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Veröffentlicht am 10.10.2023

Abwechslungsreiche Sammlung von Kurzgeschichten aus dem phantastischen Bereich

Vergessene Geschichten
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In diesem Buch versammelt der Autor Michael Hirtzy seine Kurzgeschichten, die zwar allesamt dem phantastischen Bereich zuzuordnen sind, insgesamt aber doch ziemlich abwechslungsreich daherkommen. Teilweise ...

In diesem Buch versammelt der Autor Michael Hirtzy seine Kurzgeschichten, die zwar allesamt dem phantastischen Bereich zuzuordnen sind, insgesamt aber doch ziemlich abwechslungsreich daherkommen. Teilweise erblicken die Geschichten dabei hier zum ersten Mal das Licht der Welt, da sie zwar für Anthologien geschrieben wurden, diese dann aber entweder gar nicht erschienen sind oder bei denen sie dann doch nicht berücksichtigt wurden. So liefert der Autor hier auch zu Beginn jeder Story ein paar zusätzliche Informationen zu ihrer Entstehungsgeschichte.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen. Irgendwie hatte jede Geschichte aber ihren besonderen Reiz und einen hohen Unterhaltungswert. Mein persönlicher Favorit ist hier gleich der erste Beitrag, bei der wir einem Teufelseintreiber bei seiner spannenden Tätigkeit begleiten dürfen, doch auch die nachfolgenden Geschichten konnten mich gut und spannend unterhalten. Echte Ausreißer nach unten gab es dabei für mich überhaupt nicht. So sollte hier jeder Liebhaber spannender Kurzgeschichten aus dem phantastischen Bereich den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Gelungenes Horrormagazin mit 15 abwechslungsreichen Geschichten und 2 interessanten Artikeln

Zwielicht 17
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In der inzwischen bereits 17. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den ...

In der inzwischen bereits 17. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 15 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge, die aber kein bisschen angestaubt rüberkommen.

Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Christian Blum, Erik Hauser, Tobias Lagemann und Karin Reddemann. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch zwei Essays. Zum einen beschäftigt sich Achim Hildebrand in seiner Reihe „Legenden des Kannibalismus“ mit dem wahren Fall der Donner Party aus der amerikanischen Pioniergeschichte und zum anderen bietet Karin Reddemann in ihrem Beitrag eine Filmbesprechung, einen Buchtipp und einen ziemlich harten True Crime Fall.

Abgerundet wird das Ganze noch durch eine Auflistung der in den Jahren 2020/2021 mit dem Vincent-Preis ausgezeichneten Büchern und Kurzgeschichten aus dem Bereich des Horrors und der unheimlichen Phantastik.

Auch weitere Informationen zu den an diesem Buch beteiligten Autoren dürfen natürlich nicht fehlen.

Auch mein inzwischen drittes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Packender Thriller um den Manager eines fiktiven Technologiekonzerns, der in große Nöte gerät

Das Ikarus-Projekt
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Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Wagner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Umfeld eines fiktiven Technologiekonzerns angesiedelt ist. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Wagner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Umfeld eines fiktiven Technologiekonzerns angesiedelt ist. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Gerade eben hat sich Kai Herzog noch ganz oben auf der Karriereleiter gesehen, da verpasst ihm sein Arbeitgeber, der Münchener Technologiekonzern Munsiol, einen herben Dämpfer und versetzt ihn auf den ungeliebten Posten des Leiters der Forschungsabteilung. Kaum hat er seinen neuen Job angetreten, kommt der Leiter des Ikarus-Projektes, bei dem es um die umweltfreundliche Umwandlung von Kohlendioxid zu Methanol geht, bei einer folgenschweren Explosion ums Leben, zudem scheinen wichtige Unterlagen des Projektes spurlos verschwunden zu sein. Während Herzog versucht, den Schaden für den Konzern zu begrenzen, gerät er ins Visier geheimnisvoller Kräfte, die sehr an dem Projekt interessiert sind und dafür förmlich über Leichen gehen. Und plötzlich geht es für Kai Herzog nicht mehr um seine Karriere, sondern nur noch ums Überleben.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie fast ausschließlich aus der Perspektive von Kai Herzog, der hier auch als Ich-Erzähler fungiert. Zusätzlich streut er aber auch immer wieder kurze Passagen aus der Perspektive der Ermittler von der Münchener Kriminalpolizei ein, die Kai Herzog eher als Verdächtigen denn als wichtigen Zeugen betrachten. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dass es mir Kai Herzog mit seiner Attitüde aus Arroganz, übertriebenem Ehrgeiz und fataler Selbstüberschätzung nicht unbedingt leicht gemacht hat, ihn zu mögen, schmälert den hohen Unterhaltungswert des Buches in keinster Weise. Zudem ist im Laufe der Geschichte durchaus eine gewisse Wandlung zu erkennen, der ihn in einem etwas besseren Licht erscheinen lässt. Auch der Umstand, dass der Autor an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch etwas zu dick aufträgt und Kai Herzog zwischendurch als so eine Art James-Bond-Verschnitt auftritt, konnte meinen Lesegenuss nur unwesentlich trüben. Unter dem Strich überwiegen dann doch die positiven Leseeindrücke.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller aus den Bereichen Wirt- und Wissenschaft steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Gelungener und leicht abgedrehter Mix aus Fantasy und Krimi im klassischen Noir-Style

Engel unter Mordverdacht
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Bei ihrem Debüt gelingt der Autorin C. N. Stance gleich ein spannender und ziemlich wilder Genre-Mix mit einem Krimiplot im klassischen Noir-Style, der mit Fantasy-Elementen und einer ordentlichen Portion ...

Bei ihrem Debüt gelingt der Autorin C. N. Stance gleich ein spannender und ziemlich wilder Genre-Mix mit einem Krimiplot im klassischen Noir-Style, der mit Fantasy-Elementen und einer ordentlichen Portion Humor angereichert ist.

Der Engel Quin hat dem Himmel den Rücken zugekehrt und es sich im Chicago der 30er-Jahre gemütlich gemacht. Damit ist es aber schlagartig vorbei, als er nach durchzechter Nacht neben der Leiche seines Geliebten Rick erwacht. Nun könnte er es sich einfach machen und sich mittels Zeitsprung an einen anderen Ort und in eine andere Zeit begeben. Doch er entscheidet sich, den Mord selbst aufzuklären und gerät dabei zwischen die Fronten der Polizei, die ihn für den Täter hält, und der ortsansässigen Gangster. Unterstützung erhält er bei seinen Ermittlungen von Oggi, dem fluchenden Dämon mit starkem österreichischem Akzent, der im Körper eines Meerschweinchens gefangen ist.

Mit einem packenden Schreibstil und viel Einfallsreichtum treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die zuweilen doch ziemlich skurril ausfallen. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Quin, der hier auch als Ich-Erzähler fungiert. Mit ihren bildhaften Beschreibungen lässt die Autorin das Kopfkino auf Hochtouren laufen und bringt ihre Hauptfigur immer wieder in aberwitzige Situationen, aus denen sie sich dann wieder befreien muss. Die Geschichte wandelt dadurch zwar immer an der Grenze zur Parodie, nimmt die unterschiedlichen Genres, die sie bedient, und die Zeit, in der sie angesiedelt ist, aber durchaus ernst, auch wenn die Autorin immer wieder gerne mit den sonst so üblichen Klischees spielt.

Wer auf einen abgedrehten Genre-Mix mit skurrilen Typen und einer ordentlichen Prise Humor steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten. Für weitere Auftritte des neuen Dream-Teams Quin und Oggi, die bereits angekündigt sind, bleibt aber doch noch ein wenig Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Sehr kurzweiliges und informatives Buch mit einem etwas zu reißerischen Titel

Warum Frauen den besseren Fußball spielen
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In diesem Buch beleuchten die ehemalige Spielerin Nia Künzer, die aktuell als Expertin für die ARD tätig ist, und der TV-Reporter Bernd Schmelzer, der seit Jahren Spiele der Frauen kommentiert, die aktuelle ...

In diesem Buch beleuchten die ehemalige Spielerin Nia Künzer, die aktuell als Expertin für die ARD tätig ist, und der TV-Reporter Bernd Schmelzer, der seit Jahren Spiele der Frauen kommentiert, die aktuelle Situation (Stand: Februar 2023) des Fußballs der Frauen, werfen einen durchaus kritischen Blick zurück in die Vergangenheit und wagen einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen in der Zukunft und die Schwierigkeiten, die dabei noch zu überwinden sind.

Während der Haupttext eher sachlich gehalten ist und sich dabei auf unterschiedliche Quellen beruft, die auch immer deutlich gekennzeichnet sind, gibt es immer wieder kleinere und auch größere Einschübe, in denen die beiden Autoren ihre persönliche Meinung einfließen lassen und diese Passagen auch mit zahlreichen Anekdoten und Details aus ihrer eigenen Vergangenheit anreichern. Dies sorgt für äußerst kurzweilige Unterhaltung, die aber zugleich auch jede Menge Fakten über den Fußball der Frauen vermittelt.

Die Unterschiede beim Fußball der Frauen gegenüber dem der Männer werden hier klar verständlich herausgearbeitet, zugleich wird deutlich, dass es immer noch eine riesige Kluft gibt und der Fußball der Frauen noch einen weiten Weg vor sich hat, bis er endlich den Stellenwert erreicht, den er meiner Meinung nach schon längst verdient hat.

Der Titel ist durchaus ein wenig provokant gewählt und könnte durch das eher enttäuschende Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auch einiges an hämischen Reaktionen hervorrufen. Der Inhalt spiegelt diese Verpackung dann aber keineswegs wieder, sondern zeichnet sich durch einen fairen und ausgewogenen Umgang mit dem Thema aus.

Auch wenn ich am Ende des Buches keine klare Antwort darauf bekommen habe, warum Frauen denn nun den besseren Fußball spielen, kann ich dieses Buch jedem Interessierten am Thema nur wärmstens ans Herzen legen. Ein gelungenes Plädoyer für den Fußball der Frauen, der vielleicht nicht besser, aber in vielen Punkten doch wesentlich sympathischer ist wie sein männliches Gegenstück.

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