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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Appetizer

Grüne Glücksorte in Frankfurt
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Vor einigen Jahren bin ich selbst nach Frankfurt gezogen und habe tatsächlich einige der im Werk, welches ich überraschend als Geschenk erhalten habe, genannten Orte schon besucht - mal mehr, mal weniger ...

Vor einigen Jahren bin ich selbst nach Frankfurt gezogen und habe tatsächlich einige der im Werk, welches ich überraschend als Geschenk erhalten habe, genannten Orte schon besucht - mal mehr, mal weniger geplant.
Die Texte zu den einzelnen Orten sind recht kurzweilig geschrieben und stellen eher Appetithäppchen dar als völlige Information wie in einem Reiseführer. Die Fotos treffen meinen Geschmack nicht immer, da sie den jeweiligen Ort noch treffsicherer wiedergeben könnten.
Was ich mir zudem gewünscht hätte, wäre eine gezieltere Ordnung der Plätze nach Stadtteil oder Himmelsrichtung. So finden sich mitunter mehrere Orte in der gleichen Gegend quer übers Buch verstreut, was teilweise auch zu Dopplungen im Text führt.

Veröffentlicht am 12.10.2022

Weichgespült

Flüssiges Gold
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Dieses Buch soll ein Krimi sein? Nun, dafür hätte es eine Handlung benötigt, die zumindest etwas Spannung mit sich bringt. Doch das ist in diesem Werk nicht erfolgt, denn aufgrund des italienischen Schauplatzes ...

Dieses Buch soll ein Krimi sein? Nun, dafür hätte es eine Handlung benötigt, die zumindest etwas Spannung mit sich bringt. Doch das ist in diesem Werk nicht erfolgt, denn aufgrund des italienischen Schauplatzes liegt der Hauptverdächtige schnell nahe (Achtung: Klischee!). Stattdessen liegt der Fokus mehr auf der Schilderung der italienischen Idylle mit seinen im Detail beschriebenen Landschaften oder kulinarischen Genüssen. Noch etwas mehr und das Buch würde sich als Reiseführer eignen.
Zudem fehlt auch dem Kommissar nicht viel zum Hochglanz. Er wuppt nicht nur seinen Job mühelos, sondern kümmert sich alleinerziehend um seine Tochter, versorgt seinen Hof samt Tier ohne Unterstützung und hat natürlich auch noch Zeit für ausgiebige perfekte leibliche Genüsse und diverse Tête-à-Têtes mit dem anderen Geschlecht.
Der Sprecher hat eine angenehme Stimme, der sich gut folgen lässt. Das Tempo und die Betonung sind der Handlung angemessen. Die häufige Verwendung italienischen Vokabulars ist für jemanden ohne Sprachkenntnisse mitunter störend. Evtl. gibt es im Leseexemplar ein Glossar.
Mit viel gutem Willen, weil es an mancher Stelle etwas mehr Einblicke in die Herstellung des Olivenöls gibt, reicht es für diesen Cosy Crime 2,5*.

Veröffentlicht am 18.09.2022

erkenntnisreicher Roadtrip

Nur kurz leben
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Nachdem ich jüngst das Folgewerk „Zwischeneinander“ gehört und dabei für mich eine Lücke festgestellt habe, habe ich jene mit diesem Werk schließen wollen. Das gelingt ganz gut, denn auf einem ungewollten ...

Nachdem ich jüngst das Folgewerk „Zwischeneinander“ gehört und dabei für mich eine Lücke festgestellt habe, habe ich jene mit diesem Werk schließen wollen. Das gelingt ganz gut, denn auf einem ungewollten Roadtrip verbindet sich die Geschichte um Richie und Leon.
Kilometer um Kilometer nähern sich die beiden Personen, die unfreiwillig miteinander zu tun haben, an. Sie bearbeiten dabei in ihren Gesprächen mitunter schwierige Themen wie Familie, Freundschaft und Tod. Nicht nur, dass für die beiden die ein oder andere Erkenntnis fürs Leben drin ist, es ergeben sich auch Mitnahmeeffekte für den Leser/Hörer.
Insofern sind die beiden sehr authentisch gezeichnet, wenngleich nicht jede Aktion so nachvollziehbar ist.
Die Kapitel werden in der Ich-Form Richies geschildert, einige später auch in Leons. Richies Sätze, vielleicht auch getrieben durch seine Gedanken, sind manchmal nur Fragmente. Auch seine Ausdrucksweise ist an einigen Stellen für einen schon 28-Jährigen unpassend/unerwachsen.
Der Sprecher passt mit seiner Stimme gut zum Alter Richies. Sprechtempo und Intonation sind den Situationen angepasst.
Insgesamt ist auch dieses Buch der Autorin sehr emotional gehalten und stimmt durch seine realistischen Züge an der ein oder anderen Stelle nachdenklich.

Veröffentlicht am 03.09.2022

Bewegende und emotionale Coming-of-Age-Romanze

Zwischeneinander
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Erst auf den zweiten Blick erkennt man auf dem Cover die beiden Männer. Das ist nicht weiter tragisch, denn das LGBT-Thema fügt sich ganz normal ins Buch ein.
Dieses ist in drei Teile unterschiedlicher ...

Erst auf den zweiten Blick erkennt man auf dem Cover die beiden Männer. Das ist nicht weiter tragisch, denn das LGBT-Thema fügt sich ganz normal ins Buch ein.
Dieses ist in drei Teile unterschiedlicher Zeitebenen gegliedert, in denen man, aus neutraler Sicht geschildert, Richie dabei begleitet, wie er zu sich und seinem Glück findet. Das Päckchen, was er mit sich trägt, steht ihm dabei oftmals im Weg. Doch genau das ist es, was ihn greifbar und in seinen Gedanken und Handlungen nachvollziehbar macht.
Der letzte Teil ist dabei vergleichsweise kurz und im Wesentlichen eine grobe Zusammenfassung. Das wirkt jedoch abrupt und unausgewogen zum detailreicheren Vorspiel. Das hängt laut Autorin damit zusammen, dass die Geschehnisse im vorherigen Werk "Nur kurz leben" ausführlicher dargestellt wurden. Vielleicht werde ich mir dieses nun im Nachgang anhören.
Denn insgesamt ist das Werk "Zwischeneinander" ein sehr emotional gehaltenes und bewegendes Buch, ohne dabei in Kitsch abzudriften. Vielmehr lässt es sich auch als eine Art Coming-of-Age-Story ansehen, die aufgrund der realistischen Züge nachdenklich stimmt.
Der Sprecher macht dabei einen guten Job. Mit seiner Stimme passt er gut zum Alter Richies. Sprechtempo und Intonation sind den Situationen angepasst, wodurch man noch mehr in die fesselnden Geschehnisse gezogen wird.
Spannende Hörstunden also, die viel zu schnell vorbei waren - 4,5
.

Veröffentlicht am 21.08.2022

Verflucht

Syltfluch
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Aus neutraler Sicht geschildert, begleitet der Leser/Hörer Hauptkommissarin Lene auf dem Weg zurück in ihre Heimat Sylt. Kaum angekommen, sieht sie sich mit einer Leiche und einem sagenumwobenen, weil ...

Aus neutraler Sicht geschildert, begleitet der Leser/Hörer Hauptkommissarin Lene auf dem Weg zurück in ihre Heimat Sylt. Kaum angekommen, sieht sie sich mit einer Leiche und einem sagenumwobenen, weil fluchbehafteten Wikingerschiff konfrontiert und muss Ermittlungen einleiten.
Zu Beginn ist das noch spannend und mitreißend. Das legt sich im weiteren Verlauf allerdings, denn neben den Schilderungen der Gegenwart gibt es einen zweiten Strang, der die Geschehnisse um den Wikinger Frederik behandelt. Diese Unterbrechungen in dieser Ausführlichkeit braucht es m. E. nicht, da sie die eigentliche Handlung ausbremsen. Die Vorfälle der damaligen Zeit ließen sie bestimmt auch anders ins Buch integrieren. Zudem nimmt die Entwicklung der Charaktere einen seltsamen Verlauf, und die Geschichte endet eher auf abstruse Weise.
So richtig konnte ich also weder eine Bindung zu den Protagonisten noch zur Story aufbauen. Die Sprecherin hingegen macht einen guten Job. Sie hat eine angenehme Stimme, der sich gut folgen lässt und die die Geschehnisse gut interpretiert. Dennoch kann sie den Rest nicht ausgleichen.