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Veröffentlicht am 02.10.2022

Auf und davon

we fell in love in october
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‚We fell in love in October‘ ist das Romandebüt von Inka Lindberg. Es ist ein etwas anderer Young-Adult-Roman.

Die 19-jährige Lisa ist genervt von ihrer Arbeit in der Bank, der Direktor macht sie ständig ...


‚We fell in love in October‘ ist das Romandebüt von Inka Lindberg. Es ist ein etwas anderer Young-Adult-Roman.

Die 19-jährige Lisa ist genervt von ihrer Arbeit in der Bank, der Direktor macht sie ständig von der Seite an, sein Verhalten ist zum Teil sehr übergriffig. Ihr reicht es. Sie bricht ihre Ausbildung ab und steigt, da sie von ihren Eltern und ihrem Freund Max keine Unterstützung erhält, in einer Nacht- und Nebelaktion in einen Bus nach Köln. Dort kommt sie in einer WG als Couchsurferin unter.

Für mich ist der Schlüsselsatz: ‘Manchmal fragt man sich, wer diese ganzen beschissenen Entscheidungen für einen trifft, bis man feststellt, dass man das selbst war.‘

Lisa macht es sich verdammt leicht. Schuld sind immer die anderen. Sie hatte nur ein mäßiges Abi hingelegt und überhaupt keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anstellen wollte. Also akzeptierte sie aus Bequemlichkeit den Vorschlag ihrer Mutter. Eine Banklehre ist was, worauf man bauen kann. Allerdings empfand ich ihre Mutter wie aus der Zeit gefallen. In den siebziger Jahren waren Mütter so bestimmend, aber in unsere heutige Zeit passt dieses Mütterbild nicht mehr.

Lisa kommt durchaus authentisch rüber. Genauso eine junge Dame kenne ich auch. Planlos. Das Lisa in Köln gleich eine WG gefunden hat, und noch dazu so großzügige Menschen, erscheint mir eher unrealistisch. Und wer braucht schon einen Freund wie Max?

Die queeren Themen sind recht gut umgesetzt. Und der Schreibstil ist leicht lesbar. Allerdings wurde ich vor allem mit der Hauptprotagonistin absolut nicht warm. Schade.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Der Traum vom Spitzentanz

So federleicht wie meine Träume
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Der Jugendroman „So federleicht wie meine Träume“ von Mariko Turk erzählt von der 17-jährigen Alina. Der Prolog fängt bereits tragisch an. Alina ist leidenschaftliche Balletttänzerin. Ein Trümmerbruch ...

Der Jugendroman „So federleicht wie meine Träume“ von Mariko Turk erzählt von der 17-jährigen Alina. Der Prolog fängt bereits tragisch an. Alina ist leidenschaftliche Balletttänzerin. Ein Trümmerbruch ihres Beines macht ihren Traum von einer Karriere im Ballett zunichte. Acht Monate später fühlt sie sich an ihrer Schule als Außenseiterin. Bisher hatte sie wegen ihres intensiven Sports hauptsächlich Homeschooling gehabt. An den Schulalltag und muss sie sich erst gewöhnen. Ihrer Freundin Margot zuliebe nimmt sie am Schulmusical teil und bekommt tatsächlich eine begehrte Rolle. Ihr Gegenspiel auf der Bühne ist Jude, der es versteht Alina auch privat aus ihrem Schneckenhaus hervorzuholen.

Mir gefällt es, dass die Geschichte aus Alinas Perspektive erzählt wird. Der Schreibstil von Mariko Turk ist ‚federleicht‘ und gut lesbar. Die Gefühle und Launen der Hauptprotagonistin konnte ich nur zum Teil nachvollziehen. Mir ging sie oft auf die Nerven. Sie machte es ihrer Familie und besonders ihrer Schwester nicht leicht mit ihr auszukommen. Ihre Freunde Margot, Ethan und Jude muntern sie immer wieder auf und sind insgesamt sehr nett. Dass sie so lange die Kontaktversuche von Colleen, ihrer alten Freundin aus dem Ballett, nicht reagierte nahm ich ihr übel.

Überrascht hat mich das Thema Rassismus im Ballett und ich fand es gut, dass es angesprochen wurde. Aber insgesamt bin ich mit dem Buch leider nicht warm geworden.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Eine glamouröse Hochzeit

Die Hochzeit meines besten Exfreundes
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Inhalt (übernommen):
Adam kann die Hochzeit seines besten Freundes kaum erwarten: Er hat gerade seinen Job als Musikredakteur verloren, und ein Wochenende auf dem Land voller Party und guter Freunde ist ...


Inhalt (übernommen):
Adam kann die Hochzeit seines besten Freundes kaum erwarten: Er hat gerade seinen Job als Musikredakteur verloren, und ein Wochenende auf dem Land voller Party und guter Freunde ist jetzt genau das Richtige, um Dampf abzulassen. Sophie dagegen weiß gar nicht, warum sie überhaupt eingeladen wurde. Der Bräutigam ist ihr Ex, die Beziehung endete nicht gerade glücklich – und sie hat mit ihm auch noch nicht endgültig abgeschlossen. Dann trifft sie auf Adam – kann sie jetzt ihren Ex vergessen und auf ein eigenes Happy End hoffen?

Die Hochzeit meines besten Exfreundes ist eine witzige, turbulente und vor allem romantische Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe. Ein Roman darüber, warum wir uns verlieben – und entlieben – und wie wir den Menschen finden, der uns wirklich glücklich macht.

Mein Meinung:

Um ehrlich zu sein, auf so einer Feier möchte ich nicht eingeladen sein. Mir war das alles zu oberflächlich und hohl und nur auf äußerlichen Glanz beschränkt. Da wurden selbst Menschen eingeladen, mit denen man schon seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar, doch den Humor habe ich in dieser Geschichte vermisst. Im Gegenteil, mir blieb oft das Lachen im Halse stecken. Wer kann sich auf dieser Hochzeitsfeier wirklich amüsieren? Zum Schluss konnte ich Sophie nur dazu gratulieren, dass aus ihr und
Tim kein Paar geworden ist.

Von den Protagonisten dieses Romans gab es für mich mehr Menschen die ich nicht mochte, als die mir sympathisch waren. Zu den sympathischen Charakteren gehörte neben Sophie für mich Tims Mutter Jennifer. Sie ist eine patente, warmherzige Frau. Adam fehlte für meinem Geschmack ein bisschen der Biss.

Fazit: Wer Traumhochzeiten mit viel Glamour liebt, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Wenn dich die Vergangenheit einholt

Sturmrot
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Olof Hagström hat seit 23 Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Als Vierzehnjähriger hatte er die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Lina Stavred gestanden. Jetzt ist der dabei ein ...

Olof Hagström hat seit 23 Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Als Vierzehnjähriger hatte er die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Lina Stavred gestanden. Jetzt ist der dabei ein Fahrzeug nach Stockholm zu überführen und kommt in die Gegend seines ehemaligen Elternhauses. Die Neugier veranlasst ihn diesen Abstecher zu fahren. Was sich als folgenschwerer Fehler erweist. Im Haus findet er seinen ermordeten Vater im Badezimmer vor. Erneut gerät er ins Fadenkreuz der Ermittlungen.

Die Polizistin Eira Sjödin ist erst kürzlich wieder in ihren Heimatort Kramsfors zurückgekehrt, da sie auf ihre an Demenz erkrankte Mutter ein Auge haben will. Nun holt auch sie die Vergangenheit wieder ein. Eira war erst neun Jahre, als sich der Mord an Lina ereignete.

Der Schreibstil liest sich flüssig, aber für meinen Geschmack plätscherte die Handlung zäh und ermüdend dahin. Es kam zu wenig Spannung auf. Immer wenn die Story mich halbwegs zu fesseln begann, machten langatmige Passagen diesen Eindruck ganz schnell wieder zunichte. Auch mit der Hauptprotagonistin Eira konnte ich mich nicht anfreunden. Sie blieb mir fern. Sie kam zwar authentisch rüber, aber ihr fehlte das Feuer, bei mir den berühmten Funken zu entfachen. Die Schauplätze hingegen waren sehr gut beschrieben. Ich hatte als Leserin die schwedische Landschaft vor Augen.

Fazit: Ich liebe Schwedenkrimis, leider konnte mich dieser nicht überzeugen. Mir fehlte ein durchgängiger Spannungsbogen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

La Familia

Die Familie
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Wir befinden uns in New York im Jahre 1928. Sofia Colicchio ist ein Mädchen mit wildem Wesen. Sie läuft schnell und spricht laut. Ihre beste Freundin ist Antonia Russo, die nebenan wohnt. Beide sind sieben ...

Wir befinden uns in New York im Jahre 1928. Sofia Colicchio ist ein Mädchen mit wildem Wesen. Sie läuft schnell und spricht laut. Ihre beste Freundin ist Antonia Russo, die nebenan wohnt. Beide sind sieben Jahre. Antonia ist eine Träumerin. Und dennoch ergänzen sie sich. Zusammen entwerfen sie ihre eigene Welt, gehen gemeinsam auf Safari, entkommen nur knapp einem Löwen, sie fliegen nach Sizilien, Japan und Panama, entfliehen Treibsand und heiraten Prinzen. Sofia und Antonias Eltern sind auf Anweisung ihres Bosses, Tommy Fianzo, in diese Gegend gezogen. Familie ist alles. Sofia bemerkt, dass von ihrem Vater Joey Gefahr ausgeht, dass Menschen Angst vor ihm haben. Ihr Vater sagt: „Unser Geschäft ist es Leuten zu helfen. Dafür bezahlen sie uns.“ Als Carlo, Antonias Vater, versucht sich aus Tommy Fianzos Fängen zu lösen, bleibt das nicht unbemerkt. Die Familie lässt Carlo verschwinden.

Das Leben geht weiter. Sofias Vater kümmert sich um Antonia und ihre Mutter, er übernimmt die Miete und vermittelt Lina einen Job in einer Wäscherei. Je älter die Mädchen werden, desto mehr wird ihnen bewusst, wie sehr sie sich von ihren Klassenkameradinnen unterscheiden. Niemand will mit ihnen verkehren. Sie sind Töchter von Kriminellen.

Im Alter von dreizehn Jahren träumen den beiden Mädchen von Flucht. Mit dem Besuch der High-School trennen sich langsam ihre Wege. Antonia verkriecht sich in ihre Bücher, träumt von einem Haus mit Veranda, von einem Mann und Kindern, von einer heilen Familie, die sie nie hatte. Sofia schminkt sich die Lippen rot und setzt auf die Macht des Hüftschwungs. Sie versteht es ihren Zauber einzusetzen und gewinnt an Beliebtheit.

Mir fiel es sehr schwer mich in die Protagonistinnen zu versetzen. Ich konnte weder zu Sofia, noch zu Antonia eine Verbindung aufbauen. Da kam keine Nähe auf. Auch die Nebenfiguren blieben für mich farblos. Der Schreibstil ist zwar flüssig, trotzdem konnte mich die Geschichte nicht wirklich fesseln, obwohl zum Schluss doch noch so etwas wie Spannung aufkam. Denn …Antonia nimmt Rache.

Schade, ich hatte mir von dem Buch sehr viel mehr versprochen.

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