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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2021

Very Strange...

The Stranger Times
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"The Stranger Times" ist eine Zeitung, die sich mit den etwas anderen Nachrichten befasst. Darunter fallen Dinge, die wir als Verschwörungstheorien oder paranormale Sichtungen beschreiben würden. Bei genau ...

"The Stranger Times" ist eine Zeitung, die sich mit den etwas anderen Nachrichten befasst. Darunter fallen Dinge, die wir als Verschwörungstheorien oder paranormale Sichtungen beschreiben würden. Bei genau dieser Tageszeitung landet Hannah Willis. Die junge Frau möchte und muss zwangsläufig ihren bisherigen Lebensstil an der Seite eines untreuen Ehemannes aufgeben. Da Hannah kein abgeschlossenes Studium und keine Referenzen vorzuweisen hat, war eine andere Anstellung nicht in Aussicht. Bei der Stranger Times trifft sie auf, ja man kann es so ausdrücken, ziemlich verrückte Kollegen sowie einen dem Alkohol nicht abgeneigten und stets fluchenden Chef.
Ohne zu weit in der Geschichte vorzugreifen, kann ich zum Inhalt nicht mehr sagen. Es dauert ca. die Hälfte des Buches, bis die Geschichte schließlich an Fahrt aufnimmt und ein Spannungsbogen zumindest erkennbar ist. Der Schreibstil ist flüssig, meinem empfinden nach allerdings teilweise zu schnell und hektisch. Die Dialoge sind stets gespickt mit britischem Humor, ufern aber hin und wieder aus. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, noch dazu wird ansatzweise jedes Klischee bedient.
The Stranger Times konnte mich sowohl als Roman, als auch als Wochenzeitung nicht gänzlich überzeugen. Zu Beginn passiert sehr lange nichts, zum Ende hin ist die Handlung für mein Empfinden dann zu schnell geschrieben. Es wird eine Fortsetzung geben, diese wird aber leider ohne mich auskommen müssen.
Fazit: Aus dem Thema hätte man mehr machen können und müssen. Die Story hat auf jeden Fall Potenzial, es scheitert jedoch leider an der leserfreundlichen Umsetzung.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Kurios

Liebe Rock
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Timm ist Möchtegernschriftsteller, bisher hat aber nichts nennenswertes zustande gebracht. Er zieht in die WG von Rock ein, die er in einer Kneipe kennen gelernt hat und die ihn gebeten hat ein Inserat ...

Timm ist Möchtegernschriftsteller, bisher hat aber nichts nennenswertes zustande gebracht. Er zieht in die WG von Rock ein, die er in einer Kneipe kennen gelernt hat und die ihn gebeten hat ein Inserat für das freie Zimmer aufzusetzen. In Rocks WG wohnt außerdem ihr Freund Marc sowie Rocks Hund. Timm und Marc bereiten früh aneinander, weil Timm von Beginn des Einzugs an um Rocks Liebe buhlt. Timm und Marc schließen über Rocks Kopf hinweg kuriose Wetten ab. Schließlich entwedet Timm Marc dessen Manuskript und veröffentlicht den Roman unter seinem eigenen Namen.
Ich hatte große Erwartungen an diesen Roman. Vielleicht oder sogar vermutlich zu hohe Erwartungen. Das gesamte Buch ist einfach nur chaotisch und kurios. Die Kapitel sind absteigend von 100-1 angeordnet, der Erzähl-und Sprachstil außergewöhnlich und sehr gewöhnungsbedürftig. Je mehr ich gelesen habe, desto besser habe ich in diesen Stil hineingefunden. Aber ganz ehrlich, es liest sich nicht schön. Das Buch hat mich an klassische Schullektüre erinnert, die wurde eher gezwungenermaßen gelesen und war ebenfalls nur schwer zugänglich. Trotz dessen ist nicht zu verkennen, dass dieses Buch litarisch anspruchsvoll ist. Ich lasse das in meine Bewertung mit einfließen und verbuche es mal als Form der Kunst. Anderenfalls hätte ich für diesen Roman kaum positive Worte übrig. Wirklich schade, ich habe mir mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Bonbons und Familiengeschichte

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers
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Köln Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Kölner Dom befindet sich noch immer im Bau, die Stadt verändert sich langsam aber sicher von einem Mittelalter-Städtchen in eine Metropole und auch politisch liegt ...

Köln Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Kölner Dom befindet sich noch immer im Bau, die Stadt verändert sich langsam aber sicher von einem Mittelalter-Städtchen in eine Metropole und auch politisch liegt Veränderung in der Luft.
Anna Sophie wächst als Tochter eines angesehenen Apothekers auf. Sie stellt Hustenbonbons aus Zucker und Kräutern her, die bald nicht nur aufgrund ihres guten Geschmacks sondern vor allem wegen ihrer heilenden Wirkung in aller Munde sind. Als ihr Vater sie mit dem Apotheker-Gesellen August verheiraten will, stellt Anna Sophie sich gegen ihren Vater. Sie entscheidet sich gegen den zwielichtigen August und für ihre Jugendliebe Franz Stollwerck. Franz kehrt von einer Wanderschaft zurück, die ihn unter anderem nach Paris geführt hat wo er als Zuckerbäcker ausgebildet wurde. Nicht zuletzt mit der Hilfe von Anna Sophies Hustenbonbons erbauen und führen die zwei eine erfolgreiche Bonbon-Fabrik. Dieser Erfolg ist der Konkurrenz jedoch ein Dorn im Auge und so bleibt es nicht lange friedlich um die junge Familie.
Von Beginn an habe ich mich gut in der Handlung zurechtgefunden, was mir bei Romanen mit vielen Personen und Familien nicht immer gelingt. Vor allem die Hauptpersonen waren in ihren Beschreibungen und den Charakterzügen so gestaltet, dass ich direkt einen Zugang zu ihnen finden konnte. Diese liebevolle Ausarbeitung lässt vor allem im Verlauf des Romans zu, dass man die Entwicklung einzelner Persönlichkeiten sehr gut verfolgen kann.
Ich war verwundert, dass Hustenbonbons früher tatsächlich nur in Apotheken verkauft wurden. Heute findet man sie in jedem Supermarkt. Auch die beschriebene Heilwirkung einzelner Kräuter war neu für mich und zeigt, wie ausführlich für diesen Roman recherchiert wurde.
Historische Fakten weben sich perfekt in die Fiktion ein. Wichtige Themen wie die Märzrevolution kommen nicht nur zu Sprache sondern fließen direkt in die Handlung mit ein. Begeistert haben mich vor allem die charakterstarken Frauen. Nicht nur sie, sondern auch die Anfänge der Frauenbewegung werden thematisiert.
Ein wenig irritiert war ich jedoch, dass trotz des Titels kein Wort über Schokolade verloren wird. Lediglich Kakao wird vereinzelt angesprochen.
Da es sich bei diesem Roman allerdings um den Auftakt zu einer Saga über das Schokoladenimperium der Familie Stollwerck handelt, ist diese Irritation schnell aus dem Weg geräumt.
Umso mehr freue ich mich auf den zweiten Teil, denn dann geht es wirklich um die berühmte Schokolade.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Unglaublich.

Nowhere Girl
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Harbhajan. Göttliches Lied in Sanskrit. Diesen Namen erhält ein Neugeborenes in Neuseeland. Die Eltern tragen auf die Geburtsurkunde des Mädchens brasilianische Namen ein. Damit begehen sie Urkundenfälschung ...

Harbhajan. Göttliches Lied in Sanskrit. Diesen Namen erhält ein Neugeborenes in Neuseeland. Die Eltern tragen auf die Geburtsurkunde des Mädchens brasilianische Namen ein. Damit begehen sie Urkundenfälschung und besiegeln das Schicksal des unschuldigen Kindes. Seit ihrer Geburt ist Harbhajan eine Gejagte, ihr Leben lang auf der Flucht vor Interpol.
Die Jahre ihrer Kindheit, ihrer Jugend und ihre Lebensjahre als junge Erwachsene schildert und verarbeitet Harbhajan alias Cheryl Diamod, alias unzähliger anderer Namen in diesem Buch.
Die ersten Lebensjahre der kleinen Harbhajan lesen sich wie ein abenteuerlicher Roadtrip durch viele unterschiedliche Länder. Die Familie, Vater, Mutter und zwei ältere Geschwister sind immer an Harbhajans Seite. Das Verhältnis ist zuweilen angespannt, aber die Familie hält zusammen. Wenn die Familie einen Ort verlässst, bricht sie kompromisslos alle Brücken hinter sich ab. Es ist als wäre die Familie nie an diesem Ort gewesen. Es werden nicht nur Name und Identität gewechselt, sondern auch die Religionszugehörigkeit. Von Harbhajan und ihren Geschwistern wird nicht nur erwartet Leistungssport zu machen, sondern auch die Besten zu sein und sich zu beweisen. Der Vater entwickelt immer mehr tyrannische Züge, wird psychisch und auch physisch gewalttätig gegenüber seiner Familie. Die Mutter erkrankt psychisch und die ältere Schwester hat ebenfalls ein auffälliges und ungesundes Verhalten. Die Familie zerbricht zusehends, auch wenn Harbhajan unaufhörlich versucht sie zusammen zu halten.
Es dauert ein wenig, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt, dies erkläre ich mir jedoch auch damit, dass Harbhajan nicht so detailliert und emotional aus ihrem Leben berichten kann. Diese Passagen lesen sich teilweise wie mit fremder Hand geschrieben. Je älter Harbhajan wird, desto mehr Emotionen fließen in den Text. Die Story wird immer mitreißender, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. So etwas kann man sich unmöglich ausdenken. Ich bin ziemlich sicher, dass fast jeder Produzent so ein Drehbuch ablehnen würde. Unglaublich. Unfassbar, was ein Mensch in seinem Leben durchmachen kann, welche Angst er ausgeliefert sein kann, welch psychischer Druck und Tyrannei. Das Ende des Buches hat mich aufgewühlt und nachdenklich zurückgelassen. Ein Thriller, der auf dem Leben eines Menschen beruht. Harbhajan.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Göttliches Blut

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Nayla ist 17 Jahre alt, sie führt ein unaufgeregtes Leben in einer Kleinstadt und steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss. Doch nach einem schweren Autounfall ändert sich ihr Leben für immer. Denn auf ...

Nayla ist 17 Jahre alt, sie führt ein unaufgeregtes Leben in einer Kleinstadt und steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss. Doch nach einem schweren Autounfall ändert sich ihr Leben für immer. Denn auf unerklärliche Weise überlebt Nayla den Unfall nicht nur, sie bleibt sogar körperlich unversehrt. Kurz darauf tauchen zwei angebliche Austauschschüler an der Schule auf. Philemon und Cyrian. Nayla spürt, dass die zwei anders sind als sie vorgeben. Und tatsächlich haben die zwei nicht nur eine mysteriöse Vergangenheit, auch Nayla selbst bemerkt bald, dass sie von einem Geheimnis betroffen ist. Dieses reicht hunderte von Generationen zurück und könnte Nayla nicht nur Selbstzweifel, sondern unter gewissen Umständen sogar das Leben kosten.
Greta Milán hat einen wunderschönen Schreibstil. Er ist so fesselnd spannend, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Die Protagonistin Nayla ist mir von Beginn an sympatisch gewesen. Durch die Ich-Perspektive hatte ich einen leichten Zugang zu ihrer Gefühls- und Gedankenwelt. Ich hätte mir ein bisschen weniger Teenie-Drama rund um Nayla gewünscht, teilweise uferte dieses Drama für meinen Geschmack doch etwas zu sehr aus. Umso begeisterter war ich von der römischen Mythologie, die eine große Rolle in der Handlung spielt. Schon als Kind war ich für die griechische und römische Mythologie zu begeistern, sodass ich auch jetzt hohe Erwartungen hatte. Leider wurden diese nicht voll erfüllt. Ich hätte mir etwas mehr "göttlichen Hintergrund" und noch mehr Mytholgie gewünscht. Trotzdessen bin ich begeistert von dem ersten Teil des göttlichen Zweiteilers und kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.
Fazit: Ein schöner Jugendroman für Fans von Mytholgie und Fantasy, der es auf jeden Fall wert ist gelesen zu werden.

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