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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein reiseliebendes Schriftstellerehepaar

Die Wanderschriftsteller
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Hinter dem bekannten Namen Iny Lorentz verbirgt sich das Münchner Autorenpaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihren großen Durchbruch erreichten sie mit dem historischen Roman „Die Wanderhure“, welcher ...

Hinter dem bekannten Namen Iny Lorentz verbirgt sich das Münchner Autorenpaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihren großen Durchbruch erreichten sie mit dem historischen Roman „Die Wanderhure“, welcher ebenfalls verfilmt und für die Bühne aufbereitet wurde. Dieser ist Anfang des 15. Jahrhunderts in Süddeutschland angesiedelt und es geht um die junge Marie Schärer, welche einige Schicksalsschläge erdulden und aufgrund derer sie sich von ihrem bisherigen Leben verabschieden muss. Etliche Folgeromane von „Der Wanderhure“ erschienen in den vergangenen Jahren. Weitere sind wohl geplant. Aber die Abenteuer um Marie, ihren späteren Mann Michel und ihrer Tochter Trudi sind nur ein kleiner Teil von den erschaffenen Geschichten aus der Feder von Iny Lorentz. Zahlreiche weitere historische Romane sind unter dem Pseudonym erschienen. Iny Klocke und Elmar Wohlrath bedienen sich einer handvoll weiterer Pseudonyme, unter denen sie Heimatromane, Thriller und ähnliches schreiben.

In „Die Wanderschriftsteller“ beschreiben sie einige ihrer Recherchereisen für ihre Romane. Anfangs konnten sie diese ausschließlich als Urlaubsreisen wahrnehmen, da sie beide in festen Jobs verpflichtet waren. Mit ihrem steigenden Erfolg hängten sie ihre bisherigen Berufe an den Nagel und widmeten sich ausnahmslos dem Reisen und Schreiben. Diese tätigten sie in den allermeisten Fällen via Wohnwagen und Campingplatzaufenthalt. Auf den Spuren von Marie und Co reisten sie nach Konstanz, nach Italien, Spanien, an die deutsche Küste, in den hohen Norden und an viele weitere Orte dieser Welt. In einigen Ausnahmen unternahmen sie auch Flugreisen. Zum Beispiel nach Irland oder in andere weiter entfernt liegende Länder. Zumeist waren diese Reisen mit neuen Ideen für kommende Romane verknüpft. Oder aber die Reise konnte einfach nicht beendet werden, ohne, dass eine neue Idee in ihren Köpfen geboren wurde.

25 Kapitel berichten in „Die Wanderschriftsteller“ von den Reisen der Autoren, wie sie auf ihre Ideen aufmerksam gemacht wurden oder wie sie dabei vorgingen und bisweilen gehen. Zusammen recherchieren, reisen, lernen und erleben sie, dann verfasst Elmar die Rohtexte, welche Iny im Nachgang verfeinert und ausschmückt. Oftmals arbeiten sie an zwei verschiedenen Romanen, sodass Elmar sich ganz und gar der Rohschrift widmen und Iny in einer anderen Geschichte voranschreiten kann. Es gibt viele Hinweise auf unterschiedliche Romane. Da mir nur wenige bekannt sind, habe ich große Lust bekommen, das ein oder andere künftig zu lesen. Ebenfalls berichten die beiden ganz nüchtern und bescheiden von ihren Erfolgserlebnissen, als sie erfahren, dass Werke von ihnen verfilmt werden sollen. Sie werden zu den Dreh eingeladen und nutzen natürlich auch diese Reisen für Recherche und Wissenserweiterungen.

Positiv anzumerken ist, dass sie viel Wert auf eine authentische Darstellung der Vergangenheit legen. Mit Sicherheit ist eben das auch ein Kriterium, warum ihre Bücher gerne gelesen werden.

Ich finde die beiden unglaublich sympathisch und gerne hätte ich weitere Geschichten und Anekdoten aus ihrem Leben erfahren. Sehr schön finde ich auch die kurzen Phrasen, in denen sie auf die jeweiligen Romane eingehen, die zu ihren Recherchereisen gehören. Das Buch fühlt sich jedoch nur wie ein kleiner Auszug aus ihrem Schaffen an, geht nicht unbedingt tief auf persönliche Hürden ein und ein kleines bisschen detailreicher könnte ich mir den jeweiligen Bezug von diversem Roman und dazugehöriger Reise vorstellen. Oftmals vermittelt die Kapitelüberschrift den größten Bezug zum zur Reise gehörigen Roman. Wie kamen sie zum Beispiel zu der Entscheidung viele weitere Pseudonyme zu nutzen? Wo hören Elmars Rohtexte auf und wo fangen Inys Feinarbeiten an? Die jeweiligen Kapitel scheinen mir auch nicht ganz chronologisch erzählt wurden zu sein. Das sorgte bei mir für einige Verwirrung.

Nichtsdestotrotz fand ich es sehr erfrischend von ihrem Leben zu erfahren und positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle das innere vom Cover-Einband, auf dem sich eine Klappkarte befindet, die einige bekannte historische Iny-Lorentz-Romane mit Buchcover verortet.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ganzheitliches Denken für die innere Ordnung

Das innere Navi – Wie du mit den fünf Disziplinen des Denkens Klarheit findest
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Nun halte ich schon das zweite Buch von Bewusstseinsforscherin und Autorin Vivian Dittmar („Das innere Navi“) in den Händen. Nicht ohne Grund. Schon „Der emotionale Rucksack“ hat mich sehr eingenommen.

Worum ...

Nun halte ich schon das zweite Buch von Bewusstseinsforscherin und Autorin Vivian Dittmar („Das innere Navi“) in den Händen. Nicht ohne Grund. Schon „Der emotionale Rucksack“ hat mich sehr eingenommen.

Worum geht es genau? Frau Dittmar hat sich mit dem menschlichen Denken beschäftigt und unterteilt dieses in fünf gleichwertige Disziplinen, die sie Schritt für Schritt erläutert. Neben unserer allseits bekannten linearen Ratio, die unschlagbar im Erstellen von Pro- und Kontralisten ist und ebenfalls eine wahre Fantasten-Rolle einnehmen kann, indem sie sich Szenarien ausdenkt oder bereits Passierte erneut heraufbeschwört, benennt sie weiterhin die Inspiration, also von außen kommende Eingebungen, die Intuition, welche sich als Impulsgeber mit einfachen Ja-Nein- oder Weiter-Stop-Momenten bemerkbar macht, die Herzintelligenz, die stets nach Sinn entscheidet und eine allgemeine Ethik verfolgt und die ausrichtende Absicht, welche – in meinen Worten – eine Art innere Einstellung zum Leben und den täglichen Herausforderungen ist.

Im ersten Teil ihres Buches beschreibt sie, warum ihr das Thema am Herzen liegt, inwiefern es uns Menschen helfen kann, wenn wir unsere Denkprozesse verstehen und vor allem, was es mit der inneren und der äußeren Ordnung auf sich hat. Dabei geht sie ebenso auf das rationale, wie auch auf das prä- und transrationale Denken ein, erklärt, was sie darunter versteht und holt somit den Leser Stück für Stück in ihre Überlegungen hinein. Dabei lässt sie sich ausreichend Zeit und wiederholt an entsprechenden Stellen in kurzen Sätzen relevante Merkmale oder Gegebenheiten.

Sie versteht es auf neutrale Weise „rationale Erklärungen“ zu finden, wobei sie oftmals betont, das einige von ihr im Buch beschriebenen Dinge eher „gespürt“ werden, als das sie sofort rational in Worte gefasst werden können. Eben auch aus dem Grund, dass prä- oder transrationales Denken (laut der Autorin) nicht linear erklärbar, nicht rational, nonverbal, schlicht, subtil, höflich, beharrlich und transpersonal sein können. Transpersonal bedeutet in diesem Sinne, das wir sie womöglich nicht als unsere eigenen Gedanken wahrnehmen.

Im weiteren Verlauf widmet sie den fünf Disziplinen des Denkens eigene Kapitel zu und beschreibt diese in ihrem Wirkungsbereich. Der letzte Teil befasst sich mit dem Zusammenspiel dieser Disziplinen und liefert Gründe und Erklärungen, warum ein ausgewogenes Verhältnis ebendieser zu einem glücklichen und erfüllenden Leben führen kann.

Da sie zwischendurch auch selbst immer wieder Fragen stellt und diese dann im Nachgang von hinten nach vorne aufrollt, sowie nicht selten beispielhafte Situationen und Anekdoten erklärend hinzufügt, konnte ich ihr sehr gut folgen. Ich mag ihre gradlinige Art zu schreiben, die ebenso rücksichtsvoll erscheint. Mir hat das Buch sehr viel gegeben, da der Schlüssel zum Verständnis meiner Gedanken mich nun wieder auf ganz neue Dinge achten lässt und ich somit Wachstumspotenzial bei mir erkenne.

Ich wage zu bezweifeln, dass nicht jeder mit ihren Beschreibungen einverstanden ist, da es eben manchmal nicht unbedingt „greifbar“ ist und vielleicht ein gewisses Vorwissen in einigen Lebensbereichen von Vorteil sein kann. Diese Annahme kann aber auch von mir falsch eingeschätzt sein.

Vielen Dank für ihre Forschungen auf dem Gebiet der Gefühle und des Denkens und somit auf dem Gebiet der Menschlichkeit, Vivian Dittmar.

Veröffentlicht am 21.10.2019

The Wonderful Gesa Neitzel

The Wonderful Wild
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Danke für deinen Mut und deine Bereitschaft, dies alles mit der Welt zu teilen, Gesa. Ich denke, es ist sehr wichtig für uns Menschen.

Die junge Autorin ist wenige Jahre älter als ich, Anfang 30. Ich ...

Danke für deinen Mut und deine Bereitschaft, dies alles mit der Welt zu teilen, Gesa. Ich denke, es ist sehr wichtig für uns Menschen.

Die junge Autorin ist wenige Jahre älter als ich, Anfang 30. Ich bin tief von ihr beeindruckt und unheimlich froh, dass sie ihren Weg gegangen ist, dass sie Ängste überwunden hat und die Reise nach Afrika angetreten ist. Ich fühle mich mit den Worten aus ihrem Buch verbunden.

Gesa lebte in Hildesheim und war unzufrieden mit ihrem bisherigen beruflichen Werdegang. Wie es so oft bei Menschen vorkommt, konnte sie nicht genau benennen, was den eigentlich so verkehrt lief, da es ihr grundlegend an nichts fehlte. Mit einem Dach über den Kopf, genug zu essen, Gesundheit, Familie und Freunden, sowie einem guten Bildungsweg dürfte es ihr doch an nichts fehlen?

Intuitiv spürte sie, dass da mehr war. Ihr inneres Navigationsgerät flößte permanent und beharrlich nicht erklärbare Signale in ihr Gemüt und ihre Gedankenwelt. Die Inspiration kam ihr bei einem Urlaub mit Freundin in Afrika. Sie befand sich in den wunderschönen Drakensbergen in Südafrika, als sie den Entschluss faste, etwas überaus entscheidendes zu ändern. Viele Hürden und Ängste überwindend reiste sie ein Jahr später erneut nach Afrika – diesmal für eine längere Zeit. Sie machte eine Rangerausbildung, verliebte sich und schrieb ihr erstes Buch („Frühstück mit Elefanten“), indem sie von all dem berichtet.

In „The Wonderful Wild – Was ich von Afrikas Wildnis fürs Leben lerne“ beschreibt sie, wie sehr sie die Nähe zur Natur und vor allem zu den wild lebenden Tieren mit ihren einzigartigen und beeindruckenden Lebensstrategien tief in ihrer Seele beeindrucken.

Auf 252 Seiten beschreibt sie in 12 Kapiteln, sowie Vor- und Nachwort, Wildnisversprechen und Inspirationsliste (Links, Bücher, Podcasts, etc.) einige ihrer Beobachtungen aus der Tierwelt. Die soziale Struktur der Wildhunde, die imposante Struktur und das Zusammenspiel in einem Termitenhügel oder auch die humoristische Art der Paviane und anderer Primaten sind nur einige Beispiele.

Einen besonderen Stellenwert in ihrer Aufmerksamkeit haben Elefanten bekommen, die mit ihren weichen Füßen besonders sensibel für Veränderungen in der Umgebung sind, empathisch und lustig sein können und einen komplexen sozialen Gemeinschaftssinn besitzen. Der Elefant taucht auch immer wieder als Symbol in ihrem Buch auf. Diese sollen zum Innehalten einladen und das Beschriebene auf den Leser wirken lassen.

So erkennt Gesa immer wieder Brücken zu sich selbst und der Menschheit, sowie unseren gesellschaftlichen Aufbau, kritisiert konstruktiv und plädiert für eine wiederzuentdeckende Kraft in uns Menschen, die uns und unsere Seele schon lange innewohnt und die uns Füllegefühl und Verständnis bringt – Intuition.

Mir hat das Buch sehr gefallen und ich bin froh, dass ich es lesen durfte, da ich selbst auf der Spur nach meiner inneren „Wildheit“ bin. Ich möchte die leise Stimme in mir wahrnehmen, da sie mich auf dem Kurs hält, der mir Zufriedenheit und Gänze bringt. In der vollkommenen Stille können wir sie vielleicht hören. Abseits vom Lärm der Stadt und der eigenen unaufhörlich vor sich her plappernden Gedanken.

Und die andere Sache ist, die auch Gesa deutlich anspricht, dass wir Teil eines riesigen lebenden Organismus sind. Bestehend aus Tieren, Pflanzen, Menschen und allem was auf der Erde existiert. Wenn dieses empfindliche Gleichgewicht gestört wird und das tun wir Menschen manipulativ in einigen Punkten, schneiden wir uns am Ende nur selber den Arm ab, den alles ist miteinander verbunden, hat seinen Grund und seinen Sinn. Insofern können wir nur JETZT etwas tun, um die Welt zu erhalten, die wir so lieben, schätzen und der wir leben möchten. Wir haben die Kraft zu wählen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Inspirierende Menschen

Jane Austen
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Mit „Little People, BIG DREAMS“ hat der INSEL-Verlag eine Kinderbuch-Reihe veröffentlicht, die nicht nur Kindern Inspiration und Motivation schenken kann. Diese Reihe ist ein Tribut an all die beeindruckenden ...

Mit „Little People, BIG DREAMS“ hat der INSEL-Verlag eine Kinderbuch-Reihe veröffentlicht, die nicht nur Kindern Inspiration und Motivation schenken kann. Diese Reihe ist ein Tribut an all die beeindruckenden Persönlichkeiten unserer Geschichte – ein Tribut an KünstlerInnen, PilotInnen, WissenschaftlerInnen und andere „HeldInnen“ mit großen Träumen.

Jane Austen wurde 1775 im Süden von England geboren, wuchs gemeinsam mit acht Geschwistern auf und veröffentlichte mit 14 ihr erstes Buch. Übliche Frauenaktivitäten dieser Zeit – wie Stricken und Singen – interessierten sie wenig. Da Janes
Vater Pfarrer und Hauslehrer war, genoss sie für ein Mädchen ihrer Zeit außerordentlich viel Bildung. Bereits in jungen Jahren verliert sich die junge Jane in Büchern und Geschichten und beginnt bald darauf, sich eigene auszudenken. Einen Beruf auszuüben war für Frauen eher unüblich, dennoch hält Jane an ihrer Leidenschaft fest und schreibt im Laufe ihres Lebens – zum Teil unter Pseudonym – mehrere Romane. In diesen geht es zumeist um junge Frauen und ihre Eigenheiten, sowie gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Mit Feingefühl und Humor schildert sie die Geschichten der britischen Upperclass und ebnet somit die ersten zarten Pfade für eine emanzipierte Entwicklung in der erzählenden Literatur.

Werke wie „Stolz und Vorurteil“, „Sinn und Sinnlichkeit“ oder „Emma“ sind nur ein paar genannte Beispiele ihrer Schaffenszeit.

Das Buch ist auf wenigen Seiten liebevoll illustriert. Der Stil der gemalten Bilder erinnert an von Kindern gefertigte Malbilder
mit Bunt- oder Filzstiften. Durch die vielen Brauntöne bekommen die Illustrationen einen altmodischen Anstrich, dennoch sticht Jane mit ihrem blauen Kleid hervor und verkörpert so ebenfalls die Heldin dieses Buches, die im Fokus steht. In kurzen Sätzen wird auf jeder Doppelseite Janes
Geschichte verdeutlicht. Es ist sehr einfach gehalten, sodass es für Kinder mitunter „nur“ die Geschichte eines fröhlichen Mädchens ist, dass authentisch seine Ziele verfolgt hat. Zwischen den Zeilen wird jedoch dennoch bewusst, dass sie mit viel Mut und Fantasie zu einer inspirierenden Persönlichkeit heranwuchs.

Hinten im Buch befinden sich eine kurze Biografie und ein paar Porträts von Jane Austen. Somit können zum Beispiel Eltern einen kleinen Gesamtüberblick über die berühmte Autorin erhalten.

Noch weiter hinten befindet sich weiterhin eine kleine Übersicht von anderen Büchern der „Little People, BIG DREAMS“-Reihe, wie zum Beispiel Coco Chanel, Amerlia Earhart, Frida Kahlo oder auch Stephen Hawking.

Ich finde es außerordentlich gut, das Hawking in dieser Reihe in Erscheinung tritt. Ich bewundere ihn. Dennoch muss ich kritisieren, dass hinten auf dem Einband des Buches von Jane Austen über „Frauen“ gesprochen wird. Bitte einmal in „Menschen“ ändern und zumindest jedes Geschlecht berücksichtigen.

Zu guter Letzt möchte ich mitteilen, dass ich ein großer Fan dieser Reihe bin, es großartig finde, dass vor allem auch junge Frauen inspiriert und vielleicht dadurch ermutigt werden groß zu Träumen und ich die Idee und die Motivation, die sich hinter dieser Reihe vermuten lässt, ebenfalls großartig finde. Ich mag den kindlichen Stil der Bilder und die gewählten Farben. Vielleicht hätte ich mir eine andere Font des Lesetextes gewünscht, die eine weniger strenge Anmutung annimmt. Dennoch verstehe es auch als gut zu lesende und vor allem für Leseanfänger zu entziffernde Schriftart.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Die Verehrung von Karten und Fantasie

Verrückt nach Karten
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Dieses Buch ist wunderschön! Ich habe mich sehr gefreut, als dieses große und farbenfrohe Werk bei mir ankam. Es enthält die Gedanken vieler unterschiedlicher Autoren, Zitate berühmter Schriftsteller, ...

Dieses Buch ist wunderschön! Ich habe mich sehr gefreut, als dieses große und farbenfrohe Werk bei mir ankam. Es enthält die Gedanken vieler unterschiedlicher Autoren, Zitate berühmter Schriftsteller, detailreiche Karten der Vergangenheit von Orten auf der Erde und von Orten der Fantasie. Und es lädt ein, tiefer in den Entstehungsprozess von Romanen, Filmen und weiteren Geschichtsträgern einzusteigen.

Wie gehen einige Autoren vor, um ihre Geschichten plausibel zu gestalten? Hilft eine Verortung der Handlung, um die Geschichte erlebbarer zu machen? Ist es als Schriftsteller einfacher sich dem Schaffensprozess hinzugeben, wenn zuerst eine Karte des Handlungsortes existiert? Welche Gefühlswelten erschaffen authentisch anmutende Karten? Diese und viele weitere Fragen klären der Herausgeber Huw Lewis-Jones (promovierter Historiker und preisgekrönter Autor) und Autoren wie Philipp Pullmann (u. a. „Der goldene Kompass“), David Mitchell (u. a. „Der Wolkenatlas“), Helen Moss (u. a. „Adventure Island“), Cressida Cowell (u. a. „Drachenzähmen leicht gemacht“), Miraphora Mina (u. a. Grafikdesignerin für die „Harry Potter“-Filme), Daniel Reeve (u. a. Kartograf für die Karte von „Mittelerde“ aus „Der Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“) und viele weitere spannenden Persönlichkeiten.

Der Inhalt von „Verrückt nach Karten“ setzt sich auf 256 Seiten voller Anekdoten der Autoren und vielen grundverschiedenen Karten aus einem Prolog, vier Teilen („Täuschend echt“, „Literarische Karten“, „Karten erstellen“ und „Karten lesen“) und einem Epilog zusammen. Dabei erhält jeder Autor sozusagen eine persönliches Kapitel, in dem er ein Hauptthema wählt (natürlich immer in Bezug auf Karten, Fantasie, Fantasiewelten, etc.), das erklärt, wie er oder sie zu Karten steht, wie die Faszination diesbezüglich ausbrach und welche Bedeutung bestimmte Karten in ihrem oder seinem Leben für den eigenen Werdegang hatten.

Oft genannte und ebenfalls gezeigte Beispiele sind „Mittelerde“, „Die Schatzinsel“, „Narnia“, „Der Hundert-Morgen-Wald“ oder auch die Welt von „Game of Thrones“. Aber auch Expeditionskarten, historische Karten der damaligen Weltanschauung und religiöse Veranschaulichungen von Karten (z. B. die Pergamentkarte von Botticelli, auf der er die neun Kreise der Hölle nach Dantes „Göttlicher Komödie“ darstellte) sind großflächig in diesem wunderbaren Werk abgebildet. Dies ist nur eine genannte Auswahl.

Ich bin sehr glücklich ein Exemplar dieser Ideen- und Kartensammlung in meinem Regal zu wissen. Ist es für mich doch eine Quelle der Inspiration und eine Hommage an die Karten dieser und erdachter Welten, die schon in meiner Kindheit meine junge Fantasie beflügelten und mich an Orte brachten, die mir Spannung, Spaß und Abenteuer versprachen.