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Veröffentlicht am 09.03.2021

Das Private nimmt einen großen Teil der Geschichte ein

Mordsand
6

Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger ...

Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger Hinweis gibt eine Metallplatte mit russischer Seriennummer, die bei Operationen benutzt wurde. Während Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn noch versuchen das Rätsel zu lösen, wird auf der Nachbarinsel die Leiche des Bauunternehmers Jochen Kirsten gefunden. Ähnlich drapiert wie das Skelett. Hängen die beiden Fälle zusammen oder ist hier ein Trittbrettfahrer am Werk? Eine erste Spur führt die Kommissare zu einem Heim für Schwererziehbare in der damaligen DDR....

Leseeindruck:

"Mordsand" ist der bereits 4. Fall um Frieda Paulsen. Gleichzeitig war es für mich ein Neueinstieg in die Reihe. Durch eine sanfte Einführung in die Figuren, wurde mir dieser jedoch leicht gemacht. Viel Gutes habe ich über die Bücher gehört, weshalb meine Erwartungen hoch waren. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Das hat nicht am Schreibstil gelegen. Er ist leicht und flüssig, so bin ich gut voran gekommen. Ein Großteil der Handlung macht das Privatleben der Protagonisten aus. Immer wenn ich gerade in einem Lesefluss war, kleinere Cliffhanger für etwas Spannung gesorgt haben, waren die Figuren plötzlich wieder mit ihren ganz eigenen Sorgen beschäftigt. Zwar gibt es auch im Privaten die ein oder andere Spannung, doch vieles ist im Sande verlaufen und hat sich zu harmonisch aufgelöst. So hatte ich das Gefühl, der Fall selbst tritt in den Hintergrund und die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Während dann gegen Ende plötzlich alles auf einmal kam, es Schlag auf Schlag ging, aber genauso schnell wieder vorbei war. Schade. Mir hätte es etwas verteilter auf das Ganze Buch besser gefallen. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war das atmosphärisch beschriebene Setting. Viele Naturthemen wurden in die Geschichte integriert und interessant erklärt. Was auch für die Ermittlungsarbeit gilt. Wenn ich es jedoch hier nicht unbedingt gebraucht hätte.

Fazit:

"Mordsand" besticht durch sein atmosphärisches Setting und seinen sympathischen Figuren. Leider steht das Private zu sehr im Vordergrund, so dass der Fall selbst fast als Nebenstrang daher kommt. Mir hat hier die ausgewogene Mischung gefehlt. Denn vom Thema her war es interessant und auch erschreckend zu lesen, was damals in der DDR hinter verborgenen Türen passiert ist. Wer gerne ruhigere Krimis liest, ist hier bestimmt gut aufgehoben. Mir persönlich war es teilweise einfach zu harmonisch. Trotzdem bin ich neugierig geworden und werde mich demnächst den Vorgängern widmen.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Die Kirche als übermächtiger Gegner

Das verborgene Paradies
1

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter ...

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter vom Vater ins selbe Kloster abgeschoben. Noch völlig traumatisiert entwickelt er zu dem Baby eine zarte Bindung. Diese wird jäh auseinandergerissen als durch einen dummen Zufall das wahre Geschlecht von Susanna bekannt wird.

Jahre später treffen sich beide wieder. Susanna ist als Hexe angeklagt. Daniele übernimmt ihre Verteidigung. Ein unmögliches Unterfangen.....

Leseeindruck:
Ich habe versucht den Inhalt von "Das verborgene Paradies" so wiederzugeben wie er wirklich ist, ohne zu spoilern. Denn auffällig ist, dass der Klappentext auf Themen anspricht, die eher nur am Rand vorkommen. Sehr viel Raum, sprich fast dreiviertel des Romanes, nimmt der Hexenprozess in Anspruch. Der bringt in der Erkenntnis nichts neues. Wen die Kirche damals einmal in den Fängen hatte, hatte keine Chance. Also ist Danieles Unterfangen, die Unschuld von Susanna zu beweisen, ein Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem versucht er es zusammen mit einem ehemaligen Soldaten. Diese Verhandlung hat mir anfangs sehr gut gefallen. War ich doch gespannt, ob Daniele noch ein Ass aus dem Ärmel zaubert. Mit der Zeit war sie mir aber zu lang. Es hat sich einfach alles im Kreis gedreht. Die Figuren haben wie immer bei Luca di Fulvio etwas besonderes. So konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, lieben oder auch hassen. Zudem schafft es der Autor wie kein anderer die Handlung bildgewaltig in Szene zu setzen. Man fühlt sich gleich in eine andere Zeit katapultiert. Ich weiß zwar nicht, ob es das damals wirklich schon gab, jedoch waren einige Figuren ihrer Zeit weit voraus und hatten moderne Denkweisen. Hier ein Zitat: "Ich weiß, dass in unserer Welt für eine Frau noch nicht der Moment gekommen ist, ein Mensch zu sein und als solcher anerkannt zu werden". Wohlgemerkt war das 1615! Wie dem auch sei. Dieser Aspekt in der Geschichte hat mir gut gefallen. Und dann komme ich auch schon zum Ende. Das fand ich eher nur durchschnittlich. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil es sonst spoilern würde.

Fazit:
Das Lesen von "Das verborgene Paradies" war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einmal habe ich gebannt an den Zeilen gehangen, dann wiederum war mir alles zu ausschweifend. Es hat sich, gerade im Prozess, viel wiederholt. So ging es teilweise nur schleppend voran. Trotzdem hat mir der neue Roman von Luca di Fulvio gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 26.12.2021

Klufti allein zu Haus

Morgen, Klufti, wird's was geben
1

Inhalt:

Dieses Weihnachten wird für Kluftinger anders. Plötzlich sieht er sich alleine zu Hause, da seine Frau Erika einen Unfall hatte. Ganz unschuldig ist er freilich nicht dran. Und dann weist der ...

Inhalt:

Dieses Weihnachten wird für Kluftinger anders. Plötzlich sieht er sich alleine zu Hause, da seine Frau Erika einen Unfall hatte. Ganz unschuldig ist er freilich nicht dran. Und dann weist der Langhammer die Erika auch noch ins Krankenhaus ein. Eine Katastrophe. Es sind nämlich noch einige Weihnachtsvorbereitungen zu treffen. Heiligabend ist nicht mehr weit. Außerdem kommt der japanische Schwiegervater von Kluftingers Sohn zu Besuch. Aber dann gibt Klufti sich einen Ruck und macht sich voller Tatendrang an die Arbeit. Der Unfall von Erika bleibt dabei nicht die einzige Katastrophe.....

Leseeindruck:

In "Morgen, Klufti, wird's was geben" lernt man Kluftinger ganz privat kennen. Auch wer die Krimis nicht kennt, wird hier seinen Spaß haben. Ich jedenfalls habe Tränen gelacht. Klufti möchte alles besonders perfekt machen. Doch schon im Ansatz wusste ich: das geht schief und mein Grinsen wurde immer breiter. Er erzeugt nahezu chaotische Zustände. Trotzdem schafft er es, auch vieles wieder gut zu machen. Eben auf seine ganz spezielle Art. Und so kommt es wie es kommen muss: Heiligabend bei den Kluftingers wird so ganz anders als geplant und doch so friedvoll.

Fazit:

"Morgen, Klufti, wird's was geben" ist in 24 Kapitel bzw. Katastrophen unterteilt. Weshalb man es auch gut als Adventskalenderbuch lesen kann. Ich habe es in einem Rutsch gelesen. Wahrscheinlich hätte ich es auch nicht ausgehalten bis zum nächsten Tag zu warten. Ich hatte jedenfalls vergnügliche Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Spannend mit einigen Überraschungen

Weißer Sand
1

Inhalt:

Kaum aus dem Sabbatjahr zurück gekehrt, wird Kriminalkommissar Birger Andresen zu einem Vermisstenfall hinzu gerufen. Kai Hamer und seine Frau wurden bei einem Strandspaziergang überfallen. Jetzt ...

Inhalt:

Kaum aus dem Sabbatjahr zurück gekehrt, wird Kriminalkommissar Birger Andresen zu einem Vermisstenfall hinzu gerufen. Kai Hamer und seine Frau wurden bei einem Strandspaziergang überfallen. Jetzt ist Sarah verschwunden. Angeblich erinnert sich Kai nicht mehr an viel. Birger kommt das alles etwas merkwürdig vor. Zumal die Vermisstenanzeige auch nicht sofort gestellt wurde. Hat Kai etwas zu verbergen? Bei ihren Ermittlungen stoßen Birger und sein Team auf einige Ungereimtheiten....

Leseeindruck:

"Weisser Sand" ist Band 11 mit Birger Andresen. Man kann ihn jedoch unabhängig von seinen Vorgängern lesen. Zwar haben sich die Figuren weiter entwickelt, doch das hat mich in meinem Lesefluss nicht gestört. Ich selbst kenne auch nicht alle Bücher der Reihe. Wie gewohnt ist der Schreibstil eher ruhig und unaufgeregt. Trotzdem wird von Anfang an Spannung aufgebaut, die sich so weit gesteigert hat, dass ich zum Ende hin das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Jobst Schlennstedt ist ein Meister darin Dinge ungesagt zu lassen, um so zum Weiterlesen zu animieren. Eigentlich ist der Fall von Anfang an klar, dachte ich. Doch geschickt hat der Autor meine entwickelten Theorien immer wieder aufs Neue durcheinander gewirbelt, konnte mich am Schluss sogar überraschen. Mit Birger Andresen hat er einen Charakter erschaffen, der mich ab und an zum Schmunzeln gebracht hat. Vor allem wenn Birger versucht witzig zu sein. Was meist ziemlich in die Hose geht.

Fazit:

In "Weisser Sand" stehen die Ermittlungen im Vordergrund, die ich als klassisch bezeichnen würde. Aber auch über Privates erfährt man einiges zu den Figuren. Für mich in genau der richtigen Mischung. Mir hat der Krimi richtig gut gefallen, weshalb ich ihn gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Viel Humor auf engstem Raum

Schwarzwälder Morde
1

Inhalt:

Kommissar Justin Schmälzle und sein Kollege Scholz haben Langeweile. Da kommt es schon einmal vor, dass Papierflieger aus Anzeigen gebastelt werden. Doch plötzlich ist es mit der Beschaulichkeit ...

Inhalt:

Kommissar Justin Schmälzle und sein Kollege Scholz haben Langeweile. Da kommt es schon einmal vor, dass Papierflieger aus Anzeigen gebastelt werden. Doch plötzlich ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. Eine Wandergruppe meldet eine Moorleiche und irgendjemand scheint den Bau einer Ferienanlage sabotieren zu wollen.....

Leseeindruck:

"Schwarzwälder Morde" ist der 2. Band mit Kommissar Justin Schmälzle und vielleicht liegt dabei mein Problem. Ich habe einfach nicht in die Geschichte gefunden. Man wird sofort in einem flotten und schwäbischen Erzählstil hinein katapultiert. Eine witzige Szene jagt die andere. Mir ist keine Zeit geblieben mich mit den Figuren vertraut zu machen. Schnell habe ich so den Faden verloren und mich schweren Herzens dazu entschlossen das Buch abzubrechen. Schade. Denn im Nachgang bin ich mir sicher, dass der Krimi durchaus lesenswert ist. Zumindest für alle, die gerne etwas überdrehte Geschichten mögen.

Fazit:

Gerne hätte ich gewusst was es mit der Moorleiche auf sich hat. Denn die eingeschobenen Kapitel aus dem vorletzten Jahrhundert haben mich neugierig gemacht. Aber auch im zweiten Anlauf ist es mir nicht gelungen das Gelesene in mich aufzunehmen, obwohl ich eigentlich humorvolle Krimis mag.

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