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Veröffentlicht am 10.12.2020

Bedeutsam und poetisch - konnte meine Erwartungen aber trotzdem nicht erfüllen...

Making Faces
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Inhalt/Klappentext:
Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.
Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein ...

Inhalt/Klappentext:
Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.
Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich »sieht«, aber so zerbrochen ist, dass sie nicht weiß, ob ihre Liebe genug sein wird …

Eindruck:
Ich bin großer Fan emotionaler und tiefgründiger Liebesgeschichten, weshalb ich mich schon seit Monaten wahnsinnig auf “Making Faces” von Amy Harmon gefreut habe. Meine riesengroße Vorfreude ist aber nicht nur dem unheimlich vielversprechenden Klappentext zu schulden, sondern auch das wunderschöne Cover konnte mein Interesse auf Anhieb wecken. Der lila-blaue Farbverlauf und die wundervollen Details haben es mir einfach total angetan, weshalb ich das Buch allein deshalb in meinem Regal stehen haben und sofort lesen musste. Ich kann euch schonmal vorwegnehmen, dass mir die Message hinter dem Buch einerseits unheimlich gut gefallen hat, der Schreibstil diese Begeisterung aber leider etwas mindert... Aber lest selbst !

Bevor ich auf “Making Faces” aufmerksam geworden bin, habe ich weder etwas von der Autorin gelesen, noch überhaupt etwas von ihr gehört, was meine Aufregung noch viel größer gemacht hat. Mein erster Eindruck von ihrem Schreibstil war dementsprechend sehr durchwachsen, da die Poesie und Gefühle in ihren Worten einerseits direkt auf mich übergesprungen sind, mein Lesefluss aber andererseits alles andere als flüssig war. Ich möchte Amy Harmons Schreibstil keinesfalls als schlecht betiteln - das ist er auch gar nicht, im Gegenteil - allerdings würde ich ihn als schwierig oder gewöhnungsbedürftig bezeichnen, da ich lange Zeit brauchte, um vernünftig in die Geschichte einzusteigen. Zudem hat mich die Erzählperspektive in diesem Fall ziemlich gestört, da ich ungerne aus der 3. Person lese, um einen besseren Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelten der Charaktere zu erhalten. So hat es deutlich länger gebraucht wie gewohnt, insbesondere zu den Protagonisten einen Bezug zu finden und mich in sie hineinzuversetzen. Trotzdem muss ich sagen, dass Amy Harmons Art zu schreiben eindeutig zum Nachdenken anregt und sie dem Leser mit ihrer Geschichte eine wahnsinnig wichtige Message auf den Weg gibt.

Wie eben schon erwähnt, fiel es mir ziemlich schwer Bezug zu den Charakteren zu finden, was sich leider auch durch die ganze Geschichte gezogen hat. Sowohl Fern, als auch Ambrose sind mir schlichtweg zu blass, zu wenig greifbar und oberflächlich ausgearbeitet worden, weshalb auch die Gefühle, die die Autorin versucht auf den Leser zu übertragen, nicht wie gewünscht bei mir angekommen sind. Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Prinzip und die Charaktereigenschaften an sich wirklich gut gefallen...Nur der Feinschliff fehlt leider an einigen Stellen...

Beginnen wir am besten mit Fern, der Protagonistin, die man als unscheinbares und wenig gemochtes Mädchen kennenlernt. Selbst von ihren Eltern muss sie sich anhören, dass sie nicht hübsch ist, was die Messlatte ihres Selbstbewusstseins natürlich ziemlich niedrig setzt. Wo es an Selbstvertrauen mangelt, hat Fern aber umso mehr Hilfsbereitschaft in die Wiege gelegt bekommen, da ihr großes, reines Herz definitiv am rechten Fleck sitzt. So würde sie das Glück anderer immer und überall über ihr eigenes Stellen und kümmert sich wirklich rührend um die Menschen, die sie liebt. Wie ihr vielleicht merkt, berichte ich gerade nur positives über Fern, da sie mir im allgemeinen unheimlich sympathisch ist. Doch wie schon erwähnt, mangelt es ihr leider etwas an Charaktertiefe.

Ambrose Young ist tatsächlich mit einem ganz großen Fragezeichen in meinem Kopf verankert, da ich aus ihm noch immer nicht schlau werde. Auch bei ihm habe ich unheimlich viel Potential gesehen, das aber leider nicht wirklich ausgeschöpft wurde. So ist die Entscheidung, die er trifft und sein ganzes Leben verändert, für mich nicht einmal im ansatzweise nachvollziehbar. Warum trifft er sie und für was war sie unbedingt nötig? Diese Frage habe ich mir im Verlaufe der Geschichte immer wieder gestellt. Zudem musste er ein einschneidendes Ereignis am eigenen Körper miterleben, das ihn stark geprägt und sein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat. In Bezug darauf habe ich gespürt, dass Amy Harmon unbedingt Schmerz, Trauer und Emotionen ausdrücken möchte, was ihr leider nur teilweise gelungen ist. Auch hier macht sich die mangelnde Charaktertiefe bemerkbar. Außerdem ist mir im Gedächtnis geblieben, das sehr entscheidende Momente in Ambrose Leben oft angesprochen, aber nie wirklich ausgearbeitet wurden. An dieser Stelle hätte man wahrscheinlich soo viel mehr aus der Geschichte rausholen können, indem man sie langlebiger und tiefgehender gestaltet hätte !

Wen ich aber unbedingt noch aufgreifen muss, ist Bailey, ein guter Freund von Fern, der mir im Laufe der Geschichte am besten gefallen hat. Nicht nur ist er wahnsinnig facettenreich und ein Charakter, der stellenweise den von mir gewünschten Tiefgrund mit in die Handlung bringt. Er hat auch eine unheimlich positive und hoffnungsvolle Ausstrahlung, die mir das Lesen um einiges versüßt hat. Bailey ist schlichtweg ein wundervoller Charakter, der ein wirklich berührendes Schicksal hat, das mit fortlaufender Handlung auch eine überraschende Wendung nimmt, mit der ich niemals gerechnet hätte. So dreht sich das Buch nicht nur um Ambrose und Fern, deren Liebesgeschichte ziemlich blass ist, sondern auch um die Freundschaft zu Rita und Bailey, die in einigen Momenten deutlich interessanter für mich war.

Um mich kurz auf die Liebesgeschichte zu beziehen, konnte ich in Bezug auf diese leider ebenfalls wenig spüren. Dadurch, dass ich zu Fern und Ambrose sowieso schon keine Bindung gefunden habe, sind auch im Zuge ihrer Beziehung wenig Gefühle bei mir angekommen. Einerseits hat es mich tatsächlich sehr fasziniert wie Ambrose und Fern miteinander umgehen. Insbesondere die Tatsache, dass Ambrose durch Fern wieder lernt, sich selbst zu lieben und akzeptieren, finde ich einfach wundervoll. Erst durch sie lernt er sein Schicksal und seine Schuld zu akzeptieren, was mir zeigt, dass die beiden sich gesucht und auch gefunden haben. Die Sanftheit, die wundervollen Worte und die tiefe Liebe, die mit dieser Liebesgeschichte einhergehen, sind wunderschön, doch leider konnte ich als Leser von besagter Liebe nichts spüren. Es fehlt das Gefühl in den Worten, die zwar das Richtige meinen, mein Herz somit aber trotzdem nicht erobern konnten. Wie ihr seht stehe ich also auch mit der Liebesgeschichte in einem großen Zwiespalt.

Die allgemeine Handlung... naja, es war ein gefühlt unendlicher Wechsel aus purer Faszination und Enttäuschung, da das Geschriebene meine Erwartung einerseits erfüllen, aber andererseits auch nicht erfüllen konnte. Zunächst hat es seine Zeit gebraucht, bis ich wirklich in die Geschichte gefunden habe. Lange Zeit fiel es mir nämlich wirklich schwer überhaupt zu verstehen in welche Richtung die Handlung später gehen wird. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Amy Harmon in diesem Fall unheimlich viele Handlungsstränge miteinander verknüpft, wodurch viele Dinge einfach zu kurz und zu wenig nachvollziehbar geworden sind. Trotzdem hat die Autorin es geschafft einige wahnsinnig schöne und bedeutsame Messages mit einzubauen, die mir unfassbar viel gegeben haben. So entstand eine regelrechte Hassliebe zwischen “Making Faces” und mir.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Message, die Amy Harmon auf den Leser übertragen möchte, unfassbar wichtig und gleichzeitig auch wunderbar gelungen ist. Sie vereint viel Poesie und wunderschöne Zitate miteinander und konnte mich hiermit begeistern. Trotzdem dominieren meiner Meinung nach die blassen und wenig greifbaren Charaktere, was der Geschichte eindeutig ihr Potential zu viel Tiefgang und vielen Emotionen genommen hat. Amy Harmons weitere Bücher werde ich jedenfalls trotz meiner bestehenden Kritik lesen, da mich die Themen schon jetzt sehr ansprechen !

Fazit:
Eine wahnsinnig wichtige Geschichte, die ihr Potential aber nicht ganz ausgeschöpft hat. Leider dominieren zu blasse Charaktere und wenig Tiefgrund vor den bedeutsamen Momenten.
3.5-4/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2020

Ich habe eine neue Lieblingsbuchreihe gefunden...

Beta Hearts
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Inhalt/Klappentext:
Im Jahr 2101 gibt eine neue Waffe abermals Hoffnung im Kampf gegen die künstliche Intelligenz KAMI. Es ist eine Person aufgetaucht, die in der Lage zu sein scheint, dem gottähnlichen ...

Inhalt/Klappentext:
Im Jahr 2101 gibt eine neue Waffe abermals Hoffnung im Kampf gegen die künstliche Intelligenz KAMI. Es ist eine Person aufgetaucht, die in der Lage zu sein scheint, dem gottähnlichen Wesen die Stirn zu bieten. Doch die Zivilisation steht bereits an der Schwelle zum Untergang. Ist die Menschheit noch zu retten, und ist sie es überhaupt wert, gerettet zu werden?Die junge Kämpferin Andra zweifelt an ihrer Mission, KAMI zu vernichten …

Eindruck:
Obwohl ich eher selten im Sci-Fi Genre lese, bin ich im Frühjahr zufällig auf die „Neon Birds“ Reihe von Marie Grasshoff gestoßen und seitdem restlos begeistert von dieser unglaublich faszinierenden Buchreihe. Aus diesem Grund konnte ich es natürlich kaum abwarten, endlich auch das krönende Finale „Beta Hearts“ zu lesen und blicke nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf diese großartige Welt, deren wundervolle Charaktere und die außergewöhnliche Atmosphäre dort zurück. Bevor ich euch aber erzähle, warum auch dieser Reihenabschluss wieder ein absolutes Highlight für mich ist, muss ich unbedingt noch über die einzigartige Aufmachung des Buches sprechen. Zunächst versprüht das tolle Cover mit dem Nachthimmel, dem silhouettierten Vogel und den Lichtern der Stadt wieder absolute Sci-Fi Vibes. Mein Highlight sind und bleiben aber die grandiosen Extras im Buchinneren. Akten aus der Vergangenheit, Interviews, Steckbriefe, Radioausschnitte und die atemberaubend schönen Illustrationen machen das Leseerlebnis und die gesamte Reihe in jeglicher Hinsicht zu etwas ganz Besonderem und Unvergesslichem !

Auch der Schreibstil der Autorin ist und bleibt einfach nur klasse, weshalb ich es kaum abwarten konnte, endlich wieder in die von ihr geschaffene, wahnsinnig komplexe, aber nicht weniger tolle Welt eintauchen zu können. Neben den faszinierenden Einfällen, die Marie Grasshoff in Bezug auf Technik und Mechanik beschreibt, ergründet sie den menschlichen Abgrund auf geniale Art und Weise. Verzweiflung, Schmerz, Emotionen und Mitgefühl... All das vereint sie mit einer Zukunftsvorstellung, die eindrucksvoll und bemerkenswert ausgearbeitet wurde. Zusammen mit einer Prise Humor und viel Spannung, wurde ich als Leserin von einem Sog mitgerissen, der mich tief in die Geschichte gezogen und so schnell nicht mehr losgelassen hat. So sind die Seiten nur so dahin geflogen, das Ende folgte mit großen Schritten und naja, was soll ich sagen, ich bin nach wie vor verliebt in dieses brillante Buch !

Wen man im Laufe der Geschichte natürlich umso intensiver verfolgen darf, sind die einzigartigen und facettenreichen Charaktere, die sich ihren Platz in meinem Herzen schon von Anfang an sichern konnten. Ist es Okijen, der stärkste Supersoldat, ein absoluter Bookboyfriend und ein Charakter, der in diesem Teil der Geschichte nichts, aber gleichzeitig so viel Eindrucksvolles und Tiefgründiges zeigt ? Andra, die Jägerin und das wahnsinnig starke Mädchen, das so unheimlich viel durchleben musste und doch nach wie vor für ihren eigenen Willen und ihre eigene Wahrheit kämpft ? Sind es Flover oder Luke, zwei beste Freunde, der Eine Geheimagent, der Andere Träumer, die beide bis zum Schluss kämpfen, um die Welt zu retten und diejenigen zu schützen, die sie lieben ? Oder ist es Byth, die faszinierende Mechanikerin, die in diesem Finale so viel mehr von sich zeigt als erwartet und im Endeffekt als einzig verbliebene Hoffnung für die Menschheit bleibt ? Tatsächlich kann ich euch nicht sagen, welcher von diesen fünf Protagonisten mein Liebster ist, da sie alle im Laufe der Geschichte wahnsinnige Stärke und Kraft im Kampf gegen KAMI gezeigt haben, wir sie in den dunkelsten und hellsten Zeiten begleiten dürfen und man zum Ende der Geschichte das Gefühl hat, fünf beste Freunde zu verlieren. Zudem haben allesamt eine unglaublich tolle Entwicklung durchgemacht, so viel durchgestanden, verloren und gewonnen. Sie loszulassen fällt mir wirklich schwer und ich kann es kaum erwarten, die Bücher eines Tages noch einmal zu rereaden...

Selbstverständlich verbergen sich hinter der „Neon Birds“ Trilogie auch einige Nebencharaktere, zu denen ich gerne noch ein paar Worte verlieren möchte. Im Vordergrund steht hierbei natürlich das Goldene Trio, mit denen ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt habe. Während ich in der einen Sekunde Hoffnung in ihren Personen und Handlungen gesehen habe, wurden diese in der nächsten Sekunde wieder zerschmettert und auf Glatteis gelegt. Obwohl sich das durch die ganze Geschichte zieht, wird man am Ende doch von einem lauten Knall überrascht und kann kaum glauben, was wirklich hinter ihren Charakteren steckt. Wen ich natürlich auch nicht vergessen darf, ist Ellis, ein für mich ziemlich unergründlicher Charakter, den man aber erst in diesem abschließenden Teil wirklich intensiv kennenlernt. Mein Highlight allerdings ist Gerta, das Haushuhn von Luke, das die spannende und nervenzerreißende Handlung teilweise auf wahnsinnig lustige Art und Weise aufgelockert hat. Ich liebe Gerta, denn wer tut das nicht?

An den Fortgang der allgemeinen Handlung hatte ich ehrlich gesagt ziemlich hohe Erwartungen, da die beiden Vorgänger „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ zu meinen Jahreshighlights zählen. Umso glücklicher macht es mich jetzt sagen zu können, dass „Beta Hearts“ dem in nichts nachsteht. Inhaltlich möchte ich natürlich nichts vorwegnehmen, da sich diese Rezension auf den dritten und abschließenden Band der Reihe bezieht. Trotzdem möchte ich euch nicht vorenthalten, dass Marie Grasshoff das Talent besitzt, epische, unglaublich spannende und wahnsinnig faszinierende Bücher zu schreiben. Auch mit diesem Meisterwerk hat sie es wieder geschafft, mich zu begeistern und das in meinen Augen perfekte Ende für Okijen, Andra, Luke, Flover und Byth zu gestalten. Ich bin der Meinung, dieses Buch hätte auch gar nicht anders Enden dürfen, da es neben nervenaufreibender Spannung, herzzerreißenden Momenten und tiefgründigen Augenblicken auch eine wundervolle Message mitbringt, mit der ich niemals gerechnet hätte. Was zudem ziemlich unerwartet kam, ist eine oder sogar mehrere kleine Liebesgeschichten, die im Hintergrund standen, aber mir deshalb nicht weniger gut gefallen haben ! Zwar hätte ich noch Stunden, Tage, wenn nicht sogar Wochen in Maries Vorstellung einer Zukunftswelt verbringen können, allerdings bin ich auch sehr zufrieden mit diesem Abschluss. So endet mit einem lachenden und einem weinenden Auge also eine einzigartige Reise, die ich niemals vergessen werde... Jetzt bin ich nur noch gespannt auf weitere Werke von Marie Grasshoff und kann es kaum abwarten mich erneut in einer phänomenalen Welt wie dieser zu verlieren.

Fazit:
Ein wundervoller Reihenabschluss, der mich wie erwartet faszinieren, überraschen und emotional mitreißen konnte. Ich bin nach wie vor begeistert von dieser neuen Lieblingsbuchreihe und werde die einzigartigen Charaktere für immer in meinem Herzen behalten.
5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2020

Emotional, Spannend und authentisch -Ein gelungener Reihenauftakt !

Don't LOVE me
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Inhalt/Klappentext:
KENZIE ist nicht gerade begeistert davon, in den schottischen Highlands ihr Design-Praktikum zu absolvieren. Doch als sie bei ihrem ersten Auftrag dem jungen Erben der Luxushotelkette ...

Inhalt/Klappentext:
KENZIE ist nicht gerade begeistert davon, in den schottischen Highlands ihr Design-Praktikum zu absolvieren. Doch als sie bei ihrem ersten Auftrag dem jungen Erben der Luxushotelkette begegnet, ändert sich alles. Der attraktive Lyall fasziniert sie von der ersten Minute an. Doch welches Geheimnis verbirgt er hinter seinem abweisenden Verhalten?
LYALL bleibt ein Sommer, um sich am Stammsitz seiner altehrwürdigen Familie zu bewähren. Gelingt ihm das nicht, ist seine Zukunft in Gefahr. Als er der Designstudentin Kenzie begegnet, gerät sein Plan ins Wanken. Denn ihrer Anziehungskraft kann er einfach nicht widerstehen. Doch keiner weiß besser als er, wie verhängnisvoll eine Beziehung zu ihm für sie enden könnte.

Eindruck:
Da ich schon die „Ophelia Scale“ Reihe von Lena Kiefer umheimlich liebe, war mir sofort nach dem Ankündigen ihrer neuen New Adult Reihe klar, dass sich diese Bücher UNBEDINGT lesen muss. Um ehrlich zu sein, trifft das Cover zu „Don‘t love me“ mit seinen gelb-gold-grünen Farben nicht ganz meinen Geschmack, aber das muss es auch gar nicht, da mich der Inhalt schon nach wenigen Seiten restlos überzeugen konnte. Jetzt rede ich auch gar nicht mehr lange um den heißen Brei herum, sondern verrate euch direkt, warum Lyall und Kenzie mir so sehr ans Herz gewachsen sind...

Zunächst muss ich unbedingt auf den wahnsinnig tollen Schreibstil der Autorin eingehen, der den Leser mit der perfekten Mischung aus Spannung und Tiefgang nur so durch die Seiten fliegen lässt. Ich liebe Lena Kiefers Art, Gefühle auf den Leser zu übertragen und hätte niemals erwartet, dass mich Kenzies und Lyalls Geschichte so sehr in ihren Bann zieht. Abgerundet wird das ganze von einer unterhaltsamen Prise Humor, der für das gewisse Etwas sorgt, um sich vollends im Geschehen zu verlieren. Was ich unbedingt auch noch loben muss, ist das atemberaubend schöne Setting, das Lena Kiefer hier gewählt hat. Die wundervolle, schottische Idylle und die großartigen Beschreibungen, mit denen die Autorin dem Leser das Leseerlebnis versüßt, sorgen nicht nur für einen unbeschreiblichen Wohlfühlfaktor, sondern auch für eine vertrauliche Atmosphäre, die sich durch die gesamte Geschichte zieht.

Unsere Protagonistin Kenzie habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen, da man sie als schlagfertige und kämpferische junge Frau mit großartigem Humor kennenlernt. Ein weiterer, wundervoller Charakterzug ist ihre unendlich große Hilfsbereitschaft und die Tatsache, dass sie ihr eigenes Glück immer hinten anstellt, um ihren Liebsten unter die Arme zu greifen. Zwar hat sie eine genaue Vorstellung, was ihre Träume für die Zukunft betrifft, allerdings bleibt Kenzie bei deren Umsetzung bodenständig und selbstlos, was ich sehr bewundere. Wahnsinnig toll finde ich auch ihr Selbstbewusstsein, hinter dem sich aber nichts desto trotz ein innerlicher Schmerz und eine starke Gebrochenheit verbirgt. Diese innerliche Zerrissenheit bekommt man während des Lesens mit voller Wucht zu spüren, so droht nicht nur Kenzie, sondern auch der Leser, im Laufe der Geschichte in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen. In meinen Augen wirkt die Kombination aus oberflächlicher Stärke und innerer Verletzlichkeit unheimlich authentisch und facettenreich, weshalb ich Kenzie einfach nur lieb gewonnen habe.

Auch Lyall ist ein wahnsinnig toller Protagonist, mit dem Lena Kiefer mal wieder ihr Talent für absolute Bookboyfriends zeigt. Obwohl er zu Beginn erstmal ziemlich arrogant, mysteriös und distanziert wirkt, strahlt er eine unheimliche Anziehungskraft aus, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Verstärkt wird dieses geheimnisvolle Etwas durch die Bewohner Kilmores, die Lyall von tiefstem Herzen zu hassen scheinen und immer wieder auf ein einschneidendes Ereignis in der Vergangenheit deuten. Er scheint also etwas zu verbergen, doch was steckt hinter diesem schlimmen Vorfall? Das müsst ihr selbst lesen, wobei ich schonmal vorwegnehmen kann, dass der erste Eindruck von ihm gewaltig täuscht. In Wahrheit ist Lyall ein einsamer, schwer gebrochener und innerlich zerrissener Mensch, der mit vielen, dunklen Dämonen zu kämpfen hat. Er ist zudem warmherzig, gutmütig und wahnsinnig charmant, wobei man seine unglaubliche Attraktivität natürlich auch nicht außen vor lassen darf. Ich LIEBE auch die Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt, diese ungeschönte Konfrontation mit seinen Gefühlen, die täglich Achterbahn zu fahren scheinen und seine unbändigen Emotionen, die tief unter die Haut gehen. Ich bin Lyall hoffnungslos verfallen und freue mich schon seinen steinigen Weg in der Fortsetzung weiterverfolgen zu dürfen.

“Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber glaub mir, ich bin beschädigte Ware. Nichts weiter als ein hübscher Karton mit einem Haufen Schutt drin.”

Ein paar Worte muss ich unbedingt auch noch zu den Nebencharakteren verlieren, die ebenso wunderbar von Lena Kiefer ausgearbeitet wurden. Ob die zuckersüße Elleni, die mürrische, aber dafür nicht weniger sympathische Juliet, die lustige Willy, Kenzies liebevollen Vater oder Drew. Allesamt habe ich sie in mein Herz geschlossen und werde sie so schnell auch nicht mehr loslassen. Besonders toll finde ich auch die familiäre Vertrautheit, die für einen gewissen Wohlfühlfaktor sorgt und die Tatsache, dass jeder Charakter, ob sympathisch oder unsympathisch - ja, die gibt es tatsächlich auch - seine eigene Geschichte erzählt. Jeder trägt auf seine Weise zum Geschehen bei und spielt eine entscheidende Rolle für die fortlaufende Handlung.

Die Liebesgeschichte in “Don’t love me” hat mir, bis auf ein paar kleine Details, wirklich gut gefallen. Es ist nicht nur auf Anhieb eine wahnsinnig große Anziehungskraft sowie ein intensives Knistern zwischen Lyall und Kenzie zu spüren, sondern die Beziehung der beiden ist auch eng mit ihren charakterlichen Entwicklungen und den bedeutungsvollen Vergangenheiten verbunden. So hat man als Leser das Gefühl, alle Höhen und Tiefen und alle Hürden und Steine, die den Protagonisten in den Weg gelegt werden, am eigenen Körper zu spüren. Aus diesem schweren, aber nicht unmöglichen Weg, entpuppen sich kleine, bedeutsame und wunderschöne Momente, die mich tief berühren konnten. Faszinierend ist auch der unzerstörbare Kampfgeist, den sowohl Kenzie, als auch Lyall an den Tag legen und damit niemals aufhören, an ihre Liebe zu glauben. Hiermit merkt man einfach, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt und ich bin zuversichtlich, dass es im Endeffekt zu einem Happy End kommt. Trotzdem hoffe ich in den Fortsetzungen auf weniger unnötiges Drama, das mir insbesondere gegen Ende des Buches ein Dorn im Auge war. Es hätte schlichtweg nicht sein müssen, da die Geschichte auch ohne übertriebenes hin und her problemlos funktioniert.

Um die allgemeine Handlung noch einmal aufzugreifen, muss ich sagen, dass mich insbesondere die Thematik sehr anspricht. Das Konzept mit dem Design Praktikum und der Luxushotelkette ist außergewöhnlich und bringt einfach mal etwas frischen Wind in das Romance Genre. Mein Highlight ist auch, dass vor allem Lyall trotz allem nicht abgehoben, sondern ehrlich und bodenständig wirkt.
Genau wie das wundervolle Setting, das Gemütlichkeit ausstrahlt und viel Liebe im Detail beinhaltet, versprüht auch der Familienstammsitz einen altertümlichen und rustikalen Charme, was mir unfassbar gut gefällt. Niemals hätte ich eine Art Kleinstadtromance, mit tratschenden Bürgern und einer so herbstlichen Atmosphäre erwartet.
Begeistert, aber auch absolut schockiert bin ich von dem spannenden Ende, das mit einem großen Knall und einem noch größeren Cliffhanger endet. Ich brauche unbedingt Antworten auf meine vielen Fragen, da ich mittlerweile schon nicht mehr weiß, wem man trauen und wem man nicht mehr trauen kann. Zum Glück lässt die Fortsetzung nicht mehr lange auf sich warten !

Fazit:
Ein gelungener Reihenauftakt, der mir wahnsinnig gut gefallen hat. Facettenreiche Charaktere, eine außergewöhnliche Thematik und viele intensive Momente, die mich begeistern konnten. Was will man mehr?
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2020

Magisch, faszinierend, mit kleinen Charakterschwächen...

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Inhalt/Klappentext:
Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr ...

Inhalt/Klappentext:
Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun – bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist – und mit dem von Ryan.

Eindruck:
Bianca Iosivoni zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, weshalb es praktisch keine Neuerscheinung von ihr gibt, die nicht direkt nach, beziehungsweise in diesem Fall tatsächlich schon vor dem Erscheinen bei mir einzieht. Auf „A fate darker than love“ habe ich mich nicht nur aufgrund des wahnsinnig spannenden und geheimnisvollen Klappentextes unheimlich gefreut, denn auch das atemberaubend schöne Cover konnte mein Interesse auf Anhieb wecken. Der dunkelblaue Hintergrund der das mysteriöse der Geschichte gelungen widerspiegelt und die unzähligen, goldenen Sprenkel, die den magischen Anteil der Handlung verkörpern, sind schlichtweg ein absoluter Hingucker ! Da mich im Endeffekt auch der Inhalt von sich überzeugen konnte, steht einer Leseempfehlung wohl nichts mehr im Weg... Aber lest selbst !

Ich liebe Bianca Iosivonis Schreibstil, da er diesmal nicht nur wie gewohnt wunderbar flüssig und locker, sondern auch faszinierend bildhaft und malerisch ist. Valhalla ist wohl mein allerliebstes Setting von Bianca, da ihr sowohl die wunderschönen Beschreibungen, als auch die detailreichen Extras zum Verlieben gut gelungen sind. So bin ich nur so durch die Seiten geflogen und konnte mich sofort in der von ihr geschaffenen Welt verlieren. Besonders toll finde ich auch, mit welcher Ruhe und Sanftheit sie den Leser an diese neue Welt heranführt. Weder zu schnell, noch zu langsam, so dass man mit jedem weiteren Puzzleteil, das man zu greifen bekommt, immer tiefer in der Geschichte versinkt und am besten gar nicht mehr auftauchen möchte. Aus diesem Grund habe ich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen und bin nach wie vor begeistert von der einzigartigen Atmosphäre.

Die Protagonistin Blair konnte ich schon in den ersten Zügen der Geschichte in mein Herz schließen, da sie nicht nur eine wahnsinnig große Sympathie auf den Leser ausstrahlt, sondern gleichzeitig auch noch stark, mutig und selbstbewusst wirkt. Trotzdem hatte ich im Laufe der Zeit nicht das Gefühl, alles von ihr kennenzulernen und muss sagen, dass ihre Person an sich und die Gefühle, die sie in sich trägt, ziemlich in den Hintergrund gerückt sind. Vielmehr stand ihre Bestimmung im Fokus, weshalb es mir teilweise schwer fiel, einen Bezug zu ihr zu finden. Zudem wirkten Blairs Handlungen oft zu unüberlegt und naiv, was sie aber nicht zu einer weniger guten Kämpferin macht. Trotzdem würde ich mir in der Fortsetzung etwas mehr Tiefgang in Bezug auf ihre Person wünschen und hoffe sehr, dass Bianca Iosivoni ihrem Charakter noch den nötigen Feinschliff gibt.

Auch mit Ryan hatte ich während des Lesens so meine Probleme, da mir auch sein Charakter bisher zu flach, blass und unscheinbar ist und schlichtweg keine Charaktertiefe besitzt. So konnte ich keinen wirklichen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt erlangen und leider auch keine brauchbare Beziehung zu ihm aufbauen. Trotz seiner unnahbaren, mysteriösen und ziemlich geheimnisvollen Art, die uns nicht viel auf seine Person schließen lässt, finde ich die zwei Kapitel aus seiner Sicht, die uns Andeutungen auf seine Rolle in der Geschichte geben, wahnsinnig spannend und interessant. Deshalb ist Ryan für mich tatsächlich erst in dem Augenblick zu einem bedeutungsschweren Charakter geworden, in dem man etwas über seine Verbindung zu Blair in Erfahrung bringen kann. Nun kann ich sagen, dass ich UNBEDINGT mehr über ihn erfahren muss und deshalb natürlich hoffe, ihn in „A kiss stronger than death“ deutlich intensiver kennenzulernen, als in diesem Auftakt.

Auch zu den Nebencharakteren muss ich unbedingt noch ein paar Worte verlieren, denn die Valkyren, die mit ihren magischen Fähigkeiten stark im Vordergrund stehen, wurden im Laufe der Zeit zu einem echten Highlight der Geschichte. Liegt es daran, dass alle Frauen eine ganz bestimmte, einzigartige Charaktereigenschaft besitzen, die jede einzelne zu etwas besonderem macht? Oder ist der Grund dafür die Stärke und der Kampfgeist, den sie versprühen und damit für viele Überraschungen gut sind? Ich weiß es nicht, allerdings kann ich euch sagen, dass ihre facettenreichen Charaktere mir fast schon besser gefallen haben, als die eigentlichen Protagonisten.

Von der engen Freundschaft zwischen Ryan und Blair, sowie der unscheinbaren Liebesgeschichte, die sich kurzzeitig zwischen ihnen anzubahnen scheint, konnte ich im Laufe der Geschichte ebenfalls nur wenig spüren. Weder Gefühle, noch Emotionen kamen bei mir an, doch ehrlich gesagt hat mich das nicht großartig gestört. Vor allem da die Beziehung zwischen den beiden in Bezug auf die allgemeine Handlung eine große Rolle spielt, konnte mich, was auch immer die zwei verbinden mag, doch ziemlich unterhalten. Trotzdem werde ich mit der Hoffnung zur Fortsetzung greifen, dass dieses unscheinbare Etwas stärker und intensiver ausgeprägt ist, insbesondere da das Finale „A kiss stronger than death“ heißt... Wer weiß, vielleicht lassen mich Ryan und Blair im Duo ja doch noch etwas fühlen und mich erwarten in Band 2 einige Überraschungen ?

Wie vorhin schon angedeutet, ist mein Highlight alles rundum die Valkyren, ihre Aufgabe und die atemberaubende Welt, in der sie leben. Zunächst muss ich sagen, dass die nordische Mythologie ein wahnsinnig interessantes Themengebiet ist, von dem man aber viel zu selten liest. Umso glücklicher bin ich darüber, dass Bianca Iosivoni diese Idee so grandios und fesselnd umsetzt. Sie erschafft in diesem Fall nicht nur ein unglaublich tolles, magisches und unbeschreiblich tolles Setting, sondern zieht den Leser damit auch in einen einzigartigen Sog, aus dem man sich so schnell nicht mehr befreien kann. Meine Augen konnten sich stellenweise nicht mehr von den Seiten lösen, weil nahezu jeder Handlungsstrang mich auf seine eigene Art magisch angezogen hat. Ich muss zugeben, dass die erste Hälfte des Buches sehr wenig Handlung und somit auch wenig Spannung beinhaltet, da Bianca Iosivoni hier einen stärkeren Fokus auf Beschreibungen und Idylle setzt. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, denn ich habe die zwischenzeitliche Ruhe, das langsame Voranschreiten der Story und die Liebe im Detail, mit welcher die Autorin das wundervolle Valhalla beschreibt, sehr genossen.

Nach wenigen langatmigen Momenten folgt am Ende tatsächlich noch einmal der große Knall, der mich sprachlos zurückgelassen hat. Ich muss euch an dieser Stelle warnen, dass ein unheimlich großer und schockierender Cliffhanger auf euch wartet, nach dem man am liebsten schon sofort nach der Fortsetzung greifen möchte. Insgesamt kann ich euch „A fate darker than love“ trotz ein wenig schwachen Charakteren und einer eher ruhigeren Handlung, die dafür aber nicht weniger gut ist, nur ans Herz legen ! Meine Vorfreude auf Band 2 ist riesig !


Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer neuen Jugendfantasy Dilogie, der mich wahnsinnig faszinieren konnte. Trotz einigen Charakterschwächen und einer zurückhaltenden Handlung kann ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen !
4/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2020

Herzzerreißend, intensiv, aber dennoch mit kleinen Schwächen !

Wenn Liebe eine Farbe hätte
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Inhalt/Klappentext:
Everly und David waren das perfekte Paar – bis sich David plötzlich von ihr trennte. Jetzt braucht Everly dringend einen neuen Mitbewohner und einen Job, aber die Stelle im Beach-Café ...

Inhalt/Klappentext:
Everly und David waren das perfekte Paar – bis sich David plötzlich von ihr trennte. Jetzt braucht Everly dringend einen neuen Mitbewohner und einen Job, aber die Stelle im Beach-Café hat einen riesigen Haken: Weston – ihren arroganten und furchtbar unsympathischen ehemaligen Mitschüler, dem Everly aber auch den aufregendsten Kuss ihres Lebens verdankt. Für Weston ist Liebe ein Luftschloss, in dem Menschen wie Everly und David verrotten, anstatt das Leben in vollen Zügen zu genießen. Bis er aus seiner Wohnung geworfen wird, und ausgerechnet Everly ihm anbietet, bei ihr einzuziehen …

Eindruck:
Nachdem mir „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ auf Bookstagram schon häufig ins Auge gesprungen ist, habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut, die Geschichte innerhalb einer Leserunde selbst lesen zu dürfen. Nicht nur der Klappentext konnte in diesem Fall mein Interesse wecken. Auch das Cover ist mit seinen bunten Farben ein absoluter Blickfang und passt damit auch wunderbar zum Titel des Buches. Jetzt möchte ich aber gar nicht mehr lange drumrumreden, sondern werde versuchen in Worte zu fassen, warum mir Wes und Eves Geschichte so gut gefallen hat !

Zunächst muss ich unbedingt auf den grandiosen Schreibstil der Autorin eingehen, der mir den Einstieg in das Geschehen um einiges erleichtert hat. Leonie Lastella lässt den Leser mit ihrer locker leichten Art zu schreiben nur so durch die Seiten fliegen und sorgt nicht nur für unheimlich viele Gefühle und Tiefgang, sondern verzaubert zugleich mit einer guten Portion Humor und lebhaften Charakteren. Auch ungeschönte, authentische und herzzerreißende Momente lassen nicht lange auf sich warten, die mir während des Lesens einiges abverlangt haben. Doch genau das ist so toll an Leonie Lastellas Geschichte. Sie zeigt, dass das Leben kein rosaroter Ponyhof ist und im Laufe der Zeit auch steinige Wege und nahezu unüberwindbare Hürden auf uns warten. Diese knallharten Wahrheiten, die sie übermittelt sind faszinierend und wahnsinnig wichtig zugleich.

Everly war mir mit ihrer liebevollen und zurückhaltenden Art auf Anhieb sympathisch. Man lernt sie als Medizinstudentin kennen, die hart für ihren Traum arbeitet und schon früh schwere Schicksale durchleben musste. Trotz ihrer unschönen Vergangenheit, ist sie wirklich stark, klug und erkennbar stur, was sie nur noch herzensguter macht. Insbesondere, dass sie sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt, ist schlichtweg toll und bewundernswert, so habe ich Eve immer gerne durch ihren sehr turbulenten Alltag begleitet. Auch ihre verletzliche Seite, die sie zwischenzeitlich immer wieder gezeigt hat, ist wundervoll von Leonie Lastella ausgearbeitet worden, weshalb die Welle aus Gefühlen, die sich mit der Zeit angehäuft haben, mich schlussendlich mit voller Wucht überrollt hat. Einzig ein wenig schade finde ich Eves Naivität und die Tatsache, dass sie oft zu schnell nachgegeben und nicht für sich selbst eingestanden hat.

Mit Wes konnte ich anfangs nur mühsam warm werden, da man ihn im Prolog als ziemlich arroganten, reichen und herablassenden Typen kennenlernt. Auch die negativen Blicke und vorwurfsvollen Bilder, die Eve und die anderen Charaktere auf ihn geworfen haben, machen es dem Leser nicht leichter, sich mit ihm zu identifizieren. Mit der Zeit öffnet er sich aber zum Glück, zeigt entgegen der vielen Vorurteile seine liebevolle und loyale Seite und gibt wenn auch nur winzige Einblicke auf den Haufen an Ballast, den er mit sich trägt. Harte Schale, weicher Kern passt zu Weston wohl wie die Faust aufs Auge. Somit war auch er mir durchaus sympathisch, wobei es mir teilweise doch ziemlich schwer fiel, seine Handlungen nachzuvollziehen. Oftmals agiert er zu wütend, zu verletzt und trifft dabei einen deutlichen Schlag unterhalb der Gürtellinie, was mir weniger gut gefallen hat. Auch bei seiner Naivität und seiner Blindheit, in Bezug auf die Liebe zu Everly, konnte ich oftmals nur die Augen verdrehen.

Von den Nebencharakteren kann ich aber nur positiv berichten, da mir sowohl Jules, Chloe und Miles, als auch Eves Nana Olivia unheimlich sympathisch sind. Insbesondere Olivias Handlungsstrang hat mir wahnsinnig gut gefallen und war wenn nicht sogar mein Highlight der Geschichte, da er den ganzen Geschehnissen nochmal eine gewisse Emotionalität und Intensität verleiht. So ging mir ihr Schicksal tief unter die Haut und sorgte tatsächlich für die ein oder andere Träne, die ich während des Lesens verdrücken musste. Zudem liebe ich Olivias positive und lebhafte Art, die auch nach ihrem schlimmen Schicksalsschlag nicht verpufft ist. Macht euch hier also auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und haufenweise Emotionen gefasst, die euch im Laufe der Geschichte einholen werden !

Die Liebesgeschichte zwischen Everly und Wes ist ein ständiges Auf und Ab. Eigentlich sind die beiden zwei Gegensätze wie Tag und Nacht, die sich aber trotzdem ständig anzuziehen scheinen. Man glaubt zunächst, die beiden könnten sich nie lieben oder gar Gefühle füreinander spüren, doch bald wird man des besseren belehrt. Ich möchte nicht vorwegnehmen, was die enorme Anziehungskraft mit Wes und Eve im Laufe der Geschichte alles anstellt. Doch lasst euch gesagt haben, dass es intensiv, gefühlvoll und wahnsinnig traurig wird und das Schicksal in einigen Augenblicken seine Finger im Spiel hat. Die Liebesgeschichte in „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ geht nicht nur tief unter die Haut, sondern sorgt zugleich für eine Gefühlsexplosion, die so viel mehr preisgibt als erwartet.

Auch die allgemeine Handlung sowie die Thematik der Geschichte konnten mich auf Anhieb in ihren Bann ziehen. Vielschichtig ist ein Wort, dass die Bandbreite der Themen wohl am besten beschreibt, da Leonie Lastella sich nicht nur auf einen einzigen Handlungsstrang festlegt, sondern die Geschichte titelgetreu kunterbunt und explosiv gestaltet. Es erwartet euch wie schon erwähnt auch einiges an Tiefgrund und viele Emotionen, doch auch humorvolle Dialoge und freche Neckereien sind nicht lange zu suchen. So geht es um viel mehr als nur eine gängige Beziehung. Es geht um Freundschaft, den Mut zum Vertrauen und viele verschiedene Lebensweisheiten, die man definitiv mit auf den Weg nehmen sollte.

Insgesamt kann ich „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ trotz weniger Schwächen wirklich weiterempfehlen. Insbesondere wenn ihr eine Liebesgeschichte ohne unnötigem Drama, fehlplatziertem Kitsch oder massenhaft Klischees sucht, solltet ihr unbedingt nach Westons und Everlys Geschichte greifen.

Fazit:
Eine wundervolle Liebesgeschichte, die so viel mehr Tiefgrund beinhaltet als erwartet. Leonie Lastella zeigt hier wie wunderschön und kunterbunt die Liebe sein kann und welche Hürden es benötigt um sie sich überhaupt einzugestehen. Trotz ein paar Schwächen in der Charakterausarbeitung eine unbedingte Leseempfehlung !
4/5🌟

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