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Veröffentlicht am 20.05.2022

Zeit auszubrechen!

Ungezähmt
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In dem Buch „Ungezähmt“ von Glennon Doyle erzählt die Autorin wie sie sich selbst von den Erwartungen der Gesellschaft frei gemacht hat, um ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

Handlung

Zuerst ...

In dem Buch „Ungezähmt“ von Glennon Doyle erzählt die Autorin wie sie sich selbst von den Erwartungen der Gesellschaft frei gemacht hat, um ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

Handlung

Zuerst verdeutlicht Glennon anhand diverser, zum Teil, autobiographischer Kurzgeschichten, wie Frauen bereits im Kindesalter „gezähmt“ werden. Sie beschreibt auch, welche gravierenden Folgen dies für sie hatte (Essstörung, Alkoholsucht). Im nächsten Schritt präsentiert sie die Maßnahmen, die ihr bei ihrer eigenen Befreiung geholfen haben. Der dritte und letzte Part des Buches ist den Geschichten gewidmet, die zeigen, wie ein selbstbestimmtes Leben aussieht und welche Herausforderungen es nach wie vor zu bewältigen gilt.

Meinung

Das Buch hat mich gefesselt. Ich konnte mich an so vielen Stellen wiederfinden, dass ich es gar nicht beiseite legen konnte. Dank der vielen, einzelnen Anekdoten wurde mir klar, wie wir Frauen in der Gesellschaft wahrgenommen werden und wir, trotz Emanzipation und Feminismus, noch viel zu angepasst und zurückhaltend leben, immer in der Sorge, wir könnten jemandem nicht gerecht werden. Dabei verlieren wir uns selbst aus den Augen. Hier zeigt die Autorin, wie ihr ein „Ausbrechen“ aus diesem Normen-Käfig gelang, was ich auf mein eigenes Leben anwenden konnte.

Fazit

Das Buch liest sich zudem wie ein Gespräch unter guten Freundinnen. Eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Ich packe meinen Koffer und nehme „Ein Sommer nur für mich“ mit – die perfekte Urlaubslektüre!

Ein Sommer nur für mich
1

Amy Byler, alleinerziehende Mutter, meistert, neben ihrem Job als Bibliothekarin in Pennsylvania, die Herausforderungen eines stressigen Familienalltages. Zur Seite steht ihr lediglich ihre beste Freundin ...

Amy Byler, alleinerziehende Mutter, meistert, neben ihrem Job als Bibliothekarin in Pennsylvania, die Herausforderungen eines stressigen Familienalltages. Zur Seite steht ihr lediglich ihre beste Freundin Lena. Als ihr Ex-Mann John unerwartet auf der Bildfläche erscheint und ihr anbietet, den Sommer über auf die beiden Kinder aufzupassen, nutzt Amy die Zeit für eine einwöchige Fortbildung in New York. Aus einer Woche wird ein Sommer, der Amys bisheriges Leben und ihre Gedankenwelt auf den Kopf stellt – und das hat nicht nur etwas mit dem attraktiven Bibliothekar Daniel zu tun.

Amy, Bücherwurm und Single, steht stellvertretend für die Mütter und Frauen in unserer Gesellschaft, die sich bei all den Aufgaben des Alltages schnell selbst vergessen. Mit ihrer unperfekten und lustigen Art ist es einfach sie zu mögen.
Die Nebenfiguren Lena, eine Ex-Nonne, ihre jugendliche Tochter Cori, die zu Beginn eines jeden Kapitels einen Brief an ihre Mutter schreibt, ihr Sohn Joe und Talia, Amys alte Studienfreundin bilden ein schönes, authentisches Ensemble und überzeugen mich mit ihren Ecken und Kanten. Lediglich Matt, der Assistent von Talia, wirkt für mich etwas zu oberflächlich. Daniel hingegen ist ein Mann zum Verlieben – sofern man auf Nerds steht. Ihren Ex-Mann John lernt man im Laufe der Geschichte kennen und, stückweise auch, verstehen, was mir gefällt.
An manchen Stellen im Roman fehlt mir jedoch etwas Tiefgang in der Figurenpsychologie, aber das wird durch die Leichtigkeit, mit der die Geschichte erzählt wird, kompensiert.

Originell finde ich die Idee der Mamazipation, die Emanzipation der Mutter. Auch als Lesende fragt man sich, was kann ich, als Mama oder als Frau tun, damit ich ebenfalls mal an erster Stelle stehe? Was würde mich glücklich machen und wie kann ich es in Einklang mit meinem bisherigen Leben bringen? Leider ist der Begriff im Buch manchmal oberflächlich behaftet und spielt hier und da lediglich auf das äußere Erscheinungsbild ab.
Darüber hinaus sind die Briefe von Cori an ihre Mutter sehr originell. Coris Jugendsprache wirkt erfrischend und passt zu der Art des Romans.

Kelly Harms versteht es, mit einem humorvollen und flüssigen Erzählstil zu unterhalten. Dadurch habe ich die Geschichte verschlungen, auch wenn ein herausragender Spannungsbogen fehlen mag. Hier und da wirkt die Entwicklung der Geschichte für mich etwas zu weit hergeholt (Figuren tauchen, zum Beispiel, unerklärlicherweise auf einmal auf, manche Verhaltensweisen wirken inkonsequent) und hier und da kommt es zu Infodumps.

Ein Pluspunkt gibt es für das farbenfrohe Cover mit Blick auf die New Yorker Skyline. Wenn da nicht „Sommergefühle“ aufkommen!

Als Fazit kann ich sagen, dass mir die Geschichte von Amy – trotz ein paar Mankos – gefallen hat und ich das Buch besonders als seichte Urlaubslektüre empfehlen kann. Der Lesespaß kommt definitiv nicht zu kurz und es ist mehr als ein einfacher Liebesroman. Besonders empfehlenswert ist der Roman für alle Frauen, die sich schon viel zu lange hintenanstellen, obwohl sie wahrhafte Heldinnen des Alltags sind!

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Winterlicher Schwestern-Thriller, der einen mit in den Abgrund zieht und nicht mehr loslässt! Absolute Empfehlung!

SCHWEIG!
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In dem Thriller „Schweig“ von Judith Merchant geht es um die ungleichen Schwestern Esther und Sue, deren Aufeinandertreffen an Weihnachten tiefgreifende Folgen hat. Während Esther mit ihrem Mann und ihren ...

In dem Thriller „Schweig“ von Judith Merchant geht es um die ungleichen Schwestern Esther und Sue, deren Aufeinandertreffen an Weihnachten tiefgreifende Folgen hat. Während Esther mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Stadt lebt, bevorzugt Sue die Stille und Einsamkeit in ihrem Haus im Wald. An Weihnachten entschließt sich Esther ihrer Schwester nach langer Zeit einen Besuch abzustatten und ihr ein Geschenk zu bringen. Sue, die davon nicht begeistert ist, versucht Esther heimzuschicken, doch diese bleibt. Alte Wunden werden aufgerissen und die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf.

Judith Merchant hatte mich bereits mit ihrem Thriller „Atme“ gepackt, doch „Schweig“ setzt noch einen drauf. Das Lesetempo ist schnell und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich war gefangen und wollte wissen, was von den beiden Schwestern verheimlicht wird. Die wenigen Figuren im Roman haben Tiefgang, man bekommt mehrere Perspektiven zu lesen, was einen allumfassenden Blick auf die Handlung gewährt. Besonders die Dialoge stehen im Vordergrund.

Das Cover ist gut gewählt, denn die Hauptszenerie ist das Haus von Sue, fernab jeglicher Situation, im Wald. Zu Beginn scheint noch alles relativ harmlos: Zwei Schwestern, die sich nicht sehr nahe stehen. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr begreift der Lesende, dass es unter der Oberfläche brodelt. Es zeigt sich ein Geflecht an Konfilkten, ungesagten Worten, Vorwürfen und Geheimnissen.
Besonders das Finale der Geschichte gefiel mir, da es unerwartet kam und in mir noch, nach Abschluss des Buches, nachwirkt.

Das Buch kann ich Thriller-Fans, die Interesse an einer konfltikgeladenen Familiendynamik haben, absolut empfehlen. Besonders in der dunklen Jahreszeit, kurz vor Weihnachten, bringt der Roman einen in die richtige Stimmung.

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