr sehr lange gebraucht, um so richtig mit der Geschichte warm zu werden. Das lag keines Falls am Schreibstil von Michelle Schrenk, denn dieser hat sich sehr angenehm lesen lassen, sondern eher an Lina und ihrem Verhalten. Dennoch gab es auch immer wieder humorvolle, sehr atmosphärische und wunderschöne Momente, die mich zwischendurch immer wieder total in den Bann gezogen haben. Dabei hat mir vor allem Nürnberg als Setting total gut gefallen. Allerdings wurden mir selbst diese tollen Momente oftmals durch Linas anschließendes Verhalten kaputt gemacht, wodurch sich die Geschichte das ein oder andere Mal im Kreis gedreht hat. Schade fand ich dabei auch, dass die gesamte Geschichte nur aus Linas Sicht erzählt wurde, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gedanken bekommen hat, wobei diese dadurch nicht unbedingt nachvollziehbarer wurde. Hin und wieder hätte ich mir allerdings gerne einen Einblick in Bens Gedanken gewünscht. Trotzdem kam irgendwann endlich der Punkt, an dem mich die Geschichte immer mehr in den Bann ziehen konnte und ich Linas Verhalten doch etwas besser nachvollziehen konnte. Vor allem hat es mir gefallen, wie Michelle Schrenk letztlich mit den ganzen Vorurteilen aufgeräumt hat und den Leser so auch zum Nachdenken anregt.

Er schnitt mir das Wort ab. "Das ist Vergangenheit. Dinge passieren, manche bedeuten etwas, andere nicht. Aber ich bin mir sicher, sie alle bringen uns im Leben weiter." (Seite 304)

Das Cover des Buches gefällt mir total gut - vor allem, weil ich die Farbgestaltung echt gerne mag. Besonders schön finde ich auch, dass sich die Gestaltung teilweise auch innen weiterzieht und es immer wieder schöne Handletterings zu entdecken gibt.

Insgesamt konnte mich der Auftakt der neuen New Adult-Reihe von Michelle Schrenk leider nicht ganz überzeugen, was vor allem an der Protagonistin Lina und ihrem Verhalten lag. Dennoch mochte ich den Schreibstil sowie das Setting des Buches, weswegen ich der Reihe wohl nochmal eine Chance geben werde.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Diese Charaktere, der Schreibstil und das Setting - definitiv ein Jahreshighlight!

Where the Roots Grow Stronger
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Nach drei Jahren kehrt Fiona nach Shetland und damit in ihre Heimat zurück. Dort trifft sie nicht nur wieder auf ihre Schwestern Nessa und Effie, sondern auch auf ihre erste große Liebe Connal und schon ...

Nach drei Jahren kehrt Fiona nach Shetland und damit in ihre Heimat zurück. Dort trifft sie nicht nur wieder auf ihre Schwestern Nessa und Effie, sondern auch auf ihre erste große Liebe Connal und schon bald muss sie erkennen, dass ihr Weggang tiefere Spuren hinterlassen hat, als sie dachte..

Fiona ist ein Charakter, den ich zwar sehr mochte, aber auch erstmal etwas warm werden musste. Sie wollte mit ihrem Studium in Bristol einen Neuanfang wagen, aber hat es dennoch nicht richtig geschafft, aus sich rauszukommen. Sie hat einen recht eigenen Charakter und man merkt ihr an, dass sie einen inneren Konflikt austrägt. Umso schöner war es mit anzusehen, welche Entwicklung sie durchmacht. Sie findet immer mehr zu sich selbst und ihrer Kunst zurück und zeigt vor allem, was für eine starke Persönlichkeit sie ist. Denn nach ihrem Weggang trifft sie auf Shetland auf jede Menge Missfallen und dennoch hat sie niemals aufgegeben, sondern immer weiter gemacht, was mich sehr beeindruckt hat.
Connal wirkt auf den ersten Blick eher ruhig und etwas grimmig. Allerdings merkt man schon bald, dass in ihm jede Menge verletzte Gefühle stecken, die sich nach Fionas Weggang nur so aufgestaut haben. Nach und nach öffnet sich Connal immer mehr, was mir sehr gut gefallen hat. Denn er strahlt mit seiner herzlichen und liebevollen Art eine gewisse Wärme und Geborgenheit aus, sodass man sich in seiner Gegenwart einfach nur wohl gefühlt hat und ihn einfach gerne haben muss!
Die Beziehung zwischen Fiona und Connal entwickelt sich sehr langsam und wirkt in Anbetracht der verletzten Gefühle, die noch zwischen den beiden stehen, unheimlich authentisch. Umso schöner war es als man nach und nach immer mehr das Kribbeln zwischen ihnen gemerkt hat und nur so mit fiebern konnte, wie es mit den beiden weiter geht.

Das hier sind wir, Connal und Fiona. Wie vor drei Jahren. Und ich will ihn küssen, will ihm nah sein. Näher als nah. (Seite 168)

Aber nicht nur Fiona und Connal haben mir als Protagonisten wahnsinnig gut gefallen, sondern auch die Nebencharaktere der Geschichte. Nessa und Effie, Fionas Schwestern, sind beide auf ihre ganz eigene Art und Weise tolle Charaktere und könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch hatten sie eine tolle Dynamik. Vor allem hat es mir dabei gefallen, dass neben der Beziehung zwischen Fiona und Connal auch die Entwicklung der Beziehung zwischen den drei Schwestern im Vordergrund stand. Einen nicht gerade kleinen Anteil daran hatte auch Marigold, die gute Seele von Shetland, die mit ihren Weisheiten immer für jeden da ist. Dann gab es da noch Irina, Fionas Freundin aus Schottland, die die Geschichte mit ihrem Humor immer wieder aufgelockert hat.

Where the Roots grow stronger war mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich schon unglaublich darauf gefreut. Erst einmal mit dem Buch angefangen, wurde ich auch nicht enttäuscht, denn ihr Schreibstil ist locker leicht und hat sich sehr angenehm lesen lassen. Die Geschichte konnte mich so von Beginn an in den Bann ziehen, da sie einfach nur wahnsinnig berührend und emotional war. Dabei wird die gesamte Geschichte aus Fionas Sicht erzählt, wodurch man ihre Gedanken und Gefühle richtig gut nachvollziehen konnte. Eigentlich mag ich es gar nicht so gerne, wenn Bücher, insbesondere Liebesromane, nur aus einer Sicht erzählt werden, aber hier hat es einfach gepasst. Vor allem weil Connals Gedanken trotzdem ihre Auftritte hatten. Wie? das müsst ihr selbst rausfinden!
Obwohl die Geschichte eher ruhig und melancholisch war, gab es auch immer wieder wunderschöne Momente, die wahres Bauchkribbeln bei mir verursacht haben. Dabei bestand auch immer eine gewisse Grundspannung, denn man wollte von Beginn an wissen, warum Fiona Shetland vor drei Jahren so fluchtartig verlassen hat. Meiner Meinung nach hat Kathinka Engel die Auflösung und generell das Thema, über welches ich noch nicht so oft gelesen habe, in diese Geschichte über die Liebe, Familie und Heimat verpackt hat.

Nicht nur die Charaktere und der Schreibstil konnten mich überzeugen, sondern vor allem auch das Setting in Shetland. Kathinka Engel hat einfach nur den Wunsch in mir geweckt, selbst mal dorthin zu reisen und die raue und gleichzeitig wunderschöne Natur Schottlands zu entdecken.

Im Regen erscheint die Insel beinahe noch friedlicher. Ganz so, als ließe man die Natur in Ruhe. Als ließe man sie sie selbst sein. (Seite 85)

Zuletzt möchte ich noch über das Cover reden, denn in dieses habe ich mich einfach schockverliebt! Ich glaube, es zählt zu den schönsten in meinem Regal. Durch die Farbgestaltung wirkt es zwar sehr schlicht, aber durch die goldenen Verzierungen auch sehr edel. Vor allem hat es mir gefallen, dass die Gestaltung auch innen weitergeführt wurde, was ich immer sehr gerne mag.

Mein erstes Buch von Kathinka Engel und definitiv nicht mein letztes! Die Autorin hat mich mit Where the Roots grow stronger absolut in den Bann gezogen und ich habe es definitiv geliebt, denn es hat einfach alles gestimmt: die Charaktere, der Schreibstil, die Emotionen und das Setting. Ich kann euch das Buch nur empfehlen - für mich gehört es nämlich zu meinen Jahreshighlights!

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