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Veröffentlicht am 12.02.2021

Mäßiger Auftakt

Trauma – Kein Entkommen
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Klappentext:
Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Zwei Fälle, die mit den unbewältigten Traumata der Getöteten verbunden sind. Je tiefer die Münchner Mordermittlerin ...

Klappentext:
Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Zwei Fälle, die mit den unbewältigten Traumata der Getöteten verbunden sind. Je tiefer die Münchner Mordermittlerin Katja Sand gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

Mein persönliches Fazit:
„Trauma“ ist das Thriller-Debüt von Christoph Wortberg und der Auftakt zu einer dreiteiligen Buchreihe.
Katja Sand, alleinerziehende Mutter einer Tochter, ermittelt für die Münchener Mordkommission. Gemeinsam mit ihrem Assistenten Dorfmüller bildet sie ein ungleiches Team.
Gemeinsam untersuchen sie die Todesumstände zweier Männer. Noch ist nicht klar, ob die Männer Opfer von Gewaltverbrechen wurden oder, ob es sich in diesen Fällen um Suizid handelt. Denn beide Männer waren traumatisiert und in Behandlung. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch als Sand und Dorfmüller im Laufe der Ermittlungen über einen alten Todesfall bei der Marine stolpern, scheinen ihre Vorgesetzte an einer Aufklärung der Umstände nicht weiter interessiert zu sein. Die Todesfälle werden als Suizid eingestuft und die Akten offiziell geschlossen. Doch Sand und Dorfmüller ermitteln auf eigene Faust weiter. Was steckt wirklich hinter den Todesfällen?

Die Hauptprotagonistin Katja Sand ist hin- und hergerissen zwischen dem Anspruch ihrer pubertierenden Tochter gerecht zu werden und ihrem Job, indem sie permanent abrufbar sein muss.
Entscheidungen, die sie sowohl im Job als auch privat fällt und die die Ermittlerin selbst als verantwortungsbewusst einstuft, haben sich für mich oftmals als selbstgefällig und grenzüberschreitend angefühlt. Was sie wirklich dazu treibt, das kann der Leser nur vermuten. Vage Andeutungen hierzu gibt es im Verlauf der Story und werden sicherlich in den nächsten zwei Bänden weiter thematisiert werden.

Ihr Kollege Dorfmüller hingegen nimmt den Tag wie er kommt und hat immer einen trockenen Spruch auf den Lippen. Sympathisch, selbstlos und ein Fels in der Brandung. Ein aufmerksamer Kollege und Teamplayer, der sich für keine Arbeit zu schade ist. Eine absolute Bereicherung für dieses Ermittler-Duo und die Buchreihe.

Unbewältigte Traumata, grundsätzlich ein absolut interessantes Thema, das in meinen Augen allerdings nur mäßig umgesetzt wurde. Dies lag für mich persönlich hauptsächlich am Schreibstil des Autors. Kurze, abgehakte Sätze und die Art und Weise der Formulierungen verhinderten, dass die Story sich flüssig lesen ließ und Emotionen bei mir als Leserin auslösten.
Das Privatleben von Katja Sand hat den Ermittlungsarbeiten viel Raum genommen, dadurch fehlte es dem Thriller an dem notwendigen Erzähltempo und einem dauerhaften Spannungsbogen.
Viele Irrungen und Wirrungen, die letztendlich wenig mit dem Fall zu tun hatten, sollten den Leser auf eine falsche Spur locken.
Spannend bleibt die Frage, was hat Katja Sand in ihrer Vergangenheit erlebt?

Von mir gibt es 3/5 Sterne
Danke an den dtv-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und die wirklich gut gemachte Leseraktion zu diesem Buch.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe

Schreie in der Dunkelheit
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Klappentext:

In letzter Sekunde entkommt die sechszehnjährige Nina Esperanza einem Killer. Unter neuem Namen – Nina Guerrera, Kriegermädchen – taucht sie unter. Elf Jahre später ist für die FBI-Agentin ...

Klappentext:

In letzter Sekunde entkommt die sechszehnjährige Nina Esperanza einem Killer. Unter neuem Namen – Nina Guerrera, Kriegermädchen – taucht sie unter. Elf Jahre später ist für die FBI-Agentin ihre Vergangenheit nur noch ein dunkler Schatten. Bis ein Video viral geht, wie sie einen Angreifer im Park überwältigt.
Denn der Killer hat sie nie vergessen. Und jetzt weiß er, wo sie ist. Ein mörderische Spiel beginnt, bei dem der Täter das FBI und die Öffentlichkeit mit komplexen Rätseln herausfordert. Versagt das FBI bei der Lösung, stirbt jedes Mal qualvoll ein Mädchen. Dabei will der Psychopath doch vor den Augen der Welt nur das beenden, was ihm damals misslang. Nina zerstören.

Mein persönliches Fazit:

„Schreie in der Dunkelheit“ ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe und mein erstes Buch, dass ich von der Autorin Isabella Maldonado gelesen habe.

Nina Guerrera kämpft sich von klein auf an durch das Leben. Von den leiblichen Eltern nicht gewollt, später adoptiert und misshandelt, wird sie früh zur Ausreißerin. Mit 16 wird sie entführt und kann ihrem Peiniger entkommen. Durch ihr Schicksal motiviert, beißt sie sich durch und wird Ermittlerin beim FBI.
Der Täter hat sie nie vergessen und durch einen Zufall entdeckt er sie wieder.

Eine ungewöhnliche, aber wirklich gut umgesetzte Handlung. Die Autorin schildert die Story aus wechselnden Perspektiven. Aus der Sicht des Täters, den ermittelnden FBI Agenten, aber auch aus der Sicht der Öffentlichkeit und der Freunde von Nina und natürlich Nina selbst.
Der Leser wird mit in den Fall involviert. Er lernt die Lebensgeschichte der Hauptprotagonistin sowie im späteren Verlauf der Story auch die Denkweise des Täters. Sein Motiv, Ursache und Wirkung.
Die Analytiker im Ermittlungsteam gewähren dem Leser einen Einblick in ein paar Grundlagen der Fallanalyse . Hierdurch bekam ich guten Einblick in die Denkweise des Teams und der daraus erfolgten Vorgehensweise. Auch der weitere Verlauf der Story bietet viele Möglichkeiten, sich intensiv an den Gedanken aller Ermittler zu beteiligen und eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.
Die Morde werden gemäßigt geschildert und auch sonstige Szenen befinden sich - durchaus auch für zart besaitete Leser - im Rahmen des Machbaren.
Das neu zusammengesetztes Ermittlerteam um Nina Guerrera bietet viel Potenzial für weitere spannende Bücher dieser Reihe. Zunächst wirkt das Team noch ein wenig unterkühlt und sparsam, wenn es um das Zeigen von Emotionen geht. Viele verschiedene Charakter treffen hier aufeinander und haben mich neugierig gemacht. Neugierig, auf weitere Fälle und auch auf die persönlichen Weiterentwicklung jedes einzelnen Charakters.
Bevor die Autorin anfing Bücher zu schreiben, war sie als erste Latina Hauptkommissarin und arbeitete selbst in verschiedenen Positionen bei der Polizei und beim FBI. So wirken die Abläufe der Story in diesem Buch nie wirklich überzogen und es lässt sich überaus angenehm lesen. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach mit diesem Buch eine hervorragende Ausgangslage für eine richtig gute Reihe geschaffen.

Eine wirklich gut konstruierte, spannende Story.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Abschluss der Born-Trilogie

Engelsgrund
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Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald ...

Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald nicht enden würde.“
Eine friedliche Gemeinschaft in der Abgeschiedenheit der Ardennen. Zwei tote junge Frauen, brutal ermordet. Eine dritte junge Frau in höchster Gefahr. Eine unheilvolle Allianz zwischen Jäger und Gejagtem.

Mein persönliches Fazit:
Nach den großartigen Büchern „Tannenstein“ und „Finsterthal“ war ich wirklich gespannt darauf, wie das letzte Aufeinandertreffen von Born und Wolkow wohl ausgehen würde.
Um seiner alten Freundin Carla Diaz zu helfen, nimmt Alexander Born Kontakt zu Wolkow auf. Er benötigt Hilfe. Malin, Carlas Tochter, lebt in einer sektenähnlichen Gemeinschaft in Belgien, wo bereits zwei Frauen Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Wolkow schickt Artjom, einen jungen ausgebildeten Killer ohne Skrupel, nach „Engelsgrund“, um auf Malin aufzupassen.
Wolkow wäre natürlich nicht Wolkow, wenn er nicht eine bestimmte Absicht verfolgen würde.

Linus Geschke lässt es in diesem dritten Teil sehr langsam angehen. Er gewährt dem Leser einen umfangreichen Rückblick auf die Zeit vor Engelsgrund.
Die Ausarbeitung der Charakter und das Zusammenspiel zwischen Born und Wolkow hat mir wieder gut gefallen. Auch die ständigen Perspektivwechsel in dieser Reihe sorgen dafür, dass der Leser sich in alle Charakter gut hineinfühlen kann. Insbesondere Artjom entwickelt sich im Verlauf der Geschichte zu meinem absoluten Lieblingscharakter in diesem Buch. Zum Ende hin legt die Story nochmal deutlich an Spannung und Tempo zu. Ein Ende wie ich es so nicht erwartet hätte. Sowohl, was die Auflösung des Täters angeht wie auch der krönenden Abschluss des Buches, als es zum Showdown zwischen Born und Wolkow kommt. Ein wirklich gutes und emotionsgeladenes Finale.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht so überzeugen wie seine Vorgänger. Bereits nach kurzer Zeit kam ich beim Lesen ins Stocken und musste „Engelsgrund“ unterbrechen. Mir erschienen einige Angaben „merkwürdig“ und so bin ich dann nochmal nach „Finsterthal“ zurückgekehrt. Ich bin dann auch fündig geworden. Einige Fakten bzw. Zeitabfolgen passen nicht zusammen. Das hat mich wirklich geärgert und mein Lesevergnügen dann doch deutlich geschmälert.

Insgesamt kann ich diese Trilogie nur jedem Thriller-Fan empfehlen. Es lohnt sich und vor allem der Auftakt in Tannenstein war großartig.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Für Leser mit schwarzem Humor

Achtsam morden
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Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend ...

Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte, und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren – allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler Großkrimineller, ihm ernstliche Probleme bereitet, bringt er ihn einfach um – nach allen Regeln der Achtsamkeit…

Mein persönliches Fazit:
Einfach und anschauend erklärt der Autor Karsten Dusse in seinem Roman wie sich Achtsamkeitsregeln im Alltag anwenden lassen. In diesem Fall am Beispiel eines Strafverteidigers.
Der Hauptprotagonist Björn Diemel erweist sich als Musterschüler. Nach seinem Achtsamkeitsseminar setzt er die erlernten Regeln problemlos um. In Momenten der Unsicherheit nutzt er den Ratgeber, den ihm sein Therapeut geschenkt hat. Als Lektüre immer mit dabei.

Als eher trockener und phlegmatischer Typ, liebe ich diese Art von dunkelschwarzem Humor sehr und so musste ich beim Lesen oftmals Schmunzeln. Der Fokus beim Lesen dieses Buches lag für mich gar nicht so sehr auf der Bewertung der Story, des Schreibstils usw., sondern eher darauf, wie die verschiedene Achtsamkeitsregeln auf die jeweilige Situation in dem Buch angewandt wurden.

Als Krimi- und Trillerleserin konnten mich die teilweise doch bösen Mafiamethoden, wenn es um die Beseitigung von Personen ging, nicht wirklich beeindrucken.
Für mich war hier eher der Spaßfaktor entscheidend. Schwarzer Humor, so wunderbar umgesetzt.

Tatsächlich habe ich beim Lesen die ein oder andere persönliche Situation reflektiert und überlegt, wie ich in diesem Moment achtsamer mit meinem Gegenüber, mir, oder mit dem Problem hätte umgehen können.
Auch die „Beziehung“ zu unserem Nachbarn betrachte ich jetzt mit ganz anderen Augen. Hier werde ich zukünftig sicherlich versuchen, die Achtsamkeitsregeln auszuprobieren und anzuwenden. 😊

Nicht der größter Roman aller Zeiten, aber definitiv ein kurzweiliges Vergnügen für Leser mit dem besonderen Humor.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Gut - aber nicht herausragend

The Cousins
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Klappentext:

Milly, Aubrey und Jonah Story haben ihre legendäre Großmutter Mildred Margaret Sotry nie kennengelernt. Ihre Eltern sind schon vor langer Zeit von der steinreichen Matriarchin enterbt worden. ...

Klappentext:

Milly, Aubrey und Jonah Story haben ihre legendäre Großmutter Mildred Margaret Sotry nie kennengelernt. Ihre Eltern sind schon vor langer Zeit von der steinreichen Matriarchin enterbt worden. Da erhalten die drei einen Brief: Sie sollen den Sommer auf dem Anwesen auf Cape Cod bei ihrer Großmutter verbringen.
Obwohl sich Milly, Aubrey und Jonah seit ihrer Kindheit nicht gesehen haben, sind sich ihre Eltern einig – das ist die einzige Chance Versöhnung herbeizuführen. Doch als die drei auf der Insel eintreffen, wir schnell klar, dass Mildred Margaret Story andere Pläne verfolgt – und dass die Story-Familiengeschichte gefährliche Abgründe birgt.

Mein persönliches Fazit:

Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendthrillern war der Schauplatz des Verbrechens diesmal nicht die Highschool. Eine Großmutter, die aus unbekannten Gründen ihre Kinder enterbt hat und nun den Wunsch äußert, ihre fast erwachsenen Enkelkinder kennenzulernen. Oder auch nicht? So treffen zwei Cousinen und ein Cousin nach langer Zeit wieder aufeinander und die Geschichte nimmt ihren Lauf…
Was soll ich sagen?! Eine toller Plot, ein großartiger Schreibstil und durchaus eine spannende Geschichte mit vielen, zum größten Teil, nicht vorhersehbaren Wendungen.
So viele verschiedene Charakter in diesem Buch. Jeder gehörte hier hin, niemand war überflüssig und alle durfte der Leser wirklich gut kennenlernen.
Trotzdem empfand ich die erste Hälfte des Buches unglaublich langatmig. Kein Tempo, wenig Spannung, ich kam einfach nicht vorwärts.
Die zweite Hälfte hat mir dafür umso besser gefallen. Die Geschichte wurde wirklich richtig gut, viele Wendungen und die Auflösung war dann doch sehr überraschend. Ich hätte mir allerdings ein anderes Ende gewünscht. Die Reaktion des ein oder anderen Charakters darauf, war für mich nicht nachvollziehbar.
Für mich bleibt „One of us is lying“ bisher das beste Buch der Autorin, aber dieses kann man definitiv auch sehr gut lesen.

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