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Veröffentlicht am 30.07.2020

Eine zuckersüße Liebesgeschichte, die mit Humor, Tiefgang und vielen Emotionen überzeugt :)

Sinking Ships
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Nachdem ich viele meiner Rezensionsexemplare "abgearbeitet" habe, war nun mal wieder Zeit für ein selbstgekauftes Buch, welches schon länger in meinem Bücheregal schlummerte und zwar: "Sinking Ships" von ...

Nachdem ich viele meiner Rezensionsexemplare "abgearbeitet" habe, war nun mal wieder Zeit für ein selbstgekauftes Buch, welches schon länger in meinem Bücheregal schlummerte und zwar: "Sinking Ships" von Tami Fischer. Es handelt sich hiebei um den zweiten Band der "Fletcher University"-Reihe, er kann jedoch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Ich machte mit diesem Buch den Anfang und kenne sonst noch kein Werk von Tami Fischer, was sich nun ändern durfte. Gespannt und neugierig startete ich hier zu lesen und hoffte auf eine unterhaltsame, gefühlvolle new adult Romanze :)

Die Geschichte handelt von den Protagonisten Carla und Mitchell, die hier die Hauptrollen spielen. Während Carla Wasser verabscheut und es sie sogar ängstigt – trug sich in ihrer Vergangenheit doch mit diesem Element Tragisches zu – ist Mitchell eine richtige Wasserratte und der beste Schwimmer des Schwimmteams der Schule. Mit seinem Talent kann er es weit bringen und seine Familie steht geschlossen hinter ihm, manchmal schon zu sehr. Carlas Leben sieht da anders aus. Ihre Mutter ist nicht mehr am Leben und ihr Vater sitzt hinter Gittern und so sorgt sie mit Unterstützung ihrer Tante für ihre jüngeren Brüder, die es ihr wahrlich nicht leicht machen. Nebenbei studiert und jobbt sie noch, da ist für Gefühle keinen Platz. Doch entgegen Carlas Willen beginnen sich langsam aber sicher in ihr Gefühle für Mitchell, der sie eines Abends aus dem Pool rettet, zu entwickeln, die sie mehr und mehr aus der Bahn werfen. Langsam dringt Mitchell zu Carla durch und möchte ihr helfen, doch ehe sie sich ganz auf eine echte Beziehung einlassen kann, muss sich Carla ihren Ängsten wirklich stellen.

Tami Fischer berichtet hier aus den abwechselnden Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive im Präteritum. Das ist abwechslungsreich und erfrischend und verschafft mir besten Zugang sowohl zu Carla, als auch zu Mitchell. Beide sind ganz besondere Figuren, die ich schnell in mein Herz schließe. Carla ist wirklich eine temperamentvolle, junge Frau, die öfter mal dazu neigt auf spanisch zu fluchen :D Ihre Gedankengänge sind oftmals humorvoll und unterhalten mich demnach gut. Doch sie beschäftigen immer wieder Dinge, auf die ich mir erst nach und nach einen Reim machen kann. Als sich dann das Bild ihrer Vergangenheit, was einen Teil ihrer Gegenwart ausmacht, vervollständigt, bin ich wirklich schockiert und leide mit der Protagonistin mit. Mitchell's Leben wirkt dagegen nach außen hin perfekt. Er ist beliebter und talentierter Schwimmer, hat ein reiches Elternhaus und demnach finanzielle Sicherheit und Perspektiven, eine liebe kleine Schwester und vieles mehr... zudem ist er auch noch ein echter Gentleman. Doch die Fassade trügt, denn auch Mitchell ist nicht mit allem d'accord und hat Schwierigkeiten seinen eigenen Weg zu gehen und zu diesem zu stehen. Gleichzeitig möchte er unbedingt für Carla da sein, auf die er schon lange ein Auge geworfen hat. Beide Protagonisten nehmen sich in der Geschichte eine ganze Menge vor und deren Umsetzung ist wahrlich nicht immer ein Zuckerschlecken. Ihre Probleme werden allerdings sehr authentisch dargestellt und nehmen nicht zu sehr Überhand.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier sehr zart und berührt mein Herz. Aus einer Antipathie (jedenfalls auf Seiten von Carla) wird rasch Sympathie und schließlich so viel mehr, es ist toll das mitzuverfolgen <3 Ein paar explizite Szenen gehen mir hier unter die Haut und sprühen vor Leidenschaft und Ehrlichkeit. Ihre Dialoge sind oft von Neckereien geprägt, gehen aber auch in die Tiefe, das gefällt mir.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht und ich tauche hier von Anfang an sehr gut in die Geschichte ab. Die spanischen Ausdrücke fügen sich sehr gut ins Geschehen ein, mir war es manchmal nur ein wenig zu viel "dios mio" :D aber darüber sei mal hinweg gesehen :) Die Schauplätze sind gut, aber nicht zu detailreich beschrieben und die meisten Nebenfiguren sehr sympathisch, sodass ich neugierig auf weitere Teile dieser Reihe bin. Außerdem gibt es die ein oder andere Wendung, die das Lesen spannender gestaltet und auf ein schönes Happy End hinfiebern lässt.

"Sinking Ships" ist eine süße, leichte Lovestory, die wunderbar mit dem Thema Angst und Angstbewältigung umgeht und bestens unterhält. Daher vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne *****

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Ein krönender Abschluss – hier wurde ich erneut gut unterhalten, überrascht und in den Bann der Seidenvilla gezogen. :)

Das Vermächtnis der Seidenvilla
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Ich habe mich sehr gefreut, dass mir der liebe Bastei Lübbe Verlag das Rezensionsexemplar "Das Vermächtnis der Seidenvilla" von Tabea Bach kostenlos via Netgalley zur Verfügung gestellt hat, vielen herzlichen ...

Ich habe mich sehr gefreut, dass mir der liebe Bastei Lübbe Verlag das Rezensionsexemplar "Das Vermächtnis der Seidenvilla" von Tabea Bach kostenlos via Netgalley zur Verfügung gestellt hat, vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Nachdem ich nach dem Vorgängerband schon mächtig gespannt auf den Ausgang der Seidenvilla-Saga wartete, durfte meine Neugierde nun endlich gestillt werden :) Es handelt sich hierbei um den letzten Teil des Dreiteilers und sollte in jedem Fall der Reihe nach gelesen werden. Tabea Bach war mir demnach schon bekannt und ich erwartete wieder nur Gutes von ihr.

Der Fokus dieser Geschichte liegt wie gehabt auf der Seidenvilla, allerdings entwickeln sich die Dinge hier enorm weiter. Hauptfigur Angela und Vittorio wollen heiraten und Angelas Tochter Nathalie bekommt ihr Baby. Das sind erfreuliche Neuigkeiten. Doch das kleine Glück währt nicht lange, denn als Vittorio's Sohn zu Besuch kommt, stellt sich rasch Ärger ein, hat dieser doch einige Vorwürfe offenzulegen, die sich gegen seinen Vater richten. Und als wäre das nicht genug, gibt es Probleme mit der Tatsache, dass Lorenzo Angela bislang nicht als seine eigene Tochter offiziell anerkannt hat und seine Verwandtschaft aus erster Ehe Angela nun ihre Seidenvilla abspenstig machen wollen. Diese und ihre Lieben sind auch in diesem Teil dazu aufgefordert, ihr Hab und Gut zu verteidigen und für Frieden, Recht und Ordnung zu sorgen...

Tabea Bach berichtet auch hier wieder aus der Sichtweise von Angela in der dritten Person im Präteritum, die ich schon zuvor in mein Herz geschlossen habe. Auch diesmal tauche ich wieder tief in ihr Gedankengut ein und teile Freud und Leid mit ihr. Nach wie vor ist es Angela wichtig mit ihren Mitarbeitern und Familienangehörigen stets respektvoll und loyal umzugehen, das hat sich nicht geändert und ich bin stolz auf sie! Sicher wäre es oftmals leichter, es Jemandem mit gleicher Münze heimzuzahlen, dass sie es aber unterlässt, spricht sehr für sie. Und auch ihre Tochter und Vittorio sind sehr aufrichtige und liebevolle Charaktere, anders als beispielsweise ein Lorenzo. Wobei dieser hier noch richtig überrascht!! Hinter dem knauserigen alten Mann steckt eine ganze Menge mehr, er ist echt gewieft (zum Leidwesen des Einen, zur Freude eines Anderen :D). Das ist charmant und witzig zu verfolgen :)

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht und den Gegebenheiten entsprechend angepasst. Der italienische Flair ist deutlich zu spüren und zieht sich durch das gesamte Buch. Sämtliche Schauplätze kann ich mir erneut gut vor meinem inneren Auge vorstellen und ich fühle mich in der Geschichte wieder richtig wohl und heimisch.

Auch hier gibt es wieder einige Wendungen, Konflikte und Spannungsmomente, die ich gebannt verfolge. Es wird in jedem Fall nicht langweilig, bis der Leser nach einem würdigen Finale dann ein super schönes Happy End bekommt <3

"Das Vermächtnis der Seidenvilla" ist ein schöner Abschlussband der Seidenvilla-Trilogie und unterhält mich bestens :) Ich habe hier was zu lachen, zu schmunzeln, zu betrauern, zu fürchten und zu hoffen. Ein gelungenes und inspirierendes Werk, dem ich gerne wieder eine Lese- und Kaufempfehlung ausspreche und 5 volle Sterne vergebe *****

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Eine kurzweilige, idyllische und süße Liebesgeschichte, bei der es einiges zu schmunzeln gibt. Toll für zwischendurch :)

Echo Lake - Liebe findet ihren Weg
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Nachdem ich bei der Leserunde zu "Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" von Maggie McGinnis bei der Lesejury kein Glück hatte, freute ich mich umso mehr, dass mir der Titel via Netgalley vom lieben Bastei ...

Nachdem ich bei der Leserunde zu "Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" von Maggie McGinnis bei der Lesejury kein Glück hatte, freute ich mich umso mehr, dass mir der Titel via Netgalley vom lieben Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Herzlichen Dank an dieser Stelle! Selbstverständlich wird meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst.
Es handelt sich hierbei um meinen ersten "Echo Lake"-Roman, auf den ich durch das tolle Cover und die anschauliche, ausdrucksstarke Leseprobe bei der Lesejury aufmerksam geworden bin. Hier versprach ich mir eine spannende, idyllische und gefühlvolle Geschichte und war gespannt, ob mich die Autorin Maggie McGinnis catchen würde.

Die Geschichte handelt von der Protagonistin Gabriela, die mit ihren vier Schützlingen in ein Sommercamp reist, welches als letzte Maßnahme dazu dient, den Verweis von der renommierten Privatschule der Schülerinnen abzuwenden. Die vier Mädels hatten sich auf ihrer Schule einiges geleistet und zu schulden lassen kommen, nur Gabi glaubt aktuell wirklich noch daran, dass sie sich ändern können. Da tut so ein Aufenthalt fernab der Zivilisation sicher sein bestes, doch ist das Camp spärlicher, als erwartet. Und auch der Outdoor-Experte und Camp-Leiter Luke ist nicht gerade von ihrer Anreise begeisterst. Doch nach und nach nähern er und Gabi sich einander an und auch die Mädchen tauen schließlich auf und springen immer öfter über ihren eigenen Schatten. Die ein oder andere prekäre Situation schweißt alle ziemlich zusammen, fordert aber auch ihren Tribut...

Maggie McGinnis berichtet hier aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten, Luke und Gabriela, abwechselnd aus der dritten Person in Vergangenheitsform, was mir einen guten Zugang zu beiden Seiten verschafft. Bei Figuren wachsen mir hier schlagartig ans Herz. Wie sich Luke langsam öffnet, ist schön zu beobachten, plagt ihn doch ein Ereignis aus seiner Vergangenheit. Gabi ist die erste, bei der er langsam aber sicher auftaucht. Diese hat wie auch Luke ein Herz für Jugendliche, ganz gleich aus welcher Gesellschaft sie stammen und es ist toll, was für eine Zuversicht sie hinsichtlich ihrer Entwicklung hat. Sie glaubt an die Mädels und lässt es diese auch wissen, das ist sicher nicht ganz einfach. Gut, auch Gabi kommen Zweifel, als ihre Schützlinge plötzlich vor ganz unbekannten, neuen Herausforderungen stehen, aber Luke ist ihr einfach eine richtige große Hilfe. Jedoch schlägt sich Gabi auch mit der ein oder anderen Unsicherheit herum, sie ist manchmal zu wenig entschlossen.
In dem Roman wachsen aber gleich mehrere Protagonisten über sich hinaus und nicht nur die Kids, die sich anfangs gegenseitig nicht mal leiden konnten.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr zart und authentisch, der Funke springt bei mir in jedem Fall über und ich spüre es hier immer wieder knistern :) Explizite Stellen werden sich hier gespart und lediglich angedeutet, dennoch ist die Leidenschaft zwischen Luke und Gabi für mich greifbar. Ihre Dialoge gehen nicht enorm in die Tiefe, kratzen diese aber an und sind ansonsten sehr von Humor durchzogen, sodass ich hier den ein oder anderen frechen Schlagabtausch genieße. Auch die Mädels, die mir zu Anfang recht unsympathisch (aber gewieft und einfallsreich :D) sind, gewinne ich nach und nach lieb und staune über ihre Idee am Ende!!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, leicht, durch die wechselnden Sichtweisen abwechslungsreich und zudem bildgewaltig, sodass ich mir die Landschaft prima vor Augen führen kann :) Trotz der Campbedingungen stelle ich mir dort einen Aufenthalt wirklich schön und abenteuerlich vor. Ich lese das eher kurzweilige Werk in einem Rutsch durch.

"Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" ist ein schöner Wohlfühlroman für zwischendurch, der dem Leser trotz Spannungsmomenten nicht viel abverlangt. Hier habe ich etwas zu lachen und zu fühlen, was mir schöne Lesestunden bereitet. Daher vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Eine spannende, unterhaltsame und tiefgründige Geschichte, die einen sehr bildgewaltigen Schreibstil an den Tag legt.

Dort, wo die Feuer brennen
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Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde zu dem Roman "Dort, wo die Feuer brennen" von Astrid Töpfner zu sein, vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar! ...

Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde zu dem Roman "Dort, wo die Feuer brennen" von Astrid Töpfner zu sein, vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar! Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird. Von der Autorin Astrid Töpfner habe ich bislang noch nicht gelesen, was sich nun ändern durfte. Der Klappentext versprach jedenfalls, dass ich es hier mit einer spannungsgeladenen und emotionalen (Liebes-)Geschichte zu tun haben würde und so startete ich neugierig zu lesen :)

Die Geschichte handelt von der 27-jährigen Hauptprotagonistin Soledad, die traumatische Dinge aus ihrer Vergangenheit erleben musste und seither in Berlin wohnt, um sich diesen zu entziehen. All ihre Sorgen, Erfahrungen und Ängste ignoriert sie, indem sie ihre Nächte in Clubs verbringt, bei denen nicht nur viel Alkohol fließt, sondern auch die ein oder andere Pille weitergereicht und auch eingenommen wird. Auch in ihrer Arbeit verliert sich Soledad. Doch ehe sie ihre heiß ersehnte Beförderung zugesprochen bekommt, verlässt sie ihr Verlobter, der ihren Lebensstil einfach nicht mehr gutheißen kann. Hinzu kommt noch, dass Soledad plötzlich einen Unfall erleidet, der sie dazu zwingt, sich mit den Tatsachen und Geschehnissen von früher auseinander zu setzen. Sie entschließt sich, in ihre Heimat nach Italien zu reisen und den Dingen von damals auf den Grund zu gehen. Dinge wie der vermeintliche Selbstmord ihrer Mutter und der tragische Tod ihres kleinen Bruders... In Spanien selbst erlebt sie dann ungeahnte Dinge, die nach und nach ein klares Bild ergeben. Bis dahin wird die Protagonistin aber an vielen Stellen herausgefordert, sie wird mit der Liebe, Verlust, Enttäuschung, Gefahr, Geheimnissen und Lügen konfrontiert.

Astrid Töpfner berichtet hier aus den Sichtweisen mehrerer Protagonisten in verschiedenen (genau genommen drei) Zeitachsen. Der Leser taucht in die Vergangenheit, aber auch in Sol's Gegenwart ein und bekommt alle Eindrücke in der dritten Person vorgelegt. Dadurch erhalte ich nach und nach einen Gesamtüberblick über die Personenkonstellationen und Zusammenhänge, wofür ich anfänglich etwas Zeit brauche. Zu Anfang habe ich Schwierigkeiten einen Zugang zu Soledad zu finden, verhält sie sich einfach ganz anders, als ich es tun würde und vieles ist für mich erst einmal nicht so ganz nachvollziehbar. Doch ich lerne Sol im Laufe des Buches immer mehr und mehr kennen und verstehen und kann nur ahnen, wie es sich anfühle musste, so viele schrecklichen Dinge durchzumachen, sodass mein Zugang zu ihr immer besser wird. Ich fühle in vielerlei Hinsicht mit ihr mit! Bei ihr erlebe ich auch eine deutliche Charakterentwicklung.
Die Nebenfiguren wie Sols Schwester, ihren Vater oder ihre "Männer" kann ich nur schwer einschätzen und das schürt in mir nur die Neugierde, was damals tatsächlich passierte. Das deckt die Autorin Stück für Stück auf, wodurch die Spannung permanent aufrecht erhalten bleibt. Außerdem schafft sie es eine Liebesbeziehung in die eigentliche Geschichte gelungen einfließen zu lassen. Diese wird allerdings nur angerissen und hätte für meinen persönlichen Geschmack noch ein wenig ausformuliert werden können. Die Protagonisten von "damals" ergänzen die Geschichte sehr schön.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig, sprachlich niveauvoll und atmosphärisch und ich ertappe mich, wie es mich wieder an die Costa Brava, am besten mit einem Kirscheis in der Hand, zieht :) Ich kann mir alles sehr gut bildhaft vorstellen und kann die tolle Seeluft fast schon schnuppern, so viel denke ich an die mir bekannte Küste :)

Einen kleinen Abstrich gibt es von mir, da mir manches einfach zu viel war, so muss ich immer wieder aufpassen, in welcher der drei Zeitebenen ich mich gerade befinden und die Protagonisten entsprechend zuordnen, gibt es demnach eben viele verschiedene Figuren und auch sehr viele Handlungen. Hier hätte ich mir doch noch einen größeren Fokus auf Soledad selbst und ihre Liebesbeziehung gewünscht.

"Dort, wo die Feuer brennen" ist spannend, gut durchdacht und trotz tragischer Ereignisse idyllisch :) Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Eine bildgewaltige, gefährliche Liebesgeschichte, die mich bis auf die ein oder andere obszöne Formulierung total von sich überzeugt.

Wo das Herz der Erde schlägt
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Ich habe mich sehr über den Titel "Wo das Herz der Erde schlägt" von Mina Miller gefreut, welcher mir vom Plaisir d'Amour Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Wo das Herz der Erde schlägt" von Mina Miller gefreut, welcher mir vom Plaisir d'Amour Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst wird.
Nachdem ich bei dem Buch lange mit einer Anfrage gewartet habe, gefiel mir das Cover einfach überhaupt nicht und schreckte mich eher ab, entschloss ich mich dann doch für das Buch, auf welches mich dann auch noch eine überzeugte Mitleserin hinwies. @MayaRottenmeier, danke für den Tipp :D <3 So war ich gespannt, was mich hier erwarten würde, der Klappentext sprach jedenfalls schon mal für sich. Die Autorin kannte ich bislang noch nicht.

Die Geschichte spielt sich im Yellowstone-Nationalpark ab, wo der Leser die Protagonistin Emma kennen lernt, die gemeinsam mit ihrem Team Interviews für eine Dokumentation führen soll. Ihre Chefin und Reporterin Vanessa leitet diese geplante Dokumentation. Der im Wildpark engagierte Ranger Ethan Blackbird springt Emma bei ihrer ersten Begegnung direkt ins Auge und kostet diese im Laufe der Geschichte sehr viele Nerven, ist er doch sehr angriffslustig und anfänglich wenig begeistert von ihr. Als Emma dann aber echte Schwierigkeiten mit einem Teamkollegen bekommt, kann sie glücklicherweise auf Ethan zählen. So kommen sich die beiden schlussendlich näher, ahnen aber noch nicht, was das Schicksal noch für sie bereit hält. Ein Abenteuer jagt das nächste und trachtet den Protagonisten sogar nach dem Leben...

Mina Miller berichtet hier aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren aus der dritten Person, was mir einen guten Zugang zu ihnen beiden verschafft. Sowohl mit Anna, als auch mit Ethan, werde ich zügig warm und schließe sie in mein Herz. Was Emma widerfährt ist wirklich unglaublich und ich fühle und leide mit ihr, sie befindet sich wahrlich in keiner leichten Lage, zumal sie es ihrer Chefin eben auch noch recht machen will/muss. Und bei Ethan bin ich wirklich auf seinen Background gespannt, denn ich werde erst nach und nach schlau aus seinem Verhalten, seinen Zweifeln und Co. Er steht allerdings wahnsinnig für die ein, die er liebt, und würde wahrscheinlich sogar ohne zu Blinzeln sein Leben für diese lassen. Das ehrt ihn und macht ihn zu einem richtigen Helden in der Geschichte. Aus Emma kitzelt er noch das ein oder andere heraus, was sie im Verborgenen hält, es ist toll das mitzuverfolgen! Die Nebenfiguren sind allesamt überschaubar und reihen sich gut in das Geschehen ein, welches stets einem roten Faden folgt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und bildgewaltig, sodass das Geschehen vor meinem inneren Auge wie ein Film an mir vorbei zieht, das ist toll. Die Schauplätze sind teilweise wirklich atemberaubend vorzustellen und ich ertappe mich das ein oder andere mal dabei, dass ich gerne mit den Protagonisten (was den Anblick und die Luft betrifft) tauschen würde. Nicht aber mit den immer wieder kehrenden brenzlichen Situationen, mit denen sie sich auseinander setzen müssen. Hier schlägt mein Herz höher und ich bange mit ihnen mit. Durch diese Spannungsmomente kann ich kaum von dem Buch ablassen und lese es in einem Zug durch.

Die Liebesgeschichte wirkt insgesamt für mich authentisch und der Funke springt über. Mir persönlich ging es anfangs ein bisschen zu schnell ans "Eingemachte". Dieses wird allerdings sehr leidenschaftlich beschrieben, was für ein Prickeln auf der Haut sorgt.

Gestört hat mich an dieser Geschichte ein wenig manche vulgäre Ausdrucksweise. Hier höre ich immer wieder von mehreren Seiten, dass sie die Protagonisten Emma "ficken" wollen, das war mir ein bisschen too much. Ein, zwei Mal stört mich diese Wortwahl nicht, zumal sie auch oft im Zusammenhang mit richtigen Arschlöchern steht, aber sie kommt mir doch zu häufig vor, dass es meinen Lesefluss ein wenig unterbricht und negativ aufstößt. Daher gibt es einen klitzkleinen Abzug, ansonsten ist das Werk aber tippitoppi und der Klappentext hält, was er verspricht :)

"Wo das Herz der Erde schlägt" ist ein rasanter und spannender Liebesroman, der mich gut unterhält. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne *****

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