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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2025

Konnte mich nicht überzeugen

Der letzte Mord am Ende der Welt
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Nachdem die Welt von einem giftigen Nebel verschlungen wurde, bleibt eine Insel irgendwo im Mittelmeer der einzige Ort, auf dem noch Menschen leben. In einer Idylle lebt eine Gruppe von Menschen zusammen, ...


Nachdem die Welt von einem giftigen Nebel verschlungen wurde, bleibt eine Insel irgendwo im Mittelmeer der einzige Ort, auf dem noch Menschen leben. In einer Idylle lebt eine Gruppe von Menschen zusammen, die Ältesten sorgen für ein friedliches Miteinander, überwachen die Landwirtschaft und damit die Ernährung. An jedem Abend fallen die Inselbewohner durch die nächtliche Sperrstunde in einen tiefen Schlaf Morgens erwachen sie manchmal mit kleinen Verletzungen, können sich aber an nichts erinnern. Abi, eine Art KI, kontrolliert die Gedanken der Dorfbewohner. Und fast niemand von ihnen stellt Fragen. Doch dann wird eine der Ältesten eines Morgens brutal ermordet aufgefunden. Wird der Mörder nicht innerhalb der nächsten 107 Stunden gefunden, wird die Insel und ihre Bewohner vom giftigen Nebel verschlungen werden.
Die Mischung aus Krimi und Dystopie wirkte auf mich eher befremdlich. Die Charaktere und ihr Verhalten wirkten teils blass, teils sprunghaft, oft wenig nachvollziehbar.
Auch wenn die Darstellung der Inselgesellschaft, deren Regeln und das ausgeklügelte Machtsystem gar nicht so futuristisch wirkt, zog sich die Handlung doch sehr in die Länge und die Spannung blieb schon recht bald auf der Strecke.
Der letzte Mord am Ende der Welt konnte mich leider nicht überzeugen.
In der Danksagung verspricht der Autor, dass sein nächstes Buch eine Art Thriller werde und eher in der Gegenwart spiele. Vermutlich wird mir das mehr zusagen.

Veröffentlicht am 06.04.2025

Schwierig

Die Kurve
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Ein deutscher Gangsterroman? Klingt spannend!
Carl betreibt ein Unternehmen für kriminelle Dienstleistungen der besonderen Art. Gemacht wird praktisch alles, aber natürlich vermittelt er die Aufträge ...


Ein deutscher Gangsterroman? Klingt spannend!
Carl betreibt ein Unternehmen für kriminelle Dienstleistungen der besonderen Art. Gemacht wird praktisch alles, aber natürlich vermittelt er die Aufträge nur an seine besten Mitarbeiter. Schneider, der Mann fürs Grobe, Ridley, das mathematische Genie, die schnelle Betty, die ein Herz für Gerechtigkeit hat. Alle kennen sich seit ihrer mehr oder weniger beschissenen Kindheit und Jugend aus dem Ruhrgebiet, was sie bis heute aneinanderschweißt. Aber Vertrauen gibt es weder von seiten Carls noch auf seiten seiner Mitarbeiter. Warum sie trotzdem alles für ihn erledigen? Das erschließt sich nicht ganz.
Ein amerikanischer Tycoon will den Mörder seiner Tochter aufspüren, die in Berlin im Landwehrkanal ertrunken ist. Doch bald findet Betty heraus, dass die Tochter andere Lebenspläne hatte als ihr reicher Vater…..
Die Figuren sind trotz ihres brutalen Broterwerbs interessant. Doch auch wenn man von Carl, Ridley und Betty eine andere, weichere Seite kennenlernt, wachsen sie einem nicht wirklich ans Herz. Dafür bleibt ihr Verhalten zu oft unerklärt, bleibt zu vieles offen, nur angedeutet.
Eine düstere, beklemmende Atmosphäre beherrscht den Roman, in der dem Menschlichen und Zwischenmenschlichen eine zu geringe Chance eingeräumt wird. Interessant und originell finde ich allerdings die minimalistische Sprache und den, zugegebenermaßen oft sarkastischen, Sprachwitz.

Veröffentlicht am 07.03.2025

Alles Gute

Alles Gute
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Wer braucht eine App, um seinen Mitmenschen ,,Alles Gute“ zu wünschen? Offenbar viele, denn Millionen von Usern haben sich die Lisa-App für einen Euro schon heruntergeladen. Der Erfinder Peter Gruber, ...

Wer braucht eine App, um seinen Mitmenschen ,,Alles Gute“ zu wünschen? Offenbar viele, denn Millionen von Usern haben sich die Lisa-App für einen Euro schon heruntergeladen. Der Erfinder Peter Gruber, der durch eine Zeichnung seiner Nichte Lisa auf die Idee kam, wurde damit reich. Allerdings sieht er sich selbst als Gutmensch und seine App als Mittel für ein besseres Miteinander und gegen die Spaltung der Gesellschaft. Doch dann ist Peter Gruber, kurz nachdem er Mira Valensky und Vesna Krajner um Hilfe gebeten hat, da er sich verfolgt fühlt, spurlos verschwunden.
Wurde Gruber wirklich bedroht? Und von wem? Waren es Mitglieder der rechten Union der Sozialpatrioten, die Gruber mit Hasspostings im Netz überschüttet haben. Oder Tech-Riesen, die sich Grubers App einverleiben wollen. Oder seine Teilhaber, die die App unbedingt verkaufen wollen? Oder hat Gruber sein Verschwinden womöglich selbst inszeniert? Mira Valensky und Vesna Krajner ermittel mit Hilfe ihrer Familienmitglieder und allen Mitteln.
Ein aktuelles Thema, interessant und humorvoll in Szene gesetzt. Leider fehlt es etwas an Action, dafür wird umso mehr geredet, was etwas zu Lasten der Spannung geht.

Veröffentlicht am 24.02.2025

Nicht ganz überzeugend

Die Brandung – Leichenfischer
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In der Flensburger Förde werden auf dänischem und auf deutschem Gebiet die Leichen zweier Frauen gefunden, die offenbar nach einem alten Wikinger-Ritual und mit Grabbeigaben begraben wurden. Sowohl die ...


In der Flensburger Förde werden auf dänischem und auf deutschem Gebiet die Leichen zweier Frauen gefunden, die offenbar nach einem alten Wikinger-Ritual und mit Grabbeigaben begraben wurden. Sowohl die dänische als auch die deutsche Polizei stehen vor einem Rätsel. Zudem werden im Moment junge Frauen vermisst. Muss die Polizei von einem Serientäter ausgehen? Die ehemalige Polizistin Fria Svensson, die jetzt als Archäologin und Museumsleiterin arbeitet, kann es nicht lassen und mischt sich in die Fälle ein. Auf dänischer Seite ist das auch nicht so schwierig für sie, da ihre Brüder und ihr Ex-Freund die lokalen Ermittlungen leiten. Auf der deutschen Seite ermittelt der wortkarge Kommissar Ohlsen, dem Fria auch schon im letzten Fall begegnet ist.
Der Fall entwickelt sich spannend und die mysteriösen Wikingerrituale bilden einen rätselhaften und interessanten Hintergrund. Die Hauptfiguren Fria und Ohlsen, die kaum gegensätzlicher sein könnten, und die Schilderung ihres Privatlebens, tragen zum Unterhaltungswert bei. Allerdings gibt es auch viele Nebenfiguren und Perspektivwechsel, was der Spannung etwas abträglich ist.
Die Auflösung des Falls und die Motive des Täters wirken auf mich etwas konstruiert und nicht ganz überzeugend.

Veröffentlicht am 24.02.2025

Sehr interessantes Ermittlerduo

Schmerz
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Die Polizistin Dora wurde bei einem Einsatz schwer durch eine Kugel am Kopf verletzt und leidet seitdem an den Folgen. Deshalb darf sie auch nur noch Schreibtischarbeit leisten und wird von den meisten ...


Die Polizistin Dora wurde bei einem Einsatz schwer durch eine Kugel am Kopf verletzt und leidet seitdem an den Folgen. Deshalb darf sie auch nur noch Schreibtischarbeit leisten und wird von den meisten Kollegen bei der Kriminalpolizei Reykjavík nicht ganz ernst genommen. Sie bemerkt Dinge, die andere nicht sehen, allerdings verhält sie sich auch öfter ziemlich unberechenbar oder sagt merkwürdige Dinge.Als bei einem Klassenausflug in den Thingvellir-Nationalpark ein Teenager verschwindet, wird Dora mit den Ermittlungen betraut, da alle anderen Kollegen mit einer Razzia beschäftigt sind.Diese Razzia gilt ausgerechnet Rados Schwiegervater. Rado, Sohn serbischer Einwanderer, hat sich in der isländischen Polizei hochgearbeitet, doch durch die kriminellen Machenschaften seines Schwiegervaters und seines Schwagers wird er von den meisten seiner Kollegen wie ein Aussätziger behandelt. Rado soll nun Dora bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen, die aber eigentlich ein Junge sein will, unterstützen. Der Fall bleibt zunächst rätselhaft. Außer Rado und Dora scheint sich niemand besonders für Morgan, den verschwundenen Teenager zu interessieren, nicht einmal dessen eigener Vater.
Neben dem eigentlichen Fall werden verschiedene andere Handlungsfäden erzählt, wie z.B. Rados Familiengeschichte und seinem vor Jahren verschwundenen Bruder oder die des Kleinkriminellen Hector, der durch einen Auftrag im Drogenmilieu auf die Spur des verschwundenen Teenagers stößt. Diese verschiedenen Handlungsfäden bewirken, dass man den eigentlichen Fall teilweise etwas aus den Augen verliert. Doch am Ende ergeben sich schlüssige Verknüpfungen, allerdings bleiben auch einige Fragen offen, die vermutlich im nächsten Band aufgegriffen werden.