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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2020

authentisch und bewegend

Zwei Handvoll Leben
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Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese ...

Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese Geschichte so besonders werden lässt. Abwechselnd wird das Leben von Charlotte und Anna erzählt. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht aufwachsen konnten.
Ihre Großmutter Anna wuchs mit ihren Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im Spreewald auf. Nach einer Schneiderlehre und Ende des 1. Weltkrieges ging sie nach Berlin, um wenigstens hier Arbeit und genug Auskommen zum Leben zu finden.
Ihre Großmutter Charlotte hingegen wuchs als Einzelkind auf einem Gutshof auf und führte dort ein gutes Leben. Genug Auskommen und Essen waren vorhanden, in Leipzig lebte ihre Tante und führte Charlotte dort in die bessere Gesellschaft ein.
So verschiedene Lebensumstände und trotzdem so viel gemeinsames Leid. Der erste Weltkrieg, die Machtergreifung Hitlers und ebenso der zweite Weltkrieg machte vor niemandem Halt.
Ein großer Zeitraum geprägt von Liebe, Entbehrungen, Leid und Sehnsüchten, aber auch glücklichen Momenten.

Mein persönliches Fazit:
Katharina Fuchs hat auf ganz wundervolle Art und Weise die persönliche Geschichten ihrer Großmütter erzählt. Obwohl das Buch den Zeitraum von 1913-1945 umfasst, eine Zeit in der so unglaublich viel passiert ist, ist es Katharina Fuchs hervorragend gelungen, die Zeit mit allen wichtigen Ereignissen und wahnsinnig viel Gefühl zusammenzufassen.
Anschaulich und warm, aber auch detailliert und schonungslos. Ein Buch, das mich getriggert und sehr bewegt hat.
Danke, Katharina Fuchs für diese Geschichte, die mich durchaus das eine oder andere Mal zu Tränen gerührt hat.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Bestialisch, empathisch, großartig

Brennende Narben
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Kurzrezi

Klappentext:
Die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky kann mit der Vergangenheit nicht abschließen: Sie will endlich den Mörder ihrer Mutter finden. Doch viel Zeit hat sie dafür nicht: Eine ...

Kurzrezi

Klappentext:
Die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky kann mit der Vergangenheit nicht abschließen: Sie will endlich den Mörder ihrer Mutter finden. Doch viel Zeit hat sie dafür nicht: Eine bestialisch ermordete Edel-Prostituierte und ein Bombenanschlag auf der Autobahn halten die gesamte Frankfurter Mordkommission in Atem. Dann erhält Mara eine anonyme Warnung: Der „Wolf“ sei in der Stadt und im Visier habe er: sie! Als Mara ahnt, wer hinter dem kaltblütigen Spiel steht, ist sie bereit, alles zu geben – für das Duell ihres Lebens…..

Zitat: „In seinen Augen flackerte etwas auf, das sie nicht kannte. Das Flehen um Verständnis.“

Mein persönliches Fazit:
Was soll ich sagen! 5 * Deluxe! Hier passt einfach alles zusammen.
Ein spannender Thriller mit einem großartigen Plot. Was Leo Born sich da alles ausgedacht hat, unglaublich! Ein Auftragskiller, der auf abartige Weise mit Hilfe seines Kuscheltieres seine Opfer quält. Mara, die neben ihren Ermittlungen noch privat ermittelt, um den Mörder ihrer Mutter zu finden und noch so vieles mehr.
Das konstant hohe Erzähltempo hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Mein „Ermittlungsbogen“ war voller Namen und Irrwege, die sich auf fantastische Weise nach und nach logisch auflösten. Ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Autor und Lektorat. Am Ende blieben keine Fragen mehr offen.
Was mich allerdings noch viel mehr beeindruckt hat, war die Charaktertiefe in diesem Buch. Ich glaube, Leo Born hat seine weibliche Seite entdeckt. Trotz all der Brutalität, des hohen Erzähltempos und den wechselnden Gegebenheiten in der Story gelingt es dem Autor spielerisch, die Protagonisten und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen dem Leser nahezubringen.
Im wahrsten Sinne der Worte ein Wechselbad der Gefühle. Die Emotionen sind so großartig beschrieben. Die Protagonisten reiben sich aneinander und müssen feststellen, das in Wirklichkeit niemand so hart ist, wie er vorgibt zu sein. Ganz im Gegenteil. Mara, Klimmt und auch Maras Vater offenbaren Schwächen in ihren Gefühlsleben die zulassen, dass sie sich menschlich großartig weiterentwickeln können. Rosen hingegen übernimmt endlich Verantwortung und wächst über sich hinaus.
„Brennende Narben“ hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Wahnsinn, wie auch Leo Born sich mit seiner Schreibleistung von Buch zu Buch gesteigert hat. Mittlerweile tief verbunden mit seinen Protagonisten, habe ich die Leidenschaft gespürt, mit der er für diese Reihe brennt.
Die Bücher können auch einzeln gelesen werden. Aber, wer die großartige Steigerung von Buch zu Buch miterleben möchte, der sollte unbedingt mit Band 1 anfangen.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und das Buch ist sicherlich ein Kandidat für mein persönliches Lesehighlight 2020!

5 Sterne +

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Solider Thriller

Marta schläft
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Kurzrezi

Zitat: „Sieben Jahre, falls der Richter einen guten Tag hat und aus irgendwelchen Gründen Mitleid mit dir haben sollte.“

Klappentext:
Hab Dich. Und jetzt spielen wir Gericht.
Die Stimme in ...

Kurzrezi

Zitat: „Sieben Jahre, falls der Richter einen guten Tag hat und aus irgendwelchen Gründen Mitleid mit dir haben sollte.“

Klappentext:
Hab Dich. Und jetzt spielen wir Gericht.
Die Stimme in meinem Rücken sagt:“ Das ist eines deiner größten Probleme, nicht wahr, meine Liebe? Dass du dir selbst nicht trauen kannst. Keiner Wunder wahrscheinlich bei deiner Geschichte.“
Ein abgelegenes Haus im Spreewald wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels…

Mein persönliches Fazit:
„Marta schläft“ war für mich die ersten 100 Seiten in der Tat eine logistische Herausforderung. Unglaublich viele Personen, Zeitsprünge und Verknüpfungen, die es mir zunächst schwer machten den Überblick zu behalten. Hätte ich das Buch ohne meine „speziellen Aufzeichnungen“ 😊 weitergelesen, dann hätte ich mich in meinen Gedanken völlig verrannt und das Wesentliche nicht gesehen.
Ein Thriller der es definitiv schafft, den Leser an der Nase herumzuführen.

Alle Charaktere hätten Grund genug dazu gehabt, ein Verbrechen zu begehen. Ob gebeutelt von ein schweren Kindheit, zerstörte Lebensträume durch diverse Umstände oder sexuelle Neigungen, die lieber im Verborgenen bleiben. Gründe sich zu rächen gibt es in diesem Buch genug.
Was liegt da näher, als sich für ein perfides Spiel ein Opfer zu suchen, das sich selbst kaum schützen kann. Doch oftmals kommt es anders als man denkt.
Romy Hausmann stellt den Leser vor ein großes Rätsel. Am Ende laufen die Fäden zusammen und alles klärt sich logisch auf. Es gibt wirklich nichts zu bemängeln.
Aber leider konnte mich das Buch einfach nicht packen. Kein Protagonist, der mich für sich gewinnen konnte. Mir fehlte es in den letzten zwei Dritteln an Tempo und Spannung und die Irrwege lösten sich für mich zu schnell auf.

„Liebes Kind“ war 2019 mein Jahreshighlight. Das irre Mädchen mit der großen Wassermelone. Ich liebe sie nach wie vor. Ein Buch, das sich in mein Herz gefressen hat und es gibt wirklich nur wenige Bücher die Emotionen in mir auslösen 😊
Ich glaube, „Marta schläft“ ist ein Buch, das die Leser spalten wird. Viele werden Romy Hausmann an „Liebes Kind“ messen. Ich habe mich bemüht es losgelöst hiervon zu lesen und zu bewerten und ich denke, dass ich bin meiner Linie treu geblieben bin.

Liebe Romy Hausmann! Viele Dank für den netten Austausch. Das ist nicht selbstverständlich! Deine natürliches Wesen und deine Art und Weise wie du mir als Bloggerin bisher begegnet bist, finde ich unglaublich positiv Ich freue mich auf dein nächstes Buch!

4/5 Sterne



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Veröffentlicht am 26.04.2020

Starke Fortsetzung

Lautlose Schreie
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Kurzrezi
Zitat: „Ich bin nicht hart, sondern nur faktisch.“
Unter Schneematsch und Erde findet ein Mann auf einem Feld zwei Kinderleichen. Während Mara sich am Tatort umsieht, rutsch sie auf etwas aus. ...

Kurzrezi
Zitat: „Ich bin nicht hart, sondern nur faktisch.“
Unter Schneematsch und Erde findet ein Mann auf einem Feld zwei Kinderleichen. Während Mara sich am Tatort umsieht, rutsch sie auf etwas aus. Eine Kinderhand! Noch fünf weitere Kinderleichen werden geborgen. Schockiert von den Leichenfunden ist Mara hochmotiviert, den oder die Täter zu ermitteln.
Allerdings kommt es ganz anders. Mara und Rosen werden von Klimmt auf einen anderen Fall angesetzt. Wieder einmal! Ein Mann wurde brutal in einem Hotel ermordet. Während Mara zunächst noch ein wenig mit dem neuen Fall hadert, gelingt es ihr einen Verdächtigen ausfindig zu machen. Dieser wird ausgerechnet von ihrem Vater vertreten.
Klimmt dagegen ist nervlich ziemlich am Ende. Der neue Staatsanwalt von Lingert äußert seinen Unmut darüber, wie Klimmt die Teams einteilt und ausgerechnet jetzt werden drei weitere Kinderleichen geborgen.
Als es Mara gelingt, ihrem Vater Paroli zu bieten und den Verdächtigen des Mordes zu überführen kommt Klimmt nicht mehr darum herum, sie und Rosen mit in sein Team zu holen. Mara stürzt sich in die Arbeit, fest gewillt den Fall zu lösen und begibt sich in größte Gefahr. Klimmt - zunächst sauer auf ihre Alleingänge - entdeckt eine neues Gefühl in sich. Sorge um Mara Billinsky! Werden die beiden es schaffen sich zusammenzuraufen, um gemeinsam den Fall lösen?
Mein persönliches Fazit:
Ich bin beeindruckt! Bereits Band 1 war gut geschrieben, allerdings konnten mich die Charaktere dort noch nicht wirklich überzeugen. Leo Born ist von Band 1 zu diesem Band ein großer Sprung gelungen. Zum ersten Mal formen Charakter und Emotionen eine Identität. Alle Protagonisten entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo weiter und lassen noch viel Spielraum für weitere Bände. Die Kapitel sind nach wie vor angenehm kurz. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig. Die Erzählstränge fügen sich im Laufe der Zeit logisch zusammen und überraschen den Leser mit einem etwas anderen Ende. Ein spannendes Buch mit einem Thema, das mir an die Nieren ging.
Das Einzige, was mir an diesem Buch gefehlt hat, waren die unerwarteten Wendungen. Relativ schnell war klar, wie der Fall zusammenhängt und wie die Fäden zusammenlaufen. Das tat meinem Lesegenuss allerdings keinen Abbruch.
Ich freue mich absolut auf den nächsten Band und bin so angefixt von dieser Reihe, dass ich Band 3 gleich anschließend lesen werde.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sterne *

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Veröffentlicht am 10.04.2020

keine Leseempfehlung

Gerecht ist nur der Tod
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Klappentext:
Wem kannst du trauen? Ein Mord von den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender ...

Klappentext:
Wem kannst du trauen? Ein Mord von den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender aber stellt sich die Frage: Ist wirklich jeder, der er vorgibt zu sein.

Leseeindruck mit Spoilerwarnung:
Der Kriminalroman von Judith Bergmann umfasst 317 Seiten. Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht leicht. Die Hauptprotagonistin, die depressive tablettenabhängige Psychologin Ina Reich, erzählt aus der Ich-Perspektive. Genauso wie die Hauptprotagonistin, ist der Erzählstil ziemlich trocken und emotionslos. Die Charaktere allesamt äußerst oberflächlich, was hauptsächlich daran liegt, dass sich alle ständig nur mit dem Nachnamen ansprechen. Lediglich Kommissar Schellenberg ist für mich ein Sympathieträger in dem Buch. Kommissarin Bulut hingegen reiht sich nahtlos in die Masse der depressiven, selbstmitleidigen und mit emotionalen Altlasten versehenen Charaktere ein.
Einige Menschen werden nacheinander ermordet. Bereits nach 2/3 des Buches gibt es einen Dialog, dem ziemlich deutlich zu entnehmen ist, wer der Täter/die Täterin und was das mögliche Motiv ist.
Im Grunde hätte ich das Buch hier beenden können. Vielleicht hat das Lektorat sich das in diesem Falle auch gedacht und dabei vergessen, den Rest des Buches zu überarbeiten.
Auf jeden Fall war kein roter Faden mehr erkennbar. Logikfehler und ein gescheiteter Versuch noch einmal eine Wendung in den Fall zu bringen, begleiten den Leser bis zum Ende des Buches.
Obwohl alle Fakten auf dem Tisch liegen, wird der falsche Täter erschossen und der/die eigentliche Täter/Täterin entkommt.
Der Clou am Ende: Die Kommissare haben ihren Fehler wohl bemerkt: “Waidmannsheil!“

Sorry, ganz ehrlich. Ich versuche wirklich immer das Beste aus jedem Buch herauszuholen und habe noch nie weniger als 3 Sterne vergeben. Aber ein Buch, das in einem so großen Verlag erscheint, das darf nicht so aus einem Lektorat wieder rauskommen. Das ein Autor/eine Autorin irgendwann im Laufe der Story den Überblick verlieren kann, ist ganz normal und menschlich. Dafür gibt es das Lektorat! Und das hat hier eindeutig einen schlechten Job gemacht. Ich kann Judith Bergmann nur wünschen, dass das Buch noch einmal überarbeitet wird.

Von mir gibt es nur 2/5 Sternen

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