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Veröffentlicht am 10.05.2021

Man schmeckt den Kuchen beim Lesen

Bretonischer Zitronenzauber
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Ich befinde mich in der Bretagne und esse köstlichen Zitronen-Basilikum-Kuchen, während ich auf das Meer schau und mich umgeben von wunderbaren Menschen befinde. Ach, wie schön wäre das! Hannah Luis lässt ...

Ich befinde mich in der Bretagne und esse köstlichen Zitronen-Basilikum-Kuchen, während ich auf das Meer schau und mich umgeben von wunderbaren Menschen befinde. Ach, wie schön wäre das! Hannah Luis lässt einen träumen und in Gedanken an die Küste reisen. Mit Mona dürfen wir aus dem langweiligen Alltag in Deutschland ausbrechen und uns spontan ins Abenteuer stürzen. Wir lernen brummige Bretonen, sympathische Bäckerinnen und verrückte Persönlichkeiten kennen. Doch trotz der vielen unterschiedlichen Charaktere haben sie alle eins gemeinsam – man schließt sie sofort ins Herz!
Mit einem eher traurigen Thema wird die Erzählung eingeleitet, denn Monas Großmutter Fine ist gestorben. Zunächst wirkt das Buch daher nicht wie ein sommerlicher Wohlfühlroman, doch das ändert sich schnell, als Mona ein Rezept entdeckt, der sie dazu verleitet, ihre Wurzeln zu entdecken. Von da an steigert sich die positive Atmosphäre des Buchs. Mona begibt sich zunächst nur mit ihrem Hund Flint auf die Reise in die Bretagne und gabelt nach und nach Menschen auf, die genauso wie sie gutes Essen genießen. Daran erkennt sie eine verwandte Seele, was überaus charmant ist. Das Thema des Buchs ist nämlich die große Leidenschaft fürs Backen. Nicht nur löst ein Rezept die Reise überhaupt aus, nein, auch durch Gebäck kommt sie den Menschen auf ihrem Weg näher. Die süßen Leckereien werden immer wieder beschrieben, sodass es schwerfällt, nicht nebenbei das ein oder andere Kuchenstück zu verdrücken. Doch gerade die Beschreibung dieses schönen, gar sorglosen Lebens, das nur kurz durch kleinere und größere Probleme durchbrochen wird, ist genau das schöne an diesem Buch. Die Geschichte lässt einen den Alltag vergessen und für die Lesestunden zur sonnigen bretonischen Küste flüchten. Ich empfehle das Buch für alle Liebhaber*innen von entspannter, sorgloser Urlaubslektüre mit einer Prise Abenteuer, einem Hauch von Sommergefühle und einer großen Menge Liebe.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Spannend wie eine Serie

Der Basar des Schicksals
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Im Roman „Der Basar des Schicksals“ erwartet einen viel. Es dreht sich alles um den Brand im Bazar de la Charité 1897 in Paris. Von hier an erzählt die Geschichte mehrere Leben, die dadurch unmittelbar ...

Im Roman „Der Basar des Schicksals“ erwartet einen viel. Es dreht sich alles um den Brand im Bazar de la Charité 1897 in Paris. Von hier an erzählt die Geschichte mehrere Leben, die dadurch unmittelbar beeinflusst wurden. Die Perspektiven wechseln manchmal schneller, als man lesen kann und es braucht etwas, sich in der Flut der Informationen zurechtzufinden. Aber wenn man sich dann erst einmal auf die Geschichte eingelassen, lässt sie einen nicht mehr los. Innerhalb von zwei Tagen habe ich die 400 Seiten runtergelesen, denn die Geschichte ist so fesselnd, dass es schwerfällt, nicht weiterzulesen. UND DASS OBWOHL ich die Serie bereits vor einem Jahr auf Netflix gesehen hatte. Wenn man die Netflixserie gesehen hatte, dann fällt einem auf, dass es einige Informationen zusätzlich gab. Diese fand ich unglaublich spannend. So wurde zum Beispiel die Journalistin Lucile in den Vordergrund gerückt, die mithilfe ihrer Leidenschaft für Zähne und deren Erforschung maßgeblich der Toten hilft und spannende Fakten liefert, die ich vorher nicht kannte. Ich fand die Nebenfiguren, die in der Serie nicht vorkamen, wirklich bereichernd und interessant und hilfreich für den Verlauf der Handlung.
Der Schreibstil von Odile Bouhier ist szenenartig. Eine Szene wechselt in eine andere und man bekommt immer nur Ausschnitte und kleine Happen aus dem Leben der Figuren zugeworfen. Es wirkt daher sehr wie eine Serie, was mir gut gefallen hat. Natürlich bleibt dadurch die tiefere Verbundenheit zu den Figuren etwas auf der Strecke und ab und an wünschte man sich doch noch weitere Informationen, aber im großen Ganzen fand ich es erfrischend. Es ist etwas Neues und weckt durchaus das Interesse. Zudem kann man noch mehr die Fantasie spielen lassen und muss sich auf andere Weise den Figuren nähern. Theoretisch hätte man zu jeder einzelnen Figur ein Buch verfassen können, da wirklich sehr viel Inhalt geliefert worden ist, aber gerade diese kleinen Einwürfe reizten einem doch beim Lesen.
Neben dem ganzen Drama um das Feuer gab es auch kleinere und größere Schwierigkeiten im Leben der Frauen – ein Brand mit verheerenden Folgen, Verfolgung und Flucht, Hinrichtungen und Mord. Die Geschichte hat einiges an Spannung zu bieten und beschäftigt sich noch mit Themen zum Recht der Frauen, die ein selbstbestimmtes und freies Leben anstreben. Ich könnte ewig weiter darüberschreiben, aber ich glaube, indem man es selbst liest, kann man am besten nachvollziehen, wieso ich so davon schwärme!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Frauen, Schwangerschaft, Geburt

Wie Salz auf der Zunge
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„Wie Salz auf der Zunge“ ist der Erlebnisbericht der Autorin Charlotte Runcie, der uns teilweise in Form eines erzählenden Sachbuchs von der Schwangerschaft der Autorin berichtet. Zunächst dreht sich der ...

„Wie Salz auf der Zunge“ ist der Erlebnisbericht der Autorin Charlotte Runcie, der uns teilweise in Form eines erzählenden Sachbuchs von der Schwangerschaft der Autorin berichtet. Zunächst dreht sich der erste Teil stark um Legenden, Mythen und Sagen rund um das Meer und die Verbindung zu Frauen. Schnell wird klar, dass viele Geschichten einen Zusammenhang zwischen dem Meer und Frauen aufzeigen. Frauen wirken aufgrund ihrer Möglichkeit zu gebären und der damit einhergehenden Prozesse mysteriös und unerforscht, ähnlich wie die Ozeane der Erde. Doch in der Mitte fokussiert sich der Bericht mehr auf die Schwangerschaft und die Kraft, die dahintersteckt. Der Körper der Frau wird gleichermaßen als Wunder gesehen und als Behälterraum. Einerseits scheint die Autorin fasziniert zu sein, doch andererseits wird deutlich, dass sie sich unwohl fühlte. Der Körper scheint übernommen zu werden und man ist nicht mehr dieselbe Person. All diese Fragen beschäftigen Runcie im weiteren Verlauf des Buches. Die Themen beginnen folglich mit dem Meer und den Mythen und gehen langsam wie eine sanfte Welle zur Schwangerschaft und der Geburt über. Während der erste Teil allgemein und objektiv gefasst ist, bietet der zweite Teil intime Einblicke in die Gedankenwelt der Autorin, die ehrlich und ungeschönt ihre Gefühle und Empfindungen mitteilt.

Doch wie fand ich das Buch? Schwierig, um ehrlich zu sein. Ich liebe das Meer und verstehe zu 100% die Begeisterung für die Schönheit, die Mythen und all die wundervollen Einblicke, die uns die Autorin sorgsam über die Ozeane zusammengetragen hat. (Es gibt auch ein Literaturverzeichnis für diejenigen, die sich damit mehr auseinandersetzen wollen!) Aber ich hatte ganz klar andere Erwartungen. Ich habe eine Erzählung erwartet, die diese ganzen Fakten in sich hinein bindet. Dem war nicht so. Ich würde es vermutlich als Bericht, Geschichtensammlung, Gedanken der Autorin oder dergleichen bezeichnen. Da ich nicht schwanger bin und auch bisher nicht war, hätte ich nicht erwartet, dass mir dann der persönliche Teil viel besser gefallen hat. Die Autorin zeigt hier ihr wirkliches Können. Sie schafft zugleich eine düstere, manchmal gar beängstigende Atmosphäre, die einen etwas vor Schwangerschaft abschreckt. Doch wenn man dann sich traut, weiterzulesen, wandelt sich dieser Eindruck komplett. Charlotte Runcie beschreibt das Gefühl, was ich bereits von vielen Frauen gehört habe – das Kind ist das alles wert. Ihre Art ist nüchtern, ehrlich und doch so tiefgehend, dass ich durch das Buch spüren konnte, dass sie es ernst meint. Das hat mir sehr gut gefallen.

Neben dem persönlichen Teil über ihre Schwangerschaft, – welchen ich ungelogen 5 Sterne geben würde, habe ich enorm viel über das Meer gelernt und bin froh, dass ich das Buch gelesen habe. Nur war der Beginn etwas stockend und mehr wie ein Sachbuch, was ich etwas schade fand. Ich habe auch ziemlich lange gebraucht, bis ich in ihren Bericht reinkam, aber schließlich hatte es sich gelohnt und ich wurde mir einem Stück Meerglas belohnt. (Das ist Glas, welches vom Meer geformt und abgerundet wird. Die Autorin sammelt sie und für sie erzählen diese Stücke ein Teil der Geschichte des Meeres, da sie vermutlich schon sehr lange im Wasser umher wandelten, bevor sie sie am Strand auflesen konnte.)

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Mit Kerstin Giers Büchern kann man nichts falsch machen

Wolkenschloss
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„Wolkenschloss“ ist die Geschichte eines Hotels in der Schweiz, welches unterschiedliche Gäste beherbergt. Im Verlaufe des Buches lernen wir diese näher kennen. Einige wirken zuckersüß und andere einfach ...

„Wolkenschloss“ ist die Geschichte eines Hotels in der Schweiz, welches unterschiedliche Gäste beherbergt. Im Verlaufe des Buches lernen wir diese näher kennen. Einige wirken zuckersüß und andere einfach nur bitterböse. Doch es ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Die Hauptfigur ist die 17-jährige Fanny Funke, die die Schule abgebrochen hat und nun die Jahrespraktikantin im Wolkenschloss ist. Die Geschichte steigt kurz vor den Weihnachtsferien ein, da das die umsatzstärkste Zeit ist und dadurch für viel mehr Wirbel im Hotel sorgt. Habe ich etwas von Wirbel geschrieben? Oh ja! Denn Fanny Funke muss bereits auf den ersten Seiten des Buchs zwei stürmischen Kindern hinterherjagen. Somit ist der Einstieg genau wie die gesamte Handlung ein amüsantes Durcheinander. Die Figuren sind sehr unterhaltend und lustig. Die Kinder im Jugendbuch werden nicht einfach nur erwähnt, sondern haben auch ihre eigenen Szenen, die zeigen, wie individuell und besonders sie doch sind. Sie sind frech, lieb, neunmalklug und doch alle zuckersüß. Die Erwachsenen sind dagegen zunächst sehr einseitig und fallen etwas hinter den Kinderfiguren zurück. Doch es sei gewarnt, dass einige es faustdick hinter den Ohren haben. Zwar spielt die Hauptrolle in der Geschichte das Hotel und die Menschen in ihm, aber was wäre ein Jugendbuch ohne eine komplizierte Liebesgeschichte. Ganz stark wird diese nicht in den Vordergrund gerückt, doch ein wenig schwankt Fanny doch zwischen zwei unterschiedlichen jungen Männern. Der eine natürlich gefährlich und anziehend, während der andere der süße Typ von nebenan darstellt. Obwohl diese Konstellation schon oft – sehr oft – gewählt wurde, ist sie doch immer wieder von Neuem interessant. Ob ich genauso entschieden hätte wie Fanny am Ende, – ich bin mir nicht sicher. Aber ich möchte euch nicht zu viel verraten.

Mit Kerstin Giers Büchern kann man einfach nichts falsch machen. Ihr Schreibstil ist immer unterhaltend und gut zu lesen. Wenn die Leseflaute anklopft oder man einfach schlecht gelaunt ist, dann sind ihre Bücher die beste Medizin. Mit „Wolkenschloss“ zeigt Gier abermals ihr Können im Bereich des Jugendbuchs und lässt einen einfach nur mitfiebern. Die Figuren sind einem sympathisch und man wünschte sich so sehr, dass man auch eine Nacht im Wolkenschloss erleben dürfte. „Wolkenschloss“ ist eine kurzweilige Geschichte mit kleinen und großen Abenteuern in einem Hotel, welches schöne Lesestunden verspricht. Ich kann die Geschichte für alle ab 12 Jahren und aufwärts empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Lustige Geschichten mit wichtigen Werten

Rupert präsentiert: Echt unheimliche Gruselgeschichten
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Ich liebe Rupert!
Schon in Gregs Tagebuch fand ich ihn unglaublich toll. Er ist eine sehr sympathische, manchmal leicht dusselige Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. In diesem Kindercomic ...

Ich liebe Rupert!
Schon in Gregs Tagebuch fand ich ihn unglaublich toll. Er ist eine sehr sympathische, manchmal leicht dusselige Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. In diesem Kindercomic zeigt uns Rupert gruselige Schreckensgeschichten, die einen schmunzeln lassen. Vor allem die Zeichnungen dazu sind sehr gut getroffen und im typischen Kinney Stil. Mit viel Witz und Charme schaffen die Geschichten ein Lächeln aufs Gesicht und sorgen für ganz viel Unterhaltung beim Lesen. Sie sind schnell gelesen und sehr wendungsreich. Bei der ein oder anderen Geschichte dachte ich zu wissen, wie es weitergehen wird, aber dann hat mich der Verlauf doch positiv überrascht. Zudem merkt man, dass sich hinter den Geschichten auch eine Message verbirgt, die für Gleichheit und Toleranz steht. Ich würde gar behaupten, dass alle Geschichten davon geleitet worden sind. Gerade die erste Geschichte ist sehr darauf ausgelegt, die Verschiedenartigkeit der Menschen zu zelebrieren und sich nicht zwanghaft anzupassen. Andere Geschichten hingegen thematisieren die Freundlichkeit gegenüber Personen, die anders sind (in diesem Fall Zombies) und zeigen, dass das gemeinsame Leben unproblematisch möglich ist. Hinter jeder kleinen Geschichte stecken Werte, die den Kindern mit etwas auf den Weg geben. Somit wird man nicht nur unterhalten, sondern lernt, dass Weltoffenheit, Akzeptanz, Toleranz, Menschenfreundlichkeit und Diversität der Gesellschaft nur positive Dinge bringen. Ein unterhaltender Kindercomic mit wichtigen Normen, die für eine vielfältige Gesellschaft bedeutend sind.

Mit diesen Kindercomic kann man bestimmt nichts falsch machen. Und ich denke, dass viele junge Leser*innen ihn lieben werden. Rupert zeigt, wie ein Zusammenleben funktionieren könnte und beweist neben unglaublichen Zeichenkünsten auch spannende Handlungen, die immer eine wichtige Botschaft vermitteln.

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