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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2020

Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, die mich insgesamt aber nicht richtig von sich überzeugen und vollends abholen konnte. Schade!

Dreams of Yesterday
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Ich bin über die Lesejury auf den Roman "Dreams of Yesterday" von L. H. Cosway aufmerksam geworden, der mich von seinem Cover her sofort ansprach. Auch Klappentext und Leseprobe machten neugierig auf mehr, ...

Ich bin über die Lesejury auf den Roman "Dreams of Yesterday" von L. H. Cosway aufmerksam geworden, der mich von seinem Cover her sofort ansprach. Auch Klappentext und Leseprobe machten neugierig auf mehr, sodass ich mich umgehend für die damalige Leserunde beworben habe, leider ohne Erfolg, war das Bewerberaufkommen einfach sehr hoch. Dass der Titel dann auf Netgalley erschien, freute mich umso mehr und ich stellte rasch eine Buchanfrage – mit Erfolg :) Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den LYX Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Gespannt und neugierig startete ich mit dem Buch, dessen Autorin ich bislang noch nicht kannte und auf die ich große Hoffnung setzte.

Die Geschichte handelt von der Protagonistin Evelyn, die ein Auge auf den geheimnisvollen Dylan wirft, der ihr in vielerlei Hinsicht ähnelt, und das, obwohl er so attraktiv und anders ist. Sie beide zieht es hinaus aus Dublin, doch während es Dylan ein leichtes ist für sich einzustehen und die Dinge in Angriff zu nehmen, tritt Evelyn eher auf der Stelle, ist sie in vielerlei Hinsicht unsicher und zu sehr von ihrer Vergangenheit eingenommen. Ehe sie und Dylan ihren Weg gemeinsam gehen können, überschlagen sich die Dinge durch einen tragischen Vorfall und Evelyn muss sich rasch für eine Richtung entscheiden...

Die Autorin L. H. Cosway schreibt hier aus der Sichtweise von Evelyn in der Ich-Perspektive in Vergangenheitsform, was mir einen guten Zugang zu ihrer Person gewährt, betrachte ich jegliche Dinge eben aus ihren Augen. Doch richtig warm werde ich mit der jungen und oftmals naiven Protagonistin nicht, die manchmal Entscheidungen trifft – seien sie auch unbewusst – über die ich manchmal nur den Kopf schütteln kann und sogar "Fremdschäm-Momente" bei mir einsetzen... mir ist bewusst, dass Evelyn noch jung und unerfahren ist, aber beispielsweise einfach so mit Jemandem zu schlafen, ohne an Verhütung zu denken und dann von einem Freund im Nachhinein darauf hingewiesen zu werden, ist schon irgendwie traurig, wozu gibt es bitte die Aufklärung in den Industrieländern?! Dass da beide involvierten Protagonisten nicht dran denken, finde ich schade. Zudem gibt es noch andere Dinge, die in der Geschichte nur kurz angerissen oder gar verharmlost werden, wie zum Beispiel schwere Themen Mobbing, Gewalt und Homophobie. Dass ein Teeniedrama das nächste jagt, hätte ich hier nicht erwartet, ging ich doch von einem New adult Roman aus.

Die Hauptcharaktere sind in meinen Augen schon etwas besonderes und gut erdacht, bekommen in dieser Geschichte aber zu wenig Raum, um sich richtig entfalten zu können. Ihre Eigenheiten und emotionalen Momente werden sehr schnell abgehandelt und dringen nicht richtig zu mir durch, so wie ich es mir erhofft habe. Somit bleibt auch der Funke zwischen den Hauptfiguren aus, die hier rasch zueinander finden und sich ihrer Leidenschaft mehr als einmal hingeben. Gefühlt wechseln sich Sex und Drama hier immer wieder miteinander ab, bis am Ende noch mal etwas Tragisches passiert, was leider durch den Klappentext bereits angekündigt wurde, sodass ich ein wenig darauf vorbereitet war und nicht so tief getroffen wurde. Somit gab es für mich keine überraschende Wendung.

An dem Schreibstil der Autorin habe ich nichts zu meckern, er ist flüssig und leicht und an vielen Stellen sehr bildhaft, sodass ich mir die Schauplätze (und gerade die Blumen) sehr gut vorstellen kann. Die Dialoge sind unterhaltsam und manchmal sogar recht philosophisch gehalten, das finde ich mal erfrischend anders, ist aber auch sicher eine Geschmacksfrage. Jedenfalls lese ich das Werk durch seine Schreibart und Kurzweiligkeit in einem Zug durch, fühle mich nach Beendigung aber nicht wirklich super unterhalten oder gar herausgefordert. Ob ich den Nachfolger noch lese, überlege ich mir noch, ich muss das Werk nun erst einmal sacken lassen. Ich hätte mir einfach ein paar Seiten mehr gewünscht, in denen die etwas reiferen Protagonisten noch mehr Raum für sich selbst und einander bekommen. Hier habe ich mich eindeutig etwas zu sehr von dem tollen Cover verleiten lassen seufz

Insgesamt hat mich "Dreams of Yesterday" ganz gut unterhalten, sehe ich mal von ein paar bestimmten Szenen ab. Ich denke, dass sich gerade Jüngere mehr mit diesem Buch identifizieren können, in der Hoffnung, sie gucken sich nicht alles von den Protagonisten ab... ich vergebe daher keine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung und 3 Sterne ***

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Ein absolut würdiger Nachfolger von "Richer than Sin" <3 Hier durchlaufe ich erneut sämtliche Emotionen und freue mich sehr auf das Finale!

Deeper than Love
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Nachdem ich mit dem Werk "Richer than Sin" von Meghan March super in ihre neueste Buchreihe gestartet bin, freute ich mich nun besonders auf den zweiten Teil der Dilogie "Deeper than Love". Auch dieses ...

Nachdem ich mit dem Werk "Richer than Sin" von Meghan March super in ihre neueste Buchreihe gestartet bin, freute ich mich nun besonders auf den zweiten Teil der Dilogie "Deeper than Love". Auch dieses Buch wurde mir wieder vom LYX Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt, worüber ich mich sehr gefreut hab. Vielen lieben Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Gespannt und erwartungsvoll, hat die Autorin mich doch bisher immer von ihren Büchern überzeugen können, begann ich hier zu lesen.

In dieser Geschichte geht es mit den Hauptfiguren Whitney Gable und Lincoln Riscoff weiter, die einander so viel verbindet und gleichermaßen trennt. Der Hass ihrer Familien und die Liebe zueinander treffen hier erneut hart aufeinander, doch Lincoln ist fest entschlossen, Whitney nicht noch einmal ziehen zu lassen. Doch ist diese mutig genug sich ihren Widersachern zu stellen, die anscheinend kein Halten kennen?!

Meghan March berichtet hier wieder aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive. Hierbei befindet sich der Leser auf zwei Zeitachsen – damals und heute. Dies ist sehr abwechslungs- und aufschlussreich, ergibt sich in Teil zwei somit schon ein immer klarer werdendes Bild. Die Autorin trennt die beiden zeitlichen Ebenen auch prima voneinander, indem sie entsprechend das Präsenz und/oder das Präteritum verwendet. Zudem weisen die Kapitelüberschriften noch auf die jeweilige Zeitebene hin, sodass ich hier den Überblick nicht verliere. Das ist super angenehm und trägt mich rasch durch die Kapitel, die oftmals sehr kurz und knackig sind, belaufen sie sich meist nur über eine Hand voll Seiten. Generell ist das Werk eher kurzweilig, was durch die Dreieinigkeit der gesamten Story aber total legitim und daher nicht zu überladen ist.

Die Charaktere durfte ich ja bereits kennen (und lieben) lernen und ich genieße es hier wieder mit ihnen zu tun zu haben. Sowohl Lincoln als auch Whitney habe ich bereits in Teil eins kennen gelernt und in mein Herz geschlossen und finde, dass sie einander wunderbar ergänzen. Auch hier tauche ich wieder tief an in ihre Gedanken- und Gefühlswelt.
Menschen wie Lincolns Mutter oder Whit's Cousine Karma sind wirklich sagenhaft, hier würde ich nicht nur einmal gerne in den Verlauf der Geschichte einschreiten und den Protagonisten die Leviten lesen. Sie machen den Hauptfiguren wahrlich das Leben schwer und treiben mich wirklich in den Wahnsinn! Dass die Autorin auch diese Emotionen in mir hervorruft, spricht auf jeden Fall für sie, denn was wäre eine gute Geschichte nur ohne eine gehörige Portion Drama und den entsprechenden Widersachern.

Das Auf und Ab der Liebesgeschichte zieht sich hier weiter durch, ohne dabei auf die Nerven zu gehen, im Gegenteil. Sie ist sehr emotional und leidenschaftlich und erinnert mich ein bisschen an ein modernes Romeo und Julia (nur hoffentlich mit anderem Ausgang). Der Funke, der bei mir bereits übergesprungen ist, wird aufrecht erhalten und vielleicht sogar noch ein wenig mehr entzündet. Hier erlebe ich wieder viele explizite und prickelnd geschriebene Szenen, die mir unter die Haut gehen, aber keine Überhand nehmen. Fokus liegt hier nicht nur auf der Erotik, sondern auch auf der Familiensituation und den Gefühlen der verschiedenen Figuren, eine gelungene, ausgewogene Kombination.

Der Schreibstil von Meghan March ist wie gewohnt flüssig und einnehmend, sodass ich das Werk innerhalb kürzester Zeit durchlese und die Zeit und alles um mich herum völlig vergesse. Das spricht eindeutig für dieses Buch bzw. diesen Dreiteiler. Die Dialoge, die den Leser in diesem Roman erwarten sind spritzig, hot, intensiv, aber auch sehr emotional. Der Spannungsbogen zieht sich durch die ganze Geschichte und auch hier gibt es am Ende einen fiesen Cliffhanger, der die Freude auf den letzten Teil schürt, der glücklicherweise bald erscheint. Dort werden sich dann sicher alle restlichen Fragen klären.

"Deeper than Love" ist ein würdiger Mittelteil der "Richer than Sin"-Reihe und packt mich gewaltig. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Einen schöner Abschluss der Love Recipes Trilogie, bei der mir gleich wieder der Magen knurrt und mein Herz schneller schlägt :)

Love Recipes – Happy Hour fürs Herz
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Ich habe mich sehr über den Titel "Love Recipes – Happy Hour fürs Herz" von Kate Meader gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Love Recipes – Happy Hour fürs Herz" von Kate Meader gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich von selbst, dass meine Meinung über das Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Hierbei handelt sich um den dritten und letzten Band der sog. "Kitchen Love" Reihe, deren Teile unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich habe die Vorgängerbände aber bereits gelesen und freute mich nun auf Jules und Tads Geschichte, die ich bereits grob kennenlernen durfte :)

Auch in dieser Geschichte begibt sich der Leser auf eine kulinarische Reise. Die Familie DeLuca ist für ihr Restaurant und ihre Liebe zu gutem Essen bekannt. Taddeo DeLuca, der beste Freund von Jules Kilroy, arbeitet in besagtem Restaurant als Barkeeper, und das mit Leidenschaft. Ihn und Jules verbindet eine ganze Menge, sie sind schon länger befreundet und haben viel miteinander durchgemacht, so kamen sie sich auch schon einmal näher, taten dies aber als belanglosen Fehler ab und führten ihre Freundschaft wie gehabt fort. Dass es Jules jetzt mit Online-Dasing probieren will, passt Tad gar nicht in dem Kram, obwohl er doch nur platonische Gefühle für seine beste Freundin hegt – oder?! Die Dinge nehmen ihren Lauf und die Protagonisten geraten in einen Strudel aus Gefühlen, Lust, Leidenschaft und einem großen Durcheinander...

Auch hier schreibt Kate Meader wieder aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren aus der dritten Person im stetigen Wechsel im Präteritum, was mir einen guten Zugang zu ihren Persönlichkeiten verschafft. Da ich über Vorkenntnisse verfüge, brauche ich nicht lange, um mit ihnen beiden warm zu werden, so unterschiedlich sie teilweise auch sind. Während Jules öfter mal verunsichert scheint, ist Tad ein richtiger Macho, dem viele Frauen zu Füßen liegen. Und dem ist er sich nur zu gut bewusst. Doch wie so oft steckt hinter solchen Männern mehr, als es den Anschein macht, so auch bei Taddeo, der einfach nur eine Fassade aufrecht erhält. Es ist spannend, wie gerade Jules es schafft, diese nach und nach zu durchbrechen. Gleichzeitig entwickelt sie in der Geschichte ein größeres Selbstbewusstsein und wird dabei das ein oder andere mal von ihrem besten Freund, aber auch von der angeheirateten Familie ihrer Bruders, herausgefordert, aber auch unterstützt.
Es macht Spaß sich wieder mitten unter der Familie DeLuca zu befinden, da diese sehr herzlich und familiär, aber auch temperamentvoll ist. Hier ist immer etwas los und es werden mir wieder viele Frotzeleien geboten, die mich gut unterhalten. Manche Dialoge gehen aber auch in die Tiefe und schaffen eine emotionale Nähe zu den jeweiligen Protagonisten, das ist schön und authentisch.

Der Schreibstil von Kate Meader ist sehr flüssig, leicht und appetitanregend. Ich ertappe mich dabei, wie mir an der ein oder anderen Stelle das Wasser um Mund zusammenläuft, so geschmackvoll (im wahrsten Sinne des Wortes ;)) sind manche Szenen. Es ist auch toll, wie Frau Meader beschreibt, wie Essen – eine der schönsten Nebensachen der Welt –miteinander verbindet.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier zwar nicht auf ungewöhnliche Weise und die Grundidee dahinter ist sicher auch nicht neu, dennoch finde ich sie gelungen und anschaulich beschrieben, der Funke springt bei mir jedenfalls über. Den Leser erwartet hier auch die ein oder andere erotische Passage, die unter die Haut geht und der Lovestory noch das i-Tüpfelchen verleiht. Dabei wird die Autorin niemals zu vulgär und behält ein Niveau bei.

Der kleine, zuckersüße Sohnemann von Jules stellt für mich auch noch mal eine Bereicherung für die Geschichte dar und es ist schön, wie hier ein gewisser Jemand Vatergefühle entwickelt :)

"Love Recipes – Happy Hour fürs Herz" ist in meinen Augen der beste Teil der Trilogie und ein gelungener Abschluss. Daher vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Eine Geschichte, die mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle schickt und mich insgesamt sehr berührt. <3

Das Licht in meiner Dämmerung
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Nachdem ich mir auf Mojoreads für meine Rezensionscredits den Titel "Das Licht in meiner Dämmerung" von Sarah Saxx ausgesucht habe, war es nun an der Zeit, das Buch, was schon länger auf meiner Agenda ...

Nachdem ich mir auf Mojoreads für meine Rezensionscredits den Titel "Das Licht in meiner Dämmerung" von Sarah Saxx ausgesucht habe, war es nun an der Zeit, das Buch, was schon länger auf meiner Agenda stand, zu lesen. Von Frau Saxx habe ich bisher schon mehrere Bücher gelesen, die mich schwer begeistert haben, auf die ich durch Leserunden auf Lovelybooks aufmerksam wurde. Nun freute ich mich auf dieses Exemplar, welches wirklich spannend und emotional klang und zudem noch durch eine wunderschöne Optik auffiel :)

Die Geschichte handelt von der verängstigten Protagonistin Eleonore Zander, die nur knapp dem Tod entkommt. Auf ihrer Flucht vor den Männern, die ihr ihr letztes Familienmitglied – ihren Bruder – nahmen, läuft sie Ethan McConnor in die Arme, der sich kurzerhand ein Herz fasst und El mitnimmt. Bei der Polizei wird schnell klar, dass diese untertauchen muss, solange die Täter auf freiem Fuß sind und Ethan ist der Einzige, der sich für diese Situation anbietet, lebt er doch sehr zurückgezogen in den Tiefen des Waldes. Schon lange lässt er Niemanden mehr richtig an sich heran, einzig Heathcliff aus der Umgebung hat einen Draht zu ihm. Eleonore macht es sich zur Aufgabe schlau aus dem verschlossenen mürrischen Mann zu werden, den eindeutig ein Ereignis aus seiner Vergangenheit quält und ihn zu dem gemacht hat, was er ist. Dabei wird sie nicht nur einmal vor den Kopf gestoßen, doch sie ist sich sicher, Ethan ist es wert!

Sarah Saxx schreibt diesen Roman aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren abwechselnd in der Ich-Perspektive im Präteritum. So bekomme ich raschen Zugang zu ihnen beiden und blicke tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Eleonore ist in meinen Augen trotz allem eine starke Frau, die es versteht, ihre Stimme in den nötigen Momenten zu erheben. Sie steht für sich ein und ist so taff, obwohl ihr so schlimmes widerfahren ist. Zudem hat sie immer noch ein Auge für das Schöne, während Ethan alles schwarzmalt. Er hat sich selbst und seine Lage längst abgeschrieben, einzig seine Liebe dem Wald gegenüber hat er aufrecht erhalten und ist wild entschlossen, jeglicher Konfrontation mit seinen wahren Gefühlen aus dem Weg zu gehen. Wirkt er vorerst wie ein gefühlskaltes Arschloch, so besitzt er tief in seinem inneren einen weichen Kern, einen Kern, der einfach gebrochen ist. Bei den Schilderungen aus seiner Sicht werden meine Augen feucht und ich kann total verstehen, dass er sich in jeder erdenklichen Form schützen möchte, auch wenn das alles andere als gut für ihn (und seine Mitmenschen) ist. Gerne würde ich ihn hier das ein oder andere mal wachrütteln und den Kopf waschen. Doch nach und nach gelingt El es, einen Zugang zu ihm zu finden, was eine wunderbare und doch auch beschwerliche Reise ist. Die gebrochenen Herzen beider Protagonisten werden in diesem Werk langsam, aber sicher, wieder zusammen gesetzt. Hier hat die Autorin wirklich zwei unverwechselbare Charaktere erschaffen, die einander im Endeffekt prima ergänzen und auch durch viele tiefgründige Dialoge und Gedankengänge eigenständige Persönlichkeitsentwicklungen durchleben, die spannend zu verfolgen sind.

Der Schreibstil von Sarah Saxx ist gewohnt flüssig und leicht, die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und durch die verschiedenen Sichtweisen ist hier für erfrischende Abwechslung gesorgt. Dabei finde ich schön, das Eleonore's Kapitel oft mit einem "Mini-Tagebucheintrag" starten, die die Gefühle der Protagonistin prima offenbaren. Schlussendlich fügt sich dieses Stilmittel noch gelungen in den Verlauf der Geschichte ein, wartet's ab ;) Auch in die Vergangenheit erhält der Leser Einblicke, was durch einen anderen Schriftschnitt ausgezeichnet ist, sodass hier gut visuell zu differenzieren ist.
Viele Spannungsmomente, Wendungen, von mir aufgestellte Mutmaßungen und emotionale, leidenschaftliche und/oder traurige Momente machen das Werk zu einem besonderen Buch, welches ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, ich habe es quasi in einem Zug durchgelesen. Die Autorin schickt mich wahrlich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der ich jede Art von Emotion durchlaufe. Es wird sehr sensibel mit den Themen Trauerbewältigung, Verlust und Vergewaltigung umgegangen, die mich traurig stimmen, zugleich bietet das Buch aber auch wunderbare, hoffnungsvolle und leidenschaftliche Momente, die ich sehr genieße. Die expliziten Szenen gehen wahnsinnig unter die Haut und werden sehr authentisch beschreiben. Der Funke springt bei mir definitiv über, wenngleich sich die Protagonisten erst einmal aneinander gewöhnen mussten.

Die Nebenfigur Heathcliff ist für mich ein richtiger Sympathieträger, er bereichert die Geschichte maßgeblich und ich genieße die Zeit sehr mit ihm! Auch er trägt mit seinem Erfahrungsschatz und seiner Güte seinen Teil zu der Beziehung der Hauptfiguren bei :)

"Das Licht in meiner Dämmerung" ist ein bewegender Roman mit ein paar Thrillerelementen, der mich bestens unterhalten und an der ein oder anderen Stelle emotional herausgefordert hat. Sarah Saxx versteht ihr Handwerk definitiv und ich freue mich jetzt schon auf ein weiteres (oder neues) Buch von ihr! :) Daher vergebe ich für dieses Werk eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Ein wahnsinnig spannender und skrupelloser Thriller, der mich bestens unterhalten hat. Chris Carter scheint zu wissen, was er tut!

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Ich habe mich sehr über den Titel „Bluthölle“ von Chris Carter gefreut, welcher mir vom Ullstein Buchverlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen ...

Ich habe mich sehr über den Titel „Bluthölle“ von Chris Carter gefreut, welcher mir vom Ullstein Buchverlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. Selbstverständlich wird meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst.

Es handelt sich hierbei tatsächlich (!) um meinen ersten Thriller vom Autor Chris Carter, was ich schon längst ändern wollte, hörte ich doch immer wieder Positives über seine Bücher. Mit diesem elften Band der „Robert Hunter“-Reihe mache ich dann mal den Anfang und kann vorab schon einmal sagen, dass es nicht mein letztes Werk von Herrn Carter bleiben würd!

Die Geschichte wird dadurch eingeläutet, dass die Taschendiebin Angela Wood eine Entdeckung der besonderen Art macht. Und zwar befindet sich in dem vielversprechenden, gestohlenen Aktenkoffer nicht eine Menge Bares oder anderer wertvoller Kram, sondern ein Notizbuch, welches Entsetzliches enthält. Dort werden viele verschiedene Foltermethoden händisch thematisiert und sogar visuell dokumentiert. Angela steckt im Zwiespalt, will sie diesen Fund zum einen an die Polizei weiterleiten, zum anderen aber selbst nicht an den Pranger geraten, saß wie wegen Diebstahls doch schon einmal hinter Gittern. Einmal und nie wieder, so schwor sie es sich. Doch es gelingt ihr das Notizbuch anonym an das LAPD zuzuspielen und nun sind Robert Hunter und Carlos Garcia gefragt. Ehe sie dem Täter allerdings ganz auf die schliche kommen, geraten sie in sein Visier und ein Wettlauf gegen die Zeit (im wahrsten Sinne des Wortes) beginnt...der Killer ist hier wahrlich ein Marionettenspieler!

Chris Carter berichtet hier aus verschiedenen Sichtweisen aus der dritten Person im Präteritum, wie von dem Hauptermittler Hunter, aber auch aus Angelas Perspektive und der des Täters. Das ist sehr abwechslungsreich und dennoch sehr überschaubar. Ich habe hier keinerlei Probleme beim Überblicken der Personenkonstellationen, alles prägt sich blitzschnell ein, geht hier runter wie Butter und ist sehr plausibel und nachvollziehbar. Mit Hunter werde ich super schnell warm und ich freue mich jetzt schon auf die anderen (alten) Fälle mit ihm. Sein Wesen ist einfach sehr gutherzig, willensstark, aufmerksam und mutig, ein Ermittler und echter Sympathieträger in einem, das hat man auch nicht immer! Dagegen ist Garcia eher der Mürrische, aber auch ihn lerne ich in dem Werk zu schätzen. Die beiden geben ein gutes Team ab, ergänzen sich hier und da und halten einander (vor allem auch verbal) auf Trab. Da ist manch ein unterhaltsamer Schlagabtausch vorprogrammiert :D Ich habe in dem Werk also auch etwas zu Schmunzeln!

Die eigentliche Geschichte schockiert mich wirklich! Hier ist ein eiserner, geisteskrank scheinender Killer am Werk, doch es steckt weitaus mehr dahinter. Dem auf den Grund zu gehen ist mächtig spannend. Hier wird auf einer Zeitachse in korrekter Reihenfolge berichtet, was das Lesen angenehm und umbeschwerlich gestaltet. Einzig die Thematik des Folterns fordert mich heraus, nicht aber die Backgroundinformationen, der Schreibstil oder ähnliches. Dieser ist wirklich gelungen. Er ist flüssig und lässt sich gerade dank seiner kurzen, knackigen Kapitel, oft auch mit fiesem Cliffhanger am Ende, rasch und zügig lesen, sodass ich das Werk in wenigen Stunden beende. Ich fühle mich permanent gut unterhalten und weder über- noch unterfordert. Dennoch spüre ich auch einen gewissen Nervenkitzel, der sich erst nach Beendigung des Buches verflüchtigt. Dass mich die Story so packt, ist genau das, was ich mir gewünscht habe!

Nach einem enormen Finale bekomme ich dann ein Ende serviert, mit dem ich vollkommen zufrieden bin :)

„Bluthölle“ ist wirklich ein Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte und der sich prima für zwischendurch eignet. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene, volle Sterne *****

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