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Veröffentlicht am 20.05.2023

Eine gewisse Grundspannung verbunden mit einer sommerlichen Atmosphäre in Griechenland - eine klare Leseempfehlung

One of the Girls
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Gemeinsam mit ihren Freundinnen reist Lexi auf die griechische Insel Aegos, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. In der traumhaften Kulisse angekommen, wird die Party immer mehr zum Albtraum, denn ...

Gemeinsam mit ihren Freundinnen reist Lexi auf die griechische Insel Aegos, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. In der traumhaften Kulisse angekommen, wird die Party immer mehr zum Albtraum, denn jede von den sechs Frauen trägt ihr eigenes Geheimnis mit sich herum..

Lexi ist die Braut und stellt nicht nur dadurch den Mittelpunkt der Geschichte dar. Nachdem sie früher als Tänzerin aktiv war, ist sie mittlerweile Yogalehrerin und vor allem eins: glücklich in Ed verliebt. Sie möchte es auf ihrem Junggesellinnenabschied allen recht machen und stellt zu Beginn die vermeintlich einzige Verbindung zwischen allen dar.
Bella ist die beste Freundin und Trauzeugin von Bella. Sie hat die Hen-Party organisiert und möchte, dass alles perfekt ist. Dabei war mir ihr Verhalten ehrlicherweise manchmal etwas too much. Dennoch finde ich, dass sie eine schöne Entwicklung durchmacht, nachdem sie die "alte" Lexi zuerst nicht loslassen wollte.
Neben Bella zählt auch Robyn zu Lexis engsten und ältesten Freundinnen. Robyn hat einen kleinen Sohn und lebt wieder bei ihren konservativen Eltern, wobei sie mit letzterem zunehmend unglücklicher wird und sich in den letzten Jahren zurückgezogen hat. Meiner Meinung nach macht sie eine beeindruckende Entwicklung durch, denn sie findet immer mehr zu sich selbst und lernt für sich einzustehen.
Außerdem ist Bellas Partnerin Fen mit dabei. Sie ist freiheitsliebend, geht gerne wandern und war schon etliche Male auf Aegos, denn ihrer Tante gehört das Haus, in dem die Party stattfindet. Obwohl Fen sich freut, zurück auf der Insel zu sein, merkt man auch, dass sie etwas belastet.
Eleanor ist die Schwester des Bräutigams und ehrlich gesagt ist es mir zu Beginn schwer gefallen mit ihr warm zu werden. Sie hat ihren Bräutigam kurz vor ihrer Hochzeit verloren und ist noch sehr in ihrer Trauer gefangen. Nach und nach kommt sie allerdings immer mehr aus sich heraus und lässt die Vergangenheit Vergangenheit sein.
Auch mit Ana bin ich nicht unbedingt schnell warm geworden. Sie hat einen Teenagersohn, arbeitet als Dolmetscherin für Gehörlose und hat Lexi beim Yoga kennengerlernt.
Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht zu den Charakteren verraten, denn wie sie letztendlich zueinander stehen, müsst ihr selbst herausfinden.

"An diesem Wochenende war sie die Prominente, und wir waren ihre Fans und Paparazzi. Wir waren die Architekten ihres Aufstiegs und ihres Falls." (Seite 190)

Da ich von Lucy Clarkes Büchern bisher nur positives gehört habe, wollte ich endlich mal ein Buch von ihr lesen. Der Klappentext und das Cover von One of the Girls haben mich dann sofort angesprochen, sodass ich das Buch einfach lesen musste. Erst einmal mit dem Buch angefangen, war ich sofort in der Geschichte gefangen. Der Schreibstil der Autorin ist dabei locker leicht, fesselnd und sehr bildhaft, sodass ich mir die Szenerie gut vorstellen konnte. Dabei wird die Geschichte aus der Erzählerperspektive erzählt, wobei alle sechs Protagonistinnen abwechselnd beleuchtet werden. Obwohl ich es eigentlich gar nicht so gerne mag, wenn es so viele Perspektiven gibt, hat es hier absolut gepasst. Denn so erlebt man den Junggesellinnenabschied nicht nur aus Sicht von allen Teilnehmerinnen, sondern lernt diese auch besser kennen.
Obwohl die Geschichte eher ruhig startet, besteht dennoch immer eine gewisse Grundspannung und durch die sehr kurz gehaltenen Kapitel und die temporeiche Erzählweise wollte ich immer weiter lesen. Nach und nach wurden dann nicht nur immer mehr Geheimnisse der einzelnen Frauen aufgedeckt, sondern es kamen auch Ereignisse aus der Vergangenheit ans Licht, wodurch deren Verbindungen untereinander immer deutlicher wurden. Zwischendurch gab es immer wieder Aussagen zum letzten, jenem schicksalshaften Abend, auf den alles zusteuert, wodurch das Lesen nochmal spannender wurde und ich die ein oder andere Theorie aufgestellt habe. Denn trauen konnte ich allen nicht wirklich. Nachdem gefühlt alle Karten auf dem Tisch lagen, kam dann nochmal richtig Spannung auf und das Ende konnte mich überraschen, denn mit dieser Wendung habe ich definitiv nicht gerechnet.

"Keine von uns hätte geglaubt, dass es so enden würde. Das Meer - in einem Moment so verlockend mit seiner schimmernden Pracht, und im nächsten Moment dunkel, bodenlos und tödlich. Es war, als hätte es auf der Lauer gelegen. Ungerührt von unseren Schreien beobachtete es das Geschehen." (Seite 344)

Aber das Buch konnte mich nicht nur durch den Plot an sich überzeugen, sondern auch durch das Setting. Denn für mich als kleiner Griechenlandfan war das Setting auf der Insel Aegos ein Traum. Obwohl die Insel fiktiv ist, konnte ich mir alles bildlich vorstellen und war von der sommerlichen Atmosphäre regelrecht gefangen.

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist an sich eher schlicht gehalten, aber sehr passend für die Geschichte.

One of the Girls war mein erstes Buch von Lucy Clarke und definitiv nicht mein Letztes. Vor allem die Verbindung aus der sommerlichen Atmosphäre in Griechenland und der fast durchgängig vorhandenen Grundspannung hat mir unglaublich gut gefallen. Alles in allem eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Unterhaltsam und ein tolles Setting - eine absolute Leseempfehlung!

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Um ihrer Freundin Anh nicht im Weg zu stehen, küsst Olive den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Und das ist kein geringerer als Adam Carlsen, ein von allen gefürchteter Professor. Doch was als ...

Um ihrer Freundin Anh nicht im Weg zu stehen, küsst Olive den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Und das ist kein geringerer als Adam Carlsen, ein von allen gefürchteter Professor. Doch was als Fake begann, wird schon bald zu mehr..

Olive Smith wirkte zu Beginn etwas unsicher und unbeholfen, was sie gepaart mit ihrer liebenswerten und freundlichen Art umso sympathischer gemacht hat. Nach und nach lernt man die kluge Doktorantin besser kennen und merkt, dass sie ihrer Leidenschaft nachgeht und alles für ihren Traum tun würde. Obwohl nicht immer alles rund läuft, hat Olive stets gute Laune und ist dabei auch immer für ihre Freunde da. Meiner Meinung nach macht Olive im Verlauf der Geschichte eine tolle Entwicklung durch und lernt vor allem für sich selbst einzustehen.
Adam Carlsen ist das komplette Gegenteil von Olive, denn er wirkt am Anfang sehr distanziert, fast schon arrogant und scheint dauerhaft mies gelaunt zu sein. Auch von seinen Studenten ist der selbstbewusste Professor er stets gefürchtet. Im Verlauf der Geschichte öffnet sich Adam allerdings immer mehr und mehr, dass er eigentlich total freundlich, charmant und aufmerksam ist. Auch er würde für die Menschen, die er liebt alles tun, obwohl er in der dadurch in der Vergangenheit schon verletzt wurde.
Was als Fake startet, entwickelt sich langsam und in einem authentischen Tempo zu einer zarten Liebesgeschichte, die vor allem authentisch wirkt. Es war so schön mitzuverfolgen, wie sich Olive und Adam einander immer mehr öffnen und füreinander da sind.

"Aber in diesem Augenblick war es so, wie es von Anfang an zwischen ihr und ihm gewesen war: als schlüpfe sie in ein Lieblingskleid, das sie in ihrem Kleiderschrank verloren geglaubt und wiedergefunden hatte. Und das noch genauso wohlig und schön war wie zuvor." (Seite 414)

Aber nicht nur Olive und Adam mochte ich total gerne, sondern auch die (meisten) Nebencharaktere. Gerade Olives Freunde Anh und Malcolm haben Olive immer wieder aus ihrer Komfortzone rausgelockt, sie aber gleichzeitig auch immer unterstützt. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie mir manchmal etwas too much waren, obwohl ich ihre gemeinsamen Momente gerne verfolgt habe. Der wahre Star der Geschichte war für mich allerdings Holden. Ihn konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen, aber dann hat er der Geschichte einfach das gewisse Etwas gegeben.

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe ist wohl eines der gehyptesten Bücher der letzten Monate, weswegen ich super gespannt war wie mir das Buch gefallen wird. Zu Beginn des Buches musste ich mich erstmal daran gewöhnen, dass die Geschichte aus der Erzählerperspektive erzählt wird, was ich eigentlich gar nicht so gerne mag. Nach wenigen Kapiteln konnte ich mich allerdings voll und ganz auf die Geschichte einlassen, was vor allem auch an Ali Hazelwoods locker leichten Schreibstil lag. Die Autorin schreibt mit so viel Humor, aber auch Gefühl, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. An sich verläuft die Geschichte eher ruhig, kann aber definitiv mit humorvollen sowie teilweise auch richtig süßen und gefühlvollen Momenten zwischen Olive und Adam überzeugen. Auch das Setting an der Stanford University sowie die Einbindung der Wissenschaft in die Geschichte hat mir gefallen. Dabei bringt Ali Hazelwood auch ernstere und wichtige Themen wie Frauen in MINT-Fächern sowie Machtmissbrauch mit in die Geschichte ein, wodurch das Buch trotz der überwiegend lockeren Atmosphäre auch eine gewisse Tiefgründigkeit erhält und eine tolle Mischung entsteht.

"Ist es. Die Wissenschaft verlangt viel und gibt sehr wenig zurück. Ohne richtig guten Grund, ist es schwer, dabeizubleiben." (Seite 199)

Das Cover ist durch die Farbauswahl schon ein kleiner Eyecatcher, entspricht allerdings nicht so ganz meinem Geschmack. Was mir bei der Gestaltung allerdings richtig gut gefallen hat, sind die Kapitelanfänge. Denn jedes Kapitel fängt mit einer Hypothese an, die einen Ausblick auf die Geschehnisse des Kapitels geben.

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe war mein erstes Buch von Ali Hazelwood und definitiv nicht mein letztes. Denn die Geschichte von Olive und Adam konnte mich nicht nur richtig gut unterhalten, sondern überzeugte auch durch die Auswahl der Themen und dem akademischen Setting. Deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung für diese tolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Gefühlvoll, spannend und süchtig machend - tolle Fortsetzung der "Westwell"-Reihe

Westwell - Bright & Dark
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den zweiten Band der Westwell-Reihe von Lena Kiefer handelt und die Bände nicht unabhängig voneinander lesbar sind.

Nachdem mir der erste Band ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den zweiten Band der Westwell-Reihe von Lena Kiefer handelt und die Bände nicht unabhängig voneinander lesbar sind.

Nachdem mir der erste Band der Westwell-Reihe trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen hat und vor allem der Cliffhanger am Ende unglaublich fies war, habe ich mich umso mehr auf den zweiten Band der Reihe gefreut. Erst einmal mit Bright & Dark angefangen, war ich wieder sofort in der Geschichte rund Helena und Jessiah gefangen. Dabei konnte mich vor allem der Schreibstil von Lena Kiefer überzeugen, denn er ist, wie schon aus dem ersten Band gewohnt, locker leicht und trotzdem absolut fesselnd. Dabei beschreibt sie die Szenen sehr gefühlvoll, teilweise fast schon schmerzhaft und bringt doch immer wieder spannende und humorvolle Momente mit ein. Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus Helenas und Jessiahs Sicht erzählt wurden, wodurch man wieder einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat und vor allem ihre Entwicklung besser nachvollziehen konnte. Gerade deren innere Zerrissenheit, die phasenweise Hilfslosigkeit und die Wut wurden meiner Meinung nach sehr gut dargestellt, sodass die Geschichte zu einer reinen Achterbahn der Gefühle wurde.

"Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich." (Seite 400)

In meiner Rezension zum ersten Band habe ich noch bemängelt, dass der Grund für Helenas Rückkehr im Verlauf der Geschichte etwas verloren gegangen ist. Das hat sich im zweiten Band zum Glück wieder etwas geändert und Helena hat die Ermittlungen rund um Valeries und Adams Tod wieder voran getrieben. Gerade dadurch gab es immer wieder Wendungen, die für mich teilweise sehr unvorhersehbar waren und die Geschichte nur noch interessanter gemacht haben. Natürlich gipfelte die ganze Thematik wieder in einem fiesen Cliffhanger, der die Vorfreude auf den abschließenden Band aber umso mehr steigert.

Helena war mir ja schon im ersten Band sehr sympathisch und dieser Eindruck hat sich nur noch verstärkt. Obwohl sie nach der Trennung von Jess sehr verletzt ist und sich einsam fühlt, tritt sie meiner Meinung nach nochmal selbstbewusster auf und macht im Verlauf der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung durch. Sie setzt sich für ihre Ziele ein - auch wenn es ihren Eltern missfällt -, folgt ihrem Wunsch nach Freiheit und weiß aber gleichzeitig auch, wann sie sich lieber zurückziehen sollte. Es war einfach toll mitzuverfolgen, wie sie immer mehr für sich selbst einsteht und ihren ganz eigenen Weg geht.
Auch Jess mochte ich wieder sehr gerne. Auch er hat noch sehr an der Trennung zu knabbern und möchte am liebsten gar nicht in New York sein. Dennoch bleibt er, erfüllt seine Pflichten gegenüber der Familie und kümmert sich rührend um seinen Bruder. Außerdem flüchtet er sich in seine vielen Projekte, denen er mit voller Leidenschaft nachgeht. Ehrlich gesagt war mir das aber auch manchmal etwas zu viel des Guten, denn gerade in diesen Szenen hat er auf mich fast unnahbar gewirkt. Dennoch gab es auch immer wieder die Szenen, in denen mich Jess vollkommen von sich überzeugen konnte. Denn er ist sehr einfühlsam, handelt selbstlos und würde alles für seine Liebsten tun.
Nach dem Ende vom ersten Band gab es in Bright & Dark eher wenige Szenen, in denen sich Helena und Jess wirklich sehen konnten. Und wenn es doch welche gab, waren diese umso intensiver, teilweise fast schon schmerzhaft sowie voller aufgestauter und verletzter Gefühle. Die Anziehung zwischen den beiden war die ganze Zeit spürbar und man wünscht den beiden einfach nur ein Happy End.

"Hoffnung machte sich in mir breit, genau wie Angst. Zwei Gefühle, die schon immer mit Jess verknüpft gewesen waren, weil wir waren, wer wir waren - und dennoch wollten, was wir wollten." (Seite 194)

Aber es gab nicht nur ein Wiedersehen mit Helena und Jess, sondern auch mit sämtlichen anderen Charakteren, die wir schon im ersten Band kennenlernen durften. Ehrlich gesagt waren mit Trish und Helenas Eltern in diesem Band fast noch unsympathischer, falls das überhaupt möglich ist. Ganz anders sah es da mit den Geschwistern der beiden aus. Jessiahs Eli ist einfach ein toller Junge, der vor allem auch sehr aufmerksam ist. Auch Lincoln, Helenas älterer Bruder, konnte mich in diesem Band mehr von sich überzeugen, denn im Grunde steht er immer hinter seiner Schwester und möchte nur das Beste für sie. Ich mochte es sehr gerne, wie sich deren Geschwisterbeziehung nochmal weiter entwickelt hat. Ganz besonders hat es mich gefreut, dass es ein Wiedersehen mit zwei Charakteren aus Lena Kiefers Don't Love Me-Reihe gab, die meiner Meinung nach sehr authentisch in die Geschichte eingebunden wurden.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder unglaublich gut. Es ist, wie schon Band 1, sehr schlicht gehalten und wirkt durch die geprägten Ornamente und die goldene Schrift doch sehr edel. Ich finde es einfach total schön wie die beiden Bücher nebeneinander im Regal aussehen.

Alles in allem hat mir auch Band zwei der Westwell-Reihe unglaublich gut gefallen - wenn nicht sogar fast noch ein bisschen besser als Band eins! Die Geschichte rund um Helena und Jess war wieder sehr gefühlvoll, spannend und vor allem hat sie wieder eine richtige Sogwirkung auf mich entfaltet. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren wie es mit den beiden weiter geht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Definitiv ein Jahreshighlight!

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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In der Mulberry Mansion startet Avery einen Neuanfang. Doch schon am zweiten Tag trifft sie auf Eden, ihren Ex-Freund, der ihr vor zwei Jahren das Herz gebrochen hat und sich ihr und den anderen Bewohnern ...

In der Mulberry Mansion startet Avery einen Neuanfang. Doch schon am zweiten Tag trifft sie auf Eden, ihren Ex-Freund, der ihr vor zwei Jahren das Herz gebrochen hat und sich ihr und den anderen Bewohnern gegenüber äußerst distanziert verhält. Werden sie durch die gemeinsamen Renovierungsarbeiten wieder zueinander finden?

Avery lernt man zu Beginn als eine eher ruhige und zurückhaltende Protagonistin kennen. Mit ihrem Umzug in die Mulberry Mansion erfüllt sie sich nicht nur einen Traum, sondern wagt auch einen Neuanfang. An der ortsansässigen Universität setzt sie ihr Jurastudium fort und kommt damit ihrem Traum, im Strafrecht Fuß zu fassen und damit die Welt ein bisschen gerechter zu machen immer näher. Auf dem Weg dorthin kommt sie immer wieder an ihre Grenzen, wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und beginnt zu zweifeln. Meiner Meinung nach hat sie im Verlauf der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung durchgemacht, denn sie hat sich nicht nur immer wieder aus ihrer Komfortzone herausgewagt, sondern hat vor allem auch zu alter Stärke zurückgefunden.
Eden wirkt auf den ersten Blick verschlossen, fast schon unnahbar und grimmig. Aber schon bald zeigt er, dass er ein großes Herz hat und eigentlich immer für seine Mitmenschen da ist. Im Grunde genommen ist Eden sehr empathisch, liebevoll, humorvoll und vor allem auch tiefgründiger Charakter. Er liebt es zu lesen und sich voll und ganz in die Welt der Bücher zurückzuziehen, deshalb passt auch sein Nebenjob in einem Antiquariat perfekt zu ihm. Nach und nach erhält man immer mehr Informationen, warum er nach der Trennung von Avery so distanziert geworden ist und die Auflösung hat mir fast das Herz zerrissen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch Eden eine tolle Entwicklung durchgemacht hat.
Meiner Meinung nach war zwischen Avery und Eden von Beginn an eine gewisse Vertrautheit spürbar, obwohl sich die beiden am liebsten aus dem Weg gehen würden. Umso schöner und schmerzhafter zugleich war es zu verfolgen, wie sich die beiden einander immer mehr öffnen, ihre Vergangenheit stückchenweise aufarbeiten und immer weiter zueinander finden.

"Es war doch immer mehr, Ever. Es war doch immer irgendwie alles, oder?" (Seite 361)

Aber nicht nur Avery und Eden habe ich in mein Herz geschlossen, sondern auch die anderen Bewohner der Mulberry Mansion. Zu Beginn hatte ich zwar ein paar Probleme die Bewohner auseinander zu halten, aber das hat sich dann doch ziemlich schnell gelegt, denn alle sind auf ihre eigene Art und Weise einfach richtig toll und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in den nächsten beiden Bänden.

Als ich den Klappentext von No Longer Yours zum ersten Mal gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen möchte und diese Vorfreude hat sich durch die ersten positiven Rezensionen immer mehr gesteigert. Um ehrlich zu sein ist mir der Einstieg in die Geschichte erstmal etwas schwer gefallen, denn der Schreibstil von Merit Niemeitz ist unglaublich detailreich und fast schon poetisch, woran ich mich erstmal gewöhnen musste. Nach und nach hat mich ihre Art mit den Worten umzugehen allerdings immer mehr in den Bann gezogen. Sie hat die Geschichte von Avery und Eden mit so viel Gefühl und so vielen Worten zwischen den Zeilen erzählt, sodass ich gar nicht anders konnte, als mit den Charakteren mitzufiebern, zu lachen, zu hoffen und auch ein paar Tränchen zu verdrücken. Es gab so viele kleine Momente, in denen es um Freundschaft, um Familie, das WG-Leben oder die Liebe ging, die mich im Herzen berührt haben und ein warmes Gefühl hinterlassen haben, aber ebenso viele schmerzhafte Szenen mit ernsten Themen, bei denen ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt hätte, weil ich so mitgefühlt habe. Genau durch diese Mischung wurde No Longer Yours für mich ziemlich schnell zu einem Jahreshighlight. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die Geschichte zwar überwiegend aus Averys Sicht erzählt wurde, aber es auch immer wieder Kapitel aus Edens Sicht gab. Außerdem gab es auch hin und wieder Rückblicke in die Vergangenheit der beiden, wodurch man beide Charaktere nochmal besser kennenlernen und ihre Geschichte besser verstehen konnte.

Aber nicht nur die Charaktere und der Schreibstil haben mir unglaublich gut gefallen, sondern auch das Setting der Geschichte. Mit der Mullbery Mansion hat Merit Niemeitz einen ganz besonderen Ort, an dem man sich einfach wohlfühlen musste. Vor allem versprühte die alte Villa nicht nur ihren ganz eigenen Charme, sondern wurde auch durch seine Bewohner zu einem einzigartigen Zuhause.

"Die Villa war ohne ihre Bewohnenden ein charakterstarkes, aber auch einsames Haus. Doch mit ihnen war sie ein ... Zuhause. Und so langsam glaubte ich, dieses Gefühl war tatsächlich nicht an den Ort gebunden, sondern nur an Menschen." (Seite 408 ff.)

Das Cover des Buches finde ich einfach schön. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber durch den pastellgrünen Farbton und die abgebildeten Blumen finde ich es total edel. Außerdem finde ich es toll, dass sich die Blumen auch am Anfang der einzelnen Kapitel wiederfinden.

No Longer Yours ist für mich definitiv ein Jahreshighlight, denn hier passt meiner Meinung nach alles perfekt zusammen: die authentischen Charaktere, die Mullbery Mansion als Setting und die vielen Gefühle, die diese tolle Geschichte mit sich bringen. Ich kann es kaum erwarten die kommenden Bände zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Emotional, spannend und voller Herzklopfmomenten!

The Sunrise in Your Eyes
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Neben ihrem Studium arbeitet Allegra in Skid Row, einem Problembezirk in Los Angeles. Dort trifft sie auch auf den Fotografen Maverick, der das Leben der Menschen, die dort Unterschlupf suchen, auf Instagram ...

Neben ihrem Studium arbeitet Allegra in Skid Row, einem Problembezirk in Los Angeles. Dort trifft sie auch auf den Fotografen Maverick, der das Leben der Menschen, die dort Unterschlupf suchen, auf Instagram dokumentiert und zwischen ihnen funkt es gewaltig. Doch eigentlich hat Allegra schon längst jemanden kennengelernt..

Allegra lernt man schon im ersten Band kennen, denn sie ist die Schwester von Pascal. Sie studiert soziale Arbeit und arbeitet nebenbei in einer sozialen Einrichtung in Skid Row, worin sie total aufblüht und den Menschen mit ihrer empathischen Art eine Stütze ist. Nachdem es in der Vergangenheit allerdings einem Vorfall kam, möchten ihre Brüder sie vor allem und jeden beschützen, wovon sich Allegra immer mehr unterdrückt fühlt. Aufgrund ihrer sturen Art kommt es deswegen nicht nur zu der ein oder anderen hitzigen Diskussion, sondern Allegra trifft auch oftmals impulsive Entscheidungen. Gerade letzteres hat mich zu Beginn doch etwas genervt, aber nach und nach konnte ich die Hintergründe immer besser nachvollziehen. Meiner Meinung nach ist Allegra eine wirklich starke Persönlichkeit, wird immer selbstständiger und macht im Verlauf der Geschichte vor allem eine tolle Entwicklung durch.
Aber auch Maverick ist ein Charakter, den man einfach mögen muss. Er arbeitet als Fotograf und begleitet Paare an ihrem schönsten Tag im Leben. Dass dies nicht seine wahre Leidenschaft ist, merkt man allerdings ziemlich schnell. Denn neben der Hochzeitsfotografie lebt sich Maverick auch in Skid Row künstlerisch aus, fotografiert die Bewohner des Viertels und hält deren Geschichten bei Instagram fest. Mir hat es nicht nur total gut gefallen, wie Maverick mit seiner ruhigen und charmanten Art mit den verschiedenen Personen umgegangen ist, sondern ich konnte auch total gut nachvollziehen, warum ihm das ganze Projekt so sehr am Herzen liegt. Dabei zeigt er immer wieder, dass es nicht viel braucht, um glücklich zu sein und man umso mehr schätzen sollte, was man hat.
Meiner Meinung nach hat die Chemie zwischen den beiden von Anfang an gestimmt und dennoch entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden Charakteren in einem langsamen und somit authentischen Tempo. Besonders interessant fand ich dabei, wie das Kennenlernen gestaltet war, denn dieses findet in zwei verschiedenen Welten statt. Während sie sich als Allegra und Maverick Textnachrichten hin und her schicken, lernen sie sich in Skid Row in einer Extremsituation kennen. Ich habe nur so auf den Moment hingefiebert, in dem die beiden Welten aufeinander prallen und wurde definitiv nicht enttäuscht.

Ich glaube nicht an Glück, aber ich glaub an Begegnungen, die den Lauf des Lebens verändern - und Allegra, die jetzt in meiner Küche sitzt, fühlt sich verdammt danach an. (Seite 233)

Neben Allegra und Maverick spielen auch Allegras Geschwister Pascal und Micah sowie Holly wieder eine Rolle. Während mir Holly und Pascal wieder total sympathisch waren, musste ich bei Micah das ein oder andere Mal die Augen verdrehen. Dennoch hat es mir gut gefallen, wie sich die Beziehung der drei auch in diesem Band weiterentwickelt hat. Neben Allegras Brüdern lernt man aber auch Mavericks Schwester Mackenzie kennen, die die Geschichte mit ihrer sympathischen Art immer wieder auflockert. Ich hoffe, dass wir von ihr irgendwann noch mehr zu lesen bekommen.

Erst einmal mit dem Buch angefangen, war ich schon total in der Geschichte gefangen, denn Kim Leopolds Schreibstil konnte mich wieder total überzeugen. Er besticht mit einer gewissen Leichtigkeit und ist dennoch absolut fesselnd und vor allem voller Emotionen, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Dabei wird die Geschichte, wie schon aus dem ersten Band gewohnt, abwechselnd aus Allegras und Mavericks Sicht erzählt. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Charaktere, sondern Kim Leopold nimmt den Leser auch mit auf eine Achterbahn der Emotionen. So musste ich nicht nur oftmals schmunzeln, sondern habe auch regelrecht mit den beiden mitgefiebert, war phasenweise schockiert und habe zum Schluss sogar die ein oder andere Träne verdrückt.
Während die Geschichte eher ruhig gestartet hat, entwickelt sie sich im weiteren Verlauf zu etwas ganz besonderem. Meiner Meinung nach hat die Autorin eine tolle Mischung aus humorvollen Momenten, aber auch dramatischen sowie spannenden Situationen und Herzklopfmomenten, in denen die die Chemie zwischen den Charakteren förmlich spürbar war, gefunden. Dabei entführt uns Kim Leopold nicht nur an die schönen Orten rund um Los Angeles, sondern auch nach Skid Row, dem Problemviertel der Stadt. Hier zeigt sie sowohl Momente voller Hoffnung und guten Taten als auch Schattenseiten auf, die das Leben auf der Straße mit sich bringen und teilweise auf wahren Begebenheiten beruhen. Gerade letzteres ging mir unfassbar nahe und waren definitiv keine leichte Kost.

Ich kenne diese Straßen wie meine Westentasche, und ich kenne die Menschen. Viele von ihnen haben sich selbst längst aufgegeben, glauben nicht mehr daran, dass ihnen ein besseres Leben zusteht. Manche bestrafen sich selbst für die Vergangenheit, andere stecken schon mit einem Fuß im Jenseits. Sie wandeln am Abgrund, einen Schritt von der Erlösung entfernt. (Seite 103)

Das Cover des Buches finde ich einfach so wunderschön. Es ist in echt einfach nochmal schöner als auf sämtlichen Bildern. Vor allem die Kombination aus den Pastellfarben, den goldenen Highlights und den schimmernden Elementen finde ich total gelungen.

Ich habe mich schon seit Wochen auf The Sunrise in your Eyes, den zweiten Band der California Dreams-Reihe, gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte von Allegra und Maverick war nicht nur total emotional, sondern auch spannend, voller wichtiger Themen und Herzklopfmomenten. Ich freue mich jetzt schon auf den abschließenden Band der Reihe!

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