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Veröffentlicht am 17.10.2018

Gruselige Malerei - Dorian Gray lässt grüssen

Painting Marlene
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„Painting Marlene“ von Sabine Ludwig ist ein Thriller, der 2011 als ROWOHLT Taschenbuch erschienen ist.
Erzählt wird die Geschichte von Marlene, die gerade aus der Wohnung ihrer Mutter ausgezogen ist. ...

„Painting Marlene“ von Sabine Ludwig ist ein Thriller, der 2011 als ROWOHLT Taschenbuch erschienen ist.
Erzählt wird die Geschichte von Marlene, die gerade aus der Wohnung ihrer Mutter ausgezogen ist. Die erste eigene Wohnung, doch es ist nicht irgendeine, es ist die Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Das einzige, was von ihm noch in der Wohnung ist, ist ein Gemälde, das er von ihr gemalt hat. Er steht dort noch auf der Staffelei. Eines Tages stellt sie jedoch fest, dass sich das Bild verändert – immer ein bisschen mehr. Wer benutzt das Bild, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen? Der Hausmeister? Ihre Freundin Rike? Ihre Mutter? Oder sogar ihre große Liebe Jasper? Und wird sie die Wahrheit rechtzeitig erkennen?
Ich gebe zu, mich hat an dem Buch als ersten Mal das Cover angezogen. Der traurige Blick des Mädchens dazu die leicht blutverschmierten Buchstaben, das führte dazu, dass ich die Inhaltsangabe las.
Der Schreibstil hat mich von Beginn an mitgenommen in eine spannende Geschichte. Man erlebt mit, wie Marlene sich langsam abnabelt, ihre anfängliche Unsicherheit überwindet, wenn auch erst ziemlich spät. Jeder der Charaktere wird vorgestellt und man meint sie zu kennen, den widerlichen Hausmeister, die eifersüchtige Freundin, den besten Freund und Kumpel – nur die große Liebe bleibt zunächst undurchschaubar. Das Mitfiebern, ob sich der eigene Verdacht bestätigt, hat mir unheimlich Spaß gemacht.
Gut fand ich auch, dass man den Täter durch Tagebuchtexte schon von Anfang an dabei hat, auch wenn man noch nicht weiß, wer es ist. Das kristallisiert sich langsam und nach und nach heraus. Es ist ein spannender Weg bis zum Ende. Das Ende ist überraschend, obwohl es im Text Hinweise und Anzeichen gibt. Trotzdem versteht die Autorin zu überraschen und dabei plausibel zu bleiben. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2018

PC und Natur, natürlich geht das...

Das Geheimnis des schwarzen Teiches
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„Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ von Andreas Hoffmann ist ein Kinderbuch, das im Juli 2018 im Hess Verlag erschienen ist.
Erzählt wird von den Kindern Wenzel, Viola und Karl-Heinz. Wenzel bekommt ...

„Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ von Andreas Hoffmann ist ein Kinderbuch, das im Juli 2018 im Hess Verlag erschienen ist.
Erzählt wird von den Kindern Wenzel, Viola und Karl-Heinz. Wenzel bekommt eines Tages ein PC-Spiel von einem Unbekannten. So gespannt er auch ist, er hatte gerade Computerverbot und so teilt er sein Geheimnis zunächst nur mit seinem besten Freund Karl-Heinz, denn dieser ist der Meinung, dass es falsch wäre, das Spiel an seinem Computer zu öffnen, obwohl beide es kaum abwarten können.
Das Spiel hat den Titel „Das Geheimnis des schwarzen Teiches“ und führt Wenzel und Karl-Heinz an einen Teich in seiner Nähe. Später muss Wenzel auch seine Schwester Viola einweihen, denn das Spiel will es so.
Wenzel und seine Freunde erfahren viel über die böhmische Sagenwelt und über die Natur und lernen den Wassermann und auch den Frosch kennen. Der Leser begleitet die Kinder bei ihren Abenteuern und lernt noch ein bisschen was dabei. Doch wie wird das Spiel ausgehen?
Mir hat gefallen, dass das PC-Spiel die Kinder in die Natur führt und man einiges über die böhmische Sagenwelt erfährt. Die Zitronenbonbons von Karl-Heinz bleiben ebenso im Gedächtnis wie der böhmische Akzent des Wassermannes. Leider kommt der Frosch ein wenig zu kurz und mir hat auch die ein oder andere Erklärung gefehlt, dennoch hatte ich beim Vorlesen jede Menge Ideen, was man mit Kindern zu dem Buch alles machen könnte. Es ist wunderbar geschrieben und fesselt die Zuhörer, soviel ist sicher. Allerdings wartet man am Ende dann doch auf die Fortsetzung. Man bekommt nämlich mit dem letzten Satz die Vorstellung, es müsse jetzt unbedingt eine folgen und erwartet den Reisebericht der Kinder über ihrer Erlebnisse in Böhmen.
Ja so würde der Wassermann jetzt wohl sagen, aber mir hat es gut gefallen und ich kann es als Vorlesebuch sehr empfehlen. Natürlich ist es auch zum selber lesen geeignet.
Mein einziger Minuspunkt waren die Bilder, auch wenn sie zum Thema des Buches passen, hätte ich sie etwas bunter und lebhafter gewünscht und meine Zuhörer auch.
Ich hoffe jetzt voller Spannung auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Was, wenn dir keiner glaubt?

Pfad der Lügen
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„Der Pfad der Lügen“ von Lucy Dawson ist ein Thriller, der im September 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschien.
Schon das Titelbild weckt die Erwartung auf einen spannenden Thriller und diese Erwartung ...

„Der Pfad der Lügen“ von Lucy Dawson ist ein Thriller, der im September 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschien.
Schon das Titelbild weckt die Erwartung auf einen spannenden Thriller und diese Erwartung wird erfüllt.
Sally Hillmann, eine junge Frau, wird von einem Taxifahrer geweckt. Ihr Kopf schmerzt wie nach einem Kater und sie trägt nur ihren Schlaganzug unter einem Mantel. Das Taxi befindet sich auf eine Klippe in Cornwall – etwa 250 Meilen von ihrem zuhause entfernt. Sally hat keine Ahnung, wie sie dahin kommt noch warum, ihre Erinnerung fehlt. Im Mantel hat sie Zettel, den alle für einen Abschiedsbrief halten. Sie ist sich aber sicher, dass sie sich nicht umbringen wollte, doch niemand glaubt ihr. Familie, Freunde, Verwandte – für alle ist sie eine Lügnerin. Wird es ihr gelingen, die Wahrheit zu finden? Den Menschen, der sich daran gemacht hat, ihr Leben zu zerstören?
Der wunderbare Schreibstil von Lucy Dawson lässt einen sofort in die Geschichte eintauchen und den Weg mit Sally gemeinsam gehen. Mir hat gefallen, wie gut heraus gearbeitet wird, dass Sally versucht sich zu erinnern, es aber nicht schafft und wie der Unglauben ihrer Umgebung ihr zu schaffen macht. Ihr Mann umsorgt sie und zeigt deutlich, dass er Angst um sie hat. Ihre beste Freundin erzählt ihrem Mann gut gehütete Geheimnisse aus der Vergangenheit. Ihre Eltern kommen zur Hilfe, obwohl sie noch berufstätig sind. Die Schwiegermutter bietet Unterstützung an. Allerdings habe ich mich gefragt, warum diese Hilfe erst jetzt angeboten wird. Sally hat zwei Kinder. Theo ist noch ein Säugling und lässt seine Mutter kaum zur Ruhe kommen. Daneben dann der Ehemann, der sich ungerecht behandelt fühlt, anstatt sie mehr zu unterstützen. Und auf einmal gibt es soviel Unterstützung, dass es fast zu viel ist.
Sally versucht alles, um ihre Familie, ihre Freunde, die Ärzte, die Polizei davon zu überzeugen, dass sie sich nicht umbringen wollte. Es gibt keinen, der ihr wirklich glaubt – nicht einmal die beste Freundin.
Am Ende findet sie heraus, wer ihr Leben zerstören wollte und es ist ein für sie überraschendes Ergebnis, den aufmerksamen Leser überrascht es nur teilweise.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand lesen. Ich würde es mehr als Psychothriller sehen, denn als echten Thriller. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon ein wenig genervt war, dass ihr so gar keiner glauben wollte und dass das auch so blieb. Ich hätte mir gewünscht, dass es wenigstens einen Vertrauten gegeben hätte. So hatte ich manchmal das Gefühl, man hätte es auch kürzer fassen können, denn es war ja schnell klar, dass ihr niemand glaubt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2018

Wer ist das Schaf und wer der Wolf?

Christine Bernard. Die Legende vom bösen Wolf
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„Christine Bernard – Die Legende vom Bösen Wolf“ von Michael E. Vieten ist ein Krimi, der im März 2016 im acabus Verlag erschienen ist.
Die honiggelben Augen des Wolfes auf dem Cover ziehen einen sofort ...

„Christine Bernard – Die Legende vom Bösen Wolf“ von Michael E. Vieten ist ein Krimi, der im März 2016 im acabus Verlag erschienen ist.
Die honiggelben Augen des Wolfes auf dem Cover ziehen einen sofort in den Bann und zusammen mit dem Titel wird die Erwartung auf einen spannenden Krimi geweckt und diese Erwartung erfüllt sich wie es besser nicht gehen kann.
In einem Wildpark im Hunsrück werden menschliche Überreste gefunden und das nicht einfach irgendwo. Ein Wolf trägt einen Arm im Maul. Und nicht lange danach wird eine zweite Leiche gefunden – auch sie versehen mit Fraßspuren. Kommissarin Christine Bernard stellt sich bei den Ermittlungen in diesem Fall nicht nur den Urängsten der Menschen vor dem Wolf sondern auch ihren eigenen.
Geschickt spielt der Autor mit dem Mythos Wolf und der Furcht des Menschen davor. Nur all zu leicht ist er bereit, dem Wolf die Schuld zu zuschieben. Doch war es wirklich ein vierbeiniges Raubtier? Wer ist das Schaf und wer der Wolf?

Mir gefällt außer dem Schreibstil des Autors besonders, dass hier mit Respekt und Wissen das Thema Wölfe eingebracht wird. Der Wolf wird als das gezeigt, was er ist, ein Raubtier, aber keine blutrünstige Bestie. Die Tierschützerin Rosi betreut die Wölfe im Tiergehege und man spürt ihre große Liebe zu den Tieren aber auch ihr Wissen über die Tiere. Christine Bernard ist im Beruf eine starke Frau, die sich aber auch traut, ihre Schwäche zu zeigen. Als sie eine Gefahr nur knapp übersteht, drängt es sie in die Arme ihres Lebensgefährten. Das ist so wunderbar menschlich. Ihr Umgang mit dem Wolf zeugt ebenfalls von Respekt. Sie unterschätzt die Tiere nicht.
Der Wildpark ist von der Schließung bedroht, hier soll ein Wohn- und Gewerbegebiet entstehen. Gegner und Freunde des Wolfes stehen sich gegenüber. Dieses Gegenüberstehen zeigt zwar die gegensätzlichen Ansätze, doch es bleibt dem Leser überlassen, auf welche Seite er sich stellt. Man hat nie das Gefühl, auf eine bestimmt Seite gezogen zu werden. Auch wenn die Toten nicht unbedingt als Sympathieträger dargestellt werden.
Die Personen sind liebevoll heraus gearbeitet und man spürt die echten Menschen. Die Aufklärung des Falles ist plausibel und birgt durchaus die eine oder andere Überraschung.
Einen Kritikpunkt hab ich aber dennoch. Bei der Aufklärung stoßen die Ermittler auf Drogen- und Mädchenhandel. Da fehlt mir die Weiterführung ein wenig. Es wäre schön, wenn es auch hier zu einer abschließenden Aufklärung gekommen wäre.
Ansonsten war das Buch ein rundum gelungener Krimi. Und ich danke dem Autor, dass ich mitlesen durfte.




Veröffentlicht am 18.09.2018

Eine Frau erkämpft sich ihren Weg

Luckiest Girl Alive
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Luckiest Girl in Alive“ von Jessica Knoll ist ein Roman, der im August 2018 im LYX Verlag erschienen ist.
Es geht um Ani FaNelli, eine junge Frau, die kurz vor der Hochzeit mit einem gut aussehenden jungen ...

Luckiest Girl in Alive“ von Jessica Knoll ist ein Roman, der im August 2018 im LYX Verlag erschienen ist.
Es geht um Ani FaNelli, eine junge Frau, die kurz vor der Hochzeit mit einem gut aussehenden jungen Mann steht, der auch noch vermögend ist, obwohl sie auf sein Geld nicht unbedingt angewiesen wäre. Sie verdient selbst einiges und trägt in ihrem Job nur Designerkleidung. Eigentlich könnte ihr Leben perfekt sein, doch sie hat ein Geheimnis, das sie nun einzuholen droht. Wird es ihr alles zerstören?
Das Buch beginnt damit, dass man Ani kennenlernt und mein erster Eindruck war durchaus positiv, denn sie scheint gute Ansichten zu haben und achtet darauf, dass sie nur Leute einstellt, die ein gewisses Maß an Toleranz mitbringen. Sie achtet auf ihre Figur und steht - sehr zum Missfallen ihres Bräutigam – gerade im Begriff, an einer Dokumentation über ihre alte Schule mitzuwirken. Natürlich vermutet man sofort, dass das Geheimnis mit ihrer Schulzeit zu tun hat und so ist es dann auch.
Sie hat keine leichte Schulzeit gehabt und hätte alles getan, um zur Inclique zu gehören. Das gelingt ihr auch, doch der Preis, den sie dafür zahlt, ist sehr hoch. Ihre Freunde stößt sie dafür vor den Kopf. Dass sie nicht wirklich dazu gehört, merkt sie zunächst nicht. An ihrer Schule kommt es zu einem Amoklauf, den sie hautnah miterlebt. Schlimmer noch, da einer der Amokläufer mit ihre befreundet war, gerät sie unter Verdacht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, aber dennoch finde ich, dass dem Buch der Tiefgang fehlt. Das Entsetzen, das während der Tat geherrscht haben muss, kommt nicht wirklich rüber. Ich konnte keinen Zugang zur Hauptperson finden und ich muss zugegeben, ihre ständiges Gejammer über ihre Figur fand ich schon etwas anstrengend. Große 34 ist ihr zu groß und sie findet sich zu dick, das klingt schon echt magersüchtig. Es gibt doch wichtigere Dinge.
Das Ende hat mich dann ein wenig versöhnen können, daher ziehe ich auch nur einen Stern ab. Sie scheint wach zu werden und möglicherweise wäre ihre weitere Geschichte nicht mehr so oberflächlich. Es fing so gut an und es hört so gut auf, doch dazwischen fehlt mir was. Wo bleibt die Aufarbeitung? Ihr Mitgefühl? Warum hat sie das Bild nicht längst zurück gegeben? Warum macht sie denselben Fehler zweimal?
Immerhin kann man das Buch mit dem Gefühl aus der Hand legen, sie hat dazu gelernt und wird jetzt wahrscheinlich nicht mehr so oberflächlich sein. Sie hat erkannt, was wirklich wichtig ist.
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert und sorgt für gute Unterhaltung.