Ein nervenaufreibendes Lesevergnügen mit Sogwirkung
Zusammenfassung/Klappentext:
Hanna Donnelly, die Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, und Niklas Malikow, ein Mitglied eines Mafia-Clans, fristen ein langweiliges Leben auf der Station. ...
Zusammenfassung/Klappentext:
Hanna Donnelly, die Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, und Niklas Malikow, ein Mitglied eines Mafia-Clans, fristen ein langweiliges Leben auf der Station. Doch als eine feindliche Sondereinheit angreift und die Bewohner dezimiert, wird ihr Alltag schlagartig zum Kampf ums Überleben. Gleichzeitig droht ein Funktionsausfall des Wurmlochs das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum zu zerstören. Hanna und Nik müssen sich nicht nur gegen ihre Feinde behaupten, sondern auch die gesamte Station – und möglicherweise das ganze Universum – retten.
Meinung:
Nach den dramatischen Ereignissen auf der Hypatia verlagert sich die Handlung nun auf die Sprungstation Heimdall, wo neue Bedrohungen auf die Besatzung warten. Anfangs war ich etwas enttäuscht, dass Kady und Ezra nicht mehr im Mittelpunkt stehen, doch diese Enttäuschung währte nur kurz – denn Hanna und Nik stehen ihnen in nichts nach.
Während die Geschichte zunächst ruhig beginnt, überschlagen sich die Ereignisse schon bald. Eine brutale Sondereinheit übernimmt die Station mit Gewalt und geht dabei skrupellos gegen die Besatzung und die Bewohner vor. Zeitgleich wird das Wurmloch, das Heimdall mit anderen Teilen des Universums verbindet, zur tickenden Zeitbombe und droht zu kollabieren. Als Leser kommt man kaum zur Ruhe – insbesondere gegen Ende nimmt das Chaos beinahe überhand. Die düstere und beklemmende Atmosphäre bleibt durchgehend fesselnd und sorgt für jede Menge Nervenkitzel.
Hanna und Nik könnten kaum unterschiedlicher sein – sie, die verwöhnte Tochter eines Offiziers, er, der Sohn eines Mafia-Clans. Doch beide beweisen auf ihre eigene Weise Stärke und wachsen über sich hinaus. Ihre Konversation lebt von Sarkasmus, hitzigen Wortgefechten, aber auch von wachsendem Vertrauen. Besonders überrascht hat mich Hanna – wer hätte gedacht, dass hinter der privilegierten Fassade eine knallharte Kämpferin steckt? Auch Nik mochte ich sehr, denn er ist weitaus facettenreicher, als es zunächst scheint. Die Nebencharaktere bleiben hingegen eher blass – mit Ausnahme von Niks Cousine Ella, die mit ihrer Intelligenz eine enorme Hilfe ist. Sie sorgt für eine zusätzliche emotionale Tiefe und viele humorvolle Momente.
Der außergewöhnliche Erzählstil aus Illuminae bleibt erhalten: Die Geschichte wird erneut durch Chatprotokolle, Überwachungsvideos, Tagebucheinträge und geheime Dokumente erzählt. Diese Darstellung macht das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis und sorgt für eine spannende Erzählweise.
Fazit:
Eine grandiose Fortsetzung, die mit rasantem Tempo, fesselnder Atmosphäre und starken Charakteren überzeugt – auch wenn die Geschichte gegen Ende fast im Chaos versinkt. Der ungewöhnliche Erzählstil und die actiongeladene Handlung machen Gemina zu einem nervenaufreibenden Pageturner.
Wer Illuminae mochte, wird auch hier nicht enttäuscht!