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Veröffentlicht am 21.02.2022

Gelungene, aber auch etwas verwirrende Umsetzung

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Worum geht’s?
Ash ist eigentlich ein ziemlich normaler Junge, bis er eines Tages plötzlich zum Mittelpunkt des Universums wird. Völlig überfordert versucht er, die Welt zu einem besseren Ort zu machen ...

Worum geht’s?
Ash ist eigentlich ein ziemlich normaler Junge, bis er eines Tages plötzlich zum Mittelpunkt des Universums wird. Völlig überfordert versucht er, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – und führt dabei versehentlich die Rassentrennung wieder ein. Panisch möchte er das nun wieder gut machen, doch wie man so schön sagt ist der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert, und Ash passiert bei seinen Wiedergutmachungsversuchen so ziemlich jedes Missgeschick, das ihm nur passieren kann.


Meine Meinung
Die Idee zur Geschichte fand ich auf jeden Fall hochinteressant, denn einfach mal so zum Mittelpunkt des Universums zu werden ist keine Ausgangslage, mit der jede zweite Geschichte aufwarten kann.

Protagonist Ash war auf den ersten Blick so durchschnittlich, dass ich mich ehrlich gesagt gefragt habe, wie sinnvoll seine Besetzung eigentlich wirklich ist. Seine Art ist dabei aber so freundlich, aufgeschlossen und reflektiert, dass er allein dadurch schon aus der Masse an Buchcharakteren in dieser Welt heraussticht. Mit zunehmendem Fortschritt der Handlung wurde er mir dann auch immer sympathischer, und auch wenn er mitunter wirklich ungeschickte Entscheidungen trifft, habe ich ihn deswegen nicht als langweilig oder unsympathisch wahrgenommen.

Was mir insbesondere zu Beginn der Geschichte allerdings ein paar Probleme bereitet hat, waren die raschen Wechsel der Ausgangssituationen. Mir fiel es dabei recht schwer, immer den Überblick zu behalten und nicht in völliger Verwirrung zu versinken, was erst nach einiger Zeit besser wurde und mir die Orientierung innerhalb der Geschichte durchaus nicht ganz leicht gemacht hat.


Fazit
Auch wenn mich die Geschichte zu Beginn ein wenig überrollt hat, hat mich die Umsetzung insgesamt doch überzeugen können. Der Ansatz ist definitiv spannend und regt zum Nachdenken an, weshalb nicht nur Fans des Autors viel Freude an diesem Buch haben werden.

Dafür vergebe ich vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Unglaublich guter dritter Teil

Grabesstern
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Worum geht’s?
Für Journalistin Heloise Kaldan wird ausgerechnet ihr neuster Artikel zur emotionalen Bürde, denn seit sie sich mit dem sterbenden Jan Fischhof angefreundet hat, erscheint es ihr falsch, ...

Worum geht’s?
Für Journalistin Heloise Kaldan wird ausgerechnet ihr neuster Artikel zur emotionalen Bürde, denn seit sie sich mit dem sterbenden Jan Fischhof angefreundet hat, erscheint es ihr falsch, ihn in ihrer Geschichte zum Thema Sterbebegleitung in die Zeitungen zu bringen. Als Fischhof ihr dann voller Angst scheinbare Visionen von Flammen und Blutbädern schildert, beginnt Heloise in seiner Vergangenheit zu graben und begibt sich dabei mitten hinein in einen Sumpf aus kleinstädtischen Geheimnissen und ungelöste Vermisstenfälle, die mehr Staub aufwirbeln als so manch einem lieb ist.


Meine Meinung
So begeistert, wie ich von dieser Buchreihe bin, kann ich wirklich nur hoffen, dass es mehr als die bisherigen drei Teile geben wird, denn Heloise Kaldan und Erik Schäfer sind ein wirklich tolles Duo, das ich unglaublich gerne begleite.

Bei dem Thema Sterbebegleitung war ich mir zunächst ein wenig unsicher, wie mir die Umsetzung in diesem Buch gefallen würde und ob die Stimmung nicht vielleicht überwiegend bedrückt ausfallen könnte. Tatsächlich war dem nicht so, denn auch wenn Jan Fischhof als todkranke Nebenfigur zentral für die Handlung war, kamen weder die Ermittlungen, noch die Spannung zu kurz in dieser Geschichte. Der Aufbau des Spannungsbogens hat dabei nicht auf Tempo, sondern auf Atmosphäre gesetzt, was definitiv gelungen ist.

Die beiden Protagonisten Heloise und Schäfer haben mir in diesem Buch als Team tatsächlich etwas zu wenige gemeinsame Auftritt gehabt, was ich insgesamt schon ein kleines bisschen schade fand. Die Verknüpfung von zwei eigentlich getrennten Ermittlungen wurde so aber tatsächlich noch authentischer, was mir dann wiederum sehr gut gefallen und der Geschichte ordentlich Dynamik verliehen hat.

Mit dem letzten Plottwist habe ich dann tatsächlich nicht gerechnet, was mich noch immer ziemlich überrascht. Der Weg dorthin wurde definitiv gut angelegt, auch wenn der Schluss dann doch ein kleines bisschen hektischer wurde, als er eigentlich hätte werden müssen.


Fazit
Für mich dürfen gerne noch unzählige Fälle für mein liebstes Ermittlerteam folgen, denn mit den beiden kann ich mich einfach nicht langweilen. Auch wenn hier spannungstechnisch insgesamt etwas ruhigere Töne angeschlagen werden, konnte mich die Geschichte voll abholen und von Anfang an wirklich begeistern.

Dafür vergebe ich alle fünf Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Grundsätzlich spannend, die Charaktere hätten aber noch etwas mehr Tiefe vertragen

Broken World
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Worum geht’s?
Im Staat Vahin sind die Grundsätze von Darwins Evolutionstheorie zum staatstragenden Element geworden, Krankheit und Schwäche werden stigmatisiert, während Mitleid und Hilfsbereitschaft gleichzeitig ...

Worum geht’s?
Im Staat Vahin sind die Grundsätze von Darwins Evolutionstheorie zum staatstragenden Element geworden, Krankheit und Schwäche werden stigmatisiert, während Mitleid und Hilfsbereitschaft gleichzeitig verboten sind. Als Ymas beste Freundin selbst zum Opfer des Systems wird, will sie dabei jedoch nicht länger zusehen und etwas unternehmen. Allein gegen einen ganzen Staat hat sie jedoch keine Chance, und so schließt sie sich dem Widerstand an – nicht ahnend, dass sie dabei weitaus mehr als nur ihr Weltbild in Frage stellen muss.


Meine Meinung
Auch wenn ich in letzter Zeit so einiges an Dystopien gelesen habe, wenn mir irgendwo noch eine ansprechende begegnet, sage ich trotzdem nicht nein.

Die Grundidee dieses Buches fand ich dabei besonders spannend, denn auch wenn uns ja eigentlich bewusst sein sollte, das Darwins Evolutionstheorie keine Grundlage für die Ausgestaltung einer ganzen Gesellschaft darstellen kann, hat diese Möglichkeit doch etwas erschreckend glaubwürdiges an sich. Der Weltenbau war dabei gut nachvollziehbar und hat mir persönlich die Orientierung innerhalb der Geschichte zu keinem Zeitpunkt schwer gemacht.

Grundsätzlich interessant fand ich auch Protagonistin Yma, die mir in ihrer Art eigentlich sehr sympathisch war und logischerweise als Kontrast zum wenig sozialen Staatssystem positiv hervorgehoben wurde. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mich dann aber ehrlich gesagt nur wenig überzeugt, da sie eine gewisse Naivität irgendwie nie so richtig ablegen kann und ich darüber hinaus nicht immer der Meinung war, dass all ihre Handlungen wirklich logisch waren.

Die Nebencharaktere fand ich ebenfalls nicht uninteressant, wobei mir auch hier teils einfach noch ein wenig Tiefe gefehlt hat. Natürlich kann der Fokus nicht auf jeder einzelnen in der Geschichte auftauchenden Figur liegen, etwas weniger Blässe in ihrer Gestaltung hätte mich aber insgesamt einfach sehr gefreut, insbesondere vor dem Hintergrund der ansonsten sehr gelungenen restlichen Handlung.


Fazit
Fans von Jugenddystopien sollten diese Geschichte definitiv auf ihre Leseliste setzen, denn auch wenn ich bei den Charakteren und ihrer Mehrdimensionalität ein paar kleine Abstriche machen musste, hat mich das Konzept auf jeden Fall überzeugen können und schon jetzt neugierig auf einen zweiten Teil um Yma und ihre Mitstreiter gemacht.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Die Idee war eigentlich top, die Umsetzung allerdings noch ausbaufähig

Imperator
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Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Mutter kann Anna so einiges glauben, aber ganz sicher nicht, dass ausgerechnet ihr Vater der Mörder sein soll. In ihrer Verzweiflung taucht sie undercover ins römische ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Mutter kann Anna so einiges glauben, aber ganz sicher nicht, dass ausgerechnet ihr Vater der Mörder sein soll. In ihrer Verzweiflung taucht sie undercover ins römische Nachtleben ein, nicht ahnend, dass sie dabei mitten hinein in einen Sumpf aus Intrigen und Machtspielen gerät, der sie dem Mörder stückchenweise näher bringt.


Meine Meinung
Hörbücher in gedruckte Versionen umzuwandeln, konnte mich bisher schon bei so einigen Exemplaren überzeugen. Hier bin ich allerdings tatsächlich ein wenig zwiegespalten, denn so gut wie mir die Idee auch gefallen hat, an der Umsetzung hätte man noch ein wenig feilen können.

Gut gefallen hat mir zunächst einmal das Setting im Rom der 60er – Jahre, das ich grundsätzlich ziemlich spannend fand. Die Abenteuer der Protagonistin in der Welt der Reichen und Schönen waren an sich interessant zu verfolgen, mir persönlich hat aber irgendwie so ein wenig die emotionale Bindung zu Anna gefehlt, um zu einhundert Prozent mit ihr mitfiebern zu können.

Auch die angepriesenen Fantasyelemente in diesem Buch waren meiner Meinung nach ein kleines bisschen unterentwickelt und hätten gerne mehr Raum einnehmen dürfen. Normalerweise begeistern mich die Bücher von Kai Meyer insbesondere in diesem Punkt so gut wie immer, hier hat mich der in der Umsetzung irgendwie inkonsequente Genremix aus Krimi und Fantasy aber nicht so richtig überzeugen können.

Sehr schade fand ich außerdem auch, dass das Format des Serienhörbuchs den Spannungsbogen im Buch selbst so ein wenig hat abflachen lassen. In vergleichsweise kurzen Hörbuchepisoden bewirkt das zwar vielleicht das genaue Gegenteil, beim Lesen hatte ich aber leider über weite Strecken der Geschichte das Gefühl, immer so ein wenig in der Luft hängen gelassen zu werden, was dann doch eher enttäuschend für mich war.


Fazit
Auch wenn ich die Grundidee der Geschichte eigentlich sehr vielversprechend fand, andere Bücher von Kai Meyer haben mir da ehrlich gesagt schon deutlich besser gefallen. Als Hörbuch wäre ich von dem Format vielleicht ein wenig überzeugter gewesen, so bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ich mich wirklich auf einen zweiten Teil freuen möchte.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Grundsätzlich interessant gemacht

Creep
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Worum geht’s?
Das Internet als Raum der unbegrenzten Möglichkeiten? Für Fanni gilt das auf jeden Fall, denn während sie eigentlich für eine Firma mit Spezialisierung auf Sicherheitstechnik arbeitet und ...

Worum geht’s?
Das Internet als Raum der unbegrenzten Möglichkeiten? Für Fanni gilt das auf jeden Fall, denn während sie eigentlich für eine Firma mit Spezialisierung auf Sicherheitstechnik arbeitet und mit dem realen Leben nur wenig anfangen kann, nutzt sie gleichzeitig deren Produkte, um ein passiver Teil des Lebens ihrer Kunden zu werden. Auch Junya fühlt sich im virtuellen Raum viel wohler, denn eine Phobie macht es ihm unmöglich, sein Zimmer ohne Angstgefühle zu verlassen – mit Ausnahme der Nacht, wo er zu einem verdrehten Helden des Darknets wird und die Straßen Japans unsicher macht.


Meine Meinung
Der Klappentext dieses Buches klang auf den ersten Blick nach einem mehr oder weniger klassischen Thriller, eventuell auch noch nach einem Roman mit futuristischen Tendenzen. Die Umsetzung hat mich aber von Seite eins an definitiv vom Gegenteil überzeugt.

Allein schon sprachlich hebt sich diese Geschichte deutlich von eigentlich fast allem ab, was ich bisher gelesen habe, was einerseits ungewohnt, andererseits aber auch wirklich spannend zu entdecken war. Schwierig waren für mich dabei allerdings die Teile der Handlung, in denen immer wieder japanische Begriffe verwendet wurden. Für die Parts von Protagonist Junya war diese Entscheidung zwar eigentlich folgerichtig, ohne gesonderte Hilfestellung ist es aber für den durchschnittlichen Leser definitiv nicht möglich, alles zu verstehen.

Ein wenig zu kurz kam meiner Meinung nach die Ausgestaltung der Figuren über einfache Beschreibungen bzw. Handlungen hinaus. Für mich haben einfach tiefer gehende Emotionen gefehlt, die es mir ermöglicht hätten, etwas mehr mit den Charakteren und ihrem doch sehr individuellen Weltverständnis mitzufühlen. In der Umsetzung sehe ich daher eher einen künstlerischen Ausdruck als eine wirklich unterhaltsame Geschichte, wobei das auch irgendwo schon wieder eine sehr spannende Herangehensweise war.


Fazit
Dieses Buch ist definitiv ein überraschendes Leseerlebnis mit Wendungen und Tendenzen, die ich so noch in keiner anderen Geschichte gefunden habe. Von der Umsetzung wird sicherlich nicht unbedingt jeder begeistert sein, grundsätzlich hat mich das aber doch irgendwie auch schon wieder von diesem Buch überzeugen können.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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