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Veröffentlicht am 19.02.2020

Erstaunliche und detailreiche Abenteuergeschichte

Robinson Crusoe
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"Robinson Crusoe" zählt sicherlich zu den Klassikern, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für Klassiker interessiert. Der rastlose Abenteurer und Seefahrer Robinson Crusoe verlässt seine sichere, ...

"Robinson Crusoe" zählt sicherlich zu den Klassikern, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für Klassiker interessiert. Der rastlose Abenteurer und Seefahrer Robinson Crusoe verlässt seine sichere, englische Heimat, weil er die Welt erleben möchte. Nach einem Schiffbruch und einem Überfall, die er beide übersteht, lässt er sich in Brasilien nieder. Dann treibt ihn das Abenteuer erneut zur See. Er will Sklaven in Afrika kaufen. Dort kommt er jedoch nie an. Sein Schiff kentert und er strandet als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel. Hier muss er nun, auf sich allein gestellt, überleben - und tut dies erfolgreich 28 Jahre lang.

Ich habe das Buch zum ersten Mal mit zwölf Jahren in der Hand gehalten, habe es allerdings nicht zu Ende lesen können. Wie bei fast jedem Klassiker merkt man auch diesem Roman an, dass sein Autor aus einer anderen Zeit stammt. Dementsprechend sind die Sätze (für Kinder und Jugendliche) komplizierter und die Sprache leicht anders als unsere heutige gängige Alltagssprache. Für Kinder und Jugendliche empfehle ich daher eine umgeschriebene Jugendbuchversion - denn die Geschichte an sich ist klasse, und es ist schade, wenn man wegen Mühseligkeit aufhören muss. Im Vergleich zu anderen Klassikern ist die Sprache jedoch gut verständlich und lässt sich auch schnell lesen.

Besonders gut gefallen mir die zahlreichen Details. Es ist einfach faszinierend und wunderbar, mitzuerleben, wie sich Robinson Crusoe auf seiner Insel einrichtet, was er benötigt, und wie er es sich beschafft. Alles ist erstaunlich plausibel und nachvollziehbar - und macht sogar mir Mut, dass ich das schon irgendwie hinbekommen würde, sollte es mir mal passieren. Dennoch ist er kein Übermensch, denn er hat auch viel Glück.

Durchweg ist der Roman recht spannend, insbesondere da man die Eckpunkte kennt. Natürlich fragt man sich, wann und wie Freitag in sein Leben stößt, und wann es endlich die Gelegenheit gibt, von der Insel zu verschwinden. Und selbst danach hören die Abenteuer nicht auf.

Insgesamt für jeden, der sich mit der Sprache der klassischen Literatur anfreunden kann, und der Abenteuergeschichten mag, ein empfehlenswerter Roman.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2020

Spannend bis zum letzten Wort

Tintenwelt 3. Tintentod
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Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von ...

Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von Ombra, gemeinsam mit Resa. Trotz des Handels mit dem Natternkopf, hat dieser erneut mit der Jagd auf Mo, der immer mehr zum Eichelhäher, dem Feindbild des Natternkopf wird, begonnen und regiert nun durch seinen Schwager auch über Ombra. Dort richten seine Gefolgsleute allerlei Schaden an. Als sie die Kinder der Stadt gefangen nehmen, um sie gegen den Eichelhäher zu tauschen, muss Mo aktiv werden und begibt sich abermals in große Gefahr. Bei seiner Mission wird er jedoch von alten und neuen Verbündeten unterstützt.

"Tintentod" ist in meinen Augen ein würdiges Finale für eine großartige Buchreihe. Obwohl mir der zweite Band ein klein wenig besser gefallen hat, war ich mit dem Buch unheimlich zufrieden - und konnte es auch dieses Mal kaum aus der Hand legen.

Was hat mir besonders gut gefallen: Die Spannung! Cornelia Funke hat ein eindeutiges Talent dafür, die Spannung bis zum letzten Wort aufrecht zu erhalten. Viele Wendungen, selbst auf den letzten Seiten, waren für mich absolut unvorhersehbar, sodass ich oft im positiven Sinne verblüfft und überrascht war. Immer wenn ich dachte, dass es nun keinen Ausweg mehr für Mo gibt, hat sie mich überrascht - entweder mit einer unerwarteten Wendung und/oder mit einem neuen Verbündeten.

Nur ein paar wenige Sachen fand ich im Vergleich zu den Vorgängern enttäuschend: Meggie hat in meinen Augen eine viel zu kleine Rolle gespielt. Eigentlich war sie einfach nur noch da - als Heldin der ersten beiden GEschichten fand ich es schade, dass ihre Rolle nicht weiter ausgebaut und genutzt wurde. Einige andere Rollen, darunter Doria, die neu sind, wurden mir zu kurz eingeführt. Plötzlich sind sie Hauptcharaktere - aber ich wusste noch kaum wo sie herkamen. Wieder andere Charaktere, darunter Gwin (wenn man ihn denn als Charakter bezeichnen kann, was ich aber tue) oder die Reinkarnation von Basta, kamen mir schlicht und einfach zu kurz.

Nichts desto trotz punktet sie natürlich auch mit Charakteren, die vorher nur eine Nebenrolle gespielt haben: So zum Beispiel Violante, die ich unheimlich interessant fand.

Insgesamt ist der Roman, wie die beiden Vorgänger eine ganz dringende Leseempfehlung, die sich durch eine wunderbar zu lesende, flüssige Sprache, tolle Bilder und Fantasien und ganz viel Spannung auszeichnet.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2020

Spannend bis zum letzten Wort

Tintenwelt 3. Tintentod
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Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von ...

Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von Ombra, gemeinsam mit Resa. Trotz des Handels mit dem Natternkopf, hat dieser erneut mit der Jagd auf Mo, der immer mehr zum Eichelhäher, dem Feindbild des Natternkopf wird, begonnen und regiert nun durch seinen Schwager auch über Ombra. Dort richten seine Gefolgsleute allerlei Schaden an. Als sie die Kinder der Stadt gefangen nehmen, um sie gegen den Eichelhäher zu tauschen, muss Mo aktiv werden und begibt sich abermals in große Gefahr. Bei seiner Mission wird er jedoch von alten und neuen Verbündeten unterstützt.

"Tintentod" ist in meinen Augen ein würdiges Finale für eine großartige Buchreihe. Obwohl mir der zweite Band ein klein wenig besser gefallen hat, war ich mit dem Buch unheimlich zufrieden - und konnte es auch dieses Mal kaum aus der Hand legen.

Was hat mir besonders gut gefallen: Die Spannung! Cornelia Funke hat ein eindeutiges Talent dafür, die Spannung bis zum letzten Wort aufrecht zu erhalten. Viele Wendungen, selbst auf den letzten Seiten, waren für mich absolut unvorhersehbar, sodass ich oft im positiven Sinne verblüfft und überrascht war. Immer wenn ich dachte, dass es nun keinen Ausweg mehr für Mo gibt, hat sie mich überrascht - entweder mit einer unerwarteten Wendung und/oder mit einem neuen Verbündeten.

Nur ein paar wenige Sachen fand ich im Vergleich zu den Vorgängern enttäuschend: Meggie hat in meinen Augen eine viel zu kleine Rolle gespielt. Eigentlich war sie einfach nur noch da - als Heldin der ersten beiden GEschichten fand ich es schade, dass ihre Rolle nicht weiter ausgebaut und genutzt wurde. Einige andere Rollen, darunter Doria, die neu sind, wurden mir zu kurz eingeführt. Plötzlich sind sie Hauptcharaktere - aber ich wusste noch kaum wo sie herkamen. Wieder andere Charaktere, darunter Gwin (wenn man ihn denn als Charakter bezeichnen kann, was ich aber tue) oder die Reinkarnation von Basta, kamen mir schlicht und einfach zu kurz.

Nichts desto trotz punktet sie natürlich auch mit Charakteren, die vorher nur eine Nebenrolle gespielt haben: So zum Beispiel Violante, die ich unheimlich interessant fand.

Insgesamt ist der Roman, wie die beiden Vorgänger eine ganz dringende Leseempfehlung, die sich durch eine wunderbar zu lesende, flüssige Sprache, tolle Bilder und Fantasien und ganz viel Spannung auszeichnet.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Spannend bis zum letzten Wort

Tintenwelt 3. Tintentod
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Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von ...

Im Finale der Tintenwelt-Trilogie macht Cornelia Funke dort weiter, wo sie im zweiten Band aufgehört hat. Meggie und Mo sind aus der Nachtburg entkommen, und leben nun auf einem einsamen Hof unweit von Ombra, gemeinsam mit Resa. Trotz des Handels mit dem Natternkopf, hat dieser erneut mit der Jagd auf Mo, der immer mehr zum Eichelhäher, dem Feindbild des Natternkopf wird, begonnen und regiert nun durch seinen Schwager auch über Ombra. Dort richten seine Gefolgsleute allerlei Schaden an. Als sie die Kinder der Stadt gefangen nehmen, um sie gegen den Eichelhäher zu tauschen, muss Mo aktiv werden und begibt sich abermals in große Gefahr. Bei seiner Mission wird er jedoch von alten und neuen Verbündeten unterstützt.

"Tintentod" ist in meinen Augen ein würdiges Finale für eine großartige Buchreihe. Obwohl mir der zweite Band ein klein wenig besser gefallen hat, war ich mit dem Buch unheimlich zufrieden - und konnte es auch dieses Mal kaum aus der Hand legen.

Was hat mir besonders gut gefallen: Die Spannung! Cornelia Funke hat ein eindeutiges Talent dafür, die Spannung bis zum letzten Wort aufrecht zu erhalten. Viele Wendungen, selbst auf den letzten Seiten, waren für mich absolut unvorhersehbar, sodass ich oft im positiven Sinne verblüfft und überrascht war. Immer wenn ich dachte, dass es nun keinen Ausweg mehr für Mo gibt, hat sie mich überrascht - entweder mit einer unerwarteten Wendung und/oder mit einem neuen Verbündeten.

Nur ein paar wenige Sachen fand ich im Vergleich zu den Vorgängern enttäuschend: Meggie hat in meinen Augen eine viel zu kleine Rolle gespielt. Eigentlich war sie einfach nur noch da - als Heldin der ersten beiden GEschichten fand ich es schade, dass ihre Rolle nicht weiter ausgebaut und genutzt wurde. Einige andere Rollen, darunter Doria, die neu sind, wurden mir zu kurz eingeführt. Plötzlich sind sie Hauptcharaktere - aber ich wusste noch kaum wo sie herkamen. Wieder andere Charaktere, darunter Gwin (wenn man ihn denn als Charakter bezeichnen kann, was ich aber tue) oder die Reinkarnation von Basta, kamen mir schlicht und einfach zu kurz.

Nichts desto trotz punktet sie natürlich auch mit Charakteren, die vorher nur eine Nebenrolle gespielt haben: So zum Beispiel Violante, die ich unheimlich interessant fand.

Insgesamt ist der Roman, wie die beiden Vorgänger eine ganz dringende Leseempfehlung, die sich durch eine wunderbar zu lesende, flüssige Sprache, tolle Bilder und Fantasien und ganz viel Spannung auszeichnet.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Wunderbarer, lebendiger und humorvoller Roman,der ein gesellschaftliches Problem trotz allem Charme und Witz mit dem gebührenden Ernst behandelt

Gute Geister
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Jackson, Mississippi in den 1960er Jahren: Skeeter Phelan versteht ihre Welt nur schwer: Wieso vertraut man den afroamerikanischen Hausmädchen die Erziehung der eigenen Kinder an, verbietet ihnen aber ...

Jackson, Mississippi in den 1960er Jahren: Skeeter Phelan versteht ihre Welt nur schwer: Wieso vertraut man den afroamerikanischen Hausmädchen die Erziehung der eigenen Kinder an, verbietet ihnen aber gleichzeitig, die selben Toiletten zu benutzen, die Weiße auch nutzen?

Gemeinsam mit den beiden afroamerikanischen Hausmädchen Aibileen und Minie möchte Skeeter, die von einer Karriere als Schriftstellerin träumt, etwas verändern und beginnt die Arbeit, an einem Buch, dass das Leben der Hausmädchen und deren Beziehung zu ihren weißen Arbeitgebern portraitiert. Damit bricht sie alle Konventionen.

Ich vergebe selten fünf Sterne - doch für dieses Buch gebe ich sie liebend gern."Gute Geister" von Kathryn Stockett ist ein wundervoller Roman, der auf unheimlich lebendige, humorvolle und doch mit dem gebührenden Ernst die Benachteiligung der afroamerikanischen Bevölkerung in den amerikanischen Südstaaten in den 1960er Jahren aufzeigt. Es ist kaum zu glauben, wie die in vielerlei Hinsicht so fortschrittlichen Vereinigten Staaten in dieser Zeit - und in geschwächter, aber dennoch vorhandener Form noch immer heute - Rassismus dulden und fördern.

Obwohl all das ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem ist, gelingt es Kathryn Stockett auf ganz hervorragende Weise, einen humorvollen und charmanten Roman zu schreiben. Das liegt vor allem an den herausragenden Charakteren - sowohl auf der weißen, als auch auf der schwarzen Seite. Insbesondere Minnie, das Dienstmädchen, das den Mund nicht halten kann und immer wieder explodiert, ist eine wunderbare Romanheldin. Hilly Holbrook ist eine absolut überzeugende Antagonistin, die verbissen für die gesellschaftlichen Konventionen in den Südstaaten kämpft - und die dabei sogar ihre Freundinnen opfert.

An Spannung fehlt es dem Roman auch nicht. Das Buch, an dem Skeeter gemeinsam mit Minnie und Aibileen arbeitet, verstößt gegen alle gesellschaftlichen Regeln. Insbesondere die afroamerikanischen Hausmädchen fürchten ernste Konsequenzen - vom Verlust der Arbeit bis hin zur Rache durch den Ku Klux Klan. Für Skeeter sind die Konsequenzen weniger lebensbedrohlich - dennoch riskiert sie den Verlust ihrer Freundinnen, ihrer Familie, und ihres Verlobten. Bis zum Schluss habe ich mit Minnie, Aibileen und Skeeter gefiebert und mich gefragt, ob sie erkannt werden und mit welchen Konsequenzen sie leben müssen.

Das Buch ließt sich fließend. Die Sprache ist lebendig, modern, und genau auf dem richtigen Niveau. Mich hat "Gute Geister" vollends überzeugt - und nimmt damit einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern ein.

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