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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Fein aufeinander abgestimmte Mischung aus Humor und Krimispannung

Tod im Abendrot
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Mit diesem Buch schickt der Autor Jörg Steinleitner den Münchener LKA-Präsidenten Karl Zimmerschied in seinen zweiten Fall, der wiederum äußerst turbulent ausfällt, dabei aber auch spannende und humorvolle ...

Mit diesem Buch schickt der Autor Jörg Steinleitner den Münchener LKA-Präsidenten Karl Zimmerschied in seinen zweiten Fall, der wiederum äußerst turbulent ausfällt, dabei aber auch spannende und humorvolle Unterhaltung bietet.

Nachdem der Besuch bei seiner Frau auf Bali und der Versuch, sie zur Rückkehr zu bewegen, im Fiasko endet, mischt sich Karl Zimmerschied nach seiner Rückkehr zum Leidwesen der zuständigen Ermittler wieder einmal intensiv in ihren aktuellen Fall, einen Doppelmord am Flaucher-Biergarten, bei dem es kaum Hinweise auf den mysteriösen Täter ohne Gesicht gibt, ein.
Parallel bittet ihn eine alte Bekannte um Hilfe, weil die Schulleiterin mit einem delikaten Video erpresst wird, das auf keinen Fall ans Licht der Öffentlichkeit kommen soll.
Als dann auch noch der neue Freund seiner Frau auf Bali spurlos verschwindet und die Biologin Dr. Augustin sein Privatleben mächtig in Unordnung bringt, ist das Chaos perfekt und Zimmerschied ist wieder einmal an allen Fronten gefordert.

Jörg Steinleitner bietet in diesem Buch eine fein aufeinander abgestimmte Mischung aus Humor und Krimispannung, der es dabei gelingt, beiden Genres absolut gerecht zu werden und jederzeit die Balance auf der Grenze zur Parodie zu halten.
Der flotte Schreibstil passt hervorragend zur gut aufgebauten Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet und am Ende dann tatsächlich alle einzelnen Fäden erfolgreich entwirrt hat.
Auch die Charakterisierung der Protagonisten ist absolut gelungen, die einzelnen Figuren geraten dabei zuweilen schon ziemlich skurril, ohne dabei aber zu reinen Witzfiguren zu verkommen.

Auch wenn der Autor an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch etwas zu dick aufträgt, konnte mich dieses Buch unter dem Strich sehr gut unterhalten.
Auf weitere Auftritte des LKA-Präsidenten bin ich schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Packender historischer Roman mit Einblicken in die Welt der Mormonen

Unter Heiligen
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Die Autorin Ann Weisgarber entführt uns in diesem Roman in die karge Landschaft Utahs des Jahres 1888 und bietet darüber hinaus interessante Einblicke in die Welt der Mormonen oder der "Heiligen der letzten ...

Die Autorin Ann Weisgarber entführt uns in diesem Roman in die karge Landschaft Utahs des Jahres 1888 und bietet darüber hinaus interessante Einblicke in die Welt der Mormonen oder der "Heiligen der letzten Tage", wie sie auch genannt werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Mormonin Deborah, die in einem einsamen Bergdorf namens Junction lebt und auf die Rückkehr ihres Mannes Samuel wartet, der als Wagenmacher durchs Land reist.
Als eines Tages ein Fremder vor ihrer Hütte steht, entpuppt sich dieser als Glaubensbruder, der sich auf der Flucht vor einem Marshal befindet.
Als Deborah ihren Schwager Nels um Hilfe bittet, ahnt sie nicht, welch unheilvolle Entwicklung sie damit in Gang setzt.

Mit einem kraftvollen Schreibstil erzählt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Deborah und Nels und bietet so einen umfassenden Blick auf das Geschehen.
Geschickt baut sie darüber hinaus historische Begebenheiten, wie z. B. das Massaker von Mountain Meadows, in ihre Geschichte ein. Auch den Ort Junction hat es tatsächlich gegeben.
Auch wenn die Geschichte in der Zeit des wilden Westen spielt, ist es alles andere als ein klassischer Western, auch wenn durchaus einige Elemente dieser Zeit in das Geschehen einfließen.
Ein großes Plus dieses Romanes sind seine gut charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Die bildhaften Beschreibungen von Land und Leuten lassen zudem das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen.

Wer auf historische Romane mit starken Figuren steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Spannender Küsten-Krimi mit einer außergewöhnlichen Ermittlerin

Der stille Koog
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Nachdem mich Ilka Dick bereits mit ihrem Debüt "Endstation Nordsee" auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob ihr zweiter Kriminalrioman aus dem hohen Norden dieses Niveau würde ...

Nachdem mich Ilka Dick bereits mit ihrem Debüt "Endstation Nordsee" auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob ihr zweiter Kriminalrioman aus dem hohen Norden dieses Niveau würde halten können. Nach der Lektüre dieses Buches kann ich diese Frage voller Überzeugung mit ja beantworten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Kriminalkommissarin Marlene Louven, die durch tragische Umstände ihr Gehör verloren hat und nun mit Hilfe vom Implantaten mühsam wieder zurück ins Leben finden muss. Als sie eigentlich nur ein paar Tage bei ihrer Schwester und deren Familie ausspannen will, wird sie unversehens in einen rätselhaften Morfall hineingezogen. Ihre eigenen Ermittlungen, die sie auf Bitten ihrer Schwester unternimmt, bringen sie nicht nur an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, sondern sogar in große Gefahr ...

Die Autorin ist selber schon seit Jahren als Hörgeschädigtenpädagogin tätig und konnte so ihre eigenen beruflichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen. Dies trägt wesentlich zu den realitätsnahen Beschreibungen von Marlene sowie ihren Nöten und Befindlichkeiten bei.
Aber auch der Kriminalfall weiß zu überzeugen, die gut aufgebaute Geschichte wartet mit reichlich Spannung auf und bietet am Ende auch eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung, die keine Wünsche und vor allem keine wesentlichen Fragen offen lässt.
Getragen wird die Geschichte vor allem von seinen überzeugend charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten, mit denen man gerne mitfiebert. Ein packender Schreibstil sorgt zudem dafür, das man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Toller Küsten-Krimi mit einer ungewöhnlichen Hauptfigur, die durchaus das Potential für weitere Auftritte aufweist.
Nach Auskunft der Autorin ist auch schon ein weiterer Fall mit Marlene Louven in Vorbereitung, auf den ich schon sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Spannender Berlin-Krimi mit gelungenen Anspielungen auf aktuelle politische Entwicklungen

Schöneberger Steinigung
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Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen ...

Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen auf aktuelle politische Entwicklungen aufweist.

Die Arztgattin Viktoria "Vicky" Meier findet beim Joggen im Park am Schöneberger Rathaus und unweit einer Flüchtlingsunterkunft die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Dieser entpuppt sich als homosexueller Ex-Priester, der im Internet mit Vorliebe gegen den Islam gehetzt hat.
An möglichen Motiven und Verdächtigen mangelt es also nicht, als Kriminaloberkommissar Max Kühn und sein Team die Ermittlungen aufnehmen. Das zudem diverse Gruppierungen versuchen, den Mord für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und der politische Druck auf die Ermittler entsprechend hoch ist, macht die Suche nach dem Mörder nicht wirklich einfacher.
Und auch Vicky wird mehr oder weniger unfreiwillig immer tiefer in die Ermittlungen hineingezogen.

Mit einem flotten Schreibstil und einer feinen Beobachtungsgabe treibt der Autor seine Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung.
Zahlreiche Orts- und Perspektivwechsel sorgen nicht nur für ein hohes Erzähltempo, sondern erlauben auch einen umfassenden Blick auf das komplexe Geschehen.
Die durchgehend gut charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten sind dabei immer wieder für Überraschungen gut, besonders hervorzuheben ist dabei Vickys Putzfrau Ingeborg, der hier einige großartige Auftritte gelingen, die das insgesamt eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auflockern.

Gelungenes Krimi-Debüt mit sympathischen Ermittlern, die durchaus das Potential für weitere Auftritte haben.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Spannender Kurz-Thriller um eine Mutter und ihre Tochter inmitten einer Zombie-Apokalypse

Zombiecity
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In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, ...

In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, die sich mit ihrer Tochter Maggie urplötzlich inmitten einer Zombie-Apokalypse wiederfindet. Während unzählige Zombies ihr Haus belagern, scheint sich im Keller des Hause auch ihr Mann längst verwandelt zu haben. Gibt es noch Rettung für die beiden Eingeschlossenen ?

Auf 74 Seiten bietet die Autorin eine packende Geschichte, die schnell zur Sache kommt und dann auch kompromisslos vorangetrieben wird. Darüber hinaus bleibt aber auch ausreichend Zeit und Raum für eine gelungene Charakterisierung der Figuren, mit denem man dann im weiteren Verlauf auch gerne mitfiebert.

Wer den kleinen Grusel für zwischendurch sucht, wird hier bestens bedient.