Super guter Anfang, aber schwacher zweiter Teil
Endling"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht ...
"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht dem Roman eine interessante und frische Perspektive, die auch noch sehr informativ ist.
Die Welt, die Jasmin Schreiber geschaffen hat, hat mich von Anfang an gefesselt. Die Beschreibungen der Insektenwelt durch die Augen der Protagonistin haben selbst in mir ein Interesse an der Natur entfacht, das vorher nicht so vorhanden war. Dieser Aspekt verleiht dem Roman zweifelhaft eine besondere Note und hebt es von anderen Werken ab.
Leider wird der Roman dann schwächer, wenn die drei Protagonistinnen auf ihre Reise aufbrechen, um die Freundin der Tante zu finden. Ab diesem Punkt empfand ich sowohl Tante Auguste als auch Hanna eher als nervig. Die mystischen Begebenheiten auf ihrer Reise wirkte für mich als Leser nicht gut geklärt und passten nicht recht zum wissenschaftlich angehauchten Charakter der ersten Hälfte des Romans. Wissenschaftler hätten diese Rätsel doch lösen und belegen wollen?
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte konnte ich mich jedoch mit der amüsanten Präsenz der Weinbergschnecke, dem Endling, erfreuen. Bereits auf dem Cover wird einem klar, dass sie eine ganz besondere Rolle spielen wird.
Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass der Beruf der Protagonistin es ermöglichte, als Leser:in viel über die Insektenwelt zu lernen. Dieser Bildungsaspekt des Romans war für mich ein klarer Gewinn.
Leider hinterließ das Ende des Buches viele Fragen zur Welt, die die Autorin in 18 Jahren entworfen hatte. Dies ließ mich ein wenig unbefriedigt zurück, da ich mir gewünscht hätte, mehr Klarheit über die Hintergründe und Entwicklungen der Geschichte zu erhalten.
Insgesamt bietet "Endling" eine einzigartige und spannende Perspektive auf eine dystopische Welt, die durch ihre realistische Darstellung und die ungewöhnliche Hauptfigur besticht. Trotz einiger Schwächen im Verlauf der Handlung bleibt der Roman ein lesenswerter Beitrag zur Literatur.