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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2024

Super guter Anfang, aber schwacher zweiter Teil

Endling
2

"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht ...

"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht dem Roman eine interessante und frische Perspektive, die auch noch sehr informativ ist.

Die Welt, die Jasmin Schreiber geschaffen hat, hat mich von Anfang an gefesselt. Die Beschreibungen der Insektenwelt durch die Augen der Protagonistin haben selbst in mir ein Interesse an der Natur entfacht, das vorher nicht so vorhanden war. Dieser Aspekt verleiht dem Roman zweifelhaft eine besondere Note und hebt es von anderen Werken ab.

Leider wird der Roman dann schwächer, wenn die drei Protagonistinnen auf ihre Reise aufbrechen, um die Freundin der Tante zu finden. Ab diesem Punkt empfand ich sowohl Tante Auguste als auch Hanna eher als nervig. Die mystischen Begebenheiten auf ihrer Reise wirkte für mich als Leser nicht gut geklärt und passten nicht recht zum wissenschaftlich angehauchten Charakter der ersten Hälfte des Romans. Wissenschaftler hätten diese Rätsel doch lösen und belegen wollen?

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte konnte ich mich jedoch mit der amüsanten Präsenz der Weinbergschnecke, dem Endling, erfreuen. Bereits auf dem Cover wird einem klar, dass sie eine ganz besondere Rolle spielen wird.

Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass der Beruf der Protagonistin es ermöglichte, als Leser:in viel über die Insektenwelt zu lernen. Dieser Bildungsaspekt des Romans war für mich ein klarer Gewinn.

Leider hinterließ das Ende des Buches viele Fragen zur Welt, die die Autorin in 18 Jahren entworfen hatte. Dies ließ mich ein wenig unbefriedigt zurück, da ich mir gewünscht hätte, mehr Klarheit über die Hintergründe und Entwicklungen der Geschichte zu erhalten.

Insgesamt bietet "Endling" eine einzigartige und spannende Perspektive auf eine dystopische Welt, die durch ihre realistische Darstellung und die ungewöhnliche Hauptfigur besticht. Trotz einiger Schwächen im Verlauf der Handlung bleibt der Roman ein lesenswerter Beitrag zur Literatur.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Schön, wieder in der Welt von Cinder und Ella zu sein

Alice in La La Land
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"Alice in La La Land" ist schon unheimlich hübsch gestaltet, besonders der Farbschnitt sieht wirklich toll aus. Aber auch der Inhalt konnte überzeugen.

Alice als Protagonistin hat mir auch sehr gefallen. ...

"Alice in La La Land" ist schon unheimlich hübsch gestaltet, besonders der Farbschnitt sieht wirklich toll aus. Aber auch der Inhalt konnte überzeugen.

Alice als Protagonistin hat mir auch sehr gefallen. Zwar ist sie manchmal etwas naiv in ihren Handlungen, aber ich kann gut nachvollziehen, wieso sie so viel riskiert, um ihren Vater zu finden. An ihrer Stelle würde ich das Gleiche tun. Nur am Ende konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wieso sie so naiv ist, bestimmten Personen zu glauben.

Es ist auch vollkommen klar, dass Alice sich Hals über Kopf verliebt. Wer möchte nicht so einen charmanten jungen Mann daten? Und das hat absolut nichts damit zu tun, dass er ein berühmter Filmstar ist. Sein Charakter ist einfach toll!

Besonders mochte ich auch Alices Freunde, die wirklich viel auf sich nehmen, um ihr bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen.

Wen ich gar nicht leiden konnte, ist Alices Mutter. Sie ist wirklich verbittert und möchte ihrer Tochter den Vater vorenthalten. Das hat mich teilweise echt wütend gemacht.

Ein Highlight ist natürlich auch, dass Cinder und Ella wieder vorkommen. Man fühlt sich gleich zu Hause.

Der Schreibstil von Kelly Oram liest sich einfach sehr gut. Ich kann "Alice im La La Land"nur jedem ans Herz legen, der Cinder und Ella mochte. Trotzdem fand ich Cinder und Ella einen Ticken besser.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Ist es den Hype wert?

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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"Things We Left Behind" von Lucy Score ist ein solides Buch, das zwar nicht zu meinen persönlichen Highlights zählt, aber dennoch eine unterhaltsame Lektüre bietet. Das Cover gefällt mir ganz gut, auch ...

"Things We Left Behind" von Lucy Score ist ein solides Buch, das zwar nicht zu meinen persönlichen Highlights zählt, aber dennoch eine unterhaltsame Lektüre bietet. Das Cover gefällt mir ganz gut, auch wenn mir persönlich die Pinktöne etwas zu dominant sind. Aber Geschmack ist bekanntlich subjektiv.

Obwohl ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, konnte ich Band 3 gut verstehen. Die Autorin hat es geschafft, die Handlung so zu gestalten, dass auch Neueinsteiger problemlos folgen können. Die Geschichte von Lucian und Sloane, die seit ihrer Kindheit verfeindet sind, nimmt Fahrt auf, als sie sich auf der Beerdigung von Sloanes Vater wiederbegegnen. Dabei wird schnell klar, dass es eine verborgene Verbindung zwischen den beiden gibt, die Sloane nicht kennt.

Leider konnte mich Lucian als Charakter nicht überzeugen, und Sloane wirkte mir manchmal etwas zu übertrieben. Die Charaktere verhielten sich für mein Empfinden deutlich jünger als ihr tatsächliches Alter, und ich habe mir an einigen Stellen mehr Tiefe und Erwachsenheit gewünscht. Dennoch wurde die Spannung zwischen den Charakteren gut vermittelt, und das hat mich durch die Geschichte getragen.

Der Schreibstil von Lucy Score konnte mich nur bedingt fesseln. Es gab Momente, in denen ich einige Längen empfand, aber insgesamt ließ sich der Roman recht zügig lesen. Der Hype auf TikTok hatte meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch geschraubt, und obwohl das Buch nicht enttäuschend war, wird es wohl nicht zu meinen Favoriten gehören.

Trotz meiner Kritikpunkte hat mich Band 3 gut unterhalten, und ich denke, dass Leser, die die vorherigen Bände kennen, möglicherweise eine tiefere Verbindung zu den Charakteren haben und das Buch noch mehr schätzen werden. Auch wenn ich wahrscheinlich nicht mehr die vorherigen Bände lesen werde, war "Things We Left Behind" insgesamt eine angenehme Lektüre.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

nette Unterhaltung für zwischendurch

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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"Between Us" von Mhairi McFarlane ist eine gelungene Unterhaltungslektüre für zwischendurch, die ich mit vier Sternen bewerte. Die Geschichte konzentriert sich vor allem auf die Protagonistin Roisin, die ...

"Between Us" von Mhairi McFarlane ist eine gelungene Unterhaltungslektüre für zwischendurch, die ich mit vier Sternen bewerte. Die Geschichte konzentriert sich vor allem auf die Protagonistin Roisin, die mit ihrer unsicheren Beziehung kämpft. McFarlane trifft den Nerv vieler Leser:innen, die das Gefühl kennen, dass die Beziehung im Alltag verloren geht und der Partner plötzlich nicht mehr so gut zu einem passt.

Der Roman entführt die Leser:innen in Roisins Welt, in der sie sich mit den komplexen Gefühlen auseinandersetzen muss, ob sie den richtigen Weg in ihrer Beziehung geht. Das traurige Nachdenken darüber, ob man das Richtige macht, nimmt einen großen Raum ein, was ich persönlich nicht erwartet hatte. Dennoch gelingt es der Autorin, dies in einem lockeren Schreibstil zu präsentieren.

Der Erzählstil fühlt sich an, als säße man in einer gemütlichen Runde von Freunden, die sich offen über ihre Probleme austauschen. Allerdings plätschert die Handlung auch irgendwie vor sich hin, und hier hätte ich mir mehr Unterhaltung und weniger melancholisches Nachdenken gewünscht. Roisins Partner Joe, ein Drehbuchautor, der intime Details aus ihrem Privatleben in seiner Serie verwendet, ist für mich persönlich hochgradig unsympathisch. Es fällt schwer nachzuvollziehen, was Roisin an ihm findet.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte ist "Between Us" ein Buch, das gut unterhält und zum Nachdenken anregt. Mhairi McFarlane hat eine angenehme Erzählweise, die es leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Eine klare Empfehlung für Leser:innen, die sich auf eine emotionale Reise durch Beziehungsgeflechte begeben möchten.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

toller Schreibstil!

Ein guter Plan ist die halbe Liebe
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Auch wenn mir das Cover zu Lydia Schmölzls neuem Roman "Ein guter Plan ist die halbe Liebe" viel zu bunt geraten ist, konnte der Inhalt mich doch überzeugen.

Roxy ist 35 und ihre biologische Uhr tickt. ...

Auch wenn mir das Cover zu Lydia Schmölzls neuem Roman "Ein guter Plan ist die halbe Liebe" viel zu bunt geraten ist, konnte der Inhalt mich doch überzeugen.

Roxy ist 35 und ihre biologische Uhr tickt. Bei einem Frauenarztbesuch bekommt sie gesagt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, um Kinder zu bekommen. Doch was macht man als Single? Da muss ein Plan her. Deshalb listet Roxy alle potenziellen Vater-Kandidaten auf und versucht so, den richtigen Vater für ihr Kind zu finden.

Tatsächlich hatte ich auch nicht damit gerechnet, in welche Richtung der Roman führt. Ich dachte eher, das Liebesleben der Protagonistin stünde mehr im Vordergrund und nicht ihr Kinderwunsch. Außerdem hatte ich auch den Eindruck, dass der Kinderwunsch sich erst im Laufe des Romans entwickelt hat. Aber auch am Ende des Romans war ich mir immer noch nicht sicher, ob Roxy das Kind nun bekommen möchte, weil sie ein Kind möchte oder weil es eben das ist, was man machen sollte in dem Alter.

Roxy als Protagonistin fand ich sehr sympathisch. Vor allem gefallen hat mir ihre humorvolle Art. Sie löst ihr Problem mit dem Kinderwunsch sehr pragmatisch, indem sie potentielle Väter auflistet (ihren Ex Jonas, ihren besten Freund Max und ihren Kollegen Dorian) und nach Kriterien beurteilt. Den Vätern gegenüber ist das natürlich eher weniger nett. Da ich auch wenig Entwicklung in Roxy erkennen kann, kommt hier ein kleiner Minuspunkt für mich.

Was mich bei diesem Roman wieder überzeugen konnte, ist Lydia Schmölzls toller Schreibstil! Egal, welche Schwächen der Plot haben mag, die Autorin verpackt es wunderbar humorvoll.

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