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Veröffentlicht am 11.04.2023

Solides Grundbackbuch ohne viel Schnickschnack

Das Bäckermädle Familienbackbuch
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Meine Meinung
Wer im Bereich Backen in den Sozialen Medien unterwegs ist, wird Katharina Regele sicherlich schon das ein oder andere Mal begegnet sein. Ein Grundbackbuch mit beliebten Klassikern passt ...

Meine Meinung
Wer im Bereich Backen in den Sozialen Medien unterwegs ist, wird Katharina Regele sicherlich schon das ein oder andere Mal begegnet sein. Ein Grundbackbuch mit beliebten Klassikern passt in meinen Augen ziemlich gut zu ihrem Konzept, weshalb ich sehr gespannt auf ihre Umsetzung war.

Was mir gut gefallen hat, war die komprimierte Darstellung der Rezepte, sodass das Buch an sich während des Backens nicht umständlich zu benutzen war. Die praktischen Expertentipps waren auf jeden Fall hilfreich und verständlich erklärt, was sicherlich an einigen Stellen zu besseren Endergebnissen beim Ausprobieren und Nachbacken führen kann. Durch die Kapitelüberschriften und die Gliederung der Rezeptgruppen war auch der Familienbezug gegeben, den der Titel angepriesen hat. Ich persönlich hätte mir allerdings gewünscht, dass das auch in den Rezepten noch mehr zur Geltung gekommen wäre. Die Aufmachung an sich wirkt nämlich eigentlich sehr bodenständig und familiennah, was das gemeinsame Backen für mich irgendwie zu einem sehr naheliegenden Gedanken gemacht hat.

Was für mich nicht unbedingt hätte sein müssen, war das Kapitel mit den einfachen Rezepten für Väter. Auch wenn diese geschlechtsspezifischen Tendenzen relativ schnell eingeschränkt wurden, hätte man die Überschrift in meinen Augen direkt anders wählen können, vor allem wenn einem die mit dem Titel einhergehenden Assoziationen selbst so bewusst sind, dass im nächsten Satz auf die gegensätzliche Intention hingewiesen wird.

Mir persönlich war dann noch sehr wichtig, dass eine Küchenmaschine nicht zwangsläufig notwendig war und auch schon recht weit zu Anfang des Buches auf die entsprechenden Alternativen hingewiesen wurde. Bei den betroffenen Rezepten musste man zwar gegebenenfalls ein wenig experimentieren, hätte es diese Option aber nicht gegeben, wäre dieses Buch ganz schnell weitergewandert, da ich dafür sonst keine Verwendung gehabt hätte.


Fazit
Mit diesem Backbuch wird das Rad zwar nicht neu erfunden, als solide Grundlage für das eigene Backrepertoire lohnt es sich aber auf jeden Fall. Wer nach einem kompakten Werk mit beliebten Klassikern und zahlreichen Tipps sucht, dem kann ich dieses Buch daher definitiv empfehlen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 06.03.2023

Meuchelmord und Mythologie

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Worum geht’s?
Mensch oder Monster – für Medusa ist diese Frage völlig unerheblich, denn auch wenn sie anders ist als ihre Gorgonenschwestern, sind die drei doch eine Familie. Als dann jedoch der Meeresgott ...

Worum geht’s?
Mensch oder Monster – für Medusa ist diese Frage völlig unerheblich, denn auch wenn sie anders ist als ihre Gorgonenschwestern, sind die drei doch eine Familie. Als dann jedoch der Meeresgott Poseidon auf sie aufmerksam wird, verändert sich nicht nur ihr Leben für immer – denn wo ein Gott ist, ist auch der Rest der Olympier nicht weit.


Meine Meinung
Als wirklich großem Fan der griechischen Mythologie hat man mich eigentlich mit so ziemlich allem in diesem Themenfeld am Haken – und das war natürlich auch bei diesem Buch der Fall.

Was mir relativ schnell aufgefallen ist, waren die vielen Perspektivwechsel, die es in dieser Geschichte gibt. Der Schreibstil liest sich durchgehend angenehm und durch die kurzen Kapitel auch sehr schnell, sowohl Titel als auch Klappentext haben dann aber einen anderen Fokus versprochen, als die Umsetzung schlussendlich geliefert hat.

Da ich mit den Geschichten der griechischen Mythologie auch vor diesem Buch schon ziemlich vertraut war, hat mir der fehlende Fokus auf Medusa und ihrer Geschichte relativ wenig ausgemacht. Sowohl der Handlungs- als auch der Spannungsbogen haben so natürlich keine wirklich großen Überraschungen geboten, aber auch wenn man weiß was passiert, liest sich dieses Buch doch sehr unterhaltsam.

Besonders witzig gemacht fand ich persönlich den trockenen Humor der Götter, der allerdings gleichzeitig auch manchmal dafür gesorgt hat, dass die einzelnen Charaktere wirklich nicht besonders intelligent gewirkt haben. Ich hatte trotzdem jede Menge Spaß beim Lesen, denn auch weniger logisch denkende Gottheiten und Menschen mit Allmachtsfantasien aber keinen Selbsterhaltungsfähigkeiten haben diese Nacherzählung nicht langweilig, sondern wirklich unterhaltsam gestaltet.


Fazit
Auch wenn der Titel ein kleines bisschen irreführend ist und einen anderen Fokus verspricht, als die Geschichte schlussendlich umsetzt, hat mir das Buch an sich wirklich gut gefallen. Mit ein bisschen Vorkenntnis der griechischen Mythologie wird man zwar nicht überrascht, die Umsetzung ist aber dennoch unterhaltsam zu lesen und hat mir als absolutem Mythologie-Fan einige wirklich schöne Lesestunden geschenkt.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2023

Irre Chefs und wo sie zu finden sind

Mein Chef ist irre – Ihrer auch?
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Meine Meinung
Wenn ich auf dieses Buch zurückblicke, bin ich wirklich dankbar, im Vergleich zu den hier aufgegriffenen Beispielen bisher immer an vergleichsweise harmlose Vorgesetzte gekommen zu sein und ...

Meine Meinung
Wenn ich auf dieses Buch zurückblicke, bin ich wirklich dankbar, im Vergleich zu den hier aufgegriffenen Beispielen bisher immer an vergleichsweise harmlose Vorgesetzte gekommen zu sein und keinem Psychoterror begegnet bin. Nichtsdestotrotz fand ich das Thema sehr interessant, denn allein die überdurchschnittliche Besetzung von Führungspositionen mit psychopathischen Charakteren wirft eine Menge Fragen auf.

Was ich persönlich gut gemacht fand, war der Aufbau bzw. die Heranführung an die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Verhaltensweisen. Kindheitserfahrungen, Arbeitsweise und Hinweise zum Umgang mit solchen Personen werden von den Anfängen an behandelt, was einen breiten Überblick über schwierige Cheffiguren ermöglicht.

Die Erläuterungen zu den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen fand ich grundsätzlich interessant, auch wenn ich im Verlauf des Buches durchaus das Gefühl hatte, dass es vermehrt zu Doppelungen kam. Das wird zwar vermutlich einfach der Thematik und den eng beieinander liegenden Merkmalen geschuldet sein, für mich persönlich wurde die Lektüre so aber irgendwann einfach ein wenig zäh.

Allgemein kann man sowohl das Thema, als auch das Buch an sich spannend finden, ohne persönlich von unangenehmen bis irre anmutenden Vorgesetzten betroffen zu sein. Ein wenig Durchhaltevermögen habe ich persönlich beim Lesen aber definitiv gebraucht, denn trotz des teils eher saloppen Stils liest sich das Buch nicht einfach locker nebenher.


Fazit
Auch wenn ich mich zum Ende des Buches hin ein wenig dazu zwingen musste weiterzulesen, war die Thematik doch sehr interessant aufbereitet. Trotz einiger Wiederholungen bekommt man doch einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Hintergründe, was in der Praxis zwar vielleicht nicht ganz so relevant ist, im Umgang mit schwierigen Charakteren aber sicherlich ein erster Ansatzpunkt zum Handeln ist.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 02.02.2023

Nette Kurzgeschichten im Bridgerton-Universum

Bridgerton - Neues von Lady Whistledown
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Worum geht’s?
Auch wenn die Familie Bridgerton die interessanteste Familie Londons ist, verlieben sich auch andere Mitglieder des Ton – die einen mehr, die anderen weniger glücklich. Am besten informiert ...

Worum geht’s?
Auch wenn die Familie Bridgerton die interessanteste Familie Londons ist, verlieben sich auch andere Mitglieder des Ton – die einen mehr, die anderen weniger glücklich. Am besten informiert ist dabei weiterhin Lady Whistledown, die natürlich keine Gelegenheit auslassen kann, um die neuesten Ereignisse für ihre Leser zusammen zu sammeln.


Meine Meinung
Dass dieser Band als neunter Teil der Bridgerton-Reihe beworben wurde, hat mich nach dem Lesen ehrlich gesagt ein wenig irritiert, denn so eine große Rolle spielt die Familie in diesen beiden Kurzgeschichten gar nicht.

Der Schreibstil und das Setting haben mir wie immer wirklich gut gefallen, auch wenn ich beim Lesen immer so ein wenig darauf gewartet habe, dass es tatsächlich irgendwann auch einmal um die Bridgertons gehen würde. Dass das nicht der Fall war, war an sich zwar kein großartiges Problem für mich, ein paar enttäuschte Erwartungen hat die Umsetzung so aber schon bei mir verursacht.

Die beiden Kurzgeschichten fand ich an sich ganz niedlich gemacht und im klassischen Stil von Julia Quinn auch gut gelungen. Durch die völlig neuen Protagonisten kam ein wenig frischer Wind in das Universum der Reihe, was ich grundsätzlich für eine gute Idee halte. Lediglich die Figurenentwicklung hat deutlich unter der Kürze der Geschichten gelitten, was zwar gattungstypisch ist, mir persönlich aber nicht so wirklich gefallen hat.

Das hohe Tempo des Handlungsbogens in beiden Fällen hat bei mir leider auch so ein wenig dazu geführt, dass ich die Notwendigkeit dieses Buches hinterfragt habe. Unterhaltsam zu lesen waren beide Geschichten zwar schon, aber einen neunten Teil der Reihe anzupreisen, der eigentlich kein wirklicher neunter Teil der Reihe ist und dann auch noch zwei etwas arg kurz geratene Handlungsbögen liefert, war für mich insgesamt doch ein kleines bisschen enttäuschend.


Fazit
Nett zu lesen waren beide Kurzgeschichten definitiv, auch wenn sowohl die Handlungsbögen als auch die Charakterentwicklungen etwas arg kurz für meinen Geschmack ausfallen. Als Ergänzung zu einem Universum, dass ich nach acht Bänden noch nicht ganz verlassen wollte, fand ich dieses Buch noch einmal ganz nett, Luft nach oben wäre bei der Umsetzung aber allemal noch gewesen.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2023

Berührende Geschichte mit ungleichmäßiger Rollenverteilung

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Worum geht’s?
Auch Wochen nach ihrem schlimmsten Albtraum steht Liz' Welt noch immer Kopf. Erst als der Amerikaner Nate vorübergehend in die WG ihrer besten Freundin einzieht, ändert sich alles. Gemeinsam ...

Worum geht’s?
Auch Wochen nach ihrem schlimmsten Albtraum steht Liz' Welt noch immer Kopf. Erst als der Amerikaner Nate vorübergehend in die WG ihrer besten Freundin einzieht, ändert sich alles. Gemeinsam arbeiten die beiden daran, dass alles wieder gut wird – ohne, dass Liz dabei etwas von Nates ganz eigenen Dämonen ahnt.


Meine Meinung
Dieses Buch fährt auf emotionaler Ebene wirklich große Geschütze auf, was ich nach dem Lesen des Klappentextes zwar nicht völlig überraschend, stellenweise aber auch nicht ganz einfach zu lesen fand.

Die Umsetzung als Tagebuch bzw. als Brief an Nate fand ich sehr interessant gemacht, auch wenn die Zeitsprünge es mir zwischenzeitlich nicht ganz leicht gemacht haben, immer den Überblick zu behalten. Die recht langen Kapitel waren zwar an sich angenehm zu lesen, sobald die Handlung dann aber in die Gegenwart sprang, musste ich erst einmal überlegen, was da eigentlich gerade so vor sich geht.

Hinsichtlich der Figuren bin ich noch immer ein kleines bisschen zwiegespalten. Obwohl hier emotional wirklich einiges abgearbeitet wird, hatte ich über das gesamte Buch hinweg irgendwie das Gefühl, weder Liz noch Nate so wirklich zu kennen, was auch durch das Ungleichgewicht in ihrer Rollenverteilung nicht so wirklich behoben wurde. Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass ich die Ausgangslage dieser Geschichte unglaublich berührend fand und wirklich mit Liz mitgelitten habe. Was sie erlebt hat, stellt auf jeden Fall ein unglaubliches Trauma dar, wodurch ihr Bewältigungsprozess einen entsprechenden Raum in diesem Buch einnehmen musste.

Was mich in Bezug auf Nate dann aber so ein wenig gestört hat, war die Knappheit, mit der er und seine Erlebnisse abgehandelt wurden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Liz genau das an seiner Familie kritisiert, die Geschichte ihn als Figur dann aber eben genau so behandelt, fand ich diese Vorgehensweise irgendwie ein wenig paradox.

Auch nicht ganz logisch fand ich, wie schnell Liz Nates Verhalten bei seiner Familie hinnimmt. Wenigstens eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, auch wenn die vermutlich in den sich zum Ende hin überschlagenden Ereignissen ein wenig untergegangen wäre. Nichtsdestotrotz hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das Happy End ein kleines bisschen erzwungen wurde, was angesichts der sich zuvor ein wenig in die Länge ziehenden Geschichte etwas anders hätte gelöst werden können.


Fazit
Grundsätzlich hat mich diese Geschichte wirklich berührt, auch wenn ich mit dem Handlungsbogen nicht immer vollauf zufrieden war. Thematisch ist dieses Buch definitiv keine leichte Kost, mit etwas Zeit und entsprechenden emotionalen Kapazitäten kann man die Geschichte von Liz und Nate aber durchaus genießen.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.

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