Musik schafft Erinnerungen
Before I met SupergirlRea Garvey gibt hier in Erinnerungen sein Leben wieder, das untrennbar mit Irland verbunden ist. Er tut dies sehr ehrlich, humorvoll und manchmal ernst. So sind Geschichten entstanden von Verlust und Liebe, ...
Rea Garvey gibt hier in Erinnerungen sein Leben wieder, das untrennbar mit Irland verbunden ist. Er tut dies sehr ehrlich, humorvoll und manchmal ernst. So sind Geschichten entstanden von Verlust und Liebe, von Angst und Aufbruch, und natürlich auch vom unerschütterlichen Traum, Musik zum Kompass zu machen. Sie laden auch zum Nachdenken ein: woher kommen wir, was prägt uns – und warum Glaube manchmal der einzige Halt ist.
Mit seinem neongrünen Buchrücken und Lesebändchen fällt das Cover direkt auf; Grün, Weiß und Rot finden sich als Farben Irlands auch sonst darauf wieder – neben der Zeichnung des halben Gesichts des Musikers und Autors. Der Verweis auf eine Playlist liefert auch den richtigen Soundtrack zur Lektüre. Vorwort und Danksagung sind in englischer Sprache verfasst; die Kapitelüberschriften sind oft Liedtitel. Zusätzlich lässt der Autor verschiedene Ogham-Schriftzeichen wie einen roten Faden durchs Buch ziehen. Als Ich-Erzähler gibt Rea Garvey auf sehr persönliche und bodenständige Art chronologisch die Geschehnisse seit seiner Kindheit wieder. Fast fühlt man sich beim Lesen als säße der Songwriter einem gegenüber.
Wenn Garvey Musik als Sprache ohne Wörter bezeichnet, so gelingt es ihm als Autor doch großartig mit diesen Wörtern umzugehen. Er erzählt aus seiner Kindheit, von seiner Zeit an der Universität oder als Mitglied von Musikgruppen. Es blitzt sehr viel Humor auf, aber auch Zweifel, Misserfolg und oft Unsicherheit; neben Glück spielt vor allem auch Garveys Glaube eine sehr große Rolle in seinem Leben. Das Vertrauen in Gott, aber auch das unerschütterliche Vertrauen, das seine Eltern in ihn und seine Schwestern, und das andererseits die Kinder ebenso in Ihre Eltern setzen wird in vielen Abschnitten spürbar. Reas Eltern gaben Rat und Unterstützung ohne sich einzumischen; nicht zuletzt durch deren Halt konnte er zu dem Menschen werden, der er nun ist.
Man muss Rea Garveys Musik weder kennen noch lieben, um in diesem Buch regelrecht versinken zu können. Eine lesenswerte Geschichte eines Menschen und Musikers.