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Veröffentlicht am 27.12.2022

Ärgerliches Ende

Der Strand: Vermisst
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Vermisst wird die 19-jährige Lilly Sternberg, nachdem sie zum vereinbarten Treffen mit ihrer Freundin am Strand nicht erschienen ist.
Im ersten Band der Trilogie von Karen Sander, der in dem fiktiven Ort ...

Vermisst wird die 19-jährige Lilly Sternberg, nachdem sie zum vereinbarten Treffen mit ihrer Freundin am Strand nicht erschienen ist.
Im ersten Band der Trilogie von Karen Sander, der in dem fiktiven Ort Sellnitz an der Ostsee spielt, verschwindet das gehörlose Mädchen Lilly spurlos. Die lokale Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt macht sich fieberhaft an die Ermittlungen. Doch nur Lillys Fahrrad wird gefunden.
Als Lillis Freundin einen merkwürdigen WhatsApp-Nachricht geschickt bekommt mit einer rätselhaften Zeichenfolge, die in den Sand gemalt wurden, wird die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA hinzugezogen. Doch auch Mascha Krieger ist nicht sicher, ob es sich bei den Zeichen überhaupt um eine Nachricht handelt. Und wenn ja, von wem? Von Lilly selbst, oder womöglich von einem Entführer? Zudem benimmt sich Lillys Freundin Fabienne ziemlich merkwürdig. Und Lillys Großeltern, bei denen sie nach dem rätselhaften Verschwinden ihrer Mutter aufgewachsen ist, versuchen die Ermittlungen nach ihrem Gutdünken zu bestimmen.
Die Story beginnt spannend und vielversprechend, Doch leider dreht sich dann sehr viel um die privaten Probleme der Ermittler. Sowohl Tom Engelhardt als auch Mascha Krieger haben so einiges, was sie mit sich herumschleppen. Das könnte interessant sein und den Ermittlern Ecken und Kanten verleihen, bremst hier aber die eigentliche Krimihandlung zu stark aus.
Sehr ärgerlich ist, dass das Rätsel um Lillys Verschwinden am Ende nicht aufgelöst wird, sondern im nächsten Band weitergeführt wird.
Auch wenn man gerne mehr über Mascha Krieger und Tom Engelhardt erfahren möchte und sie auch gerne in einem weiteren Fall begleiten will, hätte doch wenigstens dieser erste Fall zu Ende erzählt werden müssen. So fühlt man sich als Leser ziemlich verschaukelt!

Veröffentlicht am 26.12.2022

Alte Freunde?

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Seit Jahren feiern die Familien zusammen Silvester. Doch eigentlich hat sich die früheren Jugendfreundschaft inzwischen in Gleichgültigkeit oder sogar Rivalität verwandelt. Dennoch wird an alten Traditionen ...


Seit Jahren feiern die Familien zusammen Silvester. Doch eigentlich hat sich die früheren Jugendfreundschaft inzwischen in Gleichgültigkeit oder sogar Rivalität verwandelt. Dennoch wird an alten Traditionen festgehalten. Doch dieses Mal gibt es ein böses Erwachen!
Während die alten Freundinnen Lollo, Nina und Malena mit ihren Partnern wie seit Jahren üblich zusammen Silvester feiern, planen ihre Töchter eine eigene Party bei Nina zuhause. Doch diese läuft ziemlich aus dem Ruder, die 17-jährige Jennifer verlässt vorzeitig die Party und verschwindet dann spurlos. Ist sie nur bei einer Freundin untergetaucht, oder ist ihr etwas Schlimmes zugestoßen, hat sie sich womöglich umgebracht? Offenbar traut jeder der schwierigen Jennifer alles Mögliche zu.
Für die Eltern von Jennifer beginnt ein Albtraum, doch auch für die anderen Familien bedeutet dies, dass alte Geschichten und dunkle Geheimnisse ans Licht kommen. Denn offenbar gab es zwischen den Familien mehr als nur freundschaftliche Beziehungen. Abgründe tun sich auf!
Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Beteiligter erzählt, von denen jeder so einiges zu verbergen hat. Doch immer wieder wird man aufs Glatteis geführt. Dadurch bleibt die Geschichte durchgehend spannend und es gibt immer wieder neue, überraschende Wendungen, bis hin zum Schluss!

Veröffentlicht am 26.12.2022

Unterhaltsam

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Penelope wird von ihrem Chef von London aus in das kleine Provinznest Shaftesbury entsandt, um dort eine Filiale der Nobel- Partnervermittlungsagentur ,,Golden Sunshine und Luxury Club“ zu eröffnen. Damit ...

Penelope wird von ihrem Chef von London aus in das kleine Provinznest Shaftesbury entsandt, um dort eine Filiale der Nobel- Partnervermittlungsagentur ,,Golden Sunshine und Luxury Club“ zu eröffnen. Damit erhofft sie sich den großen Karrieresprung. Doch die Dorfbewohner sind skeptisch und vermuten alles Mögliche hinter Penelopes Agentur, vom Sonnenstudio bis zum Detektivbüro. Auch lässt die Kundschaft ziemlich auf sich warten, dafür ist das Kaff Shaftesbury viel zu klein. Zudem gibt es kein Internet, und Handyempfang nur auf dem Friedhof, wo Penelope dann so manche Stunde gezwungenermaßen verbringt.
Ihr Nachbar Sam ist Tierarzt und ihn und seine kleine Tochter Lilly lernt Penelope durch eine recht skurrile und amüsante Situation kennen.
Da Penelope mit ihrer Partnervermittlung wenig zu tun hat, engagiert sie sich tatkräftig in anderen Bereichen – oder man hat vielmehr den Eindruck, sie wird engagiert. Jeder der Dorfbewohner hat ein anderes Anliegen und Penelope kann einfach nicht nein sagen.
Als sie dann eine Frau findet, die angefahren und einfach liegengelassen wurde, macht sie sich, zusammen mit dem Tierarzt Sam, an die Ermittlungen…..
Der Krimi ist eine leichte, amüsante und unterhaltsame Lektüre, mit teils filmreifer Situationskomik, allerdings auch etwas vorhersehbar.

Veröffentlicht am 22.12.2022

Teuflisch

Teufelskreuz
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Im 69-Seelendorf Ursprung tritt nach dem Ableben des alten Pfarrers ein neuer Geistlicher die Stelle des Seelsorgers an. Doch Mano Urian ist definitiv anders, als man sich den typischen Geistlichen vorstellt. ...

Im 69-Seelendorf Ursprung tritt nach dem Ableben des alten Pfarrers ein neuer Geistlicher die Stelle des Seelsorgers an. Doch Mano Urian ist definitiv anders, als man sich den typischen Geistlichen vorstellt. Jung, modern und gutaussehend, verfallen ihm nicht nur die Frauen reihenweise. Er mischt auch den Gottesdienst gehörig auf, bei ihm gibt es nur Ein-Satz-Predigten. Dafür geht er lieber ins Wirtshaus oder nimmt den Dorfbewohnern die Beichte ab. Durch seine einnehmende, aber rätselhafte Art bringt er die Dorfbewohner dazu, ihm ihre intimsten Geheimnisse zu verraten. Und seit seiner Ankunft häufen sich skurrile Unglücks- und Todesfälle, Intrigen kommen ans Licht…. Man ahnt, mit Mano Urian ist einer ins Dorf gekommen, der – eventuell in Anlehnung an Goethes Mephisto - stets das Gute will und stets das Böse schafft.
Auch wenn so manche Szene böse und amüsant erzählt wird, konnte mich ,,Teufelskreuz“ leider nicht so recht überzeugen. Die einzig interessante Figur war für mich der geheimnisvolle und charismatische Pfarrer Mano Urian. Die übrigen Dorfbewohner wirkten alle klischeehaft und satiremäßig überzogen, was zum Autor Joesi Prokopetz passt, mir persönlich aber nicht so gefallen hat. Auch die versprochene Krimispannung kam nicht auf, da es eine wirkliche Krimihandlung nicht gibt. Vielleicht liegts an der Art des Humors? Mich konnte das Buch nur leidlich unterhalten und leider nicht so recht packen.

Veröffentlicht am 06.12.2022

Berlin bei Nacht

Die Stunde der Hyänen
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In Berlin brennen nachts immer wieder Autos. Zu Beginn wird man Zeuge, wie der ehemalige LKW-Fahrer und Alkoholiker Radek, der nach dem Rausschmiss zu Hause nun im VW -Bulli haust, fast Opfer eines Brandanschlags ...


In Berlin brennen nachts immer wieder Autos. Zu Beginn wird man Zeuge, wie der ehemalige LKW-Fahrer und Alkoholiker Radek, der nach dem Rausschmiss zu Hause nun im VW -Bulli haust, fast Opfer eines Brandanschlags wird. Jette Geppert ist Journalistin und berichtet über die Geschehnisse. Sie besucht Radek auch im Krankenhaus und durch ihre Artikel wird eine große Spendenaktion für Radek ins Leben gerufen. Jette Geppert ist im Beruf erfolgreich und tough, zu Hause allerdings wird sie von ihrem weniger erfolgreichen Freund ausgenutzt und geschlagen. Die Journalistin wiederum trifft die junge Polizistin Romina Winter, die gerade zum Dezernat für Branddelikte strafversetzt wurde. Sie ist eine Roma und wird von ihren hauptsächlich männlichen Kollegen ignoriert oder belächelt. Ihre Wege kreuzen sich mehr oder weniger zufällig im nächtlichen Berlin. Insofern erinnert die Handlung ein bisschen an den Film Short Cuts.
Was vielversprechend beginnt, wird dann aber leider zu wenig spannend. Schon sehr früh kennt man den Täter, den jungen Postboten Maurice, der mit seiner Familie in einer strengen Sekte lebt. Seine Liebe zu Britta kann er nicht ausleben, da er es nicht wagt, sich ihr zu öffnen, außerdem wird sie von den Sektenführern strikt unterbunden. Auch die anderen Figuren leben in schwierigen Bedingungen, Alkohol, Missbrauch in der Familie oder in der Partnerschaft, schwierige Eltern-Kind-Beziehungen usw. Irgendwie verliert man sich in den zahllosen Handlungssträngen, was zwar wohl realistisch ist, trotz aller Düsterkeit. Aber ein richtiger Spannungsbogen kann sich dabei nicht entwickeln.
Da hat der Klappentext leider etwas zu viel - oder etwas Falsches versprochen. ,,Die Stunde der Hyänen“ ist ein interessanter und lesenswerter Roman, aber kein Thriller und auch nicht ,,hochexplosiv“.