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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2022

Spannende Reise in die Zwischenwelt!

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Neugierig haben mich bei "Emily Seymour" das tolle Cover mit dem noch tolleren Buchschnitt, aber auch die Inhaltsangabe, die echt lustig und auch ganz schön seltsam klang. Mein Einstieg in das Buch war ...

Neugierig haben mich bei "Emily Seymour" das tolle Cover mit dem noch tolleren Buchschnitt, aber auch die Inhaltsangabe, die echt lustig und auch ganz schön seltsam klang. Mein Einstieg in das Buch war super, den Schreibstil fand ich angenehm und flüssig und es kam schnell Spannung auf, so dass ich in den letzten Tagen quasi in jeder freien Minute ein paar Seiten lesen musste!
Die Protagonisten fand ich sympathisch und speziell, Emily mochte man durch ihre ungeschickte Art und ihren Außenseiterstatus in ihrer berühmten Familir einfach sofort. Vom Rest der Familie kann ich das nicht unbedingt behaupten, aber die waren ja immerhin auch nicht die Hauptcharaktere in der Geschichte. Auch Ashton mochte ich sofort, durch seine ruppige, verschlossene Art, bei der aber auch immer wieder sein Humor und seine liebe Seite durchkamen. Die beiden passten irgendwie gar nicht zueinander und vielleicht genau deshalb auch so gut und waren sehr realistisch dargestellt. Sehr subjektiv, aber ich persönlich fand auch, dass die Namen der Charaktere in den meisten Fällen total gut passten. Vor allem auch die Nachnamen der Familien Seymour und Goodwin waren Programm.
Ich hatte den Eindruck, dass emotionale Stellen der Autorin nicht ganz so liegen, denn gerade am Anfang als Emily und Ashton sich kennen lernten wirkten die Szenen auf mich etwas abgestumpft. Und vor allem in der Szene, als Ashton starb, hätte meiner Meinung nach mehr aus der Dramatik herausgeholt werden können. Aber da es sich um ein Fantasybuch handelt, und es nicht mehr allzu viele weitere emotionale Stellen gab, hat mich dieser Aspekt weniger gestört.
Die Handlung fand ich toll, es wurde schnell Spannung aufgebaut und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Gleichzeitig fand ich das Tempo der Handlung aber auch langsam genug, um geistig mitzukommen und nicht gehetzt zu werden. Mit den Ende der Geschichte war die Handlung in Teilen zwar abgeschlossen, gleichzeitig gab es aber auch einen fiesen Cliffhanger, der sehr neugierig auf den zweiten Band macht!
Richtig lustig fand ich auch immer die humorvollen Kapitelüberschriften, die die Handlung im jeweiligen Kapitel immer schon ein bisschen anteasern.
Abschließend kann ich sagen, dass mich "Emily Seymour" auf voller Linie überzeugt hat und dass ich den Erscheinungstermin des zweiten Teils gar nicht abwarten kann!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Tolle Idee etwas chaotisch umgesetzt

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Vorab erstmal der Hinweis, dass "The School for Good and Evil" das erste Kinderbuch ist, das ich seit Langem lese. Vielleicht ist mein Blickwinkel deshalb manchmal ein bisschen zu "erwachsen". Trotzdem ...

Vorab erstmal der Hinweis, dass "The School for Good and Evil" das erste Kinderbuch ist, das ich seit Langem lese. Vielleicht ist mein Blickwinkel deshalb manchmal ein bisschen zu "erwachsen". Trotzdem hat mich das Buch natürlich sehr an die Harry Potter Reihe erinnert, die ich schon mehrfach verschlungen habe und ich denke, deshalb kann ich die Geschichte trotzdem ganz gut beurteilen.
Bei "The School for Good and Evil" habe ich mich sofort in dieses wahnsinnig schöne und detaillierte Cover verliebt, bei den mich nur die Schrift ein wenig stört. Ansonsten finde ich, ist das eines der schönsten Cover, die ich kenne. Und es passt einfach perfejt zur Geschichte, man kann sich die Schulen total gut vorstellen und bekommt beim genaueren Betrachten sogar schon megr Hinweise auf die Handlung, als durch den Klappentext.
Vollends überzeugt hat mich dann aber die Leseprobe, sodass ich das Buch einfach weiterlesen musste. Denn schon auf den ersten Seiten fällt der tolle, märchenhafte Schreibstil auf, der einen als Leser wirklich in eine andere Welt entführt. Toll fand ich grundsätzlich auch, dass die Welt und das Dorf Gavaldon, in dem Sophie und Agatha leben, gar nicht groß ins Verhältnis gesetzt, werden, sodass ich mich am Anfang immer wieder gefragt habe, wie diese Welt denn aussieht, wie sie sich von unserer unterscheidet und welche Rolle Märchen in dieser Welt spielen. Das passt gut, denn Sophie und Agatha kennen zu Beginn des Buches ja auch nur Gavaldon, sodass man gemeinsam mit den beiden seinen Blickwinkel erweitert und mehr erfährt. Da es sich um eine Buchreihe handelt, blieben bei mir aber bis zuletzt noch viele Fragen über die Welt offen, was zum einen spannend ist, mich manchmal aber ein bisschen frustriert hat, da alles so rätselhaft geblieben ist.
Sophie und Agatha waren zwei wirklich unterschiedliche Charaktere, und ich fand von Beginn an, dass Sophie total unsympathisch und egoistisch und Agatha sehr naiv und nicht sehr selbstbewusst wirkt. Während der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass sich diese Charakterzüge bei den beiden nur immer mehr verstärken, anstatt sich in eine positive Richtung weiterzuentwickeln, sodass ich die Entwicklung der Protagonistinnen enttäuschend fand. Gleichzeitig war der Fokus für meinen Geschmack auf viel zu sehr auf Äußerlichkeiten ausgelegt, was schnell falsche Werte gerade an junge Leser:innen vermittelt. Wirklich gestört hat mich allerdings, dass vor allem Agatha immer wieder die gleichen Fehler machte und nichts daraus gelernt hat.
Die Handlung fand ich ziemlich wirr und sehr rasant. Ständig tauchten neue Probleme auf, die sich manchmal wie von Zauberhand lösten und dann sofort durch wieder neue Probleme abgelöst wurden. Beim Lesen kam ich nie wirklich zur Ruhe. Und dies galt vor allem für die zwischenmenschlichen Konflikte unter den Schüler:innen, bei denen ich echt kaum mithalten konnte.
Insgesamt muss ich deshalb sagen, dass ich die Grundidee des Buches wie auch den Schreibstil echt klasse fand, die Umsetzung aber sehr chaotisch und verbesserungsfähig war.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Ein ganz besonderer historischer Roman

Die Köchinnen von Fenley
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"Die Köchinnen von Fenley" handelt von den Rationierungen in England zur Zeit des zweiten Weltkrieges und von den Strategien, die die Menschen, aber auch die Regierung ausheckten, um trotz Rationierungen ...

"Die Köchinnen von Fenley" handelt von den Rationierungen in England zur Zeit des zweiten Weltkrieges und von den Strategien, die die Menschen, aber auch die Regierung ausheckten, um trotz Rationierungen die ausgewogenen Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Auch im Radio der BBC gibt es eine Kochsendung, in der britische Hausfrauen Tipps und Tricks erhalten. Um dem männlichen Moderatoren eine Frau mit mehr Expertise und Erfahrung im Kochen an die Seite zu stellen, wird in Fenley ein Kochwettbewerb veranstaltet, dessen Gewinnerin die neue Co-Moderatorin sein darf. Der Wettbewerb lockt die vier Frauen Gwendoline, Audrey, Nell und Zelda an, die sich in drei Runden, nach denen auch das Buch aufgebaut ist, mit einfallsreichen und speziellen Rezepten zu übertrumpfen versuchen, dabei aber noch viel mehr gewinnen.
Mir hat das Buch total gut gefallen. Die vier Köchinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben mich durch das Buch hinweg immer gut unterhalten und haben alle vier eine krasse Entwicklung hingelegt, so dass manch eine am Ende kaum wiederzuerkennen war. Ich fand es toll, wie der Krieg und der Kochwettbewerb die Frauen einander langsam näher gebracht und sie zusammen geschweißt hat.
Das Buch ist kein klassischer historischer Roman, denn viele Fakten zum Krieg werden eigentlich nicht vermittelt. Es wird vorausgesetzt, dass der Leser ein gewisses Grundwissen hat, welches durch aktuelle Ereignisse im Laufe des Buches aufgefrischt und erweitert wird. Man erlebt den Krieg also hautnah mit, beziehungsweise man erfährt, wie das Leben für die Daheimgebliebenen aussah und in welcher Weise sie zu den Kriegsbemühungen beitrugen. Das Hauptthema ist aber natürlich das Kochen, das durch ausführliche Beschreibungen und eine ganze Rezeptsammlung zwischen den Seiten sehr greifbar rüber gebracht wird. Ich fand es faszinierend, aus welchen Zutaten die Frauen ihre Gerichte für die Kochwettbewerbe zauberten. Manche davon würde ich nicht so gerne kosten wollen, aber einige haben - trotz ihres Entstehungshintergrundes in der Zeit der Rationierungen - auch heute mein Interesse geweckt.
Auch das Schlusswort der Autorin, in dem sie aufklärt, in wie weit die Ereignisse erfunden sind oder tatsächlich geschehen sind, fand ich sehr aufschlussreich und spannend. Denn vieles hat sich zwar nicht genau so, aber schon sehr ähnlich abgespielt. Die Autorin hat sich große Mühe gemacht, den Zeitgeist aufzunehmen und ich finde, das ist ihr super gelungen!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Geschichte hautnah

Susanna
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"Susanna" von Alex Capus war ein sehr interessantes Buch, das Geschichte hautnah erzählt. Der Autor zeichnet das Leben von Susanna Faesch nach, von ihrer frühesten Kindheit an, bis kurz vor der Schlacht ...

"Susanna" von Alex Capus war ein sehr interessantes Buch, das Geschichte hautnah erzählt. Der Autor zeichnet das Leben von Susanna Faesch nach, von ihrer frühesten Kindheit an, bis kurz vor der Schlacht am Little Bighorn, kurz nachdem Susanna mit ihren Sohn Christie den Lakota-Führer Sitting Bull besuchte. Da ich moderne Romane über Indianer vor allem früher sehr gerne gelesen habe, war ich gespannt auf diese Geschichte, auch wenn ich von Susanna Faesch bisher noch nie etwas gehört hatte und ich die Schlacht am Little Bighorn zwar namentlich kannte, aber kaum Wissen darüber hatte. Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen, es lies sich leicht lesen und vor allem die Perspektive fand ich total interessant zu lesen. Das Buch erzählt Geschichte hautnah, indem es Susannas Leben stringend wiedergibt und dem Leser das Gefühl gibt, alle Entwicklungen mitzuerleben, anstatt nur die erinnerungswürdigsten Momente wiederzugeben. Das gefiel mir sehr gut, weil es vieles greifbarer und verständlicher macht. Interessant fand ich auch, wie der Autor zwischendurch selbst das Wort ergriff, indem beispielsweise Sätze fielen wie "Es ist nicht überliefert, ob...". Dadurch wurde einem beim Lesen auch immer wieder bewusst, dass es sich hier in gewisser Weise auch um eine Biografie von Susanna Faesch handelt, bei der sicherlich viele Details nur vermutet sind, aber dadurch erhielt das Buch auch eine starke Authentizität.
So weit so gut, mir gefiel also die Grundidee und auch die Umsetzung, jetzt komme ich zu den Abers: das Buch hat mich einfach nicht so richtig abgeholt. Ja, das Leben von Susanna Faesch war schon spannend und vor allem beim Nachdenken über das Buch nach dem Lesen fand ich es dann interessant, aber während des Lesens hat mich die Geschichte immer wieder nicht mitgenommen. Vieles wurde zu detailliert erzählt, das eigentlich Spannende (die Verbindung zu den Lakota) kam sehr kurz. Ich fand das Buch immer wieder langatmig und musste mich zum Weiterlesen aufraffen und habe mich auch immer wieder gefragt, was im Moment gerade eigentlich interessant an dieser Geschichte ist, was der Mehrwert von diesem Buch ist. Und das ist wohl auch der Nachteil an der Erzählperspektive, denn da die Geschichte so geschildert wird, wie Susanna sie wohl erlebt haben könnte, passiert eben auch nicht eine spannende Sache nach der anderen.
Ich konnte mich wohl einfach nicht so gut auf die Geschichte einlassen und hätte mir vielleicht auch mehr Zeit für das Buch nehmen müssen. Wer das kann, hat hier sicherlich ein paar schöne Lesestunden, für meinen Teil konnte mich das Buch nicht so richtig überzeugen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Perspektivwechselnd

Jahre mit Martha
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Jahre mit Martha hat mich nicht auf voller Linie überzeugen können, aber viele Passagen haben mir total gut gefallen und auch die Botschaften, die in dem Buch stecken, kamen bei mir an. Ich frage mich ...

Jahre mit Martha hat mich nicht auf voller Linie überzeugen können, aber viele Passagen haben mir total gut gefallen und auch die Botschaften, die in dem Buch stecken, kamen bei mir an. Ich frage mich bei Büchern ja schon manchmal, warum gerade diese Geschichte geschrieben wurde, warum sie erzählt wird. Welchen Mehrwert ein Buch liefert. Und nicht immer kann ich diese Frage beantworten. Zeljkos Antwort auf diese Frage ist simpel und doch unglaublich ausdrucksstark. Weil er findet, dass wir uns in diesem Land mehr Geschichten über uns erzählen sollten. Und damit hat er wohl recht. Denn konkret meint er mit "uns" Ausländische Einwanderer, die zum Arbeiten nach Deutschland kommen und sich hier ein Leben ausbauen, die Kinder bekommen oder ihre Kinder bereits mitgebracht haben. Die Schwierigkeiten, die sie zu Beginn, aber auch zeitlebens haben, die Vorurteile, die Zerrissenheit durch das Leben in der Diaspora. Mir hat die Erzählperspektive unglaublich gut gefallen, ich konnte mich so gut wie nie zuvor in ein solches Leben und die Gedanken hineinversetzen und fand es wahnsinnig spannend, wie eine ganze Gesellschaftsgruppe analysiert wurde. Die Geschichte war unglaublich eindrücklich und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. In gewisser Weise hat sich mein Blickwinkel auf die Gesellschaft verändert. Gleichzeitig hatte das Buch manchmal auch Längen, besonders die Botschaft hinter der Beziehung zwischen Zeljko und Martha kam bei mir nicht so richtig an, wodurch sich alles, was damit zusammenhing für mich nicht so leicht lesen lies und nicht so kurzweilig war. Gott sei Dank ging es im Buch nicht ständig um Martha, aber wie der Titel nunmal sagt, taucht sie immer wieder auf.
Das Ende des Buches hat mich nochmal sehr berührt und dafür gesorgt, dass die Geschichte unterm Strich einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat, auch wenn ich das Buch manchmal nicht ganz so begeistert zur Hand genommen habe und nun auch eine Weile gebraucht habe, um es zu beenden. Dennoch fand ich die Geschichte besonders und lesenswert.

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