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Veröffentlicht am 01.10.2020

Gemina

Gemina. Die Illuminae Akten_02
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Was habe ich mich auf Kady und Ezra aus dem ersten Teil gefreut. Ich wollte unbedingt wissen, wie es für die beiden nun auf der Hypatia weitergeht. Ich schlage das Buch auf und… bin enttäuscht. Weit und ...

Was habe ich mich auf Kady und Ezra aus dem ersten Teil gefreut. Ich wollte unbedingt wissen, wie es für die beiden nun auf der Hypatia weitergeht. Ich schlage das Buch auf und… bin enttäuscht. Weit und breit weder die eine noch der andere. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, soll ich nun die Geschichte einer arroganten Zicke und eines Kleinkriminellen lesen.

Aber ich habe mich – natürlich – darauf eingelassen. „Iluminae“ hat mir so gut gefallen, da schaffen das Amie Kaufman und Jay Kristoff doch sicher noch einmal, oder?

Nachdem der erste Schock überwunden war, war ich auch schon sofort drin. Ebenso wie der Vorgänger nahm die Geschichte schnell Fahrt auf. Plötzlich sind 24 unbekannte Menschen an Bord. Eine feindliche Übernahme steht Heimdall bevor und die Soldaten sind alles andere als zimperlich. Sie bringen Tod, Verderben und Blut. Sie sind schnell und brutal. Sie töten ohne mit der Wimper zu zucken. Nur durch einen Zufall sind Hanna und Nik nicht unter den Geiseln im Atrium. Und nun liegt es an ihnen – mit einiger Hilfe – das Schiff zu retten.

Das Buch liest sich wie ein wahnsinniger Actionfilm. Und das, obwohl wieder alles durch Akten, Zeichnungen, Transkripte, Chat-Verläufe und vieles mehr geschildert wird. Jede Seite bringt einen tiefer ins Geschehen, lässt die Brutalität und die Angst realer werden. Der Einsatz jedes Stilmittels ist durchdacht. Besondere Formatierungen sind quasi Teil der Geschichte. Und trotzdem entfaltet sich eine vollkommene Geschichte vor dem Leser. Hanna und Nik zu begleiten war so mitreißend und spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Sie wurden mir immer sympathischer. Ich schloss beide so sehr ins Herz und hoffte, dass sie es irgendwie schaffen, gegen die Invasoren zu gewinnen, egal wie aussichtslos ihre Lage schien. Ich begleitete die beiden Helden voller Begeisterung in jeden Winkel des Schiffes.

Ich habe jede einzelne Seite geliebt. Bei Teil 1 habe ich mich noch gefragt, ob ich die Story in einem „normalen“ Buch auch gut gefunden hätte. Dieses Mal kann ich es ohne jedes Zögern bejahen. Die Jagd der Soldaten auf die unschuldige Schiffsbesatzung war rasend spannend, das Zusammenspiel von Hanna, Nik und den anderen witzig und süß und herzzerreißend. Die Ideen und Entwicklungen waren klug, rasant, passend und vollkommen logisch.
Dabei war das Buch keinesfalls „einfach“. Es gab 24 Soldaten. Die wurden mal mit ihrem Codenamen, mal mit ihrem Vornamen und mal mit ihrem Nachnamen angesprochen. Und manchmal mit der Bezeichnung ihrer Einheit. Nicht immer überschaubar. Aber das Buch hat einem auch hierfür Hilfsmittel an die Hand gegeben. Ebenso waren die weltraum- und raumschiffspezifischen Wörter nicht immer klar für mich. Ich wusste nicht immer, was nun wo gemacht werden muss, damit etwas anderes passiert oder eben nicht. Aber das war nicht schlimm. Es tat der Sache keinen Abbruch.

Ich schrieb begeisterte Nachrichten: „Das Buch ist der Wahnsinn! Lies das!“ und so meine ich es. Ich mochte „Illuminae“ schon sehr (sehr, sehr), aber Gemina hat mich nun vollends abgeholt. Ich möchte nicht, dass das Buch zu Ende ist. Ich möchte Nik und Hanna nicht hinter mir lassen. Ich möchte weiter mit ihnen in Hangars sein, Heimdall durchstreifen, in das finstere Nichts gucken.
Zum Glück gibt es noch einen dritten Teil. Leider ist mein letzter Stand, dass es noch vollkommen offen ist, ob das Finale übersetzt wird. Dann halt auf Englisch. Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht. Ich muss wissen, ob alles ein gutes Ende findet.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Ich bin begeistert!

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Riley und ihre Schreibgruppe haben gewonnen: Sie dürfen zum Vorentscheid des Young Talent Awards und dort ihre Schreibkünste unter Beweis stellen. Das Finalticket bekommen nur die Teilnehmer, die sich ...

Riley und ihre Schreibgruppe haben gewonnen: Sie dürfen zum Vorentscheid des Young Talent Awards und dort ihre Schreibkünste unter Beweis stellen. Das Finalticket bekommen nur die Teilnehmer, die sich in fünf Aufgaben beweisen können. Doch irgendjemand spielt ein falsches Spiel und schreibt über Riley…
Ich sag’s direkt: Ich fand das Buch so so so cool und ich hatte wirklich Spaß. Die Ausganglage gab so ein bisschen Matching-Night-Vibes mit der Truppe an jungen Menschen, dem Herrenhaus und den Aufgaben. Ich war direkt drin.

Riley war eine Hauptfigur, die mich auf Anhieb angesprochen hat. Allein schon ihre Liebe zu Büchern und ihre Fantasie sprechen sicher viele Lesende an. Mit ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit und den Problemen mit ihrer Mutter kann man sich – ich teilweise mehr, andere sicher etwas weniger – identifizieren.
Ich war aber sehr froh, dass am Anfang alle Personen aus der Schreibgruppe einen Mini-Steckbrief bekommen haben. Da man alle nicht so tief kennenlernte, mischten sie sich zum Teil für mich etwas und ich las immer mal nach.

Was ich richtig cool fand, waren Einschübe, die die Erzählstruktur nachzeichnen. Ganz besonders! Ich fand es so irre gemacht, denn ich bin ganz verwirrt. Lese ich hier ein normales Buch oder ist es quasi von einer der Figuren geschrieben? Ich hoffe, hier gibt es in Teil 2 noch mehr Infos.

Zwischendurch überlegte ich, ob ich fünf Sterne gebe, aber mir fehlte noch der große Höhepunkt, der große Knall. Es gab zwar vereinzelte Auflösungen, aber die knallten nicht. Die waren eher eine logische Konsequenz, die langsam eingeführt wurde. Es brodelt noch unter der Oberfläche.
Trotzdem fand ich „Master Class“ extrem spannend. Ich hatte Lust auf jede neue Aufgabe, rätselte los, wer irgendwas gegen Riley haben könnte und verfolgte die anbahnenden Liebesgeschichten.

Aber ich bin total begeistert. Ich höre jetzt sofort Teil 2.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Spannende Fortsetzung

Good Girl, Bad Blood
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„A Good Girl’s Guide to Murder” – Teil 1 der Reihe – gehörte in 2022 zu meinen Lesehighlights. Ich konnte es kaum erwarten, dass die Story um die schlaue und hartnäckige Pip endlich weitergeht. Darum habe ...

„A Good Girl’s Guide to Murder” – Teil 1 der Reihe – gehörte in 2022 zu meinen Lesehighlights. Ich konnte es kaum erwarten, dass die Story um die schlaue und hartnäckige Pip endlich weitergeht. Darum habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Dieses Mal kommt ihr der Fall sogar noch ein ganzes Stück näher, denn der Bruder eines ihrer besten Freunde ist verschwunden. Pip muss all ihre Vorsätze über Board werfen und sich doch wieder in Ermittlungen stürzen. Dabei ist immer die Angst, dass sie wieder ihre Liebsten in Gefahr bringt und sich selbst total verliert.

Pip ist ein spezieller Charakter, nicht unbedingt die große Sympathieträgerin. Sie ist nett und liebevoll, aber eben auch hartnäckig, ernst und stur. Und trotzdem oder gerade deswegen habe ich mich sehr gefreut, mich wieder an ihre Seite zu begeben, um herauszufinden, wo Jamie ist und was mit ihm passiert ist.
Dabei bekommen wir der Wahrheit wieder näher, indem wir Interviews lesen und Fotos und Grundrisse untersuchen.

Der Fall war in allen Punkten ganz anders als der erste. Begonnen dabei, dass er parallel geschieht und nicht Jahre zurück liegt. Und auch alle Entwicklungen sind ganz anders. Ich fand es wieder so spannend und raste durch die Seiten.
Schade fand ich nur, dass eine Sache für mich von Anfang an so auffällig war, dass eine gewisse Vorhersehbarkeit dabei war.

Das war für mich aber der einzige kleine Wehrmutstropfen. Ansonsten fand ich es wieder so cool und spannend, dass ich Teil 3, der im April auf Deutsch herauskommt, kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Was wäre wenn....?

Die Mitternachtsbibliothek
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Ich war so gespannt auf dieses Buch, dass ich es direkt nach Erscheinen gekauft habe. Und dann lag es leider doch viel zu lange auf dem SuB. Endlich habe ich es in kürzester Zeit gelesen.

Als Nora stirbt, ...

Ich war so gespannt auf dieses Buch, dass ich es direkt nach Erscheinen gekauft habe. Und dann lag es leider doch viel zu lange auf dem SuB. Endlich habe ich es in kürzester Zeit gelesen.

Als Nora stirbt, landet sie in der Mitternachtsbibliothek und ein Blick ins Buch des Bereuens eröffnet ihr eine Welt voller Möglichkeiten. Sie darf sich entscheiden, alles, was sie bereut, ungeschehen zu machen. Sie darf jeweils eines der unendlichen Bücher ihres Lebens lesen, in dem sie sich anders entschieden hat. Bei etwas oder jemandem geblieben ist, Dinge anders gemacht und durchgezogen hat. Und eines ist klar: Da findet sich doch ganz sicher das Leben, das sie endlich glücklich macht…

Ich liebe diese Idee. Denn trotz der Moralkeule, die ziemlich schnell mitschwingt, fand ich das Buch sehr heilsam. Ich bin mir sicher, dass bei vielen ein „Was wäre wenn“ ab und zu ins Gedankenkarussel einsteigt und ein paar Runden dreht. Dem widmet sich Matt Haig in „Die Mitternachtsbibliothek“ und bringt auch den Leser dazu, sich zu fragen, ob es wirklich heute alles so viel besser wäre, hätte man sich anders entschieden.

Mit Nora bin ich nicht so richtig warm geworden, aber das musste ich auch gar nicht. Mich interessierte weniger ihr Innenleben als vielmehr die verschiedenen Varianten ihres Lebens. Schade fand ich dabei nur, dass es von Anfang an klar war, welche einschneidenden Entscheidungen sie rückgängig machen wird. Ich hätte Lust gehabt, noch ein paar mehr „kreative“ Leben zu lesen, in denen ganz kleine Änderungen spannende Ergebnisse gebracht hätten. Für die Moral des Buches waren aber natürlich die großen Entscheidungen wichtig. Die Dinge, die auch die Leser bereuen würden.

Ja, ich fand das Buch wirklich toll, leicht zu lesen und einfach schön. Ich wäre nur gern noch ein wenig mehr überrascht worden. Die großen Wendepunkte Noras Lebens waren sehr schnell klar und die Moral war auch extrem schnell deutlich. Aber ansonsten wird es ziemlich sicher zu meinen liebsten Büchern 2022 gehören.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Tolles Buch

Paul Vier und die Schröders
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Der angehende Lehrer hier im Haushalt hat sich vorbildlich die aktuelle Klassenlektüre des 5. Jahrgangs besorgt. Und ich wollte es – vielleicht, vielleicht auch nicht – irgendwann mal lesen. Doch dann ...

Der angehende Lehrer hier im Haushalt hat sich vorbildlich die aktuelle Klassenlektüre des 5. Jahrgangs besorgt. Und ich wollte es – vielleicht, vielleicht auch nicht – irgendwann mal lesen. Doch dann war der 30. April und ich wollte so gern noch für die Monatsstatistik ein Buch lesen. Also habe ich kurzerhand „Paul Vier und die Schröders“ an einem Stück gelesen.

Paul lebt in einer ganz beschaulichen, spießigen Straße. Jeder kennt jeden und vor allem hat jeder über jeden eine Meinung. Klatsch und Tratsch verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die scheinbare Idylle wird getrübt als Pauls Nachbarhaus wieder bezogen wird. Mutter Schröder hat das Haus von ihren Großtanten geerbt – und die seltsamen fünf, Mutter und vier Kinder, bringen Unmut in die Straße, denn sie sind anders.

Es wird schnell deutlich: Dieses Anderssein bringt Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt und ist das zentrale Thema des Buches. Die vier Schröderkinder sind besonders in ihrer Erscheinung, aber auch ihrem Geist. Für die Ulmenstraße ist schon ein Problem, dass die Mutter alleinerziehend ist und die Familie auch schlechter situiert ist als die anderen. Keiner möchte mit ihnen etwas zu tun haben, weder Nachbarn noch Mitschüler. Alle machen ihnen das Leben zur Hölle, nur Paul schließt sie alle schnell ins Herz und unterstützt die Familie.

Obwohl das Buch für die Altersgruppe 10-12 Jahre empfohlen ist, ist es nicht plump geschrieben. Es setzt intelligente Leser voraus und das gefällt mir sehr. Auch die 30 Jahre, die das Buch schon alt ist, merkt man nicht.
„Paul Vier und die Schröders“ ging mir nah, vor allem, weil man die Schröders so gut kennenlernt. Alle vier sind coole, süße, intelligente, selbstständige und mutige Kinder, die nicht gemocht werden, nur weil sie so anders wirken. Doch vor allem, die Entwicklung, die bei Paul stattgefunden hat, war schön mit anzusehen.

Ich bin ehrlich: Ich habe nicht viel erwartet. Auf dem Buchrücken steht drauf, dass das Buch ab zehn Jahren ist. Es ist Schullektüre einer fünften Klasse. Ich habe mit okayem Durchschnitt gerechnet und wurde so krass überrascht. Ich bin so, so froh, es gelesen zu haben. Es hat mir Spaß gemacht und ich hoffe, Schüler nehmen sich diese Geschichte sehr zu Herzen!

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