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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2021

Schöne Coming-of-Age-Story

Der große Sommer
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Worum geht’s?
Dass Frieder sowohl in Mathe, als auch in Latein durch seine Abschlussprüfungen gerasselt ist, könnte ihm fast egal sein. Um doch noch versetzt zu werden, muss er aber in die Nachprüfung ...

Worum geht’s?
Dass Frieder sowohl in Mathe, als auch in Latein durch seine Abschlussprüfungen gerasselt ist, könnte ihm fast egal sein. Um doch noch versetzt zu werden, muss er aber in die Nachprüfung – und das heißt, dass der Familienurlaub für ihn in diesem Jahr flach fällt. Zu allem Übel wird er dann auch noch zu seinem strengen Großvater geschickt, um den Sommer damit zu verbringen, sich auf die Nachprüfungen vorzubereiten. Seine einzige Rettung aus diesem Albtraum sind da sein bester Freund Johann und Beate, das Mädchen, das er im Schwimmbad kennen gelernt hat und einfach nicht aus dem Kopf bekommt.


Meine Meinung
Mit Romanen tue ich mich hin und wieder mal ein wenig schwer, weshalb ich auch vor dem Lesen dieses Buches ein ganz kleines bisschen unsicher war, ob ich mich da wirklich dran wagen sollte. Die Neugierde hatte mich dann aber doch recht schnell gepackt, und was soll ich sagen – ich bin definitiv nicht traurig darüber, diese Geschichte in die Hand genommen zu haben.

Was hier zunächst einmal wirklich überzeugt, ist der unglaublich anschaulich gestaltete Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt und die Geschichte schön kurzweilig macht.

Auch die Charaktere fand ich äußerst ansprechend gestaltet, denn obwohl die realistisch gesehen so gar nicht meiner Generation entsprechen konnte ich mich doch ziemlich gut mit ihnen identifizieren und habe ihre Geschichten gerne verfolgt. Wirklich interessant fand ich dabei auch, wie authentisch sich mir die Gruppendynamik präsentiert hat – das habe ich nämlich schon lange nicht mehr so gelesen, was eine wirklich nette Überraschung an dieser Stelle war.

Ein wenig schwer getan habe ich mich dann aber tatsächlich eher mit dem Schluss des Buches, denn jetzt nach Beendigung der Geschichte fühlt sich das für mich irgendwie noch nicht so wirklich rund an, auch wenn ich nicht einmal genau benennen kann, was mich da eigentlich stört.

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber auf jeden Fall viel Freude und habe Frieder und seine Freunde gerne durch ihren Sommer begleitet. Ein kleines bisschen hat mich das tatsächlich überrascht, auch wenn sich hier natürlich mal wieder die Vorzüge eines gelegentlichen Genrewechsels absolut treffend unter Beweis stellen.


Fazit
Ich bin fast schon ein wenig unerwartet begeistert von diesem Buch und kann die Geschichte auch Nicht-Romanfans empfehlen, die Lust auf große Gefühle, einen anschaulichen Schreibstil und interessante Charaktere haben.

Ich verteile dafür vier leicht beeindruckte Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein spannender Reihenauftakt

Der andere Sohn (ungekürzt)
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Worum geht’s?
Nach einem missglückten Undercovereinsatz muss sich FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm begeben. Trotz allen Risikos will er zurück in seine Heimat, eine kleine Stadt in der ...

Worum geht’s?
Nach einem missglückten Undercovereinsatz muss sich FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm begeben. Trotz allen Risikos will er zurück in seine Heimat, eine kleine Stadt in der schwedischen Provinz, denn nach mehr als zwei Jahrzehnten am anderen Ende der Welt hat er dort noch so einiges zu erledigen. Sein Halbbruder Billy, vor zehn Jahren zum Hauptverdächtigen in einem mysteriösen Vermisstenfall erklärt, bittet ihn, seine Unschuld zu beweisen. Zwischen dem Gefühl der Familienverbundenheit und der ständigen Angst, von seinen Verfolgern aufgespürt zu werden beginnt John in der Vergangenheit zu wühlen und fördert dabei eine Menge Dreck zu Tage, den so manch einer in Karlstad lieber hinter sich gelassen hätte.


Meine Meinung
Ich bin ein unglaublich großer Fan von Cold-Case-Krimis und freue mich über jede Neuerscheinung in diesem Bereich. Auch Der andere Sohn hat mich da wirklich nicht enttäuscht und lädt den Leser auf eine spannende Reise nach Schweden ein.

Wirklich gut gemacht fand ich den Aufbau der Handlung und den Erzählstil. Das Tempo der Geschichte ist an sich recht schwer zu beschreiben, da insbesondere die Rückblenden auch immer wieder ein wenig an Geschwindigkeit herausnehmen. Insgesamt kam bei mir aber keine Langeweile auf und ich war immer gespannt darauf, was wohl als nächstes passieren würde.

Die Verbindung der beiden Zeitebenen finde ich durchaus gelungen, vor allem weil der Cold Case so von zwei unterschiedlichen Perspektiven aus betrachtet werden konnte und so noch mal ein kleines bisschen spannender wurde.

Auch Protagonist John war eine recht interessante Figur mit einer spannenden Storyline, auch wenn ich in Hinblick auf ihn und einige der anderen Charaktere und ihre Verhaltensweisen ganz ehrlich sagen muss, dass man da hin und wieder doch ein wenig an Realismus gespart hat. Insbesondere die Ermittlungsabläufe und die involvierten Ermittler haben mich häufiger mal mit dem Kopf schütteln lassen, was irgendwo aber auch fast schon wieder einen gewissen Unterhaltungswert hatte.

Mein einziges wirkliches Manko betrifft eigentlich bloß die Art und Weise, wie der Sprecher Dialoge vorliest. So gut wie ich ihm ansonsten auch zuhören konnte, bei dem ein oder anderen Gespräch haben sich mir wirklich die Nackenhaare aufgestellt, da ich die Betonung als unglaublich unnatürlich wahrgenommen habe und mir das auf Dauer definitiv nicht wirklich gefallen hat.


Fazit
Der andere Sohn ist auf jeden Fall ein toller Cold-Case-Krimi mit interessanten Charakteren, einer spannend ausgearbeiteten Handlung und ganz viel Reihensuchtpotenzial. Als Buch hätte mich die Geschichte vermutlich noch ein kleines bisschen mehr begeistert, doch auch das Hörbuch macht wirklich Lust auf eine Fortsetzung der Reihe und ist daher klar zu empfehlen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2021

Erschreckendes Zukunftsszenario

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Worum geht’s?
Der plötzliche Tod ihres Freundes bei einem Gletscherabsturz trifft Schriftstellerin Leela völlig unvorbereitet. Eben noch hat sie sich über ihre erste Schwangerschaft gefreut, jetzt soll ...

Worum geht’s?
Der plötzliche Tod ihres Freundes bei einem Gletscherabsturz trifft Schriftstellerin Leela völlig unvorbereitet. Eben noch hat sie sich über ihre erste Schwangerschaft gefreut, jetzt soll sie mithilfe von geheimen Dokumenten die womöglich größte Umweltverschwörung der Welt publik machen – und die Verschwörer sehen dabei ganz sicher nicht tatenlos zu.


Meine Meinung
Mit diesem Buch hat es Noah Richter auf jeden Fall geschafft, ein gleichermaßen verstörend wie auch authentisch wirkendes Zukunftsszenario zu entwerfen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir an sich nicht schwer gefallen, da der Schreibstil grundsätzlich flüssig und recht schnell zu lesen war. Was mich persönlich aber seit der ersten Seite doch recht stark angestrengt hat, waren die teils wirklich extrem kurzen Kapitel. An sich ist das ein tolles Mittel um die Spannung und das Interesse des Lesers hoch zu halten, das Ausmaß war mir bei diesem Buch dafür aber leider etwas zu hoch.

Insbesondere die vielen Sprünge zwischen verschiedenen Handlungsorten, Protagonisten und Situationen haben es mir mit zunehmendem Verlauf der Geschichte nicht gerade leicht gemacht, den Überblick über alle Ereignisse zu behalten. Das finde ich jetzt auch im Nachhinein noch immer besonders schade, da die Grundidee und auch die einzelnen Handlungsstränge an sich wirklich spannend waren.


Fazit
Auch wenn mich die Erzählweise mit ihren vielen Sprüngen nicht hundertprozentig überzeugen konnte, ist die Geschichte an sich doch gut gelungen. Dieser Zukunftsentwurf ist gleichermaßen spannend beschrieben wie hoffentlich auch aufrüttelnd und verbindet somit wichtige Themen mit mitreißender Fiktion – eine Mischung, die ich persönlich grundsätzlich sehr ansprechend finde, auch wenn mir die Umsetzung nicht vollkommen gefallen hat.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Interessante Handlung, an sich aber etwas knapp geraten

Der Solist
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Worum geht’s?
Als der eigenbrötlerische Ermittler Neuhaus von Frankfurt nach Berlin versetzt wird, um die dort neu gegründete „Sondereinheit Terrorabwehr“ zu unterstützen, stößt er auf wenig Begeisterung. ...

Worum geht’s?
Als der eigenbrötlerische Ermittler Neuhaus von Frankfurt nach Berlin versetzt wird, um die dort neu gegründete „Sondereinheit Terrorabwehr“ zu unterstützen, stößt er auf wenig Begeisterung. Die nächste Bundestagswahl steht kurz bevor, und der gesamte Sicherheitsapparat steht unter großem Druck – und das nicht erst seit dem Anschlag auf den Breitscheidplatz aus dem Jahr zuvor. Als dann auch noch drei Leichen auftauchen, die alle mit der selben Waffe erschossen wurden, ist die gesamte Einheit in höchster Alarmbereitschaft.


Meine Meinung
Mord und Totschlag, Terror und Gefahrenabwehr – das verspricht ja schon pauschal eine Menge Spannung, und in diesem hat mich Der Solist auch definitiv nicht enttäuscht.

Die Geschichte an sich ist solide aufgebaut, ich konnte wirklich leicht in die Handlung einsteigen und hatte nicht das Gefühl, orientierungslos herum zu stolpern. Einzig mit den Namen der Nebencharaktere, insbesondere mit denen der übrigen Ermittler im Team hatte ich wirklich Probleme.

Die Darstellung der Ermittlungsarbeit war tatsächlich sehr interessant für mich, insbesondere weil Neuhaus als Person dabei sehr unterhaltsam zu beobachten war. Auch die Dynamik innerhalb der Zusammenarbeit mit Suna-Marie war ein wirklich amüsanter Punkt, der eine Menge Potenzial für weiter Fälle des Duos beinhaltet.

Gestört hat mich daher insgesamt eigentlich wirklich nur, dass dieses Buch generell etwas knapp geraten ist. Das Erzähltempo wurde so natürlich hoch gehalten, und auch Langeweile konnte definitiv nicht aufkommen. Einen leicht hektischen Eindruck hat die Handlung so aber eben auch gemacht, was meinen persönlichen Geschmack einfach nicht so wirklich getroffen hat.


Fazit
Der Solist erzählt auf jeden Fall eine spannende Geschichte, die interessante Handlungsebenen miteinander verknüpft und durchaus mit einigen ungewöhnlichen Charakteren punkten kann. Der Erzählstil war für meinen Geschmack stellenweise aber einfach ein wenig zu knapp gehalten, um mich durchgehend überzeugen zu können.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

Niedliche Friends – to – Lovers – Geschichte mit wenig Drama

London Prince
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Worum geht’s?
Als Truly überraschend die Leitung des Familienunternehmens übernehmen muss, gerät sie erst einmal in Panik. Zahlen und Tabellen sind ihr Ding, öffentliche Auftritte und die Investorenakquise ...

Worum geht’s?
Als Truly überraschend die Leitung des Familienunternehmens übernehmen muss, gerät sie erst einmal in Panik. Zahlen und Tabellen sind ihr Ding, öffentliche Auftritte und die Investorenakquise dagegen liegt ihr überhaupt nicht. Praktischerweise ist jedoch gerade ihr bester Freund Noah in der Stadt, der nicht nur ein absolutes High – Society – Ass ist, sondern außerdem auch immer die nächste Herausforderung jagt. Was Truly dabei jedoch überhaupt nicht ahnt: Der als Frauenheld verschriene Noah ist nicht auf der Suche nach seiner nächsten Eroberung. Denn er will Truly nicht nur helfen, er will außerdem auch ihr Herz für sich gewinnen.


Meine Meinung
Friends – to – Lovers ist eigentlich immer eine sehr vielversprechende Beziehungskonstellation bei Protagonisten, die mich auch in dieser Geschichte nicht enttäuscht hat.

Der Schreibstil der Autorin war zunächst einmal leicht und angenehm zu lesen, was zumindest bei mir zu einem wirklich hohen Lesetempo geführt hat. An sich ist das eine super Sache, da das Buch insgesamt aber ein wenig kurz war, hat mich das stellenweise schon ein wenig erschreckt.

Gut gefallen hat mir auch die Charakterisierung der Figuren. Auch die Nebencharaktere wurden hierbei nicht vergessen, was mir beim Lesen wirklich Freude bereitet hat. Insbesondere Noah fand ich als Protagonist dabei sehr interessant, denn seiner initialen Beschreibung nach hätte ich eher weniger damit gerechnet, ihn dann tatsächlich auch sympathisch zu finden.

Anstrengend fand ich daher auch eigentlich nur Trulys Komplexe. Worum auch immer es ging, grundsätzlich war sie diejenige, die sich selbst am wenigsten zugetraut hat und ihre Zwillingsschwester sowohl für bedeutend hübscher, als auch talentierter gehalten hat. Nach der Hälfte der Geschichte haben mich die dahingehenden Wiederholungen ehrlich gesagt ein wenig genervt, denn das hätte man meiner Meinung nach einfach wesentlich subtiler in die Handlung einbauen können.

Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle daher, dass die Beziehung der beiden Protagnisten trotz der Gesamtkürze der Geschichte nicht zu gehetzt dargestellt wurde. Da wurde das Potenzial ihrer vorherigen Freundschaft gut umgesetzt und hat dafür gesorgt, dass mir der Schritt auf die neue Ebene nicht zu unglaubwürdig vorkam.


Fazit
An sich hat mir London Prince wirklich gut gefallen. Louise Bay ist mit diesem Buch eine unterhaltsame Friends – to – Lovers – Romanze gelungen, die mit Humor und sympathischen Figuren bei mir punkten konnte, gleichzeitig aber eine etwas weniger verzweifelte Protagonistin mit mehr Selbstbewusstsein verdient hätte.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Cover